123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 20

Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 20

Kapitel 14 – Percy und Padfoot

Harry war der erste, der am nächsten Morgen in seinem Schlafsaal erwachte. Einen Moment lang blieb beobachtete er liegend, wie Staub in dem Sonnenstrahl wirbelte, der durch einen Spalt in den Vorhängen des Himmelbetts kam, dabei genoß er dem Gedanken, daß Samstag war. Die erste Schulwoche schien sich endlos hingezogen zu haben, wie eine einzige riesige Unterrichtsstunde in Geschichte der.Zauberei.

Nach der schläfrigen Ruhe und dem hellgrauen Aussehen des Sonnenstrahls zu schließen war der Tage gerade erst angebrochen. Er zog die Vorhänge um des Bett auf, stand auf und begann, sich anzuziehen. Das einzige Geräusch außer dem entfernten Zwitschern von Vögeln war das langsame, tiefe Atmen seiner Gryffindor – Kameraden. Er öffnete seine Schultasche vorsichtig, zog Pergament und Feder heraus und ging vom Schlafsaal in den Gemeinschaftsraum.

Indem er direkt auf seinen bevorzugten zerknautschten alten Armlehnensessel neben dem jetzt erloschenen Feuer zusteuerte, ließ sich Harry bequem nieder und entrollte sein Pergament, während er sich im Raum umsah. Das Durcheinander von zerknüllten Pergamentfetzen, alten Gobsteinen, entleerten Gläsern und Bonbonpapier, das normalerweise am Ende eines jeden Tages den Boden bedeckte, war fort, ebenso alle Elfenhüte von Hermine.

Halbherzig darüber nachdenkend, wie viele Elfen jetzt wohl frei waren, ob sie es wollten oder nicht, entkorkte Harry sein Tintenfaß und tauchte seine Feder ein, dann hielt er kurz vor dem Aufsetzen aufs Pergament inne und dachte angestrengt nach… aber nach einer guten Minute bemerkte er, wie er auf den leeren Feuerrost starrte und absolut nicht wußte, was er schreiben sollte.

Jetzt konnte er verstehen, wie hart es für Ron und Hermine gewesen war, ihm im Sommer Briefe zu schreiben. Wie konnte er Sirius alles erzählen, was in der vergangenen Woche geschehen war und wie all die Fragen stellen, die er brennend gern stellen wollte, ohne möglichen Briefdieben seine Menge von Informationen zu geben, die sie nicht haben sollten?

Eine Weile saß er ziemlich bewegungslos da und starrte in den Kamin, dann tauchte er entschlossen seine Feder wieder in das Tintenfaß und setzte sie entschlossen auf das Pergament.

Lieber Schnuffel,

Ich hoffe, dir geht es gut; die erste Woche hier war schrecklich. Ich bin wirklich froh, daß Wochenende ist.

Wir haben eine neue Lehrerin in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Professor Umbridge. Sie ist beinahe so nett wie deine Mutter. Ich schreibe dir, wie das, worüber ich dir letzten Sommer schrieb, gestern Abend wieder passiert ist, als ich Strafarbeit bei Umbridge hatte.

Wir alle vermissen unseren größten Freund und hoffen, daß er bald zurück ist.

Bitte schreibe schnell zurück.

Grüße,

Harry Harry las den Brief einige Male durch und versuchte dabei, als Außenstehender zu verstehen. Er konnte nicht erkennen, wie sie wissen konnten, worüber – oder mit wem – er sprach, wenn sie nur diesen Brief hatten. Er hoffte, daß Sirius die Andeutung über Hagrid verstehen würde und ihnen erzählen würde, wann er zurück sei. Harry mochte nicht direkt fragen, um nicht direkt auf das aufmerksam zu machen, was Hagrid wohl machte solange er nicht in Hogwarts war.

