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»– darstellt? Ganz davon abgesehen, daß wir uns im Hoheitsgebiet eines befreundeten Landes befinden und Sie gerade gegen mindestens ein Dutzend Gesetze und Verordnungen verstoßen haben – haben Sie eine Ahnung, was die Leute dort unten über uns Amerikaner denken mögen, wenn sie Ihre kleinen Kunststückchen gerade beobachtet haben?«
»Nichts, Sir«, antwortete Styper. »Dort unten wohnt niemand. Nur ein paar Bauern und Förster.« Er deutete durch die durchsichtige Kanzel nach unten. Der Helikopter stand reglos in der Luft. Die Rotoren wirbelten den Schnee davon, so daß sie sich im Zentrum eines gut dreißig Meter messenden elliptischen Gebietes relativ klarer Sicht befanden. Dahinter jedoch herrschte dichtes Schneetreiben. Styper hatte recht, dachte McCormack verärgert. Sie schwebten gut vierhundert Meter über dem Wald. Sofern dort unten überhaupt jemand lebte, konnte er den Hubschrauber unmöglich gesehen haben. Aber das machte es nicht besser.
»Ich habe Frau und Kinder, Leutnant«, sagte er säuerlich. »Und meine Familie möchte mich heute abend unversehrt zurückbekommen. Haben Sie das verstanden?«
»Jawohl, Sir«, antwortete Styper. Das dämliche Grinsen war von seinem Gesicht verschwunden, aber in seinen Augen glitzerte es noch immer spöttisch. McCormack fragte sich, ob Styper wohl jemals erwachsen werden würde. Wahrscheinlich nicht.
»Außerdem sind wir nicht zu unserem Vergnügen hier«, fuhr er fort. »Wir haben einen Auftrag auszuführen. Also lassen Sie die Mätzchen und bringen die Kiste wieder auf Kurs.« Er machte eine hastige Geste. »Langsam. Wir haben genug Zeit.«
Styper gab sich keine Mühe, seine Enttäuschung zu verhehlen. Aber er gehorchte. Beinahe sanft gab der Apache seine Warteposition über dem Wald wieder auf und schwenkte auf einen östlichen Kurs.
McCormack behielt Styper aufmerksam im Auge – zumal es kaum etwas anderes zu sehen gab. Der Himmel über ihnen war bleigrau und völlig eben, und die Felder und Waldstücke, die sich eine halbe Meile unter ihnen abwechselten, hatten sich schon fast vollkommen weiß gefärbt. Noch zwei Tage, dachte McCormack, und ganz Mitteldeutschland würde unter einer halbmeterhohen Schneedecke ersticken. Allein der Gedanke daran ließ ihn frösteln. McCormack war Texaner, und es hatte in den ganzen zwölf Jahren, die er jetzt hier in Ramstein Dienst tat, nicht einenTag gegeben, an dem er sich nicht mindestens einmal nach seiner Heimat zurückgesehnt hatte. Natürlich gab es auch dort Schnee, aber die Winter waren anders: kalt, kurz und trocken, so wie auch die Sommer anders waren: heiß, lang und trocken; nicht dieses Matschwetter, das sich neun Monate im Jahr nicht so richtig entscheiden konnte, was es eigentlich wollte. Nun ja – dieser Flug war wahrscheinlich sein letzter Einsatz. Noch genau elf Tage, den heutigen mitgerechnet, und seine Dienstzeit war vorbei. In nicht einmal zwei Wochen würden er und seine Frau bereits auf derTerrasse der kleinen Ranch sitzen, die sie von seiner Abfindung gekauft hatten. Ade good old Germany! Ade Army! Und ade all ihr beknackten Hunde wie Styper – auch wenn er sie wahrscheinlich nach spätestens drei Monaten vermissen würde!
»Sie fliegen wirklich gut«, sagte er nach einer Weile; im Grunde nur aus dem ihm selbst nicht ganz erklärlichen Impuls heraus, seinen Worten von vorhin etwas von ihrer Schärfe zu nehmen.
