122098.fb2 Der Wiedersacher - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 47

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Das gesamte Haus war zum Leben erwacht. Schwarzem, gepanzertem, vielbeinigem Leben, Leben mit glitzernden Facettenaugen und winzigen schnappenden Kiefern, mit haarigen Beinen und zuckenden Antennen, das die Treppe gefressen hatte, die Wände aushöhlte und den Boden, das kroch, krabbelte, fraß …

Brenner schrie. Es war kein menschlicher Laut mehr, sondern ein überschnappendes Kreischen, in dem alles Entsetzen lag, das er aufbringen konnte. Er sprang in die Höhe, taumelte gegen eine Wand, die weich wie Gummi war und warm und lebendig und schlug wie von Sinnen um sich. Er kreischte, schrie, brüllte. Seine Hände fuhrwerkten wie wild in der Luft herum, kratzten durch sein Gesicht und schlugen nach den winzigen krabbelnden Ungeheuern, fetzten Haut und zerbrechendes Chitin beiseite, zerrten an seinen Kleidern. Ein unbeschreibliches Ekelgefühl hatte von ihm Besitz ergriffen.

Er erwachte erst, als eine Hand in sein Gesicht klatschte und der Schmerz den Vorhang aus Wahnsinn durchbrach. Seine Nase begann zu bluten, und für einen Moment wurde ihm schwindelig. Salid hatte so fest zugeschlagen, daß er vielleicht das Bewußtsein verloren hätte, wären nicht alle seine Nerven bis zum Zerreißen angespannt gewesen. Das Gesicht des Palästinensers verzerrte sich vor ihm, schien asymmetrisch zu werden und nur mühsam in seine angestammte Form zurückzufinden, nachdem Salid mit der Hand darüberstrich. Etwas Dunkles, Kleines tropfte von seinen Fingern herab zu Boden. »Brenner – hören Sie mich?«

Es waren nicht seine Augen, mit denen etwas nicht stimmte. Salids Gesicht bewegte sich tatsächlich. Spinnen krochen darüber, Käfer, Heuschrecken und Kakerlaken, Millionen winziger Insekten mit dürren, krabbelnden Beinen, die –

Salid versetzte ihm eine zweite Ohrfeige, die nicht annähernd so heftig war wie die erste, ihn aber trotzdem nachhaltiger in die Wirklichkeit zurückriß.

»Alles in Ordnung?« fragte Salid. Sein Blick war sehr besorgt, aber Brenner suchte vergeblich nach Furcht darin. Begriff er denn nicht, was hier geschah? Sah er es denn nicht?!

»Was … was ist das?« stammelte Brenner. »Was ist das, Salid? Was – ?« Er spürte im letzten Moment selbst, daß er schon wieder hysterisch zu werden drohte, und riß sich mühsam zusammen. Sein Atem ging so schnell, daß ihm schon wieder schwindelte, aber diesmal wehrte er sich nicht gegen das Gefühl. Alles, was diesem Horrorszenario auch nur einen Deut Wirklichkeit nahm, war sein Verbündeter.

»Ich weiß es nicht«, sagte Salid. »Aber es spielt auch keine Rolle. Wir haben vielleicht noch eine Chance. Kommen Sie! « Er wartete gar nicht ab, ob Brenner darauf einging oder nicht, sondern packte ihn am Arm und zog ihn einfach hinter sich her zum Ausgang. Auf halbem Wege bückte er sich, zerrte Johannes in die Höhe und sprach ihn an, aber der junge Geistliche zeigte auch jetzt keine Reaktion. Sein Blick war noch immer so leer und erloschen wie vorhin, als Brenner neben ihm niedergekniet war. Vielleicht hatte sein Gott ein Einsehen mit ihm gehabt, dachte Brenner, und sein Bewußtsein ein für allemal ausgelöscht, so daß er nicht mehr sehen mußte, was hier geschah.

Sie näherten sich dem Ausgang. Kurz bevor sie ihn erreichten, ließ Salid Brenner und Johannes los und bedeutete ihnen mit Gesten, stehenzubleiben.

