122098.fb2 Der Wiedersacher - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 57

Der Wiedersacher - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 57

Nachdem das Motorengeräusch verstummt war, hatte sich eine fast unheimliche Stille im Inneren des Hubschraubers ausgebreitet. Kenneally war wie gelähmt. Was er gehört hatte, war absurd; einfach lächerlich – trotz allem, was er erlebt hatte, so grotesk, daß er am liebsten vor Lachen laut losgebrüllt hätte. Aber ihm war nicht nach Lachen zumute. Alles, was er fühlte, war eine tiefe, saugende Leere, die plötzlich in seinem Inneren klaffte und in der alle seine Gefühle und Empfindungen wie in einem sich immer schneller drehenden schwarzen Strudel verschwanden.

»Werden Sie es tun?« fragte Adrianus endlich. Seit sie gelandet waren und der Pilot die Motoren abgeschaltet hatte, waren sicherlich fünf Minuten vergangen; vielleicht mehr. Kenneallys Zeitgefühl war ebenso stehengeblieben wie seine und Adrianus' Armbanduhr. Vielleicht war es auch eine Stunde, vielleicht nur Sekunden. Möglicherweise gab es auch so etwas wie Zeit schon nicht mehr. Es hätte längst hell werden müssen, aber auf der anderen Seite der bullaugenartigen Fenster herrschte noch immer tiefste Dunkelheit. Jemand hatte eine schwarze Decke über den Himmel gezogen und das Licht ausgesperrt.

Kenneally schwieg. Seine Finger strichen über das Metall der Waffe, die quer über seinen Knien lag, aber er fühlte die kühle Glätte kaum. Er war nicht ganz sicher, daß er überhaupt verstand, was Adrianus meinte.

»Das … das ist monströs«, flüsterte er. Das Gespräch war so absurd wie dasThema, um das es ging: zwischen Frage und Antwort lagen mehr als fünf Minuten, und sie kamen nicht immer in der richtigen Reihenfolge. »Was Sie da erzählen, ist … « Er brach ab. Eine Minute später sagte Adrianus:

»Vielleicht haben Sie recht, Kenneally. Aber es ist nun einmal geschehen. Und es war richtig. Wir wären alle nicht hier, wenn sie ihn damals nicht eingekerkert hätten.«

»Und was haben Sie davon?« fragte Kenneally lahm. Er mußte seine Zunge zwingen, sich zu bewegen. Die geistige Paralyse, die Adrianus' Eröffnung in ihm ausgelöst hatte, schien eine körperliche Lähmung nach sich zu ziehen, die erst mit einiger Verspätung einsetzte. »Er wird uns alle vernichten. Womit soll ich ihn aufhalten? Damit?

Er hielt das Gewehr mit beiden Händen in die Höhe und schüttelte es so wild, daß Adrianus ganz instinktiv ein kleines Stück auf dem Sitz nach hinten wich. Die Heftigkeit seiner Reaktion überraschte ihn selbst. Und er verstand sie nicht. Er glaubte nichts von dem, was Adrianus erzählte. Gott und Teufel, Jesus und Beelzebub, dieser ganze religiöse Humbug … das war … Aberglaube. Ein Überbleibsel aus einer Welt, die so überholt war wie Adrianus selbst.

Und trotzdem zweifelte er keinen Moment daran, daß es die Wahrheit war.

»Ich habe Ihnen nicht versprochen, daß es gelingt«, erinnerte Adrianus. »Ich habe Ihnen nicht einmal versprochen, daß Sie es überleben. Aber wir müssen es versuchen. Es ist uns schon einmal gelungen, ihn aufzuhalten.«

»Und was haben Sie davon gehabt?« fragte Kenneally. »Zeit«, antwortete Adrianus ernst. »Zweitausend Jahre, Mr. Kenneally. Für uns. Für uns alle. Und vielleicht gelingt es noch einmal, eine Gnadenfrist herauszuschinden. Wir müssen es versuchen. «

Kenneally schüttelte den Kopf. »Es ist reizend, daß Sie immer wir sagen«, murmelte er.