»Danke, Sir.« Styper nickte. »Aber dieses Baby zu fliegen ist keine Kunst. Sie müssen ihm nur sagen, wohin Sie wollen, alles andere macht es praktisch von selbst.«
McCormack ließ seinen Blick über die komplizierten Kontroll-und Anzeigeinstrumente des Apache gleiten. Für ihn ergab nichts hier irgendeinen Sinn. Obwohl er seit zwölf Jahren auf einem Militärflughafen stationiert war, verstand er gerade genug von derTechnik, um zu wissen, daß Helikopter die kleinen Flugzeuge ohne Flügel waren. McCormack war im Innendienst alt geworden, und er gedachte nicht, in den verbleibenden elf Tagen seiner Dienstzeit irgend etwas zu lernen, das er elf Jahre und elf Monate lang nicht hatte wissen müssen. Warum man ihn zu diesem Einsatz abkommandiert hatte, war ihm ein Rätsel. Seit Stypers erstem Looping argwöhnte er, daß niemand anders als Styper der Grund dafür war: ein kleiner Scherz seiner sogenannten Kameraden, den sie ihm zum Abschied mit auf den Weg gaben.
Nur um freundlich zu sein, sagte er: »Man erzählt sich ja wahre Wunderdinge über diese Hubschrauber. Sind sie wahr?« »Sie sind untertrieben«, antwortete Styper, mit einer Stimme, die McCormack nicht ganz zu unrecht befürchten ließ, daß er gerade schon wieder einen Fehler begangen hatte. Vielleicht hätte er ihm dieses Stichwort besser nicht gegeben. »Mit diesem Baby allein gewinn' ich einen Krieg, wenn es sein muß. Wußten Sie, daß es Apaches waren, die Hussein damals als erste in den Arsch getre …« Er stockte. »Verzeihung, Sir. Ich meine: Wußten Sie, daß es eine Abteilung Apache-Kampfhubschrauber gewesen ist, die den Golfkrieg eröffnet hat?«
»Nein«, antwortete McCormack. »Ich dachte bis jetzt, die Iraker hätten ihn angefangen.« Er sah Styper scharf von der Seite her an und wartete auf eine Reaktion in seinem Gesicht. Aber sie kam nicht. Nach einer Weile fragte er: »Waren Sie schon einmal in einem Kampfeinsatz, Leutnant?«
»Nein, Sir«, antwortete Styper. »Und Sie?«
McCormack schüttelte den Kopf. »Gottlob, nein. Und ich werde wohl auch keinen mehr erleben. In zwei Wochen ist für mich Schluß. « »Ihr Wort in Gottes Ohr, Sir«, sagte Styper. Er sagte es auf eine ganz bestimmte Art, die etwas in McCormack aufhorchen ließ.
»Wie meinen Sie das?«
Styper zuckte mit den Schultern, und die Bewegung setzte sich über seine Arme und die Hände bis in den Steuerknüppel hinein fort. Der Apache schüttelte sich einen Moment und flog dann wieder ruhig. »Nur so«, antwo rtete er. »Worum geht es bei diesem Einsatz heute, Sir?«
»Das wissen Sie so gut wie ich«, antwortete McCormack irritiert. »Wir eskortieren eine Maschine zurück zum Flughafen. Einen anderen Hubschrauber mit einem Navy-General an Bord, um genau zu sein. Warum fragen Sie? Haben Sie Ihren Einsatzbefehl nicht gelesen?«
Styper schwieg einen winzigen Moment zu lange, als daß es McCormack nicht aufgefallen wäre. »Doch«, antwortete er schließlich. »Ich frage mich nur, was er sonst noch an Bord hat. «
»Wie meinen Sie das?« McCormacks Stimme klang plötzlich scharf.
»Ich mache mir nur so meine Gedanken«, antwortete Styper ausweichend.
McCormack sog hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein. »Dann seien Sie bitte so freundlich und lassen mich an Ihren Überlegungen teilhaben, Leutnant! «
»Sehen Sie die Dinger dort draußen?« Styper deutete mit einer Kopfbewegung auf die kurzen Stummelflügel des Apache. Unter jeder der Tragflächen hing eine massige Tonne, deren vorderes Drittel wie die Science-Fiction-Version eines Bienenkorbes aussah: die Waffenträger des Helikopters.
»Und?« fragte McCormack ungeduldig.