Wenn man bedachte, daß es ein sehr kurzer Brief war, hatte das Schreiben eine lange Zeit gedauert; das Sonnenlicht hatte während der Arbeit schon halb den Raum durchquert und er konnte jetzt entfernte Geräusche von Bewegungen aus den Schlafsälen oben wahrnehmen. Nachdem er das Pergament sorgfältig versiegelt hatte, kletterte Harry durch das Porträtloch und ging Richtung Eulerei.

»Ich würde nicht diesen Weg gehen, wenn ich du wäre«sagte der fast kopflose Nick, der gerade vor Harry durch eine Wand schwebte, als dieser den Gang entlanglief.»Peeves plant einen amüsanten Streich mit dem nächsten Passanten, der an der Paracelsusbüste vorbeikommt, die in der Mitte des Korridors steht.«

»Beinhaltet das zufällig auch, daß Paracelsus auf den Kopf dieses Passanten fällt?«fragte Harry.

»Komisch, genau das!«sagte der fast kopflose Nick mit gelangweilter Stimme.»Feinsinnigkeit war noch niemals Peeves«Stärke. Ich ziehe los und suche den blutigen Baron… vielleicht kann er das beenden… man sieht sich,

Harry…«.»Ja, tschüss«sagte Harry und ging nach linkst statt nach rechts, wodurch er einen längeren, aber sichereren Weg hoch zur Eulerei nahm. Seine Laune wurde mit jedem Fenster, an dem er vorbeikam und das einen strahlend blauen Himmel zeigte, besser; er hatte nachher noch Training, endlich würde er wieder auf dem Qidditchfeld sein.

Etwas fegte an seinen Fersen vorbei. Er blickte hinunter und sah die skelettartige graue Katze des Hausmeinsters, Mrs.

Norris, an sich vorbei schleichen. Sie richtete einen Moment lang ihre lampenartigen gelben Augen auf ihn, bevor sie hinter einer Statue von Wilfred dem Wehmütigen verschwand.

»Ich tue nichts Verbotenes hier!«rief Harry hinter ihr her. Sie machte unmissverständlich den Eindruck einer Katze, die auf dem Weg war, ihrem Boss Bescheid zu geben, aber Harry konnte nicht sehen warum; er war absolut berechtigt, an diesem Sonnabend Morgen zur Eulerei hochzugehen.

Die Sonne stand jetzt hoch am Himmel und als Harry in die Eulerei eintrat blendeten die glaslosen Fenster seine Augen, dicke silberne Sonnenstrahlen kreuzten den Raum, in dem hunderte von Eulen in den Dachsparren nisteten, es herrschte die Unruhe des frühen Morgens, denn einige waren offensichtlich gerade von der Jagd zurück. Der strohbedeckte Boden knisterte etwas, als er über kleine Tierknochen trat während er den Hals reckte, um nach Hedwig Ausschau zu halten.

»Da bist du ja«sagte er, als er sie irgendwo in der Nähe des höchsten Punktes der gewölbten Decke sah,» komm runter, ich habe einen Brief für dich.«Mit einm kleinen Pfiff streckte sie ihre großen weißen Schwingen aus und schwang sich auf seine Schulter herunter.

Er gab ihr den Brief zum halten in den Schnabel.»Also, hier auf dem Umschlag steht Schnuffel«erklärte er ihr, und fuhr daraufhin, ohne selbst zu wissen warum, nur flüsternd fort»aber er ist für Sirius, OK?«

Sie zwinkerte einmal mit ihren Bernsteinaugen und er nahm das als Antwort, daß sie verstanden hatte.

»Guten Flug dann«sagte Harry, als er sie zu einem der Fenster trug, mit einem kurzen Druck auf seinen Arm erhob sich Hedwig in den blendend hellen Himmel. Er beobachtete sie, bis sie ein kleiner Schwarzer Punkt wurde und verschwand, dann schwenkte er seinen Blick zu Hagrids Hütte, die von diesem Fenster aus klar zu sehen war und genauso klar unbewohnt war, der Schornstein rauchlos, die Vorhänge zugezogen.