»Ich würde es selbst tun«, antwortete Adrianus. »Ich kann nicht schießen.«

Das war ein so simpler Grund, daß Kenneally ihn vorbehaltlos akzeptierte. Außerdem wollte er nicht mehr widersprechen. Er wollte überhaupt nicht mehr reden. Worte erschienen ihm plötzlich so sinnlos. Er legte das Gewehr wieder quer über seine Knie und begann erneut, mit den Fingerspitzen über das Metall zu streichen.

Zeit verging. Die Uhren waren stehengeblieben, aber die Sekunden strichen trotzdem fast hörbar an der Maschine vorbei. Die Frist, von der Adrianus gesprochen hatte, mußte längst vorüber sein. Möglicherweise waren sie ja schon zu spät. Vielleicht hatten Salid und die beiden anderen ihr Ziel ja schon erreicht gehabt, lange bevor sie hier ankamen, und die Dinge, die sie aufhalten wollten, hatten längst begonnen.

Ein leises Piepsen erklang. Adrianus griff in die Jackentasche, zog ein kleines Sprechgerät hervor und meldete sich. Er lauschte kaum länger als eine Sekunde, dann sagte er: »In Ordnung. Starten Sie.«

»Sind sie da?« fragte Kenneally.

»Sie kommen.« Adrianus nickte zur Bestätigung und deutete in der gleichen Bewegung auf das Gewehr über Kenneallys Knien. »Machen Sie sich bereit. Sie werden nicht viel Zeit haben.«

Er hatte alle Zeit der Welt. Kenneally war ein guter Schütze. Er traute sich durchaus zu, auch aus einem fliegenden Helikopter heraus einen Mann zu treffen, vor allem mit einer halbautomatischen Waffe wie dieser. Aber er hatte nicht vergessen, was das Smith-Ding zu ihm gesagt hatte: Der Mann, der dich richten wird. Er würde Salid nicht töten. Salid würde ihn töten. Er wußte es. Der Insektenmann hatte es gesagt.

Trotzdem stand er auf, ging zurTür und schob sie auf. Über ihren Köpfen begannen sich die Rotorblätter zu drehen, und die ganze Maschine begann sacht zu zittern, das war alles. Selbst als der Helikopter abhob, hatte er kaum das Gefühl, sich in einem Flugzeug zu befinden. Der Boden schien vielmehr nahezu lautlos unter ihnen in dieTiefe zu gleiten, gefolgt von den Schatten der niedergebrannten Klostermauern, zwischen denen sie gewartet hatten. Kenneally ließ sich langsam auf das rechte Knie herabsinken, stützte den Ellbogen auf den Oberschenkel und setzte das Gewehr an die Schulter.

»Ich bete für Sie«, sagte Adrianus. Das war vielleicht der Gipfel der Absurdität – und so ganz nebenbei etwas, das Kenneally vollkommen gleichgültig sein konnte – , und trotzdem wirkten die Worte sonderbar beruhigend. Alles war

durcheinander, auf den Kopf gestellt und ins Gegenteil verkehrt. Kenneally, ausgerechnet er, der überzeugte Atheist, war plötzlich zu einem Krieger in der letzten der biblischen Schlachten geworden. Später, so nahm er sich vor – wenn es ein Später für ihn geben sollte, würde er herzhaft über diesen obskuren Scherz des Schicksals lachen.

Er schaltete die mit einem Nachtsichtgerät gekoppelte Laser-Zieleinrichtung des Gewehrs ein und preßte das linke Auge gegen die Optik, während der Helikopter, der seinen Steigflug mittlerweile beendet hatte, eine Neunzig-Grad-Drehung in der Luft vollführte und der Waldrand unter ihnen in Sicht kam. In dem grüngefärbten Panorama, das sich seinem Blick bot, sah der verschneite Wald aus wie eine Aufnahme aus einem Science-Fiction-Film, unwirklich und mit zu harten, falschen Konturen. Trotzdem konnte er die drei Gestalten, die hintereinander auf dem verschneiten Waldweg herankamen, so deutlich erkennen, als stünden sie auf Armeslänge vor ihm.

