123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 18

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Kapitel 13 – Abendessen in der Großen Halle

An diesem Abend war das Abendessen in der Großen Halle eine unangenehme Angelegenheit für Harry. Die Nachricht über seinen lautstarken Streit mit Umbridge hatte sich sogar für Hogwarts Standards ungewöhnlich schnell herumgesprochen. Er saß zwischen Ron und Hermine und hörte die anderen Schüler um sich herum tuscheln.

Seltsamerweise schien es sie nicht im Geringsten zu stören, daß Harry ihnen zuhören konnte. Es war im Gegenteil eher so, als ob sie im Stillen hofften, daß er in Rage geraten würde und sich der Streit wiederholen würde, so daß sie seine Geschichte aus erster Hand hören könnten.

»Er hat gesagt, er hätte gesehen, wie Cedric Diggory ermordet wurde…«

»Er hat behauptet, er hätte sich mit Du-Weißt-Schon-Wer ein Duell geliefert…«

»Jetzt mach mal halblang…«

»Was glaubt der eigentlich, wenn er hier für dumm verkauft?«

»Also bitte…«

»Ich verstehe einfach nicht,«sagte Harry mit zusammengebissenen Zähnen und legte Messer und Gabel zur Seite (seine Hände zitterten zu sehr um sie still zu halten),»warum vor zwei Monaten alle die Geschichte geglaubt haben, die Dumbledore ihnen erzählt hat…«

»Die Sache ist die, Harry, ich bin mir nicht sicher, ob sie das getan haben,«sagt Hermine grimmig.»Kommt, lasst uns von hier verschwinden.«

Sie knallte ihr Besteck auf den Tisch; Ron schaute sehnsüchtig auf seinen halbfertigen Apfelkuchen, kam jedoch eilends mit. Auf dem kompletten Weg durch die Halle wurden sie von den Leuten angestarrt.

»Was meinst Du mit, Du bist Dir nicht sicher, ob die anderen Dumbledore geglaubt haben?«fragte Harry Hermine als sie den ersten Treppenabsatz erreicht hatten.

»Schau, Du weißt nicht wie es war, nachdem es passiert ist,«sagte Hermine leise.»Du kamst zurück, mitten auf dem Rasen, Cedrics toten Körper fest umklammert… niemand von uns hat gesehen, was im Labyrinth vor sich gegangen ist

… wir hatten nur Dumbledores Wort, daß Du-Weißt-Schon-Wer zurückgekommen, Cedric gekillt und mit Dir gekämpft hat.«

»Was die reine Wahrheit ist!«sagte Harry laut.

»Ich weiß, Harry, jetzt reiß mir bitte nicht den Kopf ab.«sagte Hermine müde.»Es ist nur so, daß sie über den Sommer nach Hause gefahren sind, bevor sich die Nachricht setzen konnte. Dort haben sie die letzten zwei Monate damit verbracht zu lesen, daß Du ein Spinner bist und Dumbledore langsam senil wird!«

Regen prasselte gegen die Fensterscheiben, als sie mit großen Schritten durch die leeren Korridore zurück zum Gryffindorturm gingen. Harry fühlte sich, als ob der erste Tag Wochen gedauert hätte, aber er hatte immer noch einen Berg Hausaufgaben zu erledigen, bevor er ins Bett gehen konnte. Ein dumpfer Schmerz begann über seinem rechten Auge zu pochen. Als sie in den Korridor der Fetten Dame bogen, blickte er aus dem regennassen Fenster auf das dunkle Gelände. In Hagrids Hütte war immer noch kein Licht zu sehen.

»Mimbulus mimbletonia,«antwortete Hermine, bevor die Fette Dame fragen konnte. Das Porträt schwang auf, um die dahinter liegende Öffnung freizugeben und die drei kletterten hindurch.

Der Gemeinschaftsraum war ziemlich leer; fast alle waren noch unten beim Abendessen. Krumbein erhob sich von einem Sessel und kam ihnen laut schnurrend entgegen. Nachdem sich Harry, Ron und Hermine auf ihre drei Lieblingsstühle am offenen Kamin gesetzt hatten, sprang er leichtfüßig auf Hermines Schoß und rollte sich dort zusammen, so daß er wie ein rötliches Kissen aussah. Harry blickte in die Flammen; er fühlte sich ausgelaugt und erschöpft.