»Halten Sie noch durch?« fragte er.

Brenner nickte – aber er war nicht sicher, ob das die Wahrheit war. Er redete sich ein, das absolute Entsetzen von gerade überwunden zu haben, aber das stimmte nicht. Was er im Moment empfand, war keine Tapferkeit, sondern Lähmung, die jederzeit in die eine oder andere Richtung umschlagen konnte.

Salid mußte diese Wahrheit in seinem Gesicht lesen, denn er sah plötzlich noch ein wenig besorgter aus als zuvor. Aber er sagte nichts mehr, sondern ging geduckt weiter zur Tür. Das Feuer dort war fast erloschen, aber hier und da züngelten noch Flammen aus dem Holz. Brenner beobachtete, wie sie Salids Beine streiften, aber der Palästinenser zuckte nicht einmal zusammen. Geduckt huschte er weiter, umging das geborstene Loch, in das der Soldat hineingestürzt war, und erreichte die Tür. Brenner konnte nicht erkennen, was Salid dort draußen sah, aber die Reaktion des Palästinensers allein war erschrekkend genug.

Salid erstarrte für einen Moment mitten in der Bewegung. Er stand völlig offen und deckungslos da, ein perfektes Ziel für jeden, der draußen auf der Straße mit einem Gewehr stand, aber niemand feuerte auf ihn.

Und erst in diesem Moment fiel Brenner die Stille auf.

Das unheimliche Rascheln und Knistern, dessen Ursache er nun kannte, erfüllte das Haus noch immer, und dazu waren andere Laute gekommen, eindeutig bedrohliche Geräusche: ein tiefes Mahlen und Grollen, das manchmal von einem spürbaren Zittern des Bodens begleitet wurde und keine Deutung offenließ. Das Haus war instabil geworden. Es würde zusammenbrechen. Bald. Vielleicht jetzt.

Aber etwas anderes war verstummt: Niemand schoß mehr. Die Schreie, die gerufenen Befehle und das Sirenengeräusch draußen waren nicht mehr da. Vor dem Haus herrschte eine schon fast unheimliche Stille.

Brenner setzte sich mit klopfendem Herzen in Bewegung. Er spürte die Hitze, die von den züngelnden Flammen ausging, sehr wohl, aber der Schmerz war seltsam irreal, ebenso wie der in seinen Händen und seinem Gesicht. Körperlicher Schmerz warTeil einer Welt, zu der er schon nicht mehr ganz zu gehören schien. Obwohl er ihm die Tränen in die Augen trieb, ging er nicht schneller, sondern verlangsamte seine Schritte sogar noch, während er den ausgefransten Krater im Boden passierte. Er wollte es nicht, aber sein Blick fiel trotzdem in die Tiefe und suchte den Mann, der dort hinuntergestürzt war. Er war nicht mehr da. Wo er sein sollte, brodelte eine glitzernde Flut aus Braun und Schwarz. Brenner sah rasch weg.

Er erreichte Salid, raffte sein letztes bißchen Mut zusammen und trat neben ihn, ebenso hoch aufgerichtet und ungeschützt wie der Palästinenser. Es war ihm gleich, ob er damit ein leichtes Ziel bot oder nicht. Vielleicht wartete etwas in ihm ja darauf, erschossen zu werden.

Doch draußen auf der Straße war niemand, der auf ihn schoß. Brenners Augen weiteten sich ungläubig. Noch vor einer halben Sekunde hatte er geglaubt, die Grenzen dessen erreicht zu haben, was ein Mensch an Schrecken und Entsetzen empfinden konnte, aber nun begriff er, daß das nicht stimmte. Es gab immer ein Mehr.