»Los! « sagte er.

Adrianus mußte seinen Befehl unmittelbar weitergegeben haben, oder der Pilot hörte ihre Gespräche mit, denn der Helikopter machte einen regelrechten Satz nach vorne und begann mit unglaublicher Schnelligkeit zu beschleunigen. Kenneally korrigierte die Richtung des Gewehrlaufes um eine Winzigkeit, zielte auf die erste der drei Gestalten – der Mann war als einziger bewaffnet, und Kenneally vermutete, daß es Salid war. Der Mann, der dich richten wird. Das Gewehr ruckte kaum spürbar in seiner Hand und stieß eine Salve von zehn oder fünfzehn Geschossen aus. Er hatte gut gezielt, aber der Helikopter schien sich doch stärker zu bewegen, als ihm bewußt war: die Salve verfehlte Salid knapp und ließ den Schnee vor seinen Füßen explodieren.

Der Terrorist reagierte so schnell, wie Kenneally erwartet hatte: Er warf sich blitzschnell zur Seite und landete mit einer eleganten Rolle im Schnee; gleichzeitig versuchte er seine eigene Waffe in Anschlag zu bringen, um zurückzuschießen. Normalerweise hätte Salid es nicht einmal beachtet. Nach einer solchen Aktion und aus Salids Position heraus einen Mann in einem fliegenden Hubschrauber zu treffen war praktisch unmöglich. Aber er hatte in den letzten Stunden eine Menge Dinge erlebt, die eigentlich unmöglich waren, und Smith' Stimme – Der Mann, der dich richten wird. Der Mann, der dich richten wird. Der Mann, der … – schien mittlerweile ununterbrochen in seinem Kopf zu widerhallen, so daß er erschrocken zurückprallte und eine Sekunde lang so intensiv auf den Schmerz des Treffers wartete, daß er ihn tatsächlich schon fühlte.

Nichts geschah. Der Helikopter stieß weiter auf die drei einsamen Gestalten im Wald herab. Salid lag auf dem Bauch im Schnee und zielte nicht einmal auf ihn, sondern schien irgendwelche Schwierigkeiten mit seiner Waffe zu haben, und die beiden anderen standen einfach da und starrten dem herannahendenTodesboten entgegen, ohne sich zu rühren.

Kenneally fluchte lautlos in sich hinein. Er schätzte, daß ihm noch zwei, allerhöchstens drei Sekunden blieben, bis sie über die Männer hinweg waren und der Pilot eine Schleife fliegen mußte, um zu einem neuen Angriff anzusetzen; eine Aktion, die sicher ebenfalls nur Sekunden in Anspruch nahm, Salid aber dann garantiert Zeit und Gelegenheit zu einem sicheren Schuß gab. Salid würde er nicht mehr erwischen. Dazu waren sie bereits zu nahe. Er zielte auf eine der beiden anderen Gestalten und zog den Abzug durch.

Einen Sekundenbruchteil, bevor die Waffe die zweite Salve ausspie, setzte der Motor des Helikopters aus. Die Maschine bockte, wie ein Wagen, dessen Fahrer von der Kupplung abgerutscht war, und die Schüsse verfehlten ihr Ziel undzerfetzten nur einige Äste, meterweit hinter dem Mann am Waldrand. Kenneally nahm den Finger vom Abzug.

Irgend etwas schien nun wirklich mit der Zeit geschehen zu sein. Der Helikopter schoß, wie ein geworfener Stein von seinem eigenen Schwung noch ein Stück weitergetragen, über Salid und die beiden anderen hinweg, aber er stürzte nicht. Kenneally blieb Zeit genug, das Gewehr sinken zu lassen und sich zu Adrianus herumzudrehen, und als die Maschine endlich ihren Schwung aufgebraucht hatte und ihr Tonnengewicht wieder den normalen Gesetzen der Physik zu gehorchen begann, sah er sogar noch, wie Adrianus die Augen schloß und sich bekreuzigte. Die Zeit, die Hände zum Gebet zu falten, blieb ihm nicht.

