122098.fb2 Der Wiedersacher - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 6

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unauffälligen Rotbraun gehaltene Kunststoffkabel zu entdecken, das sich an einem der Gitterstäbe entlangringelte und im Schloß verschwand.

Brenners Blick folgte dem Kabel bis zu der Säule rechts des Weges, an deren Fuß es im Boden verschwand. Ein zweites, im tarnenden Grau der Steinsäule gehaltenes Kabel stieg daneben bis zu deren Spitze empor und wurde zu einem dünnen Draht, der sich eine Handbreit unter der Spitze des Zaunes entlangzog. Normalerweise wäre er kaum sichtbar gewesen. Selbst jetzt, wo er wußte, wonach er zu suchen hatte, erkannte er ihn nur, weil die Kälte ihn mit einem dünnen Eispanzer umgeben hatte, auf dem sich das Licht brach.

»Siehst du das da?« Er deutete auf den Draht. Astrid nickte, aber er sah ihr an, daß sie nicht wirklich begriff, was sie sah. »Ein Kontaktdraht«, sagte er gewichtig. »Wahrscheinlich gehört er zu einer Alarmanlage, die sofort losheult, wenn jemand den Zaun auch nur anfaßt. Und dort.« Während sein Blick dem Draht gefolgt war, hatte er etwas entdeckt, worauf er Astrid nun mit einer entsprechenden Geste aufmerksam machte. »Der Schatten da hinten, rechts an der großen Eiche. Siehst du ihn?«

Astrids Augen wurden schmal, als sie sich konzentrierte. »Eine … Kamera?« murmelte sie.

»Und zwar eine ziemlich moderne«, bestätigte Brenner. »Irgend jemand hat sich da ziemliche Mühe gemacht, sein Grundstück zu sichern. Ich weiß nicht, ob wir wirklich weitergehen sollten.«

»Was glaubst du, was dahinter ist?« fragte Astrid böse. »Frankensteins Schloß?«

Brenner lachte nicht. Er fand ihre Worte wenig komisch. Er hatte die Erfahrung gemacht, daß Leute, die sich solche Mühe gaben, ihr Anwesen zu schützen, meistens auch einen Grund dazu hatten; oder es zumindest glaubten – was auf dasselbe hinauslief: sie reagierten entsprechend ungehalten, wenn man ihre Warnungen ignorierte. Außerdem sah er gar keine Möglichkeit, weiterzugehen. DasTor war verschlossen, und es gab weder eine Klinke noch einen Klingelknopf oder irgendeine Entsprechung dazu. Eigentlich nur, um sich zu bestätigen, streckte er die Hand aus und rüttelte an den Gitterstäben. Das Ergebnis war genau so, wie er erwartet hatte – dasTor rührte sich nicht. Es war tatsächlich so massiv, wie es aussah.

»Laß uns umkehren«, sagte er.

»Ich rühre mich keinen Schritt mehr von der Stelle«, sagte Astrid, und das in einemTon, der ihm unmißverständlich klarmachte, daß sie diese Worte ernst meinte. Und konsequent, wie sie nun einmal war, bewegte sie sich gleich darauf ein halbes Dutzend Schritte zur Seite, so daß sie unmittelbar vor der Videokamera stand, auf die Brenner sie aufmerksam gemacht hatte.

»Heda, ihr da drinnen! « rief sie, während sie beide Arme in die Höhe hob und winkende Bewegungen vollführte. »Wenn ihr uns sehen könnt: Wir brauchen Hilfe! Wir sind mit dem Wagen liegengeblieben! «

Brenner wußte für einen Moment nicht, welches Gefühl überwog – sein Ärger über Astrids Starrsinn oder der über sich selbst, daß er nicht auf diese Idee gekommen war. Wahrscheinlich irrte sich Astrid, was die Möglichkeiten des Besitzers der Kamera angingen, sie zu hören – aber ihre Gesten und vor allem ihr Anblick mußten jedem klarmachen, daß sie keine Sonntagsspaziergänger waren, die sich im Wald verlaufen hatten.

Eine Reaktion blieb allerdings aus. Astrid fuhrwerkte noch eine ganze Weile mit beiden Händen in der Luft herum, sagte ihren Spruch in verschiedenen Variationen auf und vollführte einige schon fast komisch anmutende Verrenkungen, ohne daß auch nur irgend etwas geschah. Weder sprang dasTor mit einem elektrischen Klicken auf, um sie einzulassen, noch meldete sich ein verborgener Lautsprecher – Brenner war sehr sicher, daß beides möglich gewesen wäre – , und es kam schon gar niemand, um ihnen zu helfen. Entweder man hatte sie nicht gesehen – oder man wollte sie nicht sehen.

