123298.fb2 Harry Potter und der Feuerkelch - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 29

Harry Potter und der Feuerkelch - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 29

»PEEVES!«

Das war unmißverständlich der Jagdruf von Filch, dem Hausmeister. Harry konnte deutlich seine hastig schlurfenden Schritte näher und näher kommen und seine keuchende Stimme vor Wut schrill werden hören.

»Was soll dieser Höllenlärm? Du weckst noch das ganze Schloß! Ich krieg dich, Peeves, ich krieg dich, du wirst… und was ist das?«

Filch war offenbar stehen geblieben; es gab ein Klingen von Metall auf Metall und das Wehklagen erstarb. Filch hatte das Ei aufgehoben und es geschlossen. Harry stand reglos da, das eine Bein immer noch fest in der magischen Stufe verklemmt, und lauschte gebannt. Jeden Moment würde Filch den Gobelin zur Seite ziehen und nach Peeves Ausschau halten… und da würde kein Peeves sein… doch wenn er die Treppe hochstieg, würde er die Karte des Rumtreibers entdecken… und diese Karte würde, mit oder ohne Tarnumhang,»Harry Potter«genau da anzeigen, wo er stand.

»Ei?«, sagte Filch leise am Fuß der Treppe.»Meine Süße!«- offenbar war Mrs Norris bei ihm -»Das ist ein Trimagischer Schlüssel! Er gehört einem Schul-Champion!«

Harry wurde schlecht; sein Herz hämmerte rasend schnell -

»PEEVES!«, donnerte Filch voll Schadenfreude.»Du hast gestohlen!«

Er riß den Wandteppich unten zur Seite, und Harry sah sein fürchterliches Sackgesicht und die hervorquellenden fahlen Augen, die die dunkle und (für Filch) völlig ausgestorbene Treppe hochstarrten.

»Versteckst dich, was?«, sagte er leise.»Ich werd dich schon kriegen, Peeves… du hast doch tatsächlich einen Trimagischen Schlüssel gestohlen, Peeves… dafür wird dich Dumbledore endlich rausschmeißen, du mieser kleiner Dieb von Poltergeist…«

Filch stieg die ersten Stufen hoch, dicht gefolgt von einer dürren, staubfarbenen Katze. Mrs Norris' lampenartige Augen, die denen ihres Herrn so sehr ähnelten, hatten geradewegs Harry ins Visier genommen. Schon einmal hatte er sich fragen müssen, ob der Tarnurnhang auch bei Katzen wirkte… sein Magen verkrampfte sich vor Anspannung, während er Filch in seinem alten Flanellmorgenmantel immer näher kommen sah – verzweifelt mühte er sich, sein eingeklemmtes Bein zu befreien, doch es sank nur noch ein paar weitere Zentimeter ein – und Filch mußte nun jede Sekunde die Karte entdecken oder direkt in ihn hineinlaufen -»Filch? Was ist hier los?«

Filch hielt ein paar Stufen unterhalb von Harry inne und wandte sich um. Am Fuß der Treppe stand der Einzige, der Harrys Lage nur noch verschlimmern konnte – Snape. Er trug ein langes graues Nachthemd und schien vor Zorn zu rasen.

»Es ist Peeves, Professor«, wisperte Filch bösartig.»Er hat dieses Ei die Treppe runtergeworfen.«

Rasch nahm Snape die Stufen bis hinauf zu Filch. Harry biß die Zähne zusammen, überzeugt, daß sein laut pochendes Herz ihn jede Sekunde verraten mußte…

»Peeves?«, sagte Snape leise und starrte das Ei in Filchs Hand an.»Aber Peeves konnte nicht in mein Büro…«

»Dieses Ei war in Ihrem Büro, Professor?«

»Natürlich nicht«, fuhr ihn Snape an,»ich hab Gepolter und Gejammer gehört -«

»Ja, Professor, das war das Ei -«

»- und wollte kurz nachsehen, was los ist -«

»Peeves hat es runtergeworfen, Professor -«

»- und als ich an meinem Büro vorbeikam, sah ich, daß die Fackeln brannten und eine Schranktür offen stand! Jemand hat es durchsucht!«

»Aber Peeves konnte nicht -«

»Das weiß ich auch, Filch!«, bellte Snape.»Ich versiegle mein Büro mit einem Fluch, den nur ein Zauberer brechen kann!«Snape sah die Treppe hoch, durch Harry hindurch, und dann hinunter auf den Korridor.»Ich möchte, daß Sie mir bei der Suche nach dem Eindringling helfen, Filch.«

»Ich – ja, Professor – aber -«

Filch blickte sehnsüchtig die Treppe hoch, und Harry entging nicht, daß er nur widerwillig die Chance sausen ließ, Peeves in die Enge zu treiben. Geh, flehte ihn Harry stumm an, geh mit Snape… geh… Mrs Norris lugte hinter Filchs Beinen hervor… Harry hatte den deutlichen Eindruck, daß sie ihn riechen konnte… warum nur hatte er das Bad mit so viel Duftschaum gefüllt?