»Sie sind geladen«, antwortete Styper. »Vierundzwanzig Babys auf jeder Seite. Und unter dem Bauch haben wir noch ein paar größere Kaliber hängen.«
Es dauerte einige Augenblicke, bis die Bedeutung dessen, was Styper ihm soeben mitgeteilt hatte, vollends in McCor
macks Bewußtsein durchsickerte. »Moment mal«, sagte er. »Wollen Sie damit sagen, daß wir – «
»–scharfe Munition an Bord haben, jawohl, Sir«, bestätigte Styper. »Ich frage mich: Wenn es wirklich nur ein Navy-General ist, den wir eskortieren sollen, warum, zum Teufel, sind wir dann bis an die Zähne bewaffnet?«
Der Wald zog mit quälender Langsamkeit an ihnen vorüber, und Salid kam es seit einer Weile wirklich so vor, als bewege sich der Wald rechts und links des Weges, und schon längst nicht mehr der LKW, wie in einem alten Hollywood-Film, in dem man den Hauptdarsteller auf ein Holzpferd gesetzt hatte und hinter ihm eine Leinwand mit einer daraufgestellten Landschaft abspulte, um Bewegung zu simulieren. Er konnte tun, was er wollte, es schien ihm nicht möglich zu sein, die Geschwindigkeit des Ford nennenswert zu beeinflussen. Gab er Gas, drehten die Reifen in dem Morast einfach durch, bremste er, rutschte der Wagen weiter und drohte auszubrechen.
Natürlich wußte er, daß dieser Effekt zum allergrößten Teil nur in seiner Einbildung existierte. Nicht der Wagen oder gar dieser Wald – er war es, mit dem etwas nicht stimmte. Er war nervös. Er hatte keine Angst, aber er wußte, daß von diesem Moment an absolut nichts mehr schiefgehen durfte, denn es gab kein Zurück mehr. Ein winziger Fehler, und keiner würde diesen Wald lebend verlassen. Dafür würden schon die Zyankali-Tabletten sorgen, die jeder von ihnen in derTasche hatte. Und im Zweifelsfall sein G3. Nicht, daß Salid glaubte, die Waffe wirklich benutzen zu müssen. Sein Plan war – wie alle Pläne, die er je ausgearbeitet hatte – perfekt bis ins letzte Detail. Einer der Gründe, aus denen Salid zu einem so überaus erfolgreichenTerroristen geworden war, war der, daß er stets sogar das eigentlich Unvorhersehbare einkalkulierte, und bisher fast immer recht damit gehabt hatte. Salid glaubte nicht an Zufall oder unglückliche Umstände, und indem er sich weigerte, derlei Dinge zu akzeptieren, konnten sie ihm auch selten etwas anhaben. Und wenn doch … Die fünf Männer, die ihn begleiteten, hatten gewußt, worauf sie sich einließen. Sie waren bereit, für ihre Überzeugung zu sterben. Es war kein Himmelfahrtskommando, das er anführte – Salid hielt nichts von Selbstmordunternehmen, die über die Propagandawirkung hinaus selten etwas brachten – , aber sie alle hatten die Möglichkeit ihres eigenen Todes akzeptiert und würden nicht zögern, ihn hinzunehmen.
Und doch: Etwas war heute anders. Es war nichts Konkretes. Nur ein Gefühl. Aber Salid war ein Mann, der sich nie von Gefühlen hatte leiten lassen, und vielleicht machte es ihn gerade deshalb doppelt nervös.
Langsam näherten sie sich der Lichtung, auf der ihr Ziel lag. Der Weg machte einen scharfen Knick, dann lag plötzlich freies Gelände vor ihnen, sanft ansteigend und sorgsam von Unterholz und Gestrüpp befreit, vielleicht fünfzig Meter, hinter denen sich, gekrönt von den jetzt erloschenen Augen großer Flutlichtscheinwerfer und den ganz und gar nicht erloschenen Augen aufmerksamer Videokameras, ein doppelter Stacheldrahtzaun erhob. Dahinter, klein und geduckt unter dem noch immer fallenden Schnee, standen drei langgestreckte Baracken und ein klobiger Betonklotz, vor dessen Eingang zwei frierende Wachtposten von einem Bein auf das andere traten. Halb verdeckt hinter dem Betonbau ragte die Kanzel eines Militärhubschraubers in die Höhe. Rotorblätter und Glas waren bereits vom Schnee befreit. Die Maschine war startbereit.
