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»Also?«
»Die … die Toten«, stieß Weichsler atemlos hervor. »Sie … sie sind … aufgewacht.« Das letzte Wort stieß er so atemlos hervor, daß es allein dadurch den letzten Rest von Glaubwürdigkeit verloren hätte.
Allerdings lachte niemand.
»Wie bitte?« Der Wachoffizier riß ungläubig die Augen auf. »Was soll das heißen? Was zum Teufel wollen Sie damit sagen? Reden Sie schon, Mann!«
»Sie sind aufgewacht! « wiederholte Weichsler. Er war nur noch eine halbe Oktave davon entfernt, zu schreien. »Wir müssen weg! Sie kommen! Versteht ihr denn nicht?«
Natürlich verstand keiner, was er meinte – und wie auch? Aber er hatte einfach keine Zeit für Erklärungen. DieToten waren ihm gefolgt, und sie waren bereits nahe, das spürte er. Ganz nahe.
Ein dumpfes Klatschen erscholl, und für einen Moment wandte sich aller Aufmerksamkeit dem Soldaten neben der Kaffeemaschine zu. Er hatte seinen Becher endgültig fallen lassen und stand in einer Pfütze aus dampfendem braunen Kaffee. Sein Gesicht verlor von einer Sekunde zur anderen jede Farbe. »Großer Gott! Sein … sein Bein! Was ist das?! «
Weichsler sah an sich herab und erinnerte sich plötzlich wieder an das Gefühl von nachgebendem Widerstand, als er seinen Fuß losgerissen hatte. Genaugenommen hatte er seinen Fuß nicht aus dem Griff befreit. Sein rechter Knöchel wurde von einer grauen Hand umklammert, die dicht über dem Gelenk abgerissen war.
Weichslers Ablösung stieß einen würgenden Laut aus, schlug die Hand vor den Mund und wandte sich mit einem Ruck ab, und der zweite Soldat reagierte eine Sekunde später, dafür aber so heftig, daß er fast die Kaffeemaschine vom Tisch gestoßen hätte. Selbst der Wachoffizier, der bisher die Nerven behalten hatte, verlor für einen Moment die Kontrolle: Er prallte mit einem erstickten Keuchen zurück und stieß gegen seinen Kollegen, der hinter ihm erschrocken aufgesprungen war. »Mein Gott, Weichsler, was … was haben Sie gemacht?« krächzte er.
Weichsler kam nie dazu, zu antworten. Etwas wurde aus dem Schneegestöber herauskatapultiert und zertrümmerte das Fenster, und mit dem Glas zerbrach auch der zweite, unsichtbare Schutz, den es bisher gegeben hatte. Mit einem Male war der Sturm da, und mit ihm heulten Kälte, Eis und ein Regen rasiermesserscharfer Glassplitter herein. Die überraschten Schreie der Männer gingen in einem urgewaltigen Brüllen unter, das nichts Wirkliches mehr hatte: der Schrei eines mythischen Drachen, nicht das Geräusch eines Schneesturmes. Der Blizzard hatte die Distanz zum Haus mit einem Satz übersprungen und war nun hier drinnen.
Und seine Bewohner folgten ihm.
Etwas, das fast so weiß war wie der Schnee, tauchte in dem weißen Durcheinander auf, aber Weichsler war der einzige, der es wirklich erkannte: Die Grimasse warTeil des Sturmes, der sie umgab, und der Blizzard vielleicht nur Ausdruck des Zorns, der sie beseelte. Vielleicht war sie auch gar nicht real.
Aber real waren die Hände, die sich plötzlich um den Rahmen schlossen. Weichsler beobachtete voller Entsetzen, wie sich ein fingerlanger, nadelspitzer Glassplitter durch eine der Hände bohrte und abbrach. Doch die Kreatur, zu der diese Hand gehörte, spürte keinen Schmerz mehr. Langsam und mit Bewegungen, die sonderbar ziellos wirkten, ohne es zu sein, begann sie sich am Fensterrahmen in die Höhe und in den
Klassenraum hinein zu ziehen. Hinter ihr bewegten sich weitere, verschwommene Schemen durch den Sturm.