Die Wipfel des Verbotenen Waldes schwankten in einer leichten Brise. Harry beobachtete sie; er genoß die frische Luft an seinem Gesicht und dachte an das Quiddich nachher… dann sah er es: ein großes Pferd mit Reptilienflügeln, genauso wie die, die die Hogwartskutschen gezogen hatten, erhob sich mit ledernen schwarzen Schwingen, die wie bei einem Pterodactylus weit gespreizt waren, aus den Bäumen wie ein grotesker riesiger Vogel. Es erhob sich in einem großen Kreis, dann fiel es in die Bäume zurück. Das Ganze war so schnell geschehen daß Harry kaum glauben konnte, was er gesehen hatte, nur daß sein Herz wie verrückt schlug.

Die Türe der Eulerei öffnete sich hinter ihm. Er hielt angespannt inne, und als er sich schnell umdrehte sah er Cho Chang, die einen Brief und ein Päckchen in ihren Händen hielt.

»Hallo,«sagte Harry automatisch.

»Oh… Hallo,«sagte sie atemlos.»Ich hätte nicht gedacht, daß so früh schon jemand hier oben ist… Mir ist vor fünf Minuten erst eingefallen, daß meine Mutter heute Geburtstag hat.«

Sie hielt das Päckchen hoch.

»Ach so,«sagte Harry. Sein Gehirn fühlte sich an, als ob es Ladehemmungen hätte. Er wollte etwas lustiges und interessantes sagen, aber die Erinnerung an das furchtbare, geflügelte Pferd ließ seine Gedanken nicht los.

»Schöner Tag heute,«sagte er auf die Fenster zeigend. Seine Innereien schienen sich aus Peinlichkeit zusammenzuziehen. Das Wetter. Er redete über das Wetter…

»Ja,«sagte Cho während sie sich nach einer geeigneten Eule umsah.»Gute Quidditch Voraussetzungen. Ich bin die ganze Woche noch nicht draußen gewesen, und Du?«

»Nein,«sagte Harry.

Cho hatte sich eine von den Schuleulen ausgesucht. Sie redete ihr gut zu, bis diese auf ihren Arm kletterte um wie üblich ein Bein auszustrecken, so daß sie das Päckchen befestigen konnte.

»Hey, hat Gryffindor eigentlich schon einen neuen Hüter?«fragte sie.

»Ja.«antwortete Harry.«Es ist mein Freund Ron Weasley, kennst Du ihn?«

»Der Tornados-Hasser?«fragte Cho ziemlich kühl.»Taugt er was?«

»Ja,«sagte Harry»ich denke schon. Obwohl ich sein Training nicht gesehen habe, weil ich Nachsitzen mußte.«

Cho blickte nach oben, das Päckchen nur halb am Bein der Eule angebunden…»Diese Person von Umbridge ist gemein. Dich zum Nachsitzen zu schicken nur weil Du die Wahrheit darüber gesagt hast wie – wie – wie er gestorben ist. Jeder wußte darüber Bescheid, es ging durch die ganze Schule. Es war wirklich mutig wie Du dich ihr gegenüber behauptet hast.«

Harrys Innereien bliesen sich so schnell wieder auf, daß es sich anfühlte, als ob er ein paar Zentimeter über dem mit Stroh übersäten Boden schweben könnte. Wen kümmerte schon ein fliegendes Pferd; Cho war der Meinung, er wäre echt mutig gewesen. Für einen Moment dachte er darüber nach ihr rein zufällig seinen Schnitt an der Hand zu zeigen, während er ihr beim Anbringen des Päckchens an ihre Eule half. Aber in dem Moment in dem er diesen genialen Gedanken in die Tat umsetzen wollte, öffnete sich die Türe der Eulerei erneut.

Filch der Hausmeister kam keuchend in den Raum. Er hatte puterrote Flecken auf seinen eingefallenen, mit Adern überzogenen Wangen. Seine Backen waren glänzend und sein dünnes graues Haar zerzaust. Offenbar war er gerannt.