»Die Sache ist die, Professor«, sagte Filch mit wehleidiger Stimme,»diesmal wird der Direktor auf mich hören müssen, Peeves hat einen Schüler bestohlen, das wäre meine Chance, ihn ein für alle Mal aus dem Schloß werfen zu lassen -«

»Filch, dieser vermaledeite Poltergeist ist mir verdammt noch mal völlig egal, ich muß mich um mein Büro -«

Klonk. Klonk. Klonk.

Snape verstummte mit einem Schlag. Er und Filch spähten hinunter zum Fuß der Treppe. Harry sah Mad-Eye Moody humpelnd in der schmalen Lücke zwischen ihren Köpfen auftauchen. Moody trug seinen alten Reiseumhang über dem Nachthemd und stützte sich wie immer auf seinen Stock.

»Was haben wir denn hier, 'ne Pyjama-Party?«, knurrte er die Treppe hoch.

»Professor Snape und ich haben Lärm gehört, Professor«, antwortete Filch überstürzt.»Peeves, der Poltergeist, hat mal wieder Sachen durch die Gegend geworfen – und dann hat Professor Snape entdeckt, daß jemand in sein Büro eingeb-«

»Mund halten!«, zischte Snape.

Moody trat einen weiteren Schritt auf die Treppe zu. Harry sah, wie sein magisches Auge über Snape wanderte und dann, er war sich sicher, auf ihm ruhen blieb.

Harrys Herz tat einen ganz fürchterlichen Schlag: Moody konnte durch Tarnumhänge sehen… für ihn allein offenbarte sich die ganze Seltsamkeit dieses Schauspiels auf der Treppe… Snape im Nachthemd, Filch mit dem Ei unter dem Arm, und er, Harry, über ihnen in eine Stufe eingeklemmt. Moodys schräg klaffende Wunde von Mund öffnete sich überrascht. Einige Sekunden lang starrten sich er und Harry an. Dann machte Moody den Mund zu und ließ sein blaues Auge zu Snape wandern.

»Hab ich richtig gehört, Snape?«, fragte er langsam.»Jemand ist in Ihr Büro eingebrochen?«

»Das ist unwichtig«, sagte Snape kalt.

»Im Gegenteil«, knurrte Moody,»es ist sehr wichtig. Wer sollte denn in Ihr Büro einbrechen wollen?«

»Ein Schüler, würde ich vermuten«, sagte Snape. Harry konnte eine Ader auf Snapes fettiger Stirn fürchterlich zucken sehen.»Das ist schon öfter vorgekommen. Zaubertrankzutaten sind aus meinem persönlichen Vorratsschrank verschwunden… Schüler, die verbotene Mixturen ausprobieren, mit Sicherheit…«

»Die waren also auf Trankzutaten aus?«, fragte Moody.»Sie verstecken nicht zufällig etwas in Ihrem Büro?«

Harry sah von der Seite, wie Snapes fahles Gesicht häßlich ziegelrot anlief und die Ader auf seiner Stirn noch schneller pulste.

»Sie wissen, daß ich nichts verstecke, Moody«, sagte er mit leiser und drohender Stimme,»da Sie mein Büro ja selbst recht gründlich durchsucht haben.«

Moodys Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.»Das Vorrecht des Auroren, Snape. Dumbledore meinte, ich solle ein Auge auf-«

»Dumbledore vertraut mir«, sagte Snape zähneknirschend.»Ich weigere mich zu glauben, daß er Sie angewiesen hat, mein Büro zu durchsuchen!«

»Natürlich traut Dumbledore Ihnen«, knurrte Moody.»Verliert nie den Glauben an das Gute im Zauberer, nicht wahr? Gibt jedem 'ne zweite Chance. Ich aber – ich sage, es gibt Flecken, die gehen nicht mehr raus, Snape. Flecken, die nie mehr rausgehen, Sie wissen, wovon ich rede?«

Snape tat plötzlich etwas sehr Seltsames. Er packte seinen linken Unterarm krampfartig mit der rechten Hand, als ob er heftig schmerzen würde.

