123300.fb2
Seamus zog sich am nächsten Morgen in Höchstgeschwindigkeit an und verließ den Schlafsaal, bevor Harry auch nur seine Socken anziehen konnte.
»Glaubt er wohl, daß er verrückt wird, wenn er zu lange mit mir in einem Raum bleibt?,«fragte Harry laut, als der Saum von Seamus Mantel aus Sichtweite verschwand.
»Mach dir nichts draus,«murmelte Dean, während er seine Schultasche aufsetzte.»Er ist eben…«Aber scheinbar es ihm unmöglich, exakt auszudrücken, was Seamus war, und nach einer kurzen peinlichen Pause folgte er ihm und verlies das Zimmer.
Neville und Ron warfen beide Harry einen Blick der Art»Das ist sein Problem, nicht deins!«zu, aber Harry war wenig beruhigt. Was würde er noch alles in dieser Art zu ertragen haben?
»Was ist los,«fragte Hermine fünf Minuten später, als sie Ron und Harry auf halben Weg im Gemeinschaftsraum einholte, den sie auf dem Weg zum Frühstück durchquerten.»Du siehst wirklich – oh, um Himmels Willen!«
Sie starrte auf das Schwarze Brett, an dem ein großer neuer Zettel hing.
GALLEONEN ÜBER GALLEONEN
Reicht dein Taschengeld nicht für deine Ausgaben?
Möchtest du etwas Extragold verdienen?
Wende dich an Fred und George Weasley, Gryffindor Gemeinschaftsraum für einfache, wirklich schmerzlose Teilzeitjobs
(Wir weisen darauf hin, daß alle Tätigkeiten auf eigenes Risiko des Ausführenden erfolgen)
»Das ist doch die Höhe,«sagte Hermine grimmig, während sie den Zettel abnahm, den Fred und George über ein Plakat gepinnt hatten, das das Datum des ersten Wochenendes in Hogsmeade bekannt gab, das im Oktober stattfinden sollte.
»Wir müssen mit ihnen reden, Ron.«
Ron sah äußerst beunruhigt aus.
»Warum?«
»Weil wir Vertrauensschüler sind,«sagte Hermine, als sie durch das Portraitloch herauskletterten.»Es ist unsere Aufgabe, solche Dinge zu unterbinden.«Ron sagte nichts; Harry konnte an seinem verdrießlichen Gesicht ablesen, daß er die Aussicht nicht gerade einladend fand, Fred und George von ihrem Vorhaben abzubringen. Die beiden taten genau das, was sie am liebsten machten.
»Trotzdem, was ist los, Harry?,«fuhr Hermine fort, als sie die von Portraits von alten Hexen und Zauberern eingerahmten Treppen hinunterstiegen. Keines der Portraits beachtete sie, da sie selbst ins Gespräch vertieft waren.
»Die siehst aus, als hättest durch dich über irgendetwas geärgert.«
»Seamus vermutet, das Harry über Du-Weißt-Schon-Wer lügt,«sagte Ron knapp, als Harry nicht reagierte. Hermine, von der Harry erwartete hätte, daß sie wie er ärgerlich reagieren würde, seufzte.»Ja, auch Lavender denkt so,«sagte sie bedrückt.»Du hattest wohl eine nette kleine Unterhaltung mit ihr ob ich wohl lüge oder nicht. Sensationslüsternes Pack!,«sagte Harry laut.»Nein,«sagte Hermine ruhig,»ich habe ihr nur gesagt, sie soll großes Mundwerk über dich halten. Und es wäre richtig nett von dir, wenn du aufhören würdest, uns an die Gurgel zu springen, Harry. Für den Fall, daß du es noch nicht bemerkt hast, Ron und ich sind auf deiner Seite.«
Es entstand eine kurze Pause.
»Tut mir leid,«sagte Harry mit leiser Stimme.
»Das ist schon in Ordnung«sagte Hermine würdevoll. Dann schüttelte sie ihren Kopf.»Erinnerst du dich nicht daran, was Dumbledore beim letzten Schuljahrabschlussfest gesagt hat?«
Harry und Ron schauten sie beide verblüfft an und Hermine seufzte erneut.
»Über Du-Weißt-Schon-Wer. Er sagte,»er besitzt ein großes Talent, Zwietracht und Feindseligkeit zu verbreiten. Dem können wir nur entgegentreten, wenn wir ein nicht minder starkes Band der Freundschaft und des Vertrauens knüpfen.«.»Wie kannst du dich nur an so ein Zeug erinnern?,«fragte Ron und schaute sie bewundernd an.
»Ich höre zu, Ron,«sagte Hermine mit einem Anflug von Strenge.
»Das mache ich ja auch, aber ich könnte dir nicht genau sagen, was…«
»Der Punkt ist,«hob Hermine lautstark hervor,»daß Dumbledore genau von diesen Dingen gesprochen hat. Du-Weißt-Schon-
Wer ist gerade mal zwei Monate zurück und schon haben wir angefangen, miteinander zu streiten. Und die Warnung des Sortierenden Hutes ging in die gleich Richtung: haltet zusammen, seid eins.«
»Und Harry hat es letzte Nacht richtig abgekriegt!,«erwiderte Ron.»Wenn das bedeutet, daß von uns erwartet wird, daß wir uns mit den Slytherins verbrüdern – das ist aussichtslos.«
»Nun, ich denke, das ist ein Jammer, daß wir nicht versuchen, wenigsten ein bißchen Gemeinschaft zwischen den Häusern zu haben.,«sagte Hermine gereizt.
Sie waren gerade am Fuß der Marmortreppe angekommen. Eine Reihe von Ravenclaws im vierten Jahr durchquerte die Eingangshalle; als sie Harry entdeckten, beeilten sie sich enger zusammenzurücken, als ob sie fürchteten, er würde Nachzügler angreifen.
»Oh ja, wir sollten wirklich versuchen, Freundschaft mit solchen Leuten zu schließen,«sagte Harry sarkastisch.
Sie folgten den Ravenclaws in die Große Halle. Alle schauten instinktiv zum Lehrertisch als sie eintraten. Professor Rauhe-Pritsche unterhielt sich mit Professor Sinistra, der Astronomie-Lehrerin, und Hagrid glänzte wieder einmal durch Abwesenheit. Das verzauberte Deckengewölbe spiegelte Harrys Stimmung wider. Es war ein erbärmliches regenwolkengrau.
»Dumbledore hat nicht mal erwähnt, wie lange diese Rauhe-Pritsche bleibt,«sagte er, als sie zum Tisch der Gryffindors hinübergingen.
»Vielleicht…,«sagte Hermine gedankenvoll.
»Was?,«sagten beide Harry und Ron gleichzeitig.
»Na ja… vielleicht wollte er die Aufmerksamkeit nicht auf Hagrids Abwesenheit lenken.«
»Was meinst du mit»Aufmerksamkeit lenken?,«sagte Ron verschmitzt.
»Wie sollten wir das nicht bemerken?«
Bevor Hermine antworten konnte, kam ein hoch aufgeschossenes Mädchen mit schwarzem, geflochtenem Haar auf Harry zu.
»Hi, Angelina.«
»Hi,«sagte sie munter,»guten Sommer gehabt?«Und ohne die Antwort abzuwarten,»Stell dir vor, ich bin zum Gryffindor Quidditch Kapitän ernannt worden.
»Super,«sage Harry und grinste ihr zu; er vermutete, daß Angelinas Motivationsreden nicht so langatmig sein würden, wie die von Oliver Wood. Das konnte nur eine Verbesserung sein.