Mrs Norris trabte hinter ihm her, starrte auf die Eulen über ihr und miaute hungrig. Unruhiges Flügelschlagen kam auf und eine große braune Eule schnappte drohend mit ihrem Schnabel.

»Aha!«sagte Filch, während er einen plattfüßigen Schritt auf Harry zumachte, die bauschigen Backen vor Wut zitternd.

»Ich habe einen Wink bekommen, daß Du vorhast, massenweise Stinkbomben zu bestellen!«

Harry verschränkte die Arme und starrte den Hausmeister an.

»Wer hat Ihnen erzählt, ich würde Stinkbomben bestellen?«

Cho blickte finster dreinschauend von Harry zu Filch. Die Schuleule auf ihrem Arm, schon müde vom Stehen auf einem Bein, gab ein ermahnendes Pfeifen von sich das sie aber ignorierte.

»Ich habe meine Quellen.«zischte Filch von sich selbst überzeugt.»Und jetzt gibst Du es mir, ganz egal was es ist das Du verschicken willst.«

Überaus dankbar darüber, daß er beim Verschicken des Briefes nicht getrödelt hatte, sagte Harry:»Kann ich nicht, es ist weg.«

»Weg?«fragte Filch mit wutverzerrtem Gesicht.

»Weg«antwortete Harry ruhig. Filch öffnete wütend seinen Mund, japste ein paar Sekunden und suchte dann Harrys Umhang mit seinen Augen ab.

»Woher soll ich wissen, daß Du es nicht in deiner Tasche hast?«

»Weil -«

»Ich habe gesehen, wie er es abgeschickt hat,«sagte Cho säuerlich.

Filch drehte sich zu ihr.

»Du hast ihn gesehen?«

»Ja, das stimmt. Ich habe ihn gesehen,«antwortete sie grimmig.

Ein Moment war Stille, in der Filch Cho wütend anstarrte und Cho starrte wütend zurück. Der Hausmeister drehte sich auf dem Absatz um und schlurfte zurück in Richtung Türe. Er hielt mit der Türklinke in der Hand inne und schaute zurück zu Harry.

»Wenn ich auch nur den kleinsten Hauch einer Stinkbombe erahne…«

Er stampfte davon, die Treppe herunter. Mrs Norris schielte noch ein letztes mal nach den Eulen und folgte ihm dann.

Harry und Cho schauten sich an.

»Danke,«sagte Harry.

»Kein Problem,«sagte Cho mit leicht gerötetem Gesicht während sie das Päckchen nun endlich am anderen Fuß der braunen Schuleule festmachte.

»Du hast keine Stinkbomben bestellt, stimmt«s?«

»Nein,«sagte Harry.

»Dann frage ich mich allerdings, wie er darauf kommt,«sagte sie während sie die Eule zum Fenster trug.

Harry zuckte mit den Schultern. Er war genauso verwundert darüber wie sie, obgleich es ihn seltsamerweise in diesem Moment kaum kümmerte.

Sie verließen die Eulerei gemeinsam. Am Eingang zu einem Korridor, der in den westlichen Flügel des Schlosses führte sagte Cho:»Ich gehe hier entlang. Also, ich… ich seh dich dann, Harry.«

»Ja… bis dann.«.Sie lächelte ihn an und ging fort. Harry ging bester Stimmung weiter. Er hatte es geschafft eine richtige Unterhaltung mit ihr zu führen ohne sich auch nur ein einziges mal zu blamieren… es war wirklich mutig, wie Du dich ihr gegenüber behauptet hast… Cho hatte ihn mutig genannt… sie hasste ihn nicht dafür, daß er am Leben war. Natürlich, sie hatte Cedric bevorzugt, er wußte das… aber wenn er sie auf den Ball eingeladen hätte, bevor Cedric es getan hatte, hätte alles anders kommen können… sie hat so gewirkt, als ob es ihr ehrlich leid getan hatte, daß sie Harrys Einladung ablehnen mußte, als er sie gefragt hat.