»Wie kann es Dumbledore nur zulassen, daß solche Dinge passieren?«rief Hermine plötzlich und ließ Harry und Ron durch ihren Ausruf zusammenfahren; Krumbein sprang gekränkt von ihrem Schoß. Wütend hämmerte sie auf ihre Armlehnen, so daß Teile der Polsterung durch die Löcher kamen.»Wie kann er die fürchterliche Frau unterrichten lassen? Und das auch noch in unserem ZAG-Jahr!«

»Tja, wir hatten nie besondere Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, nicht?«sagte Harry.»Du weißt doch, wie es ist, Hagrid hat uns gesagt, niemand will die Stelle; es wird erzählt, sie wäre verhext.«

»Ja, aber jemanden einzustellen, der sich weigert, uns Zaubern zu lassen! Was hat Dumbledore nur vor?«.»Und sie versucht die Leute dazu zu bekommen, für sie zu spionieren,«sagte Ron düster.»Erinnert ihr euch, daß sie gesagt hat, wir sollten zu ihr kommen, wenn wir hören, daß jemand erzählt, Du-Weißt-Schon-Wer sei zurückgekommen?«

»Natürlich, sie ist hier um uns alle auszuspionieren, das ist offensichtlich. Warum hätte Fudge sie sonst hierher geschickt?«fauchte Hermine.

»Fangt nicht schon wieder an zu streiten«meinte Harry müde, als Ron den Mund öffnete um zu kontern.»Können wir nicht einfach… lasst uns einfach die Hausaufgaben machen, dann sind sie die schon mal erledigt…«

Sie holten ihre Schultaschen aus einer Ecke und gingen zurück zu ihren Stühlen beim Feuer. Mittlerweile kamen die anderen Schüler vom Abendessen zurück. Harry hielt seinen Kopf vom Porträteingang abgewendet, konnte jedoch trotzdem die Blicke fühlen, die er auf sich zog.

»Sollen wir zuerst Snapes Aufgaben erledigen?«fragte Ron und tunkte seine Feder in die Tinte.»Die Eigenschaften

… von Mondstein… und seine Anwendungen… beim Zubereiten von Zaubertränken…«» murmelte er während er die Worte an den Anfang seiner Pergamentrolle schrieb.»So.«Er unterstrich den Titel und schaute dann erwartungsvoll zu Hermine.

»Also, was sind die Eigenschaften von Mondstein und seine Anwendungen beim Zubereiten von Zaubertränken?«

Aber Hermine hörte ihm nicht zu; sie blickte vielmehr in die entfernteste Ecke des Raums, wo Fred, George und Lee Jordan im Zentrum einer Reihe von unbedarft aussehenden Erstklässlern saßen, die alle etwas kauten, das aus einer großen Papiertüte zu kommen schien, die Fred in den Armen hielt.

»Nein, das tut mir leid, jetzt gehen sie zu weit,«sagte sie, fürchterlich wütend aussehend, und stand auf.»Komm schon,

Ron.«

»Ich – was?«fragte Ron, eindeutig auf Zeit spielend.»Nein – komm schon, Hermine – wir können ihnen keine Standpauke halten, nur weil sie Süßigkeiten verteilen.«

»Du weißt ganz genau: das sind Nasenblutnougats oder – oder Kotzpastillen oder -«

»Ohnmachtskekse?«schlug Harry leise vor.

Ein Erstklässler nach dem anderen sackte ohnmächtig auf seinem Platz zusammen, gerade so, als ob ihnen jemand mit einem unsichtbaren Hammer eins über den Schädel gegeben hätte; einige glitten auf den Boden, andere hingen nur über den Armlehnen ihrer Stühle, allen guckte die Zunge aus dem Mund. Die meisten der Zuschauer lachten; Hermine jedoch straffte ihre Schultern und marschierte direkt zu Fred und George, die mit Clipboards in der Hand aufmerksam die bewusstlosen Erstklässler studierten. Ron erhob sich halb aus seinem Sessel, verharrte einen Moment unschlüssig in der Luft und murmelte dann zu Harry.»Sie hat es unter Kontrolle,«bevor er, so tief es seine schlaksige Gestalt zuließ, in seinem Stuhl versank.

»Das reicht!«sagte Hermine energisch zu Fred und George, die beide leicht erstaunt aufsahen.

»Ja, das stimmt,«nickte George,»diese Dosierung scheint stark genug zu sein, nicht wahr?«

»Ich habe euch heute Morgen gesagt, daß ihr diesen Müll nicht an Schülern testen könnt!«

»Wir zahlen sie!«sagte Fred entrüstet.