»O mein Gott!« flüsterte er. »Was ist das?«

Der Wagen kam mit kreischenden Bremsen zum Stehen; beinahe sogar noch rechtzeitig. Die Stoßstange krachte in die Beifahrertür des weißgrünen Streifenwagens, der die rechte Seite der Straße blockierte, und hinterließ einen spiegelverkehrten Abdruck darin. Der Aufprall war nicht heftig genug, um den Airbag auszulösen, aber Kenneally wurde trotzdem so hart in den Sicherheitsgurt geschleudert, daß seine Zähne aufeinanderschlugen und er Blut schmeckte. Glas zerbrach klirrend, und etwas begann lang und anhaltend zu scheppern.

Kenneally riß die Beifahrertür auf und sprang aus dem Wagen, während er gleichzeitig fluchend die linke Hand hin und her schüttelte. Er hatte ganz instinktiv versucht, den erwarteten Aufprall abzufangen, und die Automatik des Sicherheitsgurtes hatte wohl einen Sekundenbruchteil zu spät reagiert; das, oder seine Arme waren zu lang. Sein Handgelenk schmerzte, als wäre es gebrochen. Aber das spielte jetzt vermutlich auch schon keine Rolle mehr. Er hatte den Alptraum überlebt, der seine Leute verschlungen hatte, irgendwie. Aber er wußte nicht einmal, was wirklich geschehen war.

»Stehenbleiben! «

Ein grelles Licht stach in seine Augen, und er hörte Lärm: Schreie, Sirenen, durcheinanderhastende Schritte und Gepolter. Irgendwo, weit entfernt, aber noch hörbar, brüllte eine Lautsprecherstimme etwas auf deutsch, das er nicht verstand, und von noch weiter her näherten sich zahlreiche Sirenen; anders als die, die er gewohnt war, aber in ihrer Botschaft unmißverständlich. Er stolperte noch einen Schritt weiter, blieb schließlich stehen und kam endlich – nachdem sich der Aufruf ein drittes Mal wiederholt hatte – auf die Idee, die Hände in die Luft zu strecken.

Vielleicht rettete ihm das das Leben. Das grelle Licht blieb auf sein Gesicht gerichtet und trieb ihm weiter dieTränen in die Augen, aber er konnte trotzdem verschwommen sehen; gut genug jedenfalls, um zu erkennen, daß er von mindestens einem Dutzend deutscher Polizeibeamter umringt war, die ihre Waffen auf ihn angelegt hatten. Die meisten sahen sehr nervös aus; nervös genug jedenfalls, um bei der ersten verdächtigen Bewegung mit dem Zeigefinger zu zucken. Kenneally schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß die Männer wenigstens annähernd so diszipliniert waren wie die, die Smith und er befehligten. Befehligt hatten …

Unendlich vorsichtig senkte er die Hände und trat einen weiteren Schritt nach vorne. Der Scheinwerferkegel, der auf ihn gerichtet war, folgte der Bewegung unerbittlich, aber das Licht war jetzt wenigstens nicht mehr direkt auf sein Gesicht gerichtet. Vorsichtig hob er die Linke und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen.

Eine Gestalt in grauem Trenchcoat und dazu passender Haarund Gesichtsfarbe näherte sich ihm und wedelte dabei hektisch mit beiden Händen; die eine Hälfte der Geste galt den Polizeibeamten, die noch immer auf Kenneally angelegt hatten, die zweite ihm. Kenneally konnte sein Gesicht noch immer nicht deutlich erkennen, aber er spürte die Erregung des anderen regelrecht. Nicht, daß er nicht gewußt hätte, wie mit Männern in solchen Situationen umzugehen war.