»Ja, gut. Wir brauchen einen neuen Hüter, nachdem Oliver weg ist. Probetraining ist am Freitag um fünf Uhr und ich möchte, daß das ganze Team da ist, in Ordnung? Dann können wir sehen wie der Neue reinpasst.«
»OK,«sagte Harry.
Angelina lächelte ihm zu und ging weiter.
»Ich hatte ganz vergessen, daß Wood seine Abschluss gemacht hat,«sagte Hermine, als sie sich neben Ron setzte und den Toastteller zu sich her zog.»Ich vermute, daß das einige Veränderungen ins Team bringen wird?«
»Ja, denke ich auch,«sagte Harry sich auf die gegenüberliegende Bank setzend.»Er war ein guter Hüter…«
»Trotzdem wird es nicht schaden, etwas frisches Blut reinzubringen, oder?,«sagte Ron.
Mit Getöse und Geflatter kamen Hunderte von Eulen durch die oberen Fenster geflogen. Über die ganze Halle verteilt gingen sie nieder, um Briefe und Päckchen für die Empfänger zu bringen. Dabei duschten sie die Frühstückenden mit Wassertropfen; es mußte draußen heftig regnen. Hedwig war nirgends zu sehen, aber Harry war wenig überrascht, sein einziger Briefpartner war Sirius, und er zweifelte, daß Sirius ihm irgendwelche Neuigkeiten zu erzählen haben könnte, nachdem gerade mal vierundzwanzig Stunden vergangen waren. Jedoch Hermine mußte schnell ihren Orangensaft zur Seite schieben, um für eine feuchte Schleiereule, die einen durchweichten Tagespropheten im Schnabel hatte…»Wozu beziehst du den immer noch?,«sagte Harry gereizt und dachte dabei an Seamus, während Hermine einen Knut in den Lederbeutel am Fuß der Eule steckte. Die Eule startete wieder.»Ich möchte mich damit nicht herumschlagen…
eine Menge Müll.«
»Es ist das beste, um zu erfahren, was der Feind von sich gibt,«sagte Hermine düster, faltete die Zeitung auseinander, verschwand dahinter und kam erst wieder zum Vorschein, als Harry und Ron fertig gegessen hatten.
»Nichts,«sagte sie nur, rollte die Zeitung zusammen und legte sie auf ihren Teller.»Nichts über dich oder Dumbledore und sonst irgendetwas.
Professor McGonagall ging nun die Tische entlang und verteilte Stundenpläne.
»Schau mal heute!«stöhnte Ron.»Geschichte der Zauberei, zweimal Zaubertränke, Wahrsagen und zweimal Verteidigung gegen die Dunklen Künste… Binns, Snape, Trelawney und diese Umbridge Frau, alle an einem Tag! Ich wünschte, Fred und George würden sich beeilen und diese Blaumacher Imbissschachteln hinbekommen…«
»Täuschen mich meine Ohren?«sagte Fred, mit George kommend und sich auf die Bank neben Harry quetschend.
»Hogwarts Vertrauensschüler wünscht sicher kein Schwänzen von Unterricht?«
»Sieh, was wir heute bekommen haben,«sagte Ron mürrisch, seinen Stundenplan unter Freds Nase haltend.»das ist der schlimmste Montag, den ich je gesehen habe.«
»Klare Sache, kleiner Bruder,«sagte Fred, die Spalte musternd. Du kannst ein bißchen Nasenbluten Nougat billig haben, wenn du möchtest.
»Warum ist es billig?«fragte Ron misstrauisch.
»Weil du weiter bluten wirst, bis du alt und grau bist. Wir haben noch kein Gegengift,«sagte George.
Gut gelaunt packte Ron seinen Stundenplan ein und sagte»Ich denke, ich werde den Unterricht besuchen.«
»Und um auf die Blaumacher Imbissschachteln zurückzukommen,«sagte Hermine, Fred und George durchdringend anschauend,»die kannst du nicht an Gryffindors Wandtafel für Tester anpreisen.«
»Sagt wer?«fragte George erstaunt.
»Sage ich«sagte Hermine»und Ron.«
»Laß mich da bitte raus«erwiderte Ron hastig.
Hermine starrte ihn an. Fred und George kicherten.
»Du wirst noch früh genug einen anderen Ton anstimmen, Hermine,«sagte Fred, ein Brot dick mit Butter bestreichend.
»Du beginnst dein fünftes Jahr, du wirst uns noch früh genug um eine Imbissschachtel anbetteln.«
»Und warum sollte der Beginn des fünften Jahres bedeuten, daß ich eine blaumachende Imbissschachtel wünschte?«
fragte Hermine.
»Das fünfte Jahr ist das Jahr der Eule«sagte George.
»So?«
»Ihr werdet eure Examen ablegen, nicht wahr? Sie werden eure Nasen so fest an dem Schleifstein halten, daß sie wund gerieben werden«sagte Fred voller Zufriedenheit.
»Um zu den Zaubergraden zurückzukommen: nach der Hälfte des Jahres hatten wir kleine Zusammenbrüche«sagte George fröhlich.»Risse und Tantrums… Patricia Stimpson blieb schwach zurück…
»Kenneth Tawler bekam Blutgeschwüre, erinnerst du dich?«sagte Fred erinnernd.
»Das war, weil du ihm Bulbadox Puder in den Pyjama gestreut hast«sagte George.
»Oh ja«sagte Fred grinsend.»Ich hatte es vergessen… es war einige male schwer, den Faden nicht zu verlieren, nicht wahr?«
»Irgendwie ist es ein Alptraum des Jahres, des fünften.«Sagte George.»Wenn ihr euch in irgendeiner Weise für die Examensresultate interessiert«Fred und ich managten es, sie irgendwie aufzubewahren.
»Ja… hast du, was war es? Je drei Examen?«fragte Ron.
»Yep«sagte Fred desinteressiert, aber wir spüren unsere zukunft weit entfernt von akademischen Leistungen liegen.«
»Wir überlegten ernsthaft, ob wir beide zu unserem siebten Jahr zurückkommen würden«sagte Fred freudig strahlend
»und nun sind wir wieder hier -.«.Er wandte sich von Harrys warnendem Blick ab, der wußte, daß George drauf und dran war, den Triumpf mit dem Trimagisches Turnier zu erwähnen, den er ihnen gegeben hatte.
»- nun haben wir unsere Zaubergrade«sagte George hastig.
»Ich meine, müssen wir wirklich Unheimlich Tolle Zauberer werden? Aber wir glaubten nicht daran, daß Mutter uns genehmigen würde, die Schule früher zu verlassen. Nicht nachdem Percy dabei ist, der Welt bester Prahler zu werden.«
»Wir werden unser letztes Jahr hier nicht vergeuden«sagte Fred, wehmütig durch die Große Halle blickend.»Wir werden es nutzen, um Marktforschung zu betreiben, exakt herausfinden, was der durchschnittliche Hogwarts Schüler aus einem Scherzartikelgeschäft so braucht, die Resultate unserer Forschung sorgfältig auswerten und dann Produkte herstellen, die den Bedarf decken.«
»Aber woher wollt Ihr das Gold nehmen, um ein Scherzartikelgeschäft zu eröffnen?«fragte Hermine skeptisch.»Ihr werdet alle Bestandteile und Materialien benötigen – und Räume ebenfalls, vermute ich.«
Harry sah nicht auf die Zwillinge. Sein Gesicht fühlte sich heiß an. Er ließ seine Gabel vorsichtig fallen und bückte sich, um sie wieder aufzuheben. Er hörte Fred über seinem Kopf sagen:»Stell uns keine Fragen, und wir werden dir keine Lügen erzählen«Hermine. C«mon.