»Also gut«, sagte Astrid schließlich. »Dann eben anders.« Sie stampfte wütend mit dem Fuß auf und sah dadurch für eine halbe Sekunde vollends wie ein trotziges Kind aus. Dann trat sie dichter an den Zaun herum, hob die Arme und begann ungeschickt an den rostigen Gitterstäben emporzuklettern.

»He! « sagte Brenner erschrocken. »Was hast du vor?«

»Das siehst du doch«, antwortete Astrid, ohne mit Klettern innezuhalten. »Also stell nicht so blöde Fragen, sondern hilf mir lieber.«

»Aber du kannst doch nicht – «, begann Brenner und machte eine hastige Bewegung, als sie den Halt verlor und abzurutschen drohte. Sie fing sich im letzten Moment wieder, zog sich aber eine häßliche Schramme an der rechten Hand zu, die sofort und sehr heftig zu bluten begann. Fluchend kletterte sie wieder vollends nach unten, preßte die Hand unter die Achsel und verzog das Gesicht.

»Und ob ich kann«, sagte sie gepreßt. »Du kannst ja hierbleiben und ein bißchen frieren. Oder meinetwegen auch zurückmarschieren. Ich schick' dir ein Taxi, sobald ich in die Nähe einesTelefons komme. Ehrenwort.«

»Laß mich deine Hand sehen«, bat Brenner. Er war beinahe selbst überrascht, als Astrid nach dem obligatorischen trotzigen Blick tatsächlich die Hand unter dem Arm hervorzog und ihm hinhielt. Der Kratzer war sehr tief; wahrscheinlich nicht gefährlich, vorausgesetzt, die Wunde wurde gesäubert und anständig verbunden, ehe sie sich entzünden konnte, aber es mußte höllisch schmerzen.

»Das sieht nicht gut aus«, sagte er.

»Ich weiß«, maulte Astrid. Sie schien zu begreifen, daß er wenig mehr als sie von Erster Hilfe verstand – vor allem solcher ohne einen Verbandskasten oder irgendwelchen anderen Hilfsmitteln – , denn sie zog die Hand mit einem Ruck zurück und funkelte ihn an. »Ein Grund mehr, hier nicht länger blöd rumzustehen. Was ist jetzt? Hilfst du mir oder nicht?«

Brenner überlegte nur noch einen Augenblick. Seine Vernunft sagte ihm, daß es verrückt war, dem Vorschlag des Mädchens zu folgen – es war ziemlich schwer zu übersehen, daß der, dem das Gelände auf der anderen Seite des Zaunes gehörte,

nicht wollte, daß Fremde es betraten. Möglicherweise waren der Kontaktdraht und die Kamera nicht alle Sicherheitsvorkehrungen, die er getroffen hatte. Was, wenn sie auf streunende Wachhunde stießen oder auf bewaffnete Posten, die erst schossen und dann nachsahen, was sie getroffen hatten? Aber seine Füße, die mittlerweile zu soliden Eisklumpen mutiert waren und wahrscheinlich am Boden festfrieren würden, wenn er noch einige Minuten länger hier herumstand, behaupteten das Gegenteil – und wahrscheinlich war es tatsächlich so, daß seine Phantasie mit ihm durchging. Sie waren hier nicht im Wilden Westen. Schließlich waren sie keine Einbrecher, sondern Menschen, die tatsächlich Hilfe brauchten; vielleicht nötiger, als er sich eingestehen wollte.

»Also gut«, sagte er. »Aber wenn wir dort drüben sind, tust du, was ich sage, ist das klar? Keine Diskussionen, keine faulen Kompromisse. Wenn wir jemanden treffen, rede ich, und du hältst die Klappe.«

»Ja, Papi«, antwortete Astrid.

Brenner blieb ernst. »Ich meine es ernst«, sagte er. »Irgend jemand hat sich da verdammt viel Mühe gegeben, sein Eigentum zu sichern. Ich weiß nicht, ob er sehr begeistert ist, wenn wir plötzlich an seine Tür klopfen.«

»Er wird noch weniger begeistert sein, wenn die Polizei bei ihm anklopft und ihn fragt, wie die beiden erfrorenen Leichen vor sein Tor kommen«, antwortete Astrid, und ihre Worte hörten sich fast ebenso ernst an wie seine. Plötzlich mußte er daran denken, wie ungeschickt sie sich angestellt hatte, als sie versuchte, über den Zaun zu steigen. Das Mädchen war mit seinen Kräften am Ende. Er übrigens auch.