Entschlossen trat er dem Mann imTrenchcoat entgegen und fuhr ihn an: »Wer zum Teufel sind Sie? Was soll dieser Scheiß hier? Wir – «

Er hatte sich verrechnet. Der andere ließ sich von seinem naßforschen Ton nicht im mindesten beeindrucken, sondern brachte Kenneally ganz im Gegenteil mit einer einzigen, fast nur angedeuteten Bewegung zum Verstummen. »Ich«, antwortete er betont, »bin der stellvertretende Bürgermeister dieser Stadt – genauer gesagt dem, was noch davon steht. Mein Name ist Dessler. Aber wer sind Sie? Und Ihre zweite Frage gebe ich zurück: Was soll der Scheiß da hinten? Wo sind Heidmann und seine Leute?«

»Tot«, antwortete Kenneally. Er ließ eine Sekunde verstreichen und fügte dann hinzu: »Jedenfalls nehme ich das an. Ebenso wie Agent Smith und die meisten meiner Leute.«

Desslers Gesicht wurde noch eine Spur bleicher. »Tot?« Kenneally zuckte mit den Schultern. »Vermutlich. Es sollte mich wundern, wenn einer das überlebt hat. Ich bin froh, daß ich davongekommen bin.«

»Das?« Dessler sah ihn scharf an. »Was ist das?« Eine Spur neuen Mißtrauens erschien in seinen Augen, und Kenneally gemahnte sich innerlich zur Vorsicht. Er durfte diesen Mann nicht noch einmal unterschätzen. Das Eis, auf dem er sich bewegte, war ohnehin dünn genug. Er konnte sich keinen Fehler leisten.

Das Schlimme war, daß er Desslers Frage nicht einmal dann wirklich hätte beantworten können, wenn er es gewollt hätte. Er wußte nicht, was geschehen war. Etwas war aus dem Haus herausgekommen, aber es war nicht Salid gewesen. Hinter Kenneallys Stirn überschlugen sich die Bilder, aber nichts davon schien irgendeinen Sinn zu ergeben. Da war etwas Dunkles gewesen, etwas Kriechendes und trotzdem irrsinnig Schnelles, das den Männern gefolgt und über sie hergefallen war, und dann … Er erinnerte sich nicht. Nicht wirklich. Jemand hatte ihn gepackt und in den Wagen gezerrt, und sie waren mit kreischenden Reifen davongerast, das war alles, woran er sich erinnerte. Alles woran zu erinnern er sich gestattete.

Er hob die Schultern. »Ich habe nicht die mindeste Ahnung«, sagte er. »Ich schätze, Ihre Leute haben Mist gebaut.« »Unsere …?« Dessler sah einen Moment lang aus zu Schlitzen zusammengezogenen Augen in die Dunkelheit hinter Kenneally. Er sah sehr nervös aus; aber nicht annähernd so verunsichert oder gar hilflos, wie es Kenneally recht gewesen wäre. »Was soll das heißen, unsere Leute?«

»Ich hatte die Information – von Ihnen – , daß Salid zusammen mit zwei Geiseln in einem Hotelzimmer festsitzt«, antwortete Kenneally, wobei er sich bemühte, eine ganz genau bemessene Spur von Aggressivität in seine Stimme zu legen. »Unbewaffnet, oder wenigstens so gut wie.« Er lachte bitter. »Ich weiß nicht, was er hat, aber es sah nach einer tragbarenTaschen-Armee aus. Mindestens ein Dutzend meiner Leute sind tot, und ich fürchte, Ihre Beamten auch.«

»Aber das … das ist … « Letztendlich war es Kenneally doch gelungen, ihn aus der Fassung zu bringen. Es war nur die Frage, wie lange dieser Zustand anhalten würde. Vermutlich nicht lange genug. »… unmöglich! Unsere Informationen waren zuverlässig. Ein Dutzend Beamte haben ihn gesehen.«

»Ich weiß nicht, was sie gesehen haben«, antwortete Kenneally scharf. »Ich weiß nur, was dieser Kerl getan hat.« Er ließ eine ganz genau bemessene Zeitspanne verstreichen, ehe er in etwas versöhnlicherem, aber noch immer besorgtem Tonfall fortfuhr: »Hören Sie, Mister Dessler – ich will Ihnen oder Ihren Leuten nicht zu nahe treten, aber dieses Dreckschwein ist ein anderes Kaliber als das, womit Sie es normalerweise zu tun haben. Der Kerl ist kein normaler Verbrecher. Er ist nicht einmal ein normaler Mörder. Er hat Dutzende von Menschen auf dem Gewissen, sofern er so etwas überhaupt besitzt. Und er ist immer für eine Überraschung gut. Verdammt, bei diesem Kerl würde es mich nicht einmal wundern, wenn er eine taktische Atomwaffe im linken Schuh versteckt hätte.«

Dessler sah ihn mit eindeutigem Entsetzen in den Augen an, aber genau das hatte Kenneally ja erreichen wollen. Außerdem war er nicht einmal mehr sicher, ob er damit wirklich so sehr übertrieben hatte.