Das Heulen des Orkans war längst nicht mehr das einzige Geräusch hier drinnen, aber es verschlang jeden anderen Laut. Weichsler sah, wie sich die Lippen der Männer zu gellenden Schreien öffneten, aber er hörte sie nicht. Die beiden Soldaten und auch der Mann, der ihn hatte ablösen sollen, rannten einfach in wilder Panik durcheinander, aber der Wachoffizier behielt auch jetzt noch die Nerven. Vielleicht war es auch nur ein Reflex. Der Grund spielte keine Rolle – er war der einzige, der überhaupt etwas tat: den linken Arm schützend vor das Gesicht gerissen und schräg gegen den Sturm gelehnt, lief er zum Fenster und versetzte der hereinkrabbelnden Gestalt einen Tritt, der sie wieder nach draußen beförderte. Sein Fuß schien jedoch auf weniger Widerstand zu treffen, als er erwartet hatte. Er verlor die Balance, stolperte gegen den Fensterrahmen und wäre beinahe hinausgestürzt, hätte er sich nicht im letzten Moment festgeklammert. Seine Hand blutete, als er sie wieder zurückzog. Der Fensterrahmen war gespickt mit Glasscherben.
»Weichsler! Was bedeutet das?« schrie er. »Was geht hier vor?«
Der Sturm verschlang seine Worte, aber Weichsler las sie von seinen Lippen. Er hätte geantwortet, aber er kam nicht dazu. Plötzlich spie der Sturm weitere Gestalten aus, und diesmal nicht nur eine, sondern drei, fünf, acht … das zerborstene Fenster war plötzlich voller Gesichter und leerer, flehender Augen, voller Arme und Hände, die sich zitternd nach dem Offizier ausstreckten.
Sie waren nicht einmal besonders schnell. Er hätte ihnen ohne große Mühe ausweichen können, aber diesmal ließen ihn seine Reaktionen im Stich. Er stand einfach da und starrte wie gelähmt aus dem Fenster, und dann war es zu spät. Ein Dutzend Hände gleichzeitig tastete nach ihm, Finger krallten sich in seine Arme, hielten seine Hände oder schlossen sich um seinen Hals. Im allerletzten Moment erwachte er aus seiner Lähmung und warf sich zurück. Zwei, drei Hände verloren ihren Halt, aber sofort griffen andere Arme aus dem Sturm heraus. Finger tasteten über das Gesicht des Soldaten, strichen über seinen Mund, die Augen und Schläfen.
Aber etwas an diesem Bild war nicht richtig. Natürlich war nichts an ihm richtig – es war kein Anblick, den ein lebender Mensch jemals zuvor gesehen hätte; trotzdem war er nicht neu: Hunderte von Horrorfilm-Regisseuren hatten ihn in Szene gesetzt, Millionen von Menschen in der einen oder anderen Form gesehen, und doch wirkte er auf beunruhigende Weise falsch. Er entsprach nicht dem Klischee, das dem Gedanken an wandelnde Tote anhaftete, die über die Lebenden herfielen. Etwas … fehlte.
Bevor Weichsler den Gedanken weiter verfolgen konnte, mischte sich ein peitschender Knall in das Heulen des Sturmes. Eine der Gestalten draußen vor dem Fenster wurde zurückgeschleudert und verschwand im Sturm. Sofort nahm eine andere ihren Platz ein, und der Wachoffizier wurde weiter nach draußen gezerrt. Kopf und Oberkörper waren bereits in der Mauer aus Gesichtern und Armen verschwunden, aber seine blutenden Hände klammerten sich noch immer mit verzweifelter Kraft an den Fensterrahmen. Er lebte noch.