»Ist mir egal, das könnte gefährlich für sie sein!«

»Unsinn,«sagte Fred.

»Ganz ruhig, Hermine, ihnen geht«s gut!«sagte Lee beruhigend, als er von Erstklässler zu Erstklässler ging und ihnen lila Süßigkeiten in die offenen Münder steckte.

»Ja, schau, sie kommen wieder zu Bewusstsein,«sagte George.

Einige der Erstklässler bewegten sich wirklich. Viele sahen so geschockt aus, als sie sich auf dem Boden liegend oder von den Stühlen hängend wiederfanden, daß Harry sicher war: Fred und George hatten sie nicht über die Wirkung der Kekse aufgeklärt.

»Alles ok?«fragte George freundlich das kleine dunkelhaarige Mädchen, das zu seinen Füßen lag.

»Ich – ich denke ja,«sagte sie mit zittriger Stimme.

»Hervorragend,«sagte Fred glücklich, aber in der nächsten Sekunde hatte Hermine ihm das Clipboard und die Papiertüte mit den Ohnmachtskekse aus den Händen gerissen.

»Nichts ist hervorragend!«

»Natürlich ist es, sie leben noch, siehst du«s nicht?«antwortete Fred wütend…»Das könnt ihr nicht machen, was wäre passiert, wenn einer von dem Zeug ernsthaft krank geworden wäre?«

»Unsere Sachen machen nicht krank, wir haben sie alle an uns selbst ausprobiert. Wir machen das nur um zu sehen, ob jeder gleich darauf reagiert -«

»Wenn ihr nicht sofort damit aufhört, dann werde ich -«

»Uns nachsitzen lassen?«fragte Fred, in einer würde-gern-sehen-wie-du-das-versuchst Stimme.

»Uns Strafarbeiten aufgeben?«fragte George grinsend.

Schaulustige im ganzen Raum begannen zu Lachen. Hermine richtete sich zu ihrer vollen Größe auf; ihre Augen waren zusammengekniffen und ihre buschigen Haare schienen vor Elektrizität zu knistern.

»Nein,«sagte sie mit vor Wut zitternder Stimme,»aber ich werde es eurer Mutter schreiben.«

»Würdest du nicht,«sagte George entsetzt und wich einen Schritt zurück.

»Doch, würde ich,«sagte Hermine grimmig.»Ich kann euch nicht davon abhalten, das Zeug selbst zu essen, aber ihr werdet es nicht an Erstklässlern testen.«

Fred und George sahen wie vom Donner gerührt aus. Es war klar, daß ihrer Meinung nach Hermines Drohung unter die Gürtellinie ging. Hermine warf den Zwillingen einen letzten drohenden Blick zu, drückte Fred Clipboard und Papiertüte wieder in die Hand und stolzierte zurück zu ihrem Stuhl am Feuer.

Ron war mittlerweile so tief in seinem Stuhl versunken, daß sich seine Nase ungefähr auf Kniehöhe befand.

»Danke für Deine Unterstützung, Ron,«sagte Hermine bissig.

»Das hast Du prima selbst hinbekommen,«murmelte Ron.

Hermine starrte einige Sekunden auf ihre leere Pergamentrolle und sagte dann gereizt,»Ach, es hat keinen Zweck, ich kann mich nicht konzentrieren. Ich gehe ins Bett.«

Sie riss ihre Tasche auf; Harry dachte, sie wollte ihre Bücher wegpacken, an Stelle dessen zog sie jedoch zwei unförmige Objekte aus Wolle hervor, legte sie sorgfältig auf einen Tisch beim Kamin, bedeckte sie mit ein paar zusammengeknüllten Pergamentrollen und einer zerbrochenen Schreibfeder und ging ein Stück zurück, um ihr Werk zu begutachten.

»Was in Merlins Namen machst du?«fragte Ron und schaute sie an, als ob er um ihren Verstand fürchtete.

»Das sind Kappen für Hauselfen,«sagte sie forsch und stopfte jetzt ihre Bücher in die Tasche.»Ich habe sie während der Sommerferien gemacht. Ohne Zaubern bin ich sehr langsam, aber jetzt, wo ich zurück in Hogwarts bin, kann ich bestimmt viel mehr davon stricken.«

»Du lässt sie hier liegen für die Hauselfen?«fragte Ron langsam.»Und Du bedeckst sie zuerst mit Abfall?«

»Ja,«sagte Hermine aufsässig und schwang die Tasche auf ihren Rücken.