George, wenn wir sie rechtzeitig bekommen, könnten wir vor noch Kräuterkunde ein paar Ausdehnbare Ohren verkaufen.«
Harry tauchte unter dem Tisch hervor, um Fred und George weggehen zu sehen, jeder einen Stapel Toasts mit sich nehmend.
»Was hat das zu bedeuten?«fragte Hermine, von Harry zu Ron schauend.»Stell uns keine Fragen…«Bedeutet es, daß sie bereits Gold haben, um ein Scherzartikelgeschäft zu eröffnen?«
»Du weißt, daß ich mich darüber bereits gewundert habe«sagt Ron die Augenbrauen runzelnd.»Sie kauften mir diesen Sommer eine neue Ausstattung an Kleidung und ich konnte nicht verstehen, woher sie die Galleonen nahmen.«
Harry beschloss, die Konversation aus diesen gefährlichen Gefilden herauszuführen.
»Glaubt ihr, daß es stimmt, daß dieses Jahr so schwer wird, wegen der Examen?«
»Oh ja,«sagte Ron»sehr schwer sogar. Die Zaubergrade sind wirklich wichtig. Sie beeinflussen für welche Jobs du dich bewerben kannst und alles. Wir bekommen auch Bewerbungsberatung später in diesem Jahr, sagte Bill. So kannst du auswählen, welche UTZs du nächstes Jahr machen willst.«
»Wißt ihr schon, was ihr nach Hogwarts machen wollt?«fragte Harry die anderen beiden als sie die Große Halle rückwärts verließen und auf ihren Klassenraum für Geschichte der Zauberei zusteuerten.
»Nicht wirklich«sagte Ron langsam.»Ausser…gut…«
Er schaute etwas verlegen.
»Was?«drängte ihn Harry.
»Gut, es wäre cool, ein Auror zu sein«sagte Ron die Hand vor den Mund haltend.
»Ja, wäre es«sagte Harry leidenschaftlich.
»Aber sie sind wie eine Elite«sagte Ron»du mußt sehr gut sein. Was ist mit dir, Hermine?«
»Ich weiss nicht, sagte sie.«Ich denke, ich würde gern etwas wirklich lohnenswertes machen.«
»Ein Auror ist lohnenswert«sagte Harry.
»Ja, ist es. Aber es ist nicht die einzige lohnenswerte Sache«sagte Hermine nachdenklich.»Ich meine, wenn ich später zum Bund für Elfenrechte gehen könnte…«
Harry und Ron vermieden es vorsichtig, sich einander anzusehen.
Geschichte der Zauberei war für gewöhnlich das langweiligste Fach der Zauberei. Prof. Binns, ihr Gastlehrer, hatte eine dröhnende eintönige Stimme, was immer eine Garantie dafür war, binnen 10 Minuten eine feine Schläfrigkeit zu erzeugen, bei warmem Wetter in fünf Minuten. Er variierte die Form seiner Unterrichtsstunden nie, lektorierte ohne Pause, während sie Notizen machten oder treffender, schläfrig in den Raum blickten. So hatten Harry und Ron schon lange für sich beschlossen, Notizen für dieses Fach lediglich vor Examen auf Kopien von Hermines Aufzeichnungen zu beschränken, sie allein schien der einschläfernden Macht von Binn«s Stimme standhalten zu können.
Heute litten sie eineinhalb Stunden unter dem Brummeln über gigantische Kriege. Harry hörte bereits in den ersten zehn Minuten genug, um wage einschätzen zu können, daß dieses Fach bei einem anderen Lehrer hätte interessant sein können, doch dann verlor sich seine Aufmerksamkeit völlig und er verbrachte die übrige Stunde und zwanzig Minuten.mit dem Spielen von Henker mit Ron auf einer Ecke seines Pergaments während Hermine ihnen böse Blicke aus ihren Augenwinkeln zuwarf.
»Wie wäre es,«fragte sie sie kühl als sie das Klassenzimmer zur Pause verließen (Binns trieb es durch die Tafel fort)
wenn ich euch dieses Jahr meine Notizen nicht ausleihen würde?«
»Wir würden durch unser Examen fallen«sagte Ron,»wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst,
Hermine…«
»Ja, das hättet ihr auch verdient,«erwiderte sie,»ihr versucht gar nicht, ihm zuzuhören, stimmts?«
»Wir versuchen es«sagte Ron.»Wir haben nur nicht dein Gehirn oder dein Gedächtnis oder dein Konzentration. – du bist eben cleverer als wir – ist es interessant, ihm zu folgen?«
»Oh, erzählt mir nicht so einen Blödsinn.«sagte Hermine, aber sie schaute etwas erleichtert, als sie den Weg hinaus in den feuchten Hof anführte.
Ein feiner, dunstiger Nieselregen fiel herunter, so daß die Menschen zusammgedrängt in den Hofecken standen, verschwommen auf die Ecken sehend. Harry, Ron und Hermine wählten eine abgelegene Ecke unter einem tropfenden Balkon die Kragen ihrer Roben hochschlagend gegen die kalte Septemberluft und sprachen darüber, was Snape ihnen gewöhnlich in der ersten Stunde des Hahres vorbrachte. Sie stimmten dem zu, daß es für gewöhnlich etwas extrem schweres war, gerade um sie aufzuwecken nach zwei Monaten Ferien. Da kam jemand um die Ecke auf sie zu.
»Hallo, Harry!«
Es war Cho Chang und, was noch wichtiger war, sie war wieder alleine. Dies war höchst ungewöhnlich: Cho war meistens umgeben von einer Bande kirchernder Mädchen; Harry erinnerte sich an die Höllenqualen, als er versuchte, sie zu fragen, ob sie ihn zum Weihachtsball begleiten würde.
»Hi,«sagte Harry, sein Gesicht fühlte sich heisser werdend an. Wenigstens bist du diesmal nicht mit Stinksaft bedeckt, sagte er zu sich selbst. Cho schien denselben Gedanken zu haben.
»Du bist das Zeug also los geworden?«
»Jau,«sagte Harry, der versuchte zu grinsen, so als ob der Gedanke an ihre letztes Treffen ihn erheiterte, statt ihn zu kränken.»Also, hast du… ähm… einen schönen Sommer gehabt?«
Einen Moment, nachdem er das gesagt hatte, wünschte er sich, er hätte es nicht getan – Cedric war Chos Freund gewesen und die Erinnerung an seinen Tod muß ihre Ferien fast so schlecht beeinflußt haben, wie er auf Harrys Einfluß genommen hatte. Es war schien ihr Gesicht zu straffen, aber sie sagte:»Oh, es war in Ordnung, weißt du…«
»Ist das ein Tornados-Abzeichen?«wollte Ron plötzlich wissen, auf die Vorderseite von Cho«s Robe deutend, wo ein himmelblaues Abzeichen geschmückt mit einem doppelten, goldenen T festgeheftet war.»Du unterstützt sie nicht, oder?«
»Doch, das tue ich,«sagte Cho.
»Hast du sie immer schon unterstützt, oder erst seit sie damit anfingen, die Liga zu gewinnen?«sagte Ron, mit einer, wie Harry es empfand, unnötig anklagenden Stimme.
»Ich habe sie unterstützt, seit ich sechs war,«sagte Cho kühl.»Wie auch immer… bis dann, Harry.«
Sie ging fort. Hermine wartete, bis sie den Hof zur Hälfte überquert hatte, bevor sie sich Ron zuwandte.