Brenner war der erste, der sich an die Übersteigung des Zaunes machte – ein Unternehmen, das sich als weit schwieriger erwies, als er erwartet hatte. Seine Finger waren so steifgefroren, daß er sich nur mit Mühe an den rostigen Stäben festklammern konnte, und die Anstrengung, sein Körpergewicht daran in die Höhe zu ziehen, ließ eine Woge heißen Schmerzes durch seine Hände schießen, die ihm fast die Tränen in die Augen trieb. Astrid war diplomatisch genug, keinen Laut von sich zu geben, sondern ihm mit unbewegtem Gesicht zuzusehen, aber Brenner war klar, daß er sich kaum geschickter anstellte als sie gerade. Die zwei Meter Zaunhöhe, die, vom Boden aus betrachtet, gar nicht so schlimm ausgesehen hatten, erwiesen sich als fast unüberwindlich. Brenner zitterte vor Anstrengung am ganzen Leib, als er das Bein über die eisverkrusteten Spitzen schwang und ungeschickt auf der anderen Seite nach einem Halt tastete.

»Paß bloß auf, daß du dir keine edlen Körperteile verletzt«, rief ihm Astrid grinsend zu.

»Ha, ha«, machte Brenner – und bewegte sich noch ein bißchen vorsichtiger. So ganz unrecht hatte sie nicht. Wenn er auf dem vereisten Metall abrutschte, konnte er sich nicht nur ein paar Körperteile verletzen, sondern sich unversehens aufgespießt wie ein Schmetterling in einer Sammlervitrine wiederfinden. Behutsam setzte er den Fuß auf eine Querstrebe, wippte ein paarmal hin und her, um sich von der Festigkeit seines Haltes zu überzeugen, und streckte die Hand aus.

»Komm rauf. Ich helfe dir.«

Astrid folgte ihm. Brenner registrierte mit einem absurden Gefühl von Neid, daß sie sich trotz ihrer verletzten Hand diesmal um einiges geschickter anstellte als er. Sie brauchte nur einige Sekunden, um hoch genug zu klettern, damit sie seine ausgestreckte Hand ergreifen konnte. Brenner zog sie mit einem mehr gut gemeinten als kraftvollen Ruck in die Höhe. »Paß mit den Spitzen auf«, sagte er. »Sie sind gefährlich.«

Sehr behutsam schwang Astrid zuerst das eine, dann das andere Bein über den Zaun. Sie berührte dabei mehrmals den Alarmdraht; falls man sie auf dem Videomonitor nicht gesehen hatte, würde spätestens jetzt irgendwo eine Lampe aufleuchten. Gut so, dachte Brenner. Das letzte, was er wollte war, wirklich für einen Einbrecher gehalten zu werden.

Astrid hatte den Zaun überstiegen und versuchte auf der anderen Seite herunterzuklettern, wozu sie sich mit beiden Händen an den rostigen Stäben festhielt. Aber sie hatte wohl ihre Verletzung vergessen, denn sie verlor plötzlich den Halt, fuchtelte eine halbe Sekunde lang wild mit dem Arm in der Luft herum und verlor dann vollends die Balance. Mit einem kleinen Schrei kippte sie nach hinten. Brenner versuchte sie zu halten, aber er hatte wohl vergessen, daß er nicht auf ebener Erde stand, und eine Sekunde später landeten sie beide aneinandergeklammert am Boden.

Der Sturz war nicht sehr tief, und sie fielen in schon halb aufgetauten Morast, der ihrem Aufprall den größten Teil der Wucht nahm. Trotzdem war der Sturz hart genug, daß Brenner eine Sekunde lang benommen liegenblieb, zumal Astrid auf ihn gefallen war, und ihr Körpergewicht – zwar keine fünfzig Kilo, aber das aus zwei Metern Höhe – ihm die Luft aus den Lungen getrieben hatte. Er fühlte sich benommen. Nein, sie hätten wirklich nicht über diesen Zaun steigen sollen.

Sie waren sich so nahe wie niemals zuvor; zwar nur für eine Sekunde und alles andere als freiwillig, aber Astrids Fluchtdistanz war eindeutig unterschritten – Brenner sah Panik in ihrem Blick aufflammen, und sie sprang so rasch in die Höhe, daß sie sofort wieder ausglitt und neben ihm in den Schlamm stürzte. Sie fiel diesmal unglücklicher – auf dem weichen Boden verletzte sie sich zwar nicht, aber als sie ihren Sturz abzufangen versuchte, landete sie zielsicher in einer Pfütze. Als sie sich wieder aufrichtete, waren ihr Gesicht und ihr Haar voller Schlamm.

»Hast du dir weh getan?« fragte Brenner. Beinahe hoffte er es. Natürlich nichts Schlimmes: eine Zerrung, ein verstauchter kleiner Finger oder ein hübscher blauer Fleck am Hintern; sie hatte ihn mittlerweile weit genug gereizt, daß er sich durchaus ein wenig Schadenfreude gönnte.