»Morgen,«sagte Harry strahlend zu Ron und Hermine als er sie am Gryffindor Tisch in der Großen Halle traf.

»Weswegen schaust Du denn so zufrieden aus?«fragte Ron, der ihn erstaunt ansah.

»Ähm… Quidditch nachher,«sagte Harry glücklich während er sich eine große Platte mit Schinken und Eiern heranzog.

»Oh… natürlich…, «sagte Ron.

Er legte den Toast ab den er gerade aß und nahm einen großen Schluck Kürbissaft. Dann sagte er:»Hör mal… hast Du nicht Lust nachher ein bißchen früher mit mir raus zu gehen, ja? Nur um – äh – ein bißchen mit mir zu üben vor dem Training. Dann kann ich ein bißchen Gefühl dafür bekommen.«

»Ja, in Ordnung,«sagte Harry.

»Hört mal, ich denke ihr solltet das nicht tun,«sagte Hermine ernsthaft.»Ihr seid alle beide ziemlich hinterher was Hausaufgaben anbelangt…«

Aber sie brach ihren Vortrag ab; die Morgenpost kam und wie immer segelte der Tagesprophet im Schnabel einer schreienden Eule auf sie zu. Die Eule landete gefährlich nahe bei der Zuckerdose und streckte ein Bein aus. Hermine steckte einen Knut in ihren Lederbeutel, nahm die Zeitung und durchsah kritisch die Titelseite während die Eule abflog.

»Irgendwas interessantes?«fragte Ron.

Harry grinste da er wußte, daß Ron erpicht darauf war sie vom Thema Hausaufgaben abzubringen.

»Nein,«seufzte sie,»nur so eine lächerliche Geschichte über den Bass-Gitarristen der Weird Sisters der heiraten wird.«

Hermine öffnete die Zeitung und verschwand hinter ihr. Harry gab sich einer weiteren Portion Eier mit Schinken hin.

Ron starrte auf die hohen Fenster hinauf, er sah ein bißchen gedankenverloren aus.

»Einen Moment mal,«sagte Hermine plötzlich.»Oh nein… Sirius!«

»Was ist passiert?«fragte Harry und schnappte so ungestüm nach der Zeitung, daß sie in der Mitte auseinander riss und er und Hermine jeweils eine Hälfte in der Hand hielten.

»Das Zaubereiministerium hat einen Tipp aus sicherer Quelle bekommen, daß sich der berüchtigte Massenmörder Sirius Black… bla bla bla… in diesem Moment in London versteckt hält!«Hermine las ängstlich flüsternd aus ihrer Zeitungshälfte.

»Lucius Malfoy, da wette ich mein letztes Hemd,«sagte Harry mit leiser aufgebrachter Stimme.»Er hat Sirius auf dem Treppenabsatz erkannt…«

»Was?«Ron blickte sich ängstlich um.»Du hast nicht gesagt -«

»Pst…«zischten die beiden anderen.

…«. »Ministerium weist die gesamte Zaubererschaft darauf hin, daß Black außerordentlich gefährlich ist… dreizehn Menschen getötet… aus Askaban ausgebrochen ist…«der übliche Unsinn,«endete Hermine.

Sie lag auf ihrer Hälfte der Zeitung und sah ängstlich zu Ron und Harry hinauf.

»Na ja, er wird nur das Haus nicht mehr verlassen können, das ist alles,«flüsterte sie.»Dumbledore hat ihm geraten es nicht zu tun.«

Harry schaut leicht bedrückt hinunter auf das Stück des Propheten, das er abgerissen hatte. Der größte Teil der Seite war einer Anzeige für Madam Malkins Roben für alle Angelegenheiten gewidmet, bei der es zur Zeit einen Ausverkauf gab.

»Hey!«sagte er, strich sie glatt, so das Hermine und Ron sehen konnten.»Schaut euch das an!«

»Ich habe alle Roben, die ich wollte,«sagte Ron.