Moody lachte.»Gehen Sie wieder schlafen, Snape.«

»Sie sind nicht befugt, mich herumzukommandieren!«, zischte Snape und ließ seinen Arm los, als würde er sich über sich selbst ärgern.»Ich habe genauso das Recht wie Sie, nach Einbruch der Dunkelheit in dieser Schule Wache zu gehen!«

»Dann wachen Sie woanders«, sagte Moody, doch in seiner Stimme lag etwas sehr Bedrohliches.»Ich freu mich darauf, Sie eines Nachts in einem dunklen Korridor zu treffen… übrigens, Sie haben was verloren…«

Mit einem stummen Schrei des Entsetzens sah Harry, wie Moody auf die Karte des Rumtreibers deutete, die noch immer sechs Stufen unter ihm lag. Snape und Filch wandten die Köpfe. Und in diesem Augenblick ließ Harry alle Vorsicht fahren; er hob unter seinem Tarnurnhang die Arme, winkte verzweifelt, um Moodys Blick auf sich zu ziehen, und formte mit den Lippen die Worte:»Das ist meine! Meine!«

Schon hatte Snape, dem die dämmernde Erkenntnis als fürchterliche Grimasse ins Gesicht geschrieben stand, die Hand nach der Karte ausgestreckt -

»Accio Pergament!«

Die Karte flog hoch, raschelte durch Snapes ausgestreckte Finger und flatterte die Stufen hinunter direkt in Moodys Hand.

»Mein Fehler«, sagte Moody gelassen.»Die gehört mir -muß sie vorhin fallen gelassen haben -«

Doch Snapes schwarze Augen blitzten vom Ei in Filchs Armen hinüber zur Karte in Moodys Hand, und Harry war klar, daß er zwei und zwei zusammenzählte, wie nur Snape es konnte…

»Potter«, flüsterte er.

»Wie bitte?«, sagte Moody gleichmütig, faltete die Karte zusammen und steckte sie ein.

»Potter!«, raunzte Snape, und tatsächlich wandte er den Kopf und starrte genau auf die Stelle, wo Harry stand, als ob er ihn plötzlich sehen könnte.»Dieses Ei gehört Potter. Dieses Pergament gehört auch Potter. Ich hab es schon einmal gesehen, ich erkenne es wieder. Potter ist hier! Potter, in seinem Tarnurnhang!«

Snape streckte die Hände aus wie ein Blinder und begann die Stufen hinaufzusteigen; Harry hätte schwören können, daß seine übergroßen Nüstern sich weiteten und er versuchte, Harry zu erschnüffeln – in der Falle festsitzend beugte sich Harry nach hinten, um Snapes Fingerspitzen zu entgehen, doch er mußte ihn jeden Moment -

»Da gibt's nichts zu suchen, Snape!«, bellte Moody.»Aber ich werde umgehend dem Schulleiter berichten, wie schnell Sie an Harry Potter gedacht haben!«

»Was soll das heißen?«, raunzte Snape und wandte den Kopf, die ausgestreckten Hände immer noch Zentimeter von Harrys Brust entfernt, zu Moody um.

»Das soll heißen, daß Dumbledore sehr erpicht darauf ist zu erfahren, wer es auf den Jungen abgesehen hat!«, sagte Moody und hinkte noch einen Schritt näher zum Fuß der Treppe.»Und das gilt auch für mich, Snape, da bin ich sehr neugierig.«Das Fackellicht flackerte über sein zerstörtes Gesicht, so daß die Narben und die Stelle, an der ein Stück seiner Nase fehlte, noch tiefer und dunkler wirkten.

Snape sah auf Moody hinunter und Harry konnte sein Gesicht nicht sehen. Einen Moment lang herrschte vollkommene Stille, niemand rührte sich oder sprach. Dann ließ Snape langsam die Hände sinken.

»Ich dachte nur«, sagte Snape mit gezwungen ruhiger Stimme,»wenn Potter sich schon wieder zu nachtschlafender Zeit im Schloß rumtreibt… das ist eine bedauerliche Angewohnheit von ihm… dann sollte man ihm Einhalt gebieten. Zu – zu seiner eigenen Sicherheit.«

»Ah, verstehe«, sagte Moody leise.»Ihnen liegt nur Potters Wohl am Herzen.«

Stille trat ein. Snape und Moody sahen sich immer noch an. Mrs Norris ließ ein lautes Miauen hören und spähte immer noch hinter Filchs Beinen hervor, auf der Suche nach der Quelle des Schaumbaddufts.

»Ich werd mich jetzt wohl wieder hinlegen«, sagte Snape barsch.