»Das läuft hier nicht,«sagte Ron wütend.»Du versuchst, sie durch einen Trick dazu zu bringen, die Kappen zu nehmen.

Du befreist sie, selbst wenn sie gar nicht frei sein wollen.«

»Natürlich wollen sie frei sein!«sagte Hermine sofort, errötete jedoch.»Wage es nicht, diese Kappen anzurühren,

Ron!«

Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging. Ron wartete, bis sie hinter der Tür zum Mädchenschlafsaal verschwunden war, dann entfernte er den Abfall von den Wollkappen.

»Sie sollten wenigstens sehen, was sie aufheben,«sagte er entschieden.»Wie auch immer…,«er rollte das Pergament zusammen auf dem er den Titel des Aufsatzes für Snape geschrieben hatte,»es hat keinen Sinn zu versuchen es jetzt zu Ende zu bringen, ich kann es nicht ohne Hermine. Ich habe keinen blassen Schimmer davon, was man mit Mondsteinen machen kann, Du vielleicht?.«

Harry schüttelte den Kopf, wobei ihm auffiel das seine rechte Schläfe dadurch nur noch mehr schmerzte. Unter scharf stechenden Schmerzen, dachte er an den langen Aufsatz über die Gigantenkriege. Er wußte, er würde es am nächsten morgen bedauern, wenn er seine Hausaufgaben heute nacht nicht schaffte, packte aber seine Bücher zurück in seine Tasche.

»Ich gehe auch ins Bett.«.Auf seinem Weg zur Tür zum Schlafsaal kam er an Seamus vorbei, aber er sah nicht zu ihm hin. Harry hatte den flüchtigen Eindruck, als ob Seamus seinen Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, aber er ging schneller und erreichte die friedliche Ruhe an der steinernden Wendeltreppe ohne noch mehr Provokationen ertragen zu müssen.

Der folgende Tag brach genauso bleiern und regnerisch an, wie der vorherige. Beim Frühstück war Hagrid immer noch nicht am Lehrertisch.

»Erfreulich immerhin, heute kein Snape,«sagte Ron angeregt. Hermine gähnte ausgiebig und goß sich etwas Kaffee ein. Sie sah leicht erfreut aus über irgend etwas, und als Ron sie fragte, was es war, sagte sie einfach,»Die Mützen sind weg. Es scheint, die Hauselfen wollen doch die Freiheit.«

»Darauf würde ich nicht wetten,«sagte Ron spitz zu ihr.»Vielleicht gehen sie gar nicht als Kleidung durch. Für mich sahen sie überhaupt nicht aus wie Mützen, eher wie Blasen aus Wolle.«

Hermine sprach den ganzen morgen nicht mit ihm.

Auf eine Doppelstunde Zaubersprüche folgte einer Doppelstunde Verwandlung.

Professor Flitwick und Professor McGonagall verwendeten beide die ersten fünfzehn Minuten darauf, der Klasse einen Vortrag über die Wichtigkeit der ZAGs zu halten.

»Woran sie immer denken müssen,«sagte der kleine Professor Flitwick piepsig, wie immer auf einem Haufen Bücher hockend, um über den Schreibtisch gucken zu können,«ist, das diese Abschlussprüfungen ihre Zukunft für viele Jahre beeinflussen können! Wenn Sie sich bis jetzt noch keine ernsthaften Gedanken über Ihren Werdegang gemacht haben, jetzt ist die Zeit dafür gekommen. Und in der Zwischenzeit, befürchte ich, werden wir härter arbeiten müssen, als je zuvor, um sicher zu gehen, das sie alle sich selbst gerecht werden!«

Sie verbrachten dann über eine Stunde damit Herbeirufe-Zauber zu wiederholen, die Professor Flitwick zufolge bestimmt bei den ZAG drankämen. Die Stunde wurde sodann mit den wohl umfangreichsten Zauberspruch-Hausaufgaben abgerundet, die sie je auf bekommen hatten.

In Verwandlung war es genauso, wenn nicht schlimmer.

»Sie können nicht durch einen ZAG kommen,«sagte Professor McGonagall mit grimmiger Mine,»ohne ernsthaften Fleiss, ohne zu üben und zu lernen. Ich sehe keinen Grund, warum nicht jeder in dieser Klasse einen ZAG in Verwandlung erreichen sollte, solange sie dafür etwas tun.«Neville ließ ein trauriges kleines Geräusch von Ungläubigkeit vernehmen.»Ja, Sie ebenso, Longbottom,«sagte Professor McGonagall.»An ihrer Arbeit gibt es nicht auszusetzen, Sie brauchen nur mehr Selbstvertrauen. So… heute fangen wir mit Verschwinde-Zaubern an. Sie sind einfacher als die Beschwörungs-Zauber, die Sie für gewöhnlich nicht vor der ZAK-Stufe versuchen sollten, aber sie gehören immer noch zu der schwierigsten Zauberei, über die Sie während der ZAG-Prüfungen geprüft werden.