»Nein,«sagte Harry.»Schaut… dieses kleine Stück hier…«

Ron und Hermine beugten sich näher um es zu lesen; es war etwa drei Zentimeter lang und rechts an der Unterseite eine Spalte platziert. Es hatte die Überschrift:

ÜBERGRIFF AM MINISTERIUM.Sturgis Podmore, 38, von Nummer Zwei, Goldregen-Gärten, Clapham, wurde dem Wizengamot vorgeführt, beschuldigt des unbefugten Eindringens und versuchten Raubes am Zaubereiministerium am 31. August. Podmore wurde von Wachzauberer des Zaubereiministeriums Eric Munch festgenommen, der ihn dabei ertappte, wie er um ein Uhr Morgens versuchte, eine streng geheime Tür aufzubrechen. Podmore, der sich weigerte zu seiner eigenen Verteidigung auszusagen, wurde in beiden Fällen für schuldig befunden und zu einer sechsmonatigen Haft in Askaban verurteilt.

»Sturgis Podmore?«sagte Ron langsam.»Das ist doch der Kerl, dessen Kopf aussieht wie ein Strohdach, oder? Er gehört doch zum Ord -«

»Ron, shh!«sagte Hermine, die einen erschreckten Blick um sie herum warf.

»Sechs Monate in Askaban«flüsterte Harry schockiert.»Nur weil er versucht hat, durch eine Tür zu kommen!«

»Sei nicht albern, es ist nicht nur, weil er versucht hat, die blöde Tür aufzubrechen. Was in aller Welt hatte er nur um ein Uhr nachts im Zaubereiministerium zu suchen?«sagte Hermine in einem Atemzug.

»Erinnert ihr euch, was er für den Orden tun sollte?«murrte Ron.

»Wartet einen Augenblick…«sagte Harry langsam.»Sturgis hätte doch kommen und uns verabschieden sollten, erinnert ihr euch?«

Die anderen zwei sahen ihn an.

»Jau, er sollte Teil unserer Beschützer sein, die uns nach King«s Cross brachten, erinnert ihr euch? Und Moody war absolut verärgert darüber, weil er nicht erschienen war; daher konnte er die Aufgabe nicht übernehmen, oder?«

»Nun, vielleicht hatte sie nicht erwartet, das man ihn fangen würde,«sagte Hermine.

»Es könnte ein Komplott sein!«wetterte Ron aufgeregt.»Nein – hört mal!«ging er weiter, seine Stimme sank drohend und er schaute Hermine ins Gesicht. Das Ministerium vermutet, er würde zum Haufen um Dumbledore gehören -

warum weiß«ich nicht – sie haben ihm im Ministerium aufgelauert, und er versuchte durch die Türe abzuhauen!

Vielleicht haben sie irgendwas erfunden, um ihn zu bekommen!«

Es entstand eine Pause, während Harry und Hermine darüber nachdachten. Harry hielt den Gedanken für zu weit hergeholt. Hermine, andererseits, sah ziemlich beeindruckt aus.

»Wißt ihr, es würde mich nicht überraschen, wenn das wahr wäre.«

Sie faltete ihre Hälfte der Zeitung sorgsam zusammen. Als Harry sein Messer und die Gabel niederlegte, schien sie aus ihren Träumereien herauszukommen.

»Richtig, nun, wir sollten nun zuerst den Aufsatz für Sprout über selbstentzündende Sträucher in Angriff nehmen und wenn wir Glück haben, können wir mit McGonagall«s Inanimatus Conjurus Zauber vor dem Mittagessen anfangen…«

Harry fühlte ein kurzes Stechen der Schuld bei dem Gedanken an den Stapel von Hausarbeit, die ihn oben erwartete, aber der Himmel war klar, erfrischend Blau, und er hat seit einer Woche nicht auf seinem Firebolt gesessen…