»Ich muß telefonieren«, fuhr er fort. »Wo kann ich hier – ?« Er wollte in die Tasche greifen, um sein Handy herauszuholen, aber er führte die Bewegung nicht zu Ende, als zwei, drei Polizeibeamte nervös ihre Waffen hoben und wieder auf ihn anlegten. Dessler machte eine beruhigende Geste in die Runde, aber er hatte sich auch bereits wieder gefangen.

»Überhaupt nicht«, sagte er entschlossen. Kenneally fuhr auf. »Was soll das hei-?«

»Das soll heißen«, fiel ihm Dessler ins Wort, »daß Sie sich als verhaftet betrachten dürfen, Herr Kenneally. Sie werden mit niemandem mehr telefonieren oder sonst irgend etwas tun. Ab sofort kümmern wir uns um die Sache. Das hätten wir von Anfang an tun sollen. «

»Sie wissen ja nicht, worauf Sie sich da einlassen«, sagte Kenneally. »Dieser Kerl ist – «

»Genug! « Diesmal war etwas in Desslers Stimme, was selbst Kenneally klarmachte, daß es vielleicht besser war, jetzt nicht mehr zu widersprechen. Dieser Mann sah vielleicht aus wie ein unbedarfter deutscher Kleinstadt-Bürgermeister, aber er hatte Courage. »Ich werde jedenfalls nicht weiter tatenlos zusehen, wie Sie hier Krieg spielen. Wo ist Ihr verdammter Hubschrauber?«

Kenneally zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung«, sagte er. Es war die Wahrheit. Seit sie geflüchtet waren, hatte er jeden Kontakt zu der Maschine verloren. Er drehte sich nervös auf der Stelle herum, starrte drei, vier Sekunden lang konzentriert in die Dunkelheit hinter sich und wandte sich dann wieder an Dessler.

»Hören Sie, Herr Bürgermeister«, sagte er betont. »Meinetwegen verhaften Sie mich und meine Leute – mir ist es recht. Auf diese Weise bin ich wenigstens sicher, daß ich morgen früh noch am Leben bin. Aber tun Sie sich und Ihren Männern einen Gefallen: Geben Sie Schießbefehl! «

»Auf Salid?«

Kenneally schüttelte heftig den Kopf. »Nicht nur auf Salid. Auf alles, was sich bewegt. Ich weiß nicht, was dort hinten passiert ist, aber eines weiß ich ziemlich sicher: Was immer aus dieser Richtung kommt, gehört bestimmt nicht zu uns. Es ist vielleicht nicht einmal menschlich.«

Dessler lachte, aber es klang nicht sehr echt. »Sie sind ja verrückt«, sagte er. »Es scheint zu stimmen, was man über euch Amis sagt: Ihr seht zu viele schlechte Filme.«

»Ich wollte, es wäre so«, antwortete Kenneally. Er lächelte bitter, trat Dessler wieder einen Schritt entgegen und streckte ihm die aneinandergelegten Handgelenke entgegen. »Bitte! Verhaften Sie mich! «

Dessler starrte seine Hände an, als wüßte er nicht genau, was er damit anfangen sollte, und im Grunde hatte Kenneally damit gerechnet, daß er irgendeine Bewegung oder Geste machen und die Sache damit auf sich beruhen lassen würde, aber schließlich trat Dessler ein Stück zur Seite und winkte einen der Polizisten herbei. »Nehmen Sie ihn fest. Und die anderen auch.«