Das große Tor in dem Stacheldrahtzaun war verschlossen, aber die Tür des kleinen Wachhäuschens daneben stand offen; ein Mann in einem glänzenden schwarzen Regencape war halb herausgetreten und sah dem Lastwagen mit deutlich sichtbarer Ungeduld entgegen.
Salids Hand senkte sich auf das G3, blieb einen Moment darauf liegen und hob sich dann wieder. Er ergriff das Lenkrad mit beiden Händen und gab Gas, um die letzten Meter schneller zurückzulegen. Der Wachtposten trat vollends aus dem Haus und kam dem LKW einige Schritte entgegen. Ein fragender Ausdruck, der allerdings nach ein paar Sekunden in ein schadenfrohes Grinsen überging, erschien auf seinem Gesicht, als er den defekten Scheibenwischer sah. Das Glas, das er eigentlich sauber halten sollte, war fast völlig unter einer pappigen Schicht aus Eis, Morast und Schnee verborgen. Das Einschußloch darin wäre nicht einmal aus allernächster Nähe zu sehen gewesen.
Der Soldat drehte sich um und winkte jemandem im Inneren des Wachhäuschens zu, dann machte er einen halben Schritt zurück, um nicht mit Schlamm vollgespritzt zu werden, als der LKW näher kam. Mit schrill heulendem Motor hielt der LKW an, keine fünf Meter vomTor entfernt. Salids Fuß ließ das Gaspedal nicht völlig los, so daß der Motor zwar etwas leiser wurde, aber noch immer laut genug rumorte, um jedes andere Geräusch zu übertönen, das eventuell bis ins Innere des Wachhäuschens gedrungen wäre.
Der Posten kam wieder näher. »What happened?« rief er feixend. »You're late, and – «
Salids Finger krümmte sich um den Abzug der Waffe. Das G3 ruckte hart auf seinen Knien. Die Kugel durchschlug die Fahrertür, traf den Posten in den Hals und schleuderte ihn zu Boden. Gleichzeitig trat Salid das Gaspedal mit einem Ruck durch und ließ die Kupplung kommen.
Der Ford machte einen Satz. Die Stoßstange krachte gegen die Sperrholzwand des Wachhäuschens und ließ das ganze Gebäude wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Eine halbe Sekunde später prallte die Schnauze des Wagens gegen dasTor und riß es aus den Angeln.
Funken stoben hoch. Ein häßliches elektrisches Zischen erklang, und für eine halbe Sekunde spielte blaues Feuer um den Kühlergrill des Ford. Die beiden notdürftig geflickten Reifen zerplatzten, und einTeil der Plane fing Feuer. Die zerschossene Hälfte der Windschutzscheibe zerbrach endgültig und ergoß sich als Sturzbach kleiner würfelförmiger Glasscherben über Salids Hände und in seinen Schoß. Dann war der Laster hindurch und raste schaukelnd auf die drei Baracken zu, wobei er einenTeil des niedergewalztenTores hinter sich herschleifte.
Eine Alarmsirene begann zu heulen. Irgendwo begannen Männer zu schreien, hinter sämtlichen Fenstern der drei Baracken flammte im gleichen Augenblick Licht auf, und die beiden Posten, die soeben noch vor der Bunkertür dem Ende ihrer Wachperiode entgegengedöst hatten, fuhren plötzlich herum und verschwanden mit einem einzigen Satz im Inneren des Gebäudes. Sie versuchten nicht einmal, ihre Waffen zu heben. Ihre Befehle lauteten anders. Noch ehe der LKW auch nur zwanzig Meter zurückgelegt hatte, rastete die schwere Panzertür mit einem dumpfen Krachen ein. Um sie jetzt noch aufzubrechen, hätte es schon eines schweren Geschützes bedurft.