»Du bist so taktlos!«
»Was? Ich habe sie doch nur gefragt -«
»Hättest du«s dir nicht verkneifen könne, vielleicht wollte sie nur allein mit Harry sprechen?«
»So? Hätte sie doch gekonnt, ich habe sie nicht unterbrochen -«
»Warum um aller Welt mußtest du sie wegen ihrer Quidditch Mannschaft angreifen?«
»Angreifen? Ich habe sie nicht angegriffen, ich wollte nur -«
»Wer kümmert sich darum, ob sie die Tornados unterstützt?«
»Oh, komm schon, die Hälfte aller Leute die du mit ihrem Abzeichen rumlaufen siehst, haben es sich erst in der letzten Saison gekauft -«
»Aber war hat das schon zu bedeuten!«
»Es bedeutet, das sie keine wahren Fans sind, sie springen nur auf den fahrenden Zug auf -«.»Das ist die Glocke,«sagte Harry dump, weil Ron und Hermine sich zu laut zankten, um es zu hören. Sie hörten nicht einmal auf dem Weg hinunter in Snapes Verließ auf zu diskutieren, wodurch Harry einen Menge Zeit dazu hatte, sich die Sache mit Neville und Ron noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Er könnte sich glücklich schätzen, wenn er doch nur einmal auf ein Gespräch von zwei Minuten mit Cho hätte, ohne sofort das Land verlassen zu wollen.
Und dennoch glaubte er, als er sich der Schlange außerhalb der Türe von Snapes Klassenzimmer anschloß, das sie es vorgezogen hatte zu Harry zu kommen und mit ihm zu reden, oder? Sie war Cedric«s Freundin; sie hätte Harry leicht dafür hassen könne, das er das Trimagische Labyrinth lebendig verlassen hatte, während Cedric gestorben war, aber sie sprach mit ihm auf eine vollkommen freundliche Art, nicht so, als würde sie ihn für verrückt halten, oder für einen Lügner, oder auf eine schreckliche Art und Weise verantwortlich für Cedrics Tod… ja, sie hatte sich wirklich dafür entschieden, zu ihm zu kommen und mit ihm zu sprechen, und das zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen… und dieser Gedanke beflügelte Harrys Geist. Selbst der bedrohliche Klang der knarrend öffnenden Kerkertüre Snapes konnte kein Loch in die kleine, hoffnungsvolle Blase stechen, die in Harrys Brustkorb zu schwellen schien. Er ordnete sich im Klassenzimmer hinter Ron und Hermine ein und folgte ihnen zu ihrem üblichen Tisch an der Rückseite, wo er sich zwischen Ron und Hermine setzte und die empfindlichen, gereizten Geräusche ignorierte, die beide nun von sich gaben.
»Hinsetzen,«sagte Snape kalt, die Türe hinter sich schließend.
Es bestand keine wirklich Notwendigkeit für einen Ordnungsruf, in dem Moment, als die Klasse die sich schließende Türe wahrnahm, wir sie in Stille versunken und alles zappeln hörte auf. Allein Snapes Anwesenheit war ausreichend genug, um das Schweigen der Klasse sicherzustellen.
»Bevor wir mit der heutigen Unterrichtsstunde anfangen,«sagte Snape, kehrte zu seinem Tisch zurück und starrte sie alle an,»finde ich es passend sie daran zu erinnern, daß im nächsten Juni eine wichtige Prüfung haben werden, während der sie unter Beweis stellen müssen, wieviel sie über die Zubereitung und Verwendung von magischen Tränken gelernt haben. Schwachsinnig, wie einige in dieser Klasse ohne Zweifel sind, erwarte ich daß sie ein»Annehmbar«in ihrem ZAK abschminken, oder meine… Mißgunst erleiden.
Sein Blick verweilte diesmal bei Neville, der schluckte.
»Nachdem viele von Ihnen dieses Jahr natürlich aufhören werden, mit mir zu studieren,«ging Snape weiter,»werde ich nur die besten in meine ZAK Klasse nehmen, was bedeutet, das sicherlich einige von uns auf Wiedersehen sagen werden.«
Seine Augen ruhten auf Harry und er rollte seine Lippe ein. Harry funkelte zurück, eine grimmige Zufriedenheit dabei empfindend, das es ihm nach dem fünften Jahr gestattet war, Zaubertränke aufgeben zu können.
»Aber wir haben noch ein weiteres Jahr, vor jenem glücklichen Moment des Abschieds,«sagte Snape weich,»also, egal ob sie den ZAK angehen oder nicht, rate ich ihnen allen, sich darauf zu konzentrieren, die hohe Zugangsstufe zu erreichen, die ich von meinen ZAK Schülern erwarte. Heute werden wir einen Trank mischen, der oft bei Zauberern der gewöhnlichen Stufe zur Diskussion kommt: der Schluck des Friedens, ein Trank um Ängste zu stillen und Unruhen zu beschwichtigen. Seien sie gewarnt: wenn sie zu unbeholfen mit den Zutaten umgehen, kann der Trinkende in einen schweren, manchmal umumkehrbaren Schlaf versinken, daher sollten sie genau darauf acht geben, was sie tun.«
Zu Harrys Linker saß Hermine ein wenig aufrechter, ihr Ausdruck größter Aufmerksamkeit.
»Die Zutaten und das Verfahren -«Snape ließ seinen Stab vorschnellen»- stehen an der Tafel«(sie erschienen dort)»-
sie finden alles, was sie benötigen -«wieder schnellte sein Stab vor«- im Geschäftsschrank -«(die Tür des besagten Schranks sprang auf)»- sie haben anderhalb Stunden… anfangen.«
Wie Harry, Ron und Hermine es vorausgesehen hatten, hätte Snape sie kaum einen schwierigeren, friesierten Trank herstellen lassen können. Die Zutaten mußten dem Kessel in genau der richtigen Reihenfolge und Menge zugeführt werden; die Mixtur mußte genau entsprechend der vorgegebenen Zahl umgerührt werden, zuert im Uhrzeigersinn, dann entgegen des Uhrzeigersinns; die Hitze der Flamme, auf der sie siedete, mußte nach genau der richtigen Anzahl von Minuten gesenkt werden, bevor die letzte Zutat hinzugefügt wurde.
»Ein leichter Silberdunst sollte ihrem Trank nun entsteigen,«sagte Snape als noch zehn Minuten verblieben.
Harry, der freigiebig schwitzte, sah sich verzweifelt im Verließ um. Sein eigener Kessel gab reichliche Mengen eines dunkelgrauen Dampfs von sich; Ron«s spri grüne Funken. Seamus ließ fieberhaft die Flammen unter dem Boden seines Kessels mit der Zauberstab auflodern, das sie ihm auszugehen drohten. Die Oberfläche von Hermines Trank, wie auch immer, war ein schimmernder Nebel aus Silberdunst, und als Snape heranfegte, blickte er ohne Kommentar an seiner Hakennase hinunter, was bedeutete, das er nichts zum kritisieren finden konnte.
An Harrys Kessel allerdings blieb Snape stehen, and sah auf ihn, mit einem schrecklichen Grinsen auf dem Gesicht, herunter.
»Potter, was soll dies angeblich sein?«.Die Slytherins im Vorderteil der Klasse sahen alle gespannt auf; sie liebten es Snape zuzuhören, wie er Harry verspottete.
»Der Schluck des Friedens,«sagte Harry angespannt.
»Sag mir, Potter,«sagte Snape weich,»kannst du lesen?«
Draco Malfoy lachte.