Sie hatte ziemlich recht. Harry fand die Verschwinde-Zauber höllisch schwer. Am Ende der Doppelstunde hatten weder er noch Ron es geschafft die Schnecken verschwinden zu lassen, an denen sie übten, obwohl Ron voller Hoffnung mitteilte, er dächte seine sähen ein wenig blasser aus. Hermine, andererseits, ließ ihre Schnecke beim dritten Versuch verschwinden, was ihr einen zehn Punkte Bonus für Gryffindor von Professor McGonall einbrachte. Sie war die einzige, die keine Hausaufgaben auf bekam. Alle anderen wurde aufgetragen den Zauberspruch über Nacht zu üben, um für einen erneuten Versuch am folgenden Nachmittag vorbereitet zu sein.

In leichter Panik ob des Umfangs der Hausaufgaben, die sie machen mußten, verbrachten Harry und Ron die Mittagspause in der Bibliothek, um etwas über den Gebrauch von Mondsteinen bei dem Zubereiten von Zaubertränken nachzuschlagen.

Hermine gesellte sich nicht zu ihnen, da sie immer noch wütend wegen Rons beleidigenden Äußerungen über ihre Wollmützen war.

Am Nachmittag, als sie Pflege magischer Geschöpfe erreicht hatten, hatte Harry wieder Kopfschmerzen…Es war kühl und windig geworden, und als sie runter über den abfallenden Rasen in Richtung Hagrids Hütte gingen, die sich am Rand des verbotenen Waldes befand, fühlten sie gelegentliche Regentropfen auf ihren Gesichtern. Professor Rauhe-Pritsche stand etwa zehn Meter for Hagrids Haustür entfernt und wartete auf die Klasse. Vor ihr stand ein langer aufgebockter Tisch, der mit Zweigen beladen war. Als Harry und Ron sie erreicht hatten, erklang lautes Gelächter hinter ihnen. Als sie sich umdrehten, sahen sie Draco Malfoy mit großen Schritten auf sie zukommen, umgeben von seiner üblichen Bande von Slytherins. Er hatte offenbar gerade etwas sehr lustiges von sich gegeben, denn Crabbe,

Goyle, Pansy Parkinson und der Rest kicherten immer noch herzlich, als sie sich um den Tisch scharten. Danach zu urteilen wie sie alle auf Harry blickten, konnte er sich das Thema des Witzes ohne große Schwierigkeit ausmalen.

»Sind alle da?,«bellte Professor Rauhe-Pritsche, als alle Slytherins und Gryffindors angekommen waren.»Dann lasst uns loslegen. Wer kann mir sagen, wie man diese Dinger hier nennt?.«

Sie zeigte auf den Haufen Zweige vor ihr. Hermines Hand schoss in die Luft. Hinter ihrem Rücken machte Malfoy sie nach, indem er mit vorstehenden Zähnen eifrig auf und ab sprang, um eine Frage zu beantworten. Pansi Parkinson stieß ein schrilles Lachen aus, das jedoch fast sofort in einen Schrei überging, als die Zweige in die Luft sprangen und sich selbst als etwas offenbarten, das so aussah wie kleine koboldartige Geschöpfe aus Holz, jedes mit knorrigen braunen Armen und Beinen, zwei zweigengleiche Finger am Ende jeder Hand und ein lustiges flaches rindenhaftes Gesicht, in dem ein Paar von käfer-braunen Augen funkelten.

»Oooooh!,«sagten Parvati and Lavender, die Harry sehr ärgerlich machten.

Jeder würde nun denken, Hagrid hätte ihnen nie beeindruckende Geschöpfe gezeigt.

Zugegeben, die Schüttelwürmer waren ein wenig lahm, aber die Salamander und die Hippogreife waren interessant, und die knallrümpfigen Kröter wohl etwas zu interessant.

»Würdet Ihr bitte Eure Stimmen etwas senken, Mädchen!,«sagte Professor Rauhe-Pritsche scharf, wobei sie eine Handvoll von etwas das aussah wie brauner Reis unter den Zweig-Geschöpfen verstreute, die sich sofort auf das Futter stürzten.