Astrid schüttelte zornig den Kopf, als er sich auf das rechte Knie hochstemmte und die Hand nach ihr ausstreckte, so daß er die Bewegung nicht weiterführte, sondern statt dessen vollends aufstand. Zumindest er hatte sich verletzt – sein linkes Handgelenk tat erbärmlich weh. Mit zusammengebissenenZähnen schob er den Ärmel von Astrids Strickpullover hoch

und be trachtete seine Hand. Zu sehen war nichts, aber das Pochen wurde immer schlimmer, obwohl er die Hand bewegen konnte. Wahrscheinlich verstaucht, dachte er. Man sagte, daß so etwas mehr schmerzen sollte als ein glatter Bruch, und das schien zu stimmen.

Er spürte Astrids Blick auf sich ruhen, schüttelte den Ärmel mit einer ärgerlichen Bewegung wieder herunter und drehte sich zu der Videokamera um. Irrte er sich, oder hatte sie sich tatsächlich bewegt?

Vorsichtshalber hob er beide Arme über den Kopf, winkte übertrieben heftig und oft und deutete dann mit noch übertriebenerer Gestik zuerst auf sich und Astrid, dann auf den Zaun und schließlich in die Richtung, in der er das dazugehörige Gebäude vermutete.

»Was wird denn das, wenn es fertig ist?« erkundigte sich Astrid.

»Ich will nur sichergehen, daß uns niemand für Einbrecher hält und die Hunde auf uns hetzt oder gleich mit einem Gewehr kommt«, antwortete Brenner.

»Einbrecher?« Astrid lachte, nahm die Brille ab und versuchte die Gläser mit einem Zipfel ihres Pullovers notdürftig sauberzuwischen. »Wenn uns tatsächlich irgend jemand beobachtet hat, hat er sich wahrscheinlich halb tot gelacht«, sagte sie. »Sie werden uns fragen, ob wir mit der Nummer noch frei sind.«

Brenner lachte nicht, sondern begann mit übertrieben hektischen Bewegungen, sich den Schmutz aus den Kleidern zu klopfen – wenigstens versuchte er es. Irgendwie brachte Astrid das Kunststück fertig, ihm das Gefühl zu geben, daß er die alleinige Schuld an ihrem Mißgeschick trug; außerdem haßte er nichts so sehr wie das Gefühl, sich zum Narren zu machen, und genau das tat er praktisch ununterbrochen, seit sich ihre Wege gekreuzt hatten. Brenner verfluchte zum hundertsten Male an diesem Morgen seine eigene Faulheit, sämtliche weibliche Wesen auf diesem Planeten und vor allem die Kreditkartengesellschaft, auf deren leere Versprechungen er hereingefallen war.

Nachdem es ihm mit erheblicher Mühe gelungen war, aus den Matschklumpen an seiner Hose und dem geliehenen Pullover die gleiche Anzahl schmieriger, feucht glänzender Flecke zu machen, wandte er sich um, ging die wenigen Schritte zum Tor zurück, wobei er es sorgsam vermied, in ihre Richtung zu sehen, und marschierte schweigend los, als er hörte, daß sie aufstand und ihm folgte.

Der Weg setzte sich auf dieser Seite fort, aber er befand sich in wesentlich besserem Zustand. Hinter der nächsten Biegung, die nur ein knappes Dutzend Schritte entfernt war, löste plötzlich eine geteerte Fahrspur die ausgewaschene Rinne ab. Das Unterholz rechts und links der Straße war sorgsam zurückgeschnitten, und hier und da entdeckte er Stellen, an denen der Straßenbelag offenbar erst vor kurzem erneuert worden war. Beginnender Verfolgungswahn oder nicht Brenner hatte immer mehr das Gefühl, daß sie nicht hier sein sollten. Der erbärmliche Zustand der Straße auf der anderen Seite des Zaunes war kein Zufall. Wer immer hier wohnte, legte großen Wert darauf, nicht entdeckt zu werden.

»Was kann das hier sein?« fragte Astrid nach einer Weile. Sie hatte zu ihm aufgeschlossen. »Ein Schloß oder ein Kloster oder was?«

»Keine Ahnung«, antwortete Brenner kurz angebunden. »Wir werden es bald wissen. Hoffentlich.«

Wieder verfielen sie für hundert oder auch zweihundert Schritte in brütendes Schweigen, dann sagte Astrid: »Das mit uns läuft irgendwie nicht richtig, wie?«

Überrascht blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. »Was läuft nicht richtig?« fragte er betont. Er gab ihr gar keine Gelegenheit, zu antworten, sondern fuhr in hörbar schärferem Ton fort: »Ich wüßte nicht, was zwischen uns laufen sollte, Kindchen. Wir sind in einer ziemlich miesen Situation, aber mit ein bißchen Glück ist in ein paar Minuten alles vorbei, und dann werden sich unsere Wege trennen und hoffentlich nie wieder kreuzen.«