Kenneally spürte nicht einmal mehr, was sein Bewußtsein auslöschte: der eigentliche Aufprall oder die Druckwelle der Explosion, die die Maschine einen Sekundenbruchteil später in einen lodernden Feuerball verwandelte.

Jemand ohrfeigte ihn; eine ebenso alte wie hirnrissige Methode, einen Bewußtlosen aufzuwecken, die hier und jetzt allerdings ihren Dienst tat. Brenner öffnete stöhnend die Augen und bewegte den Kopf hin und her, aber Salids Hand klatschte noch zweimal auf seine Wange; nicht so fest, daß es wirklich weh getan hätte, aber doch hartnäckig genug, um ihn daran zu hindern, wieder in die verlockende Umarmung der Ohnmacht zurückzugleiten.

Er erinnerte sich mit vollkommener Klarheit an das, was geschehen war, von dem ersten Entsetzen über die Anwesenheit des Hubschraubers, dem Aufpeitschen des Schnees vor seinen Füßen und dem Geräusch der Schüsse, das sie erst einen Sekundenbruchteil später erreichte. Doch es war eine seltsame losgelöste Erinnerung, wie aus der Sicht eines fernen Beobachters. Vielleicht war das, was er in den letzten Stunden erlebt hatte, einfach zuviel gewesen; vielleicht war er schließlich an einem Punkt angelangt, wo er nicht mehr handeln konnte. Er hatte nicht einmal gezuckt, als er sah, wie der Mann in der Seitentür des Helikopters direkt auf ihn anlegte, und er wußte, der nächste Schuß würde ihn treffen, konnte ihn gar nicht verfehlen. Dann hatte der Motor des Helikopters ausgesetzt …

Der Donner der Explosion, die ihn zu Boden geschleudert hatte, rollte noch immer als gebrochenes Echo über den Himmel, und Brenner spürte, wie ihm der Schnee eisig in den Kragen und die Jackenärmel rutschte und dort sofort zu schmelzen begann.

Brenner blinzelte, hob mühsam die rechte Hand, um die Schläge abzuwehren, und stellte zu seiner Überraschung fest, daß es nicht Salid war, der ihn schlug, wie er ganz instinktiv angenommen hatte. Das Gesicht, das sich über ihn beugte, gehörte Johannes. Er war sehr blaß und zitterte am ganzen Leib, aber seine Augen waren wieder klar.

»Alles okay?« fragte er.

Brenner hütete sich, zu nicken. Ihm war übel, und er war ziemlich sicher, daß das quälende Hämmern hinter seinen Schläfen zu einem entsetzlichen Schmerz explodieren würde, wenn er den Fehler beging, sich zu heftig zu bewegen, aber er signalisierte seine Zustimmung mit einem Senken und Heben der Lider. Johannes richtete sich erleichtert auf.

Er konnte nicht sehr lange bewußtlos gewesen sein; vielleicht nicht einmal eine Sekunde. Außerdem hatte sich auch Salid gerade erst aufgerichtet und kam humpelnd heran. Brenner war ziemlich sicher, daß ihn die Schüsse nicht getroffen hatten. Vielleicht hatte er sich weh getan, als er zu Boden gegangen war.

»Ist einer von euch verletzt?« fragte er.

»Nein«, antwortete Brenner mit zusammengebissenenZähnen. Äußerst behutsam hob er den Kopf, wartete auf die Schmerzexplosion zwischen seinen Schläfen und atmete erleichtert auf, als sie nicht kam. Der Schmerz ebbte im Gegenteil immer weiter ab und sank auf das Niveau eines zwar spürbaren, aber erträglichen Drucks. Durch diesen ersten Erfolg mutiger geworden, stemmte er sich in eine halb sitzende Position hoch und griff schließlich sogar nach Johannes' Hand, um sich ganz aufhelfen zu lassen.