Und er würde auch nicht sterben. Es war nicht derTod, den diese wandelnden Leichname von ihm wollten; so wenig, wie sie Weichslers Tod hatten haben wollen. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag. Plötzlich wußte er, was das stumme Flehen bedeutete, das er in den gebrochenen Augen gelesen hatte. »Nein! « keuchte er. »Nicht! Hört auf zu schießen! «
Das letzte Wort ging im Krachen eines weiteren Schusses unter. Verzweifelt fuhr er herum und versuchte dem Mann neben sich die Waffe zu entreißen. Der Soldat stieß ihn so wuchtig vor die Brust, daß Weichsler zurück-und wieder auf den Flur hinaustaumelte, ehe er sein Gleichgewicht wiederfand. Noch in der gleichen Bewegung hob der Soldat seine Waffe wieder und schaltete von Einzel-auf Dauerfeuer um.
»Nein!« kreischte Weichsler. »Schießt nicht! Sie wollen doch nur Hilfe! «
Das abgehackte Stakkato eines Feuerstoßes übertönte das Heulen des Sturmes. Aus dem Fensterrahmen explodierten Holzsplitter und Kalk, zwei oder drei der toten Gestalten wurden regelrecht zerfetzt, und auf Rücken, Nierenpartie und Oberschenkel des Wachoffizieres erschien eine verwackelte Perlenschnur aus dunkelroten, rasch ineinanderfließenden Flecken.
Weichsler stürzte mit einem Schrei vor und versuchte, dem Mann die Waffe zu entreißen. Es gelang ihm auch diesmal nicht, aber zumindest konnte er seinen Arm herunterdrücken, so daß er den Rest seines Magazins in den Boden verschoß. »Verdammt noch mal, bist du verrückt geworden?! «
Ein Faustschlag traf Weichslers Kiefer. Er spürte, wie seine Unterlippe aufplatzte und sich einer seiner Zähne lockerte, aber er ließ nicht los, sondern klammerte sich im Gegenteil nur noch fester an das Gewehr, um es seinem Besitzer zu entreißen.
Doch selbst wenn seine Kraft ausgereicht hätte, er hätte die Katastrophe nicht mehr aufhalten können. Auch die drei anderen Männer hatten mittlerweile ihre Gewehre gehoben und feuerten in den Sturm hinaus. Weichsler sah schattenhafte Gestalten taumeln und stürzen, andere wurden regelrecht zerfetzt oder taumelten mit abgerissenen Gliedmaßen weiter, bis sie erneut getroffen und niedergeworfen wurden.
Der Soldat, mit dem Weichsler kämpfte, ließ plötzlich seine Waffe los. Weichsler fiel ungeschickt auf die Knie, und der Mann nutzte die Zeit, um ihm die geballte Faust gegen die Schläfe zu schmettern.
Er verlor nicht das Bewußtsein, aber er fiel hilflos zur Seite und war für einige Sekunden unfähig, sich zu bewegen. Als er die Kontrolle über seinen Körper halbwegs zurück hatte, waren die Magazine der MPis leergeschossen. Der Sturm heulte weiter durch die zerborstenen Fenster, aber alles, was jetzt mit ihm hereinkam, waren Kälte und wirbelnde Eiskristalle. Der Leichnam des jungen Wachoffiziers, von der MPi-Salve beinahe in zwei Teile zerschnitten, hing reglos über der Fensterbrüstung. Weichsler versuchte stöhnend in die Höhe zu kommen und fiel wieder hin, als ihm der Soldat in die Seite trat, dem er die Waffe entrissen hatte. Er spürte den Schmerz kaum. Was mit ihm geschah, war vollkommen gleich. Begriffen sie denn nicht, was sie getan hatten?
Er sah aus den Augenwinkeln, wie der Soldat zu einem weiteren Tritt ausholte, im letzten Moment aber von einem anderen zurückgehalten wurde.