»Ja, kann ich,«sagte Harry, seine Finger legten sich fest um seinen Stab.
»Lesen sie mir die dritte Zeile der Anweisungen vor, Potter.«
Harry schielte zur Tafel; es war nicht leicht, die Anweisungen durch den Dunstschleier der vielfarbigen Dämpfe, die jetzt den Kerker erfüllten, auszumachen.
»Fügen sie gemahlenes Mondgestein hinzu, rühren sie dreimal gegen Uhrzeigersinn, lassen sie es nun sieben Minuten lang sieden, dann fügen sie zwei, dann fügen sie zwei Tropfen des Sirups einer Nieswurz hinzu.«
Sein Herz sank. Er hatte den Sirup einer Nieswurz nicht hinzugefügt, sondern war direkt zur vierten Zeile der Anweisungen übergegangen, nachdem er seinem Trank erlaubt hatte, für sieben Minuten zu sieden.
»Taten sie alles, was auf der dritten Zeile steht, Potter?«
»Nein,«sagte Harry leise.
»Ich bitte um Verzeihung?«
»Nein,«sagte Harry lauter,»ich vergaß die Nieswurz.«
»Ich weiß, daß sie das taten, Potter, was bedeutet, daß dieser Wust ausgesprochen wertlos ist. Evanesce.«
Der Inhalt aus Harrys Kessel verschwand; er wurde töricht neben einem leeren Kessel stehengelassen.
»Jene von euch, die es vollbrachten die Anweisungen zu lesen, füllen bitte einen Krug mit einer Probe ihres Trankes, ettiketieren sie es deutlich mir Ihrem Namen und bringen sie es zur Überprüfung an meinen Schreibtisch.«sagte Snape.
»Hausaufgabe: zwölf Zoll Pergament über die Eigenschaften des Mondgesteins und seines Gebrauchs bei der Zubereitung von Tränken, abzugeben am Donnerstag.«
Während jeder um ihn herum seinen Krug füllte, räumte Harry seine Sachen weg, vor Wut kochend. Sein Trank war nicht schlechter als der Ron«s gewesen, der jetzt einen üblen Geruch nach faulen Eiern verbreitete; oder Neville«s, der die Konsistenz von frisch gemixten Zement angenommen hatte, den Neville jetzt aus seinem Kessel meißeln mußte; dennoch war es Harry, der keine Punkte für die Arbeit des Tages bekommen würde. Er stopfte seinen Stab zurück in seine Tasche und sack auf seinen Sitz nieder, allen anderen dabei zusehend, wie sie zu Snapes Schreibtisch marschierten, mit ihren gefüllten und verkorkten Krügen. Als endlich die Glocke erklang, war Harry als erster aus dem Verließ und hatte mit seinem Mittagessen bereits begonnen, als Ron und Hermine sich in der Großen Halle zu ihm gesellten. Die Decke zeigte sich jetzt noch viel trüber, als beim Morgengrauen. Regen peitschte gegen die hohen Fenster.
»Das war wirklich unfair,«sagte Hermine tröstend, während sie sich neben Harry setzte und sich vom Auflauf nahm.
»Dein Trank war nicht annähernd so miserabel wie der von Goyle; als der ihn in seine Flasche gefüllt hat, ist das ganze Teil zersprungen und hat seine Kleider in Brand gesteckt.«
»Tja, naja,«sagte Harry und sah finster auf seinen Teller,»wann war Snape schon jemals fair zu mir?«
Keiner der anderen antwortete; sie wußten alle drei, daß Snapes und Harrys gegenseitige Feindschaft vollkommen gewesen war von dem Moment an, wo Harry seinen Fuß nach Hogwarts gesetzt hatte.
»Ich hatte gedacht, er würde sich vielleicht dieses Jahr etwas bessern,«sagte Hermine, und ihre Stimme klang enttäuscht.»Ich meine… naja…«sie sah sich vorsichtig um; rechts und links von ihnen waren jeweils ein halbes Dutzend Plätze frei und niemand ging am Tisch vorbei»jetzt, wo er im Orden ist und so.«
»Giftpilze wechseln niemals den Standort,«sagte Ron weise.»Überhaupt habe ich schon immer gedacht, daß Dumbledore verrückt war, Snape zu vertrauen. Wo ist denn der Beweis dafür, daß er jemals wirklich aufgehört hat, für Du-weißt-schon-Wen zu arbeiten?«
»Ich denke mir, daß Dumbledore wahrscheinlich genug Beweise hat, auch wenn er sie nicht mit dir durchspricht, Ron,«
blaffte Hermine.
»Oh, haltet die Klappe, alle beide,«sagte Harry barsch, als Ron den Mund öffnete, um dagegenzuhalten. Hermine und Ron hielten inne, mit ärgerlichen und gekränkten Gesichtern.»Könnt ihr nicht mal Pause machen?«sagte Harry;
»Ständig geht ihr aufeinander los, das macht mich wahnsinnig.«Und damit ließ er seinen Auflauf stehen, schwang sich seine Schultasche wieder über die Schulter und ließ die beiden am Tisch zurück…Er lief die marmorne Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, vorbei an den vielen Schülern, die zum Mittagessen eilten. Die Wut, die so unerwartet aufgeflammt war, loderte noch immer in ihm, und der Gedanke an Rons und Hermines bestürzte Gesichter bot ihm ein Gefühl tiefer Befriedigung. Geschieht ihnen Recht, dachte er, warum können sie nicht mal Pause machen… immer dieses Gezanke… da würde jeder die Wände hochgehen…
Auf einem Treppenabsatz kam er an dem großen Bild von Sir Cadogan vorbei, dem Ritter; Sir Cadogan zog sein Schwert und schwang es heftig gegen Harry, der ihn ignorierte.
»Räudiger Hund, komm Er zurück! Steht fest und kämpft!«rief Sir Cadogan mit gedämpfter Stimme hinter seinem Visier hervor, aber Harry ging einfach weiter, und als Sir Cadogan versuchte, ihm zu folgen, indem er in ein benachbartes Bild lief, wurde er von dessen Bewohner, einem großen und gereizt aussehenden Wolfshund, schroff abgewiesen.
Harry verbrachte den Rest der Mittagspause, indem er alleine unter der Falltür oben im Nordturm saß. Als es klingelte war er folglich der erste, der die silberne Leiter erklomm, die zu Sybill Trelawneys Klassenraum führte.
Nach Zaubertränke war Weissagung das Fach, das Harry am wenigsten mochte, was hauptsächlich an Professor Trelawneys Angewohnheit lag, alle paar Unterrichtsstunden Harrys frühzeitigen Tod vorauszusagen. Sie war eine dünne Frau, übermäßig mit Tüchern behängt und glitzernd vor Perlenschnüren und erinnerte Harry immer an irgendein Insekt, mit ihrer Brille, die ihre Augen so enorm vergrößerten. Als Harry den Raum betrat, war sie gerade damit beschäftigt, ramponierte Exemplare eines ledergebundenen Buches auf den zierlichen kleinen Tischen zu verteilen, mit denen ihr Raum übersät war – das Licht aus den mit Tüchern abgehängten Lampen und vom heruntergebrannten, widerlich parfümierten Feuer war so trübe, daß sie Harry nicht zu bemerken schien, als er sich im Halbdunkel einen Platz suchte. Der Rest der Klasse kam im Verlauf der folgenden fünf Minuten dazu. Ron tauchte aus der Falltür auf, sah sich sorgfältig um, entdeckte Harry und ging direkt auf ihn zu, oder so direkt er konnte, während er sich zwischen Tischen, Stühlen und harten Sitzkissen einen Weg bahnte.