Der Lastwagen schlingerte weiter. Aus einer der Baracken heraus begann jemand zu schießen, helle peitschende Pistolenschüsse, die Funken aus dem Metall schlugen, aber kaum nennenswerten Schaden anrichteten. Der Wagen raste unbeeindruckt weiter auf die mittlere der drei Baracken zu, verlor auf halbem Wege das Tor, das sich an seinen Aufbauten verhakt hatte, und stellte sich nahezu quer, als Salid mit aller Gewalt auf die Bremse trat.
Die Plane flog hoch. Drei, vier Gestalten in geflecktenTarnhosen und Parkas sprangen heraus und begannen zu schießen, noch während sie zu Boden sprangen. Das Heulen der Alarmsirene ging im peitschenden Rattern der russischen MPis unter, dem Splittern von Holz und Glas und gellenden Schreien. Ein Soldat stolperte aus einer der Baracken und fiel, versuchte hochzukommen und stürzte getroffen nach hinten. Etwas Kleines, Dunkles flog über ihn hinweg und verschwand in der offenstehenden Tür der Baracke. Aus dem Gebäude erklang ein einzelner, heller Schrei, dann ein Knall, sonderbar weich und gedämpft, dann wieder ein Schrei und Sekunden später das qualvolle Husten mehrerer Männer.
Die vierTerroristen feuerten weiter, deckten die beiden Baracken rechts und links des Lasters mit wütenden Garben aus ihren Waffen ein und rannten gleichzeitig im Zickzack über den Hof, während der Lastwagen schwerfällig zurücksetzte und plötzlich mit aufheulendem Motor auf die dritte Baracke zu schoß. Das tonnenschwere Fahrzeug krachte gegen die Tür des Holzbaus und zermalmte sie, durchbrach die Wand und blieb schließlich stecken, wie ein Korken in einen zu engen Flaschenhals gerammt.
Salid ergriff sein Gewehr mit beiden Händen, sprengte die Tür mit der Schulter auf und ließ sich aus dem Wagen fallen. Schüsse peitschten. Auch die zweite Hälfte der Windschutzscheibe zerplatzte. Jemand schrie, mit schriller, überschnappender Stimme und auf englisch, und Salid sah einen verschwommenen Schatten davonhasten, den er unter Feuer nahm, ohne zu treffen. Von draußen drang noch immer das wütende Rattern der Kalaschnikows herein, dann die dumpfe Detonation einer zweiten Gasgranate.
Salid sprang auf die Füße, sah einen Schatten aus den Augenwinkeln und schoß, ohne lange zu zielen. Ein schriller Schrei antwortete ihm, dann das dumpfe Poltern eines Gewehrs, eine Sekunde später gefolgt von einem schwereren, weichen Körper, der auf dem Boden aufschlug. Dann war niemand mehr da, der auf die beiden Eindringlinge hätte schießen können.
Hastig durchquerten die beiden Männer den verwüsteten Raum. Ein Feuerstoß aus dem M 16 des zweiten ließ die angrenzende Tür auffliegen, und das dumpfe Plopp des G3 tötete den Mann, der mit angelegtem Gewehr dahinter gewartet hatte. Eine berstende Explosion ließ das Gebäude erzittern. Glas klirrte, und plötzlich drang Feuerschein durch das graue Licht des Morgens.
Mit einem gewaltigen Satz sprang Salid durch eine der plötzlich glaslosen Fensteröffnungen, rollte sich über die Schulter ab und kam mit angelegtem Gewehr wieder auf die Beine. Die beiden Männer stürmten weiter. Wahllos um sich schießend, drangen sie tiefer in das Gebäude ein. Sie erreichten eine weitereTür und sprengten sie auf.
Der Raum dahinter war nicht leer. Ein gewaltiger Schreibtisch nahm den größtenTeil des vorhandenen Platzes ein, daneben stand ein etwas kleinerer, schäbigerTisch mit
einem Funk gerät, an dessen Knöpfen ein junger Bursche wie von Sinnen drehte.
Salid erschoß ihn, jagte einen kurzen Feuerstoß in das Funkgerät und richtete den Lauf der Waffe auf die beiden anderen Soldaten. Einer von ihnen hatte eine Pistole gehoben, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung, als er den Lauf des Gewehrs auf sich gerichtet sah.