»Laß den Blödsinn! Wir müssen Alarm geben! Wer weiß, wie viele noch da draußen sind!«
Weichsler wußte es. Etwas mehr als dreihundert. Abzüglich vielleicht derer, die er erschossen hatte. Aber er konnte nichts sagen. Seine Stimme versagte ihm den Dienst, ebenso wie seine Arme und Beine, als er sich abermals hochzustemmen versuchte. Er spürte, wie die Bewußtlosigkeit zurückkam, und diesmal reichte seine Kraft nicht mehr aus, sich dagegen zu wehren.
Der Fernseher lief immer noch, als sie am Wachzimmer vorbeikamen, aber er brachte jetzt keine Katastrophenmeldungen mehr, sondern einen Spot, in dem für Telefonsex mit den Kaiman-Inseln oder sonst einer teuren Doppelnull-Vorwahl geworben wurde. Das Zimmer war auch immer noch leer, und Brenner registrierte all dies, obwohl er weder das Bild sehen, noch von dem Raum hinter der Scheibe viel mehr als diffuse Umrisse erkennen konnte. Trotz seines allmählich zurückkehrenden Augenlichts funktionierte sein Gehör noch immer mit der gleichen ungewohnten Präzision der vergangenenTage, was ihn ein wenig verblüffte; er hatte ganz instinktiv erwartet, daß diese geliehene Schärfe ebenso schnell wieder verschwinden würde, wie sie gekommen war. Vielleicht war es ja gar nicht so, wie er bisher immer angenommen hatte ohne diesen Gedanken bewußt zu formulieren, aber trotzdem mit ganz selbstverständlicher Sicherheit – daß es ein gewisses Quantum an Wahrnehmungen gab, das auf alle Sinne gleichmäßig verteilt war und sich nur verschob, wenn einer davon ausfiel, sondern vielmehr so, daß das menschliche Nervensystem noch über gewaltige Reserven verfügte, die es beinahe nach Belieben einsetzen konnte. Das wäre doch eine sinnvolle Aufgabe für Leute wie Schneider und seine Kollegen, dachte er: diese Reserven ausfindig zu machen und einzusetzen. Immerhin sinnvoller als die, gesunde Sinne lahmzulegen.
Was für eine wichtige Erkenntnis. Und in seiner momentanen Situation so ungemein hilfreich.
Brenner war sich der Tatsache vollkommen bewußt, daß er kurz davor stand, einfach hysterisch loszuschreien. Er hatte Salid nicht mehr widersprochen und sich auch nicht widersetzt, als dieser nach kurzer Durchsuchung der leeren Krankenz immer begonnen hatte, wahllos Kleider aus einem Schrank zu zerren – offensichtlich war die Station so übereilt geräumt worden, daß man nicht einmal alle Habseligkeiten der Patienten mitgenommen hatte – und an ihn zu verteilen. Zum erstenmal seitTagen trug er wieder richtige Kleider, keinen Krankenhauspyjama, der Rücken und Hintern Zugluft und hämischen Blicken preisgab, und allein dafür war er dem Araber dankbar. Auch Salid hatte sich ein Jackett ausgeborgt, anstelle seines blauen Morgenmantels. Brenner konnte es nicht deutlich erkennen, vermutete aber, daß derTerrorist dennTerroristen waren nach landläufiger Vorstellung immer groß und breitschultrig – eine einigermaßen lächerliche Figur machen mußte, und während sie das Zimmer verließen und den Gang hinuntereilten, versuchte er mit aller Energie, wenigstens etwas davon zu sehen. Kneifende Falten, zu kurze Jackenärmel … er konnte nichts davon erkennen, aber in seinem Zustand bedeutete das nicht, daß es nicht da war.
Außerdem war es ungefähr ebenso wichtig wie das, was er gerade über Schneider gedacht hatte – und denTelefonsex mit Übersee.