»Hermine und ich haben aufgehört zu streiten,«sagte er, als er sich neben Harry setzte.
»Gut,«grunzte Harry.
»Aber Hermine sagt, sie fände es nett, wenn du aufhören würdest, deine schlechte Laune an uns auszulassen,«sagte Ron.
»Ich lasse gar nicht-«
»Ich gebe nur die Nachricht weiter,«unterbrach ihn Ron.»Aber ich finde, sie hat recht. Es ist nicht unsere Schuld, wie Seamus und Snape dich behandeln.«
»Ich habe nie gesagt -«
»Guten Tag,«sagte Professor Trelawny in ihrer üblichen verschleierten, träumerischen Stimme, und Harry unterbrach sich, wieder einmal ärgerlich und beschämt zugleich.»Und willkommen zurück zu Weissagungen. Selbstverständlich habe ich über die Ferien euer Geschick mit größter Sorgfalt verfolgt, und ich bin froh zu sehen, daß ihr alle sicher zurück in Hogwarts seid – was ich selbstredend vorher schon wußte.
Ihr werdet auf den Tischen vor euch Ausgaben von Das Traum-Orakel von Inigo Imago sehen. Traumdeutung ist ein äußerst wichtiges Mittel der Weissagung, und dazu eines, das sehr wahrscheinlich in eurem OWL geprüft wird. Nicht, daß ich der Meinung wäre, das Bestehen oder Nichtbestehen von Prüfungen hätte auch nur den geringsten Belang, wenn es um die geheiligte Kunst der Weissagung geht. Wenn ihr das Sehende Auge habt, haben Zeugnisse und Noten sehr wenig Bedeutung. Der Schulleiter jedoch möchte, daß ihr diese Prüfung ablegt, also…«
Ihre Stimme schwand dezent dahin und ließ sie alle in der Gewißheit, daß Professor Trelawny ihr Fach als etwas ansah, was über so schmutzigen Dingen wie Prüfungen stand.
»Bitte schlagt die Einleitung auf und lest nach, was Imago über die Materie der Traumdeutung zu sagen hat. Dann bildet Paare. Verwendet Das Traum-Orakel, um gegenseitig eure letzten Träume zu deuten. Fangt an.«
Das einzig Gute, was man über diese Stunde sagen konnte, war, daß sie keine Doppelstunde war. Als sie endlich alle die Einleitung des Buchs gelesen hatten, blieben ihnen kaum noch zehn Minuten für die Traumdeutung. Am Tisch neben Harry und Ron hatte sich Dean mit Neville zusammengetan, der sofort zu der weitschweifigen Erläuterung eines Alptraums ansetzte, in dem es um eine Schere ging, die den besten Hut seiner Großmutter trug; Harry und Ron sahen einander nur mißmutig an.
»Ich erinnere mich nie an meine Träume,«sagte Ron,»erzähl du.«
»Du mußt dich doch an einen erinnern können,«sagte Harry ungeduldig.
Er würde niemandem seine Träume schildern. Er wußte ganz genau, was sein ständiger Traum von einem Friedhof bedeutete, das mußten Ron oder Professor Trelawny oder das dumme Traum-Orakel ihm nicht erzählen…»Also, neulich Nacht hab ich geträumt, daß ich Quidditch spiele,«sagte Ron und verzog das Gesicht in der Anstrengung, sich zu erinnern.»Was meinst du, was das bedeutet?«
»Vielleicht, daß du von einem riesigen Marshmallow gefressen wirst oder so,«sagte Harry und blätterte lustlos im Traum-Orakel. Es war langweilig, Traumfetzen im Orakel nachzuschlagen, und Harrys Laune besserte sich nicht, als Professor Trelawny ihnen als Hausarbeit die Aufgabe stellte, einen Monat lang ein Traumtagebuch zu führen. Als es klingelte, stieg er mit Ron als erster die Leiter hinab, wobei Ron laut murrte.
»Ist dir klar, wieviele Hausaufgaben wir jetzt schon haben? Für Binns einen ein Meter langen Aufsatz über die Riesen-Kriege,
Snape will einen halben Meter über den Gebrauch von Mondstein, und jetzt kriegen wir noch einen Monat Traumtagebuch von Trelawny! Fred und George hatten recht mit dem OWL-Jahr, was? Diese Umbridge-Trulle sollte uns besser nichts aufgeben…«
Als sie den Verteidigung-gegen-die-Dunklen-Künste-Klassenraum betraten, saß Professor Umbridge bereits am Lehrerpult und trug die flauschige rosa Strickjacke vom Vorabend und die schwarze Samtschleife auf dem Kopf.
Wieder fühlte sich Harry stark an eine große Fliege erinnert, die sich unklugerweise auf einer noch größeren Kröte niedergelassen hatte.
Die Klasse war ruhig, als sie den Raum betrat; Professor Umbridge war noch eine unbekannte Größe und niemand wußte, wie strikt sie möglicherweise auf Disziplin achten würde.
»Also, guten Tag!«sagte sie, als schließlich die ganze Klasse Platz genommen hatte.
Ein paar Leute murmelten»guten Tag.«
»Tss, tss,«machte Professor Umbridge. »Das reicht aber nicht, oder? Ich möchte bitte gerne, daß ihr antwortet:»Guten Tag, Professor Umbridge.«Also bitte noch einmal. Guten Tag, Kinder!«
»Guten Tag, Professor Umbridge,«antworteten sie im Chor.
»Na, also,«sagte Professor Umbridge süß.»Das war doch nicht allzu schwierig, nicht? Zauberstäbe weg und Federn raus, bitte.«
Viele in der Klasse tauschten düstere Blicke; auf den Befehl»Zauberstäbe weg«war bislang noch nie eine Stunde gefolgt, die sie interessant gefunden hätten. Harry schob seinen Zauberstab zurück in seine Tasche und holte Feder,
Tinte und Pergament hervor. Professor Umbridge öffnete ihre Handtasche, zog ihren eigenen Zauberstab heraus, der ungewöhnlich kurz war, und klopfte damit scharf auf die Tafel; sofort erschienen die Worte:
Verteidigung gegen die Dunklen Künste Eine Rückkehr zu grundlegenden Prinzipien
»Nun gut, euer Unterricht in diesem Fach wurde etwas unterbrochen und fragmentiert, nicht wahr?«stellte Professor Umbridge fest, drehte ihr Gesicht der Klasse zu, die Hände vor sich gefaltet.»Der ständige Wechsel an Lehrern, viele von ihnen scheinen keinem vom Ministerium anerkannten Lehrplan gefolgt zu sein, hat bedauerlicherweise dazu geführt, das ihr weit hinter dem Standard liegt, den wir von euch in eurem ZAK-Jahr erwarten.
»Allerdings, wird es euch sicher freuen zu wissen, daß diese Probleme jetzt beseitigt worden sind. Wir werden dieses Jahr einem sorgsam strukturierten, Theorie gewichteten, Ministeriums geprüften Unterricht in defensiver Magie folgen.
Bitte schreiben sie folgendes ab.«
Sie klopfte erneut auf die Tafel; die erste Nachricht verschwand und wurde durch die _ Kurs-Ziele_ ersetzt.
Die grundlegenden Prinzipien defensiver Magie verstehen.
Lernen, Situationen zu erkennen, in denen defensive Magie gesetzlich benutzt werden darf.
Die Verwendung von defensiver Magie in einen Zusammenhang mit seiner praktischen Verwendung bringen.