Salid beobachtete ihr Tun mit sichtbarer Überraschung, aber er sagte nichts dazu, sondern maß Johannes nur mit einem prüfenden Blick, ehe er sich mit einer ruckhaften Bewegung herumdrehte und auf die Klostermauern wies.

»Gehen wir. «

Kein Wort über das, was geschehen war. Kein Blick auf den zerstörten Hubschrauber, der zwanzig Meter hinter ihnen in einer Rauch– und Flammensäule hinter den Büschen flackerte. Was geschehen war, war geschehen, und es war gleich, wie und weshalb. Offenbar hatte sich Salid endgültig in die Rolle eingefunden, die andere, stärkere Mächte ihm und den beiden anderen in diesem Geschehen zugedacht hatten. Oder er hatte einfach Angst davor, zu viele Antworten zu erhalten.

»Schaffen Sie's?« Obwohl es Johannes gewesen war, der ihm auf die Füße half, wandte sich Brenner mit einem fragenden Blick und einer entsprechenden Geste an den jungen Geistlichen. Johannes zitterte noch immer am ganzen Leib, was vielleicht einfach an der Kälte lag, die trotz des Gluthauches, den das brennende Hubschrauberwrack ausstrahlte, immer grausamer zu werden schien. Aber da war noch ein anderes, düstereres Feuer, das tief in Johannes' Augen loderte und das Brenner mehr denn je erschreckte. Sein Geist war aus der Verbannung seiner ganz privaten Hölle zurückgekehrt, aber er hatte etwas mitgebracht. Brenner wollte nicht wissen, was es war.

Sie näherten sich dem Kloster. Der Weg war weiter, als Brenner geglaubt hatte, denn die Nacht und das unwirkliche Licht verzerrten die Dimensionen, und dazu kam, daß sie mittlerweile alle am Ende ihrer Kräfte angelangt waren, so daß sie gute zehn Minuten brauchten, um den gemauertenTorbogen zu erreichen. Brenner war so erschöpft, daß er sich gegen die Wand sinken ließ und die Augen schloß, um Kraft zu sammeln.

Auch Salid ließ sich erschöpft in die Hocke sinken und rang hörbar nach Atem. Seine Hände zitterten so stark, daß er das Gewehr fallenließ, es aber hastig wieder aufraffte und so fest an sich preßte, daß es schon fast komisch wirkte. Wie er so dahockte, zusammengekauert und die Waffe fest mit beiden Händen gegen die Brust gepreßt, erinnerte er Brenner an einen Zwerg, der endlich seinen Schatz gefunden hatte.

Brenner zählte in Gedanken bis fünfundzwanzig – das war vielleicht mehr von ihrer kostbaren Zeit, als er opfern durfte, aber das Minimum, das er brauchte, wenn er auch nur noch einen einzigen Schritt tun wollte. Als er die Augen wieder öffnete, hatte sich Salid zu einer einigermaßen normalen Haltung aufgerichtet. Johannes stand neben ihm und sah sich aus weit aufgerissenen Augen um. Brenner fragte sich, ob er in der fast vollkommenen Dunkelheit, die in dem Torgewölbe herrschte, überhaupt etwas sehen konnte. Er selbst war so gut wie blind. Salids und Johannes' Gestalten waren schemenhaft in dem grauen Licht zu erkennen, das durch die gegenüber liegende Toröffnung hereinfiel, aber die Dunkelheit hinter ihnen konnte ebensogut die Schwärze des Weltalls sein. Oder des Nichts.

»Wohin jetzt?« fragte Salid.

Brenner setzte zu einer Antwort an, ehe ihm klar wurde, daß die Frage Johannes gegolten hatte, nicht ihm. Der Jesuit sah Salid allerdings nur verständnislos an.

»Woher … wieso fragen Sie mich das?«

Salid blinzelte. Er sah verwirrt aus, dann verblüfft, mit einer Spur von Unmut. »Ich denke, Sie kennen sich hier aus«, sagte er scharf.