Trotzdem beschäftigten ihn diese Fragen weitaus intensiver als die, was hinter der nächstenTür auf sie warten mochte oder gar draußen, sollte es ihnen tatsächlich gelingen, die Klinik zu verlassen. Die kleinen Helfer, die Schneider in seinen Kreislauf geschickt hatte, verrichteten ihre Arbeit offenbar noch immer mit großem Eifer: Es war ihm jetzt vielleicht möglich, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren, aber nicht auf irgend etwas Wichtiges.
»Warten Sie einen Moment hier«, sagte Salid plötzlich. »Keinen Laut.«
Brenner hörte, wie er die Tür öffnete und rasch hinter sich wieder zuzog, und für einen kurzen Moment sprang ihn doch die Panik an, wenn auch aus einem Grund, der ihm fast lächerlich vorgekommen wäre – wäre er imstande gewesen, irgend etwas anderes als Angst zu empfinden: Plötzlich fürchtete er sich vor nichts mehr als davor, allein zu sein. Ganz egal, wer bei ihm war, und sei es derTeufel persönlich, alles war besser als der Folterknecht, dem er die letzten drei Tage ausgeliefert gewesen war: dem Alleinsein.
Irgendwie gelang es ihm, seiner Gefühle Herr zu werden und die Panik niederzukämpfen, aber es war ein knapper Sieg, der auf der Rennbahn mit einem Zielfoto entschieden worden wäre. Seine Hände und Knie zitterten, und sein Atem ging plötzlich doppelt so schnell wie zuvor. Seine körperlichen Kräfte mochten zurückkehren, aber die seines Verstandes waren erschöpft. Das war zumindest eine Erklärung dafür, daß er Salid widerstandslos gefolgt war. Er konnte niemandem mehr widersprechen. Nicht einmal einem Massenmörder und Terroristen.
Salid kehrte schon nach wenigen Augenblicken zurück und streckte die Hand aus, um Brenner am Ellbogen zu ergreifen und vor sich herzuschieben, wie er es die ganze Strecke von seinem Zimmer bis hierher getan hatte, stockte aber dann mitten in der Bewegung. Brenner konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deutlich erkennen, aber er legte den Kopf schräg und bewies so, daß er ihn aufmerksam musterte.
»Was ist los mit Ihnen?« fragte er. »Sie sind kreidebleich. Ist Ihnen nicht gut?«
Brenner war nicht ganz sicher, ob der sonderbareTon in seiner Stimme Mißtrauen oder wirkliche Sorge war; und wenn ja, worüber. Er deutete ein Kopfschütteln an.
»Es ist nichts«, behauptete er. »Mir ist ein wenig übel, das ist alles.«
»Das vergeht«, behauptete Salid. »Wahrscheinlich eine Nebenwirkung der Medikamente, mit denen man Sie vollgestopft hat. Schaffen Sie es bis nach unten?«
»Kein Problem«, log Brenner. Tatsächlich war er sich nicht sicher. Das leere Gefühl heftigen Erschreckens ließ nicht nach, wie es normal gewesen wäre, sondern schien im Gegenteil schlimmer zu werden. Es war absurd: Er konnte fühlen, wie seine Kräfte zurückkehrten, mit jeder Sekunde, die sich sein Kreislauf gegen die Medikamente zur Wehr setzte, aber diese Energien schienen irgendwo auf halbem Wege zu versickern.
»Also gut«, sagte Salid. Er klang nicht überzeugt. »Beißen Sie die Zähne zusammen. Es ist nicht weit. Später können Sie ausruhen. «
Diesmal war Brenner fast dankbar, als er ihn am Ellbogen ergriff und vor sich her durch dieTür schob. Die winzige Anstrengung, einen Fuß vor den anderen zu setzen, wurde mit jeder Wiederholung schlimmer. Er hatte sich getäuscht: Nicht seine körperlichen Kräfte schwanden, sondern sein Wille.
Das Wenige, was er von dem Korridor auf der anderen Seite derTür erkennen konnte, unterschied sich nicht von dem, aus dem sie kamen. Graue Schemen und hier und da die geraden Linien einer Tür. Und es war genauso still wie auf der anderen Seite. Zu still.