»Ich meine, wir können es heute Abend tun,«sagte Ron, als er und Harry den abfallenden Rasen zum Quidditch Platz hinabschritten, die Besen auf ihren Schultern ruhend, und mit Hermines schrecklichen Warnungen in den Ohren, sie könnten bei all ihren ZAKs versagen.»Und wir haben noch Morgen. Sie ist zu beschäftigt mit den Hausaufgaben, das ist ihr Problem…«Es gab eine Pause, dann fügte er in einem ein bißchen mehr besorgtem Ton hinzu,»Glaubst du, sie meinte es ernst, als sie sagte, wir dürfen nicht von ihr abschreiben?«

»Jau, denk«schon,«sagte Harry.»Natürlich, das ist auch wichtig, aber wir müssen üben, wenn wir in der Quidditch Mannschaft bleiben wollen…«

»Jo, das is«richtig,«sagte Ron, in einem ermutigten Tonfall.»Und wir haben eine Menge Zeit, um alles zu erledigen

…«

Als sie sich dem Quidditch Spielfeld näherten, warf Harry einen Blick hinüber zu den Bäumen des Verbotenen Waldes zu ihrer Rechten, wie sie im dunklen schwankten. Nichts flog aus ihnen heraus; der Himmel war leer, aber in der Ferne flatterten Eulen um den Turm der Eulerei. Er hatte genug, worüber er sich sorgen machen konnte, die Flugpferde fügten ihm keinen Schaden zu; so verdrängte er sie aus seinem Geist.

Sie holten Bälle aus dem Umkleideraum und begaben sich an die Arbeit, Ron bewachte die drei großen Torpfosten,

Harry spielte den Jäger und versuchte den Quaffle hinter Ron einzulochen, wobei er immer besser wurde, während sie miteinander übten. Nach einigen Stunden kehrten sie zum Mittagessen ins Schloß zurück – während dessen Hermine ihne versuchte klar zu machen, wie verantwortungslos sie doch handeln würden – dann kehrten sie zum Quidditch Spielfeld zurück um am richtigen Quidditch Training teilzunehmen. All«ihre Mannschaftskameraden, außer Angelina, waren bereits im Umkleideraum, als sie eintraten…»Alles klar, Ron?«sagte George, ihm zuzwinkernd.

»Jau,«sagte Ron, der auf dem Weg zum Spielfeld immer stiller geworden war.

»Bereit, uns alle in Verlegenheit zu bringen, Ickle Vertauensschüler«sagte Fred, der mit zerzaustern Haaren aus dem Halsloch seiner Quidditch-Robe sah, ein leicht böswilliges Grinsen im Gesicht.

»Halt«s Maul,«sagte Ron mit steinernem Blick, seine Mannschaftsrobe zum ersten Mal am anziehen. Sie passte ihm ausgezeichnet, in Anbetracht dessen, das sie vorher Oliver Wood trug, der ein wenig breiter in den Schultern war.

»Okay, ihr alle,«sagte Angelina, die aus dem Büro des Käpt«ns kam, bereits umgezogen.»Laßt es uns angehen; Alicia und Fred, wenn ihr bitte die Ballkiste für uns nach draußen bringen könntet. Oh, und es sind eine Menge Leute draußen, die uns beobachten, aber ich möchte, das ihr sie einfach ignoriert, in Ordnung?«

Etwas in ihrer ungezwungen klingenden Stimme glaubte Harry wissen zu lassen, das sie die ungeladenen Zuschauer kannten, und tatsächlich, als sie den Umkleideraum verließen, und in das strahlendhelle Sonnenlicht auf das Spielfeld traten, ertönte eine Flut von Buhrufen und Spot von der Quidditch Mannschaft der Slytherins und ihrer Anhänger, die sich in halber Höhe auf den leeren Rängen des Stadiums eingefunden hatten, und deren Stimmen laut durch das Stadion schallten.