»Die beste Idee, die Sie heute Nacht hatten«, sagte Moody.»Filch, wenn Sie mir jetzt bitte dieses Ei geben -«

»Nein!«, sagte Filch und umklammerte das Ei, als wäre es sein erstgeborener Sohn.»Professor Moody, das ist der Beweis für Peeves' Verrat!«

»Es ist das Eigentum des Champions, dem er es gestohlen hat!«, sagte Moody.»Geben Sie es mir, sofort.«

Snape rauschte die Treppe hinunter und lief ohne ein Wort an Moody vorbei. Filch schnalzte Mrs Norris zu, die noch ein paar Sekunden lang unverwandt Harry anstarrte, sich dann umdrehte und ihrem Herrn folgte. Harry, der immer noch schnell atmete, hörte, wie Snape sich auf dem Korridor entfernte; Filch übergab Moody das Ei und verschwand nun ebenfalls, wobei er Mrs Norris zumurmelte:»Macht nichts, meine Süße… wir sehen Dumbledore morgen früh… dann sagen wir ihm schon, was Peeves angestellt hat…«

Eine Tür fiel zu. Harry stand jetzt alleine auf der Treppe und sah hinunter zu Moody, der seinen Stock auf die erste Stufe stellte und begann, unter großer Mühsal und mit einem dumpfen Klonk auf jeder Stufe die Treppe zu ihm hochzusteigen.

»Das war knapp, Potter«, murmelte er.

»Jaah… ich – ähm… danke«, sagte Harry matt.

»Was hat es damit auf sich?«, sagte Moody, zog die Karte des Rumtreibers aus der Tasche und entfaltete sie.

»Karte von Hogwarts«, sagte Harry und hoffte, Moody würde ihn endlich aus seiner Treppenstufe ziehen; das Bein tat ihm inzwischen richtig weh.

»Beim Barte des Merlin«, hauchte Moody, sein magisches Auge schien angesichts der Karte völlig verrückt zu spielen.»Das… das ist ja 'ne sagenhafte Karte, Potter!«

»Jaah, sie ist… recht nützlich«, sagte Harry. Ihm tränten allmählich die Augen vor Schmerz.»Ähm – Professor Moody, vielleicht könnten Sie mir kurz helfen -?«

»Was? Oh! Ja… ja natürlich…«

Moody umklammerte Harrys Arme und zog ihn nach oben; Harrys Bein löste sich aus der Trickstufe und er setzte es auf die Stufe darüber.

Moody starrte immer noch auf die Karte.»Potter…«, sagte er langsam,»du hast nicht zufällig gesehen, wer in Snapes Büro eingebrochen ist? Auf dieser Karte, meine ich?«

»Ähm… ja, hab ich…«, gab Harry zu.»Es war Mr Crouch.«

Moodys magisches Auge huschte prüfend über die Karte. Plötzlich schien er alarmiert.

»Crouch?«, fragte er.»Bist du – bist du dir sicher, Potter?«

»Absolut«, sagte Harry.

»Jedenfalls ist er nicht mehr da«, sagte Moody, dessen Augen beständig über die Karte flogen.»Crouch… das ist sehr – sehr interessant…«

Fast eine Minute lang schwieg er und starrte nur auf die Karte. Harry war klar, daß ihm diese Neuigkeit etwas gesagt hatte, und wollte sehnlichst wissen, was es war. Er überlegte, ob er es wagen sollte zu fragen. Moody jagte ihm ein wenig Angst ein… doch Moody hatte ihm gerade geholfen, einer Menge Ärger aus dem Weg zu gehen.

»Ähm… Professor Moody… warum, glauben Sie, wollte sich Mr Crouch in Snapes Büro umsehen?«

Moodys magisches Auge löste sich von der Karte und fixierte nun zitternd Harry. Es war ein durchdringender Blick, und Harry hatte den Eindruck, daß Moody ihn taxierte, nicht sicher, ob er antworten sollte oder nicht, oder wie viel er ihm erzählen sollte.

»Laß es mich so sagen, Potter«, murmelte Moody endlich,»es heißt, der alte Mad-Eye sei ganz besessen davon, schwarze Magier zu fassen… aber Mad-Eye ist nichts -nichts – im Vergleich zu Barty Crouch.«

Erneut starrte er auf die Karte. Harry brannte darauf, mehr zu erfahren.

»Professor Moody«, sagte er noch einmal.»Glauben Sie, könnte dies damit zu tun haben… daß Mr Crouch vielleicht denkt, es sei irgendwas im Busch…«

»Zum Beispiel?«, fragte Moody scharf.