Für ein paar Minuten war der Raum erfüllt von dem kratzenden Geräusch von Federn auf Pergament. Als jeder Professors Umbridge drei Kurs Ziele abgeschrieben hatte fragte sie:»Hat jeder ein Exemplar von Magische Theorie zur Verteidigung, von Wilbert Slinkhard?«
Darauf folgte ein teilnahmsloses Murmeln von Zustimmungen von der Klasse.»Ich denke wir versuchen es noch mal,«
sagte Professor Umbridge.»Wenn ich euch eine Frage stelle, möchte ich gerne daß ihr sagt,»Ja, Professor Umbridge,«
oder»Nein, Professor Umbridge.«Also: Hat jeder ein Exemplar von Magische Theorie zur Verteidigung von Wilbert Slinkhard?«
»Ja, Professor Umbridge,«schallte es durch den Raum.»Gut,«sagte Professor Umbridge. I möchte gerne daß ihr Seite fünf aufschlägt und»Kapitel Eins, Grundlage für Anfänger«lest.«Es wird nicht geredet«.Professor Umbridge verließ die Tafel und setzte sich auf den Sessel hinter dem Lehrerisch, wobei sie alle genau mit ihren Kröten Augen beobachtete. Harry blätterte zur Seite Fünf von seinem Buch und begann zu lesen. Es war hoffnungslos langweilig, gleich als würde man Professor Binns zuhören. Er fühlte daß seine Konzentration nachließ; bald hatte er die gleiche Zeile ein halbes dutzend Mal gelesen ohne auch nur die ersten Wörter aufzunehmen. Einige stille Minuten vergingen. Neben ihm, spielte Ron geistesabwesend mit seiner Feder und starrte immer an die gleiche Stelle der Seite. Harry blickte nach rechts und die Überraschung schüttelte ihm aus seiner Trägheit. Hermine hatte ihr Buch noch nicht mal geöffnet. Sie blickte mit der Hand in der Luft zu Professor Umbridge. Harry konnte sich nicht erinnern, daß Hermine jemals eine Aufforderung zu lesen missachtet hat, oder daß sie nicht einmal ein Buch öffnete das ihr unter die Nase kam. Er schaute sie verwundert an aber sie schüttelte sacht den Kopf um zu zeigen daß sie keine Fragen beantwortete und begann wieder Professor Umbridge anzustarren, die aber in eine andere Richtung schaute.
Als ein paar Minuten vergingen war Harry nicht mehr der einzige der zu Hermine blickte. Das Kapitel das sie zu lesen begonnen hatten war so uninteressant daß immer mehr Schüler Hermines Bemühungen Professor Umbridge«s Aufmerksamkeit zu erregen mit ansahen. Als mehr als die Hälfte der Klasse zu Hermine starrten, schien es als hatte Professor Umbridge es sich überlegt daß sie die Situation nicht mehr länger ignorieren konnte.
»Möchtest du mich gerne etwas über das Kapitel fragen, Liebes?«fragte sie Hermine, als wäre sie die einzige die Hermine wahrnahm.»Nicht über das Kapitel, nein,«sagte Hermine.
»Gut, wir lesen jetzt aber,«sagte Professor Umbridge,.»Wenn du andere Probleme hast können wir sie am Ende der Stunde bereden.«»Ich habe Frage über ihre Kurs Ziele,«sagte Hermine. Professor Umbridge hob ihre Augenbrauen.
»Wie heißen sie?«
»Hermine Granger,«sagte Hermine.
»Gut Miss Granger, Ich glaube die Kurs Ziele sind klar wenn man sie genau gelesen hat,«sagte Professor Umbridge mit zuckersüßer Stimme.
»Aber, ich nicht,«sagte Hermine stumpf.» Da ist nichts geschrieben über das benützen der Verteidigungszauber.«Es folgte eine kurze Stille in welcher viele Mitglieder der Klasse ihren Kopf der Tafel zuwandten um die drei Kurs Ziele noch mal durchzulesen. »Benützung der Verteidigungszauber?«wiederholte Professor Umbridge mit einen kleinen Lachen.»Warum, ich kann mit keine Situation in meiner Klasse vorstellen wo man einen Verteidigungszauber bracht,
Miss Granger. Sie werden sicher nicht erwarten daß sie jemand während der Stunde angreift?«
»Wir werden keinen Magie benützen?«schrie Ron laut heraus.
»Schüler haben aufzuzeigen wenn sie in meiner Klasse zu sprechen wünschen, Mr -?«
»Weasley,«sagte Ron, streckte seinen Arm in die Luft.
Professor Umbridge, lächelte noch immer, drehte sich um. Sofort streckten Harry und Hermine ihre Hände in die Luft.
Professor Umbridge musterten Harry für eine Moment bevor sie Hermine fragte.
»Ja, Miss Granger? Sie wollen etwas anderes fragen?«
»Ja,«sagte Hermine.»Eindeutig ist der ganze Punkt von Verteidigung gegen die Dunklen Künste um Verteidigungszauber zu lernen?«
»Sind sie ein ausgebildeter Experte, Miss Granger?«fragte Professor Umbridge mit ihrer falschen süßen Stimme.
»Nein, aber -«
»Gut also, I fürchte sie sind nicht qualifiziert um zu entscheiden was der»ganze Punkt«von jeder Klasse ist. Zauberer die viel älter und gelehrter sind als sie haben ein neues Lernprogramm entwickelt. Ihr werdet alles über Verteidigungszauber lernen über einen Gefahren-freien Weg -«
»Was für eine Benützung ist das?«sagte Harry laut.»Wenn wir attackiert werden ist es sicher nicht in einer -«
»Aufzeigen, Mr Potter!«sang Professor Umbridge.
Harry steckte seine Faust in die Höhe. Wieder, wandte sich Professor Umbridge von ihm weg, aber nun hatten einige andere Schüler ihre Hände in der Höhe.
»Und wie heißen sie?«Sagte Professor Umbridge zu Dean.
»Dean Thomas«
»Ja, Mr Thomas?«
»Also, es ist wie Harry es sagte, oder?«sagte Dean.»Wenn wir attackiert werden wird es nicht Risiko Frei sein.«.»Ich wiederhole,«sagte Professor Umbridge, während sie irritiert zu Dean lächelte,»glaubst du wirklich du wirst in meiner Klasse attackiert?«
»Nein, aber -«
Professor Umbridge sagte zu ihn.»Ich wünsche nicht daß ihr die Stunden an dieser Schule kritisiert,«sagte sie mit einem unüberzeugenden lächeln,»aber ihr hattet ein paar sehr unverantwortliche Zauberer in dieser Klasse, sehr unverantwortliche, in der Tat – nicht z bestreiten,«sie lachte dreckig»Extrem gefährliche Halb-Tiere.«
Falls sie Professor Lupin meinen,«sagte Dean wütend,»er war der beste den wir jemals -«
»Aufzeigen, Mr Thomas! Ihr habt Zaubersprüche gelernt die zu schwierig für euer alter sind. Ihr befürchtet daß ich jeden Tag von schwarzen Magiern angegriffen werdet -«
»Nein haben wir nicht,«sagte Hermine,»wir -«
Sie zeigen nicht auf, Miss Granger«
Hermine streckte ihre Hand in die Höhe. Professor Umbridge drehte sich von ihr weg.