»Nun, weiß irgend jemand die Namen für diese Geschöpfe? Miss Granger?.«

»Kleinbäumler,«sagte Hermine.»Sie sind Baumwächter, für gewöhnlich leben sie in Zauberstab-Bäumen.«

»Fünf Punkte für Gryffindor,«sagte Professor Rauhe-Pritsche.»Ja, dies sind Kleinbäumler, und wie Miss Granger richtig gesagt hat, leben sie hauptsächlich in Bäumen, deren Holz Zauberstabqualität hat. Weiß jemand wovon sie sich ernähren?.«

»Holzläuse,«sagte Hermine sofort, was erklärte, warum sich das, was Harry für braune Reiskörner gehalten hatte, bewegte.»Aber Feeneier, wenn sie sie bekommen können…«

»Gut, Mädchen, hier hast Du nochmal fünf Punkte. Nun, immer wenn ihr Blätter oder Holz von einem Baum braucht, in dem ein Kleinbäumler lebt, ist es weise Holzläuse als Geschenk bereit zu halten, um ihn abzulenken oder zu besänftigen. Sie sehen vielleicht nicht gefährlich aus, aber, wenn sie verärgert sind, werden sie versuchen nach menschlichen Augen mit ihren Fingern zu bohren, welche, wie Sie sehen können, sehr scharf sind, so daß sie sich niemand nahe der Augäpfel wünscht. Nun, wenn sie näher herankommen möchten, nehmen sie sich ein paar Holzläuse und einen Kleinbäumler – Ich habe genug, daß drei von ihnen je einen bekommen können. Sie können sie dann näher betrachten. Am Ende der Stunde möchte ich von jedem eine Skizze mit allen Körperteilen beschriftet. Die Klasse drängelte vorwärts um den Tisch herum. Harry ging absichtlich um den Tisch herum, um schliesslich neben Professor Rauhe-Pritsche zu stehen.

»Wo ist Hagrid?,«fragte er sie, als sich die anderen Kleinbäumler aussuchten.

»Kümmere Dich nicht darum.,«sagte Professor Rauhe-Pritsche zurückhaltend, genauso wie sie das letzte Mal reagiert hatte, als Hagrid nicht gekommen war, um zu unterrichten. Über sein ganzes spitzes Gesicht grinsend lehnte sich Draco Malfoy hinüber zu Harry und packte den größten Kleinbäumler.

»Vielleicht,«sagte Malfoy mit gedämpfter Stimme, so das nur Harry ihn hören konnte,»hat sich der große dumme Trampel selbst schwer verletzt.«.»Vielleicht wirst Du das, wenn nicht die Klappe hältst,«sagte Harry aus dem Mundwinkel.

»Vielleicht hat er auch mit Zeug herumgemacht, das zu groß für ihn war, wenn Du verstehst, was ich meine.«

Malfoy ging weg, grinste Harry über seine Schulter an, der sich plötzlich schlecht fühlte. Wußte Malfoy etwas? Sein Vater war noch immer ein Todesser; was, wenn er Informationen über Hagrids Schicksal hatte, hatte er schon was von dem Auftrag gehört? Er ging zurück, um den Tisch, zu Ron und Hermine, die etwas weiter entfernt im Gras hockten und versuchten, einen Baumgeist zu überzeugen, noch etwas länger zubleiben, damit sie ihn zeichnen konnten. Harry zog ein Pergament und eine Feder heraus, hockte sich neben die anderen und erzählte ihnen flüsternd, was Malfoy gesagt hatte.

»Dumbledore würde wissen, wenn etwas mit Hagrid passiert ist,«sagte Hermine sofort.»Es ist richtig Malfoy in die Hände zuspielen und besorgt zugucken; es sagt ihm, da? Wir nicht genau wissen, was los ist. Wie müssen ihn einfach ignorieren, Harry. Hier, halte mal den Baumgeist für einen Moment, damit ich sein Gesicht zeichnen kann…«

»Ja,«kam das freie gedehnte Sprechen von Malfoy, von einer Gruppe in ihrer nähe.»Vater sprach vor ein Paar Tagen mit dem Minister, wißt ihr, und es klingt als wenn das Ministerium diesmal entschlossen sei, bei unterdurchschnittlichem Lehren hart durchzugreifen. Also, sogar wenn dieser zu groß gewachsene Idiot wieder auftaucht, wird er wahrscheinlich gleich wieder zum Teufel gejagt.«