Harry überlegte, wie viel er zu sagen wagen sollte. Moody sollte nicht auf den Gedanken kommen, daß er eine Quelle außerhalb von Hogwarts hatte; das würde womöglich zu peinlichen Fragen über Sirius führen.

»Ich weiß nicht«, murmelte Harry,»in letzter Zeit sind ein paar merkwürdige Sachen passiert. Es stand ja im Tagespropheten… das Dunkle Mal bei der Weltmeisterschaft und die Todesser und alles…«

Die beiden so verschiedenen Augen Moodys weiteten sich.

»Du bist ein schlauer Junge, Potter«, sagte er. Sein magisches Auge wanderte nun wieder zur Karte des Rumtreibers.»So was könnte tatsächlich in Crouchs Kopf vor sich gehen«, sagte er langsam.»Sehr gut möglich… in letzter Zeit sind einige seltsame Gerüchte umhergeschwirrt – mit tatkräftiger Unterstützung von Rita Kimmkorn, natürlich. Das macht einige Leute nervös, vermute ich.«Ein grimmiges Lächeln zerrte an seinem schrägen Mund.»Oh, wenn es eins gibt, das ich hasse«, murmelte er, mehr zu sich selbst als zu Harry gewandt, und sein magisches Auge fixierte die untere Ecke der Karte,»dann ist es ein Todesser, der (entkommen ist und frei herumläuft…«

Harry starrte ihn an. Konnte Moody tatsächlich das meinen, was Harry vermutete?

»Und jetzt möchte ich dir eine Frage stellen, Potter«, sagte Moody nun wieder in nüchternem Ton.

Harry wurde schwer ums Herz; er hatte schon darauf gewartet. Moody würde ihn fragen, woher er die Karte, diesen recht zweifelhaften magischen Gegenstand, eigentlich hatte – und die Geschichte, wie sie ihm in die Hände gefallen war, würde nicht nur ihn belasten, sondern seinen eigenen Vater, Fred und George Weasley sowie Professor Lupin, ihren letzten Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Moody wedelte mit der Karte vor Harrys Nase herum und Harry machte sich auf das Schlimmste gefaßt -

»Kann ich mir die ausleihen?«

»Oh!«, sagte Harry. Er hatte viel Freude an seiner Karte, doch andererseits war er ungeheuer erleichtert, daß Moody nicht fragte, wo er sie her hatte, und zweifellos schuldete er ähm auch einen Gefallen.»Ja, klar.«

»Guter Junge«, knurrte Moody.»Die kann ich wirklich gut gebrauchen… das ist vielleicht genau das, wonach ich gesucht habe… schön, nun aber ins Bett, Potter, komm mit…«

Sie stiegen zusammen die Treppe hoch, und auch im Gehen untersuchte Moody die Karte wie einen Schatz, von (dem er nicht zu träumen gewagt hatte. Schweigend gingen sie bis zur Tür von Moodys Büro, wo er stehen blieb und zu Harry hinuntersah.»Hast du jemals daran gedacht, ein Auror zu werden, Potter?«

»Nein«, sagte Harry völlig perplex.

»Dann Überleg's dir doch mal«, sagte Moody, nickte mit dem Kopf und musterte Harry nachdenklich.»Ja, allerdings… und übrigens… ich vermute mal, du bist mit diesem Ei heute Nacht nicht einfach so spazieren gegangen?«

»Ähm – nein«, sagte Harry grinsend.»Ich hab das Rätsel gelöst.«

Moody sah ihn zwinkernd an, und wieder spielte sein magisches Auge verrückt.»Gibt nichts Besseres als einen kleinen Mondscheinspaziergang, um auf Ideen zu kommen, Potter… wir sehen uns morgen früh…«Er betrat sein Büro, den Blick schon wieder auf der Karte des Rumtreibers, und schloß die Tür hinter sich.

Langsam ging Harry zurück in den Gryffindor-Turm, ganz in Gedanken an Snape und Crouch versunken, und rätselte, was das alles zu bedeuten hatte… Warum schützte Crouch vor, krank zu sein, wenn er es dann doch schaffte, nach Hogwarts zu kommen? Und was, vermutete er, sei in Snapes Büro versteckt?

Dann hatte Moody auch noch vorgeschlagen, er, Harry, sollte Auror werden! Interessanter Vorschlag… doch als Harry vier Minuten später Ei und Tarnurnhang sicher in seinem Koffer verstaut hatte und leise in sein Bett stieg, kam ihm doch noch der Gedanke, daß er zunächst mal sehen wollte, wie vernarbt die anderen Auroren waren, bevor er sich für diesen Beruf entschied.