»Verstehe ich richtig, nicht nur daß er euch illegale Flüche gezeigt hat, er vollführte sie auch an ihnen?«
»Nun ja, er entpumpte sich als Verrückter, oder?«sagte Dean entzürnt.»Denken sie, wir lernten eine Menge von ihm.«
»Ihre Hand is nicht oben, Mr Thomas!«schrie Professor Umbridge.»Jetzt, will es das Ministerium daß ihr teorethisches Wissen erlangt, um bei euren Prüfungen erfolg zu haben. Ihr sollt so lernen wie es an einer normalen Schule üblich ist. Und ihr Name ist?«
»Parvati Patil, und ist da nicht ein praktischer Teil in unseren Verteidigung gegen die Dunklen Künste ZAG? Müssen wir nicht zeigen daß wir Gegenflüche und andere Sachen können?«
»Wenn ihr die Theorie lang genug studiert habt wird es kein Problem sein daß ihr die Flüche unter genauer Kontrolle durchführen könnt«
»Ohne das wir sie jemals vorher praktiziert haben?«fragte Parvati.» Sie erzählen uns daß das erste mal wenn wir Flüche praktizieren wird während unserer Prüfung sein?«
»Ich wiederhole, wenn ihr die Flüche lang und hart genug studiert habt -«
»Und was hilft uns das in der wirklichen Welt?«sagte Harry laut, seine Faust wieder in der Luft.
Professor Umbridge schaute auf.
»Wir sind hier in der Schule, Mr Potter, nicht in der wirklichen Welt,»sagte sie sanft.
»Wir werden also nicht darauf vorbereitet auf das was uns draußen erwartet?«
»Da ist nichts das draußen auf sie wartet Mr Potter.«
»Ach wirklich?«sagte Harry. Sein Temperament, welches sowieso schon sehr gereizt war, erreichte seinen siedenden Punkt.
»Wer, glauben sie, könnte versuchen Kinder wie sie zu attackieren?«entgegnete Professor Umbridge in einer honigsüßen Stimme.
»Hmm, lassen sie mich nachdenken…«sagte Harry in einer nachdenklichen Stimme.»Vielleicht… Lord Voldemort?«
Ron keuchte; Lavender Brown schrie leise; Neville fiel seitwärts von seinem Stuhl. Professor Umbridge, wie auch immer, machte keinen Zucker. Sie starrte auf Harry mit einem grimmigen sadistischen Ausdruck auf dem Gesicht.
»Zehn Punkte von Gryffindor, Mr Potter.«
Die Klasse war leise und ruhig. Jeder starrte entweder auf Umbridge oder Harry.
»Jetzt, lassen sie mich ein paar Dinge klarstellen.«
Professor Umbridge stand auf und lehnte sich vor zu ihnen.
»Sie haben erzählt daß ein gewisser Dunkler Zauberer von den toten auferstanden ist -«
»Er war nicht tot«sagte Harry wütend,»aber ja, er ist zurück!«
»Mr-Potter-sie-haben-schon-zehn-Punkte-verloren-machen-sie-es-nicht-noch-schlimmer, «sagte Professor Umbridge in einem Atemzug ohne in anzuschauen.»Als ich sagte, sie haben uns erzählt daß ein gewisser Dunkler Zauberer ist gleich mächtig als vorher. Das ist eine Lüge.«.»Es ist KEINE Lüge!«sagte Harry.»Ich sah ihn, Ich kämpfte gegen ihm!«
»Strafarbeit, Mr Potter!«sagte Professor Umbridge triumphierend.
»Morgen Abend. Fünf Uhr. Mein Büro. Ich wiederhole, das ist ein Lüge. Das Ministerium der Zauberei garantiert daß ihr nicht in Gefahr seid von irgendeinen Dunklen Zauberer. Wenn ihr noch immer besorgt seid, ich stehe euch immer außerhalb der Klasse zur Verfügung. Falls sie irgendwer über zurück gekommene Zauberer informiert, möchte ich es gern hören. Ich bin hier zu helfen. Ich bin euer Freund. Und würdet ihr jetzt bitte so freundlich sein und euer lesen fortsetzen. Seite Fünf,» Grundlage für Anfänger.«
Professor Umbridge setzte sich wieder hinter ihren Tisch. Harry, Stand auf. Jeder starrte auf ihn; Seamus schaute halb-ängstlich, halb-fasziniert.
»Harry, nein!«flüsterte Hermine mit einer warnenden Stimme, an seinem Ärmel ziehend, aber Harry zog seinen Arm aus ihrer Reichweite.
»So, Cedric Diggory starb an seiner eigenen Schuld, tat er?«fragte Harry mit brechender Stimme.
Jeder in der Klasse hielt den Atem an, keiner von ihnen, außer Ron und Hermine, hat Harry jemals darüber sprechen gehört was in der nacht geschah als Cedric starb. Sie schaute auf Harry und Professor Umbridge, die ihre Augen weit aufschlug und ihn anstarrte ohne auch nur ein falsches lächeln im Gesicht.
»Cedrics Tot war ein tragischer Unfall,«sagte sie kühl.
»Es war Mord,«sagte Harry. Er kämpfte mit sich selbst. Er hatte letztes Jahr sehr hart über dies gesprochen, nun tat er es vor allen dreißig Mitschüler.»Voldemort tötete ihn und sie wissen es auch.«
Professor Umbridge wurde weiß im Gesicht. Für einen Moment dachte Harry sie würde anfangen zu schreien. Dann aber sagte sie:«Kommen sie her, Mr Potter.«
Er stand auf ging um Ron und Hermine herum vor zum Lehrertisch. Er konnte fühlen das der Rest der Klasse die Luft anhielt. Er war so wütend das es ihm egal war was weiter passierte.
Professor Umbridge zog eine schmale Rolle pinkfarbenes Pergament aus ihrer Handtasche, breitete es auf dem Tisch aus, tauchte ihre Feder in eine Flasche Tinte und fing an zu schreiben, das Paper so hochgezogen, daß Harry nicht sehen konnte, was. Niemand sprach. Nach etwa einer Minute rollte sie das Pergament zusammen und tippte es mit ihrem Zauberstab an, sodaß es sich nahtlos versiegelte und Harry es nicht öffnen konnte.
»Bring das zu Professor McGonagall, mein Lieber,«sagte Professor Umbridge und reichte ihm die Rolle.
Wortlos nahm er das Papier entgegen, drehte sich um und verließ den Raum. Ohne auch nur zu Ron und Hermine zurückzuschauen, knallte er die Klassenzimmertür hinter sich zu und eilte den Korridor entlang. Die Nachricht für McGonagall hielt er fest in der Hand. Als er um eine Ecke bog, lief er geradewegs in Peeves den Poltergeist, einen großmäuligen kleinen Mann der in der Luft schwebend mit mehreren Tintenfässchen jonglierte.
»Seht, es ist der kleine Potter,«gackerte Peeves und ließ zwei Tintenfässchen zu Boden fallen, wo sie zerschellten und die Wände mit Tinte bespritzten. Harry sprang rückwärts aus dem Weg und knurrte:»Hau ab, Peeves.«
»Oooh, die Knallerbse ist schlecht gelaunt,«sagte Peeves und verfolgte Harry den Korridor entlang.»Was ist es dieses Mal, mein kleiner feiner Potterfreund? Hörst du Stimmen? Hast du Visionen? Sprichst du – Peeves blies sich zu eine gigantische Himbeere auf – komische Sprachen?«
»Ich sagte, du sollst mich allein lassen,«schrie Harry und rannte die nächste Treppe hinunter aber Peeves rutschte ihm rücklings auf dem Treppengeländer nach.
»Oh, manche denken, er sei schlecht gelaunt, der winzig kleine Potterfreund,
Aber andere sind freundlicher und denken, daß er nur traurig ist,
Doch Peeves weiß es besser und sagt, er ist verrückt -«