»Worauf reitet denn dieser Weasley?«rief Malfoy in gedehntem Spot.»Warum sollte irgendwer einen Flugverzauberung auf einen schimmligen, alten Baumstamm wie diesen sprechen?«

Crabbe, Goyle und Pansy Parkinson wieherten und schrieen vor Lachen. Ron setzte sich auf seinen Besen und stieß sich vom Boden ab und Harry folgte ihm, beobachtend wie seine Ohren von hinten rot wurden.

»Ignorieren Sie sie,«er sagte,, uns beschleunigend, um Ron einzuholen,»werden wir sehen, wer lacht, nachdem wir them… spielen«

»Genau die Haltung, die ich wollte, Harry,«sagte Angelina zustimmend, sie beim hochfliegen umrundend, den Quaffle unter dem Arm und dann langsam auf der Stelle schwebend, vor den Augen ihrer fliegenden Mannschaft.»Okay, ihr alle, wir fangen mit ein paar Pässen zum aufwärmen an, das ganze Team bitte -«

»Hey, Johnson, was ist mit deiner Frisur?«kreischte Pansy Parkinson von unten.»Warum sollte jemand so aussehen wollen, als würden Würmer aus seinem Haar kommen?«

Angelina fegte ihr langes, geflochtenes Haar aus ihrem Gesicht und machte ruhig weiter,»Verteilt euch, dann, und laßt uns sehen, was wir tun können…«

Harry wandte sich von den anderen ab und hin zur weit entfernten Seite des Spielfelds. Ron fiel zurück in Richtung des gegnerischen Tors. Angelina hob den Quaffle mit einer Hand und warf ihn hart zu Fred, der ihn zu George passte, der ihn zu Harry passte, der ihn zu Ron passte, der ihn fallen ließ.

Die Slytherins, von Malfoy angeführt, donnerten und schrien vor Lachen. Ron, der dem Boden entgegenstürzte, um ihn aufzufangen bevor er den Boden berührte, brach den Sturzflug unordentlich ab, so daß er seitwärts auf seinem Besen rutschte, und zur Spielhöhe zurückkehrte, errötend. Harry sah Fred und George Blicke austauschen, aber vollkommen untypisch sagte keiner von ihnen auch nur ein Wort, worüber er dankbar war.

»Gib ihn weiter, Ron,«rief Angelina, als trotzdem nichts passierte.

Ron warf den Quaffel zu Alicia, die ihn zu Harry und er ihn weiter zu Goerge warf…

»Hey, Potter, wie geht«s deiner Narbe?«rief Malfoy.»Bist du sicher, daß du dich nicht ausruhen willst? Ist doch schon eine ganze Woche her, seit du im Krankenflügel warst, ist ein Rekord für dich, oder?«

George spielte weiter zu Angelina; sie spielte zurück zu Harry, der das nicht erwartet hatte und ihn nur in die Fingerspitzen bekam, um ihn schnell an Ron weiterzugeben, der nach ihm langte und ihn um Zentimeter verfehlte.

»Komm schon, Ron,«sagte Angelina böse, als sie Richtung Boden hinabtauchte, um den Quaffel zu verfolgen.»Pass besser auf.«

Man konnte nicht sagen wer scharlachroter war, der Quaffel oder Ron, der wieder hochstieg zum weiter spielen.

Malfoy und der Rest des Slytherinteams johlten lachend.

Beim dritten Versuch fing Ron den Quaffel; vielleicht aus Erleichterung, warf er ihn so enthusiastisch weiter, daß er durch Katie«s ausgestreckten Händen hochstieg und sie hart im Gesicht traf.

»Entschuldige,«grummelte er und flog vorwärts, um zu sehen was er angerichtet hatte.

»Geh zurück in deine Position, es geht ihr gut!«bellte Angelina.»Wenn du zu einem Teamkameraden weiterspielst, solltest du nicht versuchen, ihn vom Besen zu hauen, oder willst du das? Dafür gibt es Klatscher.«.Katie«s Nase blutete. Unten stampften die Slytherins mit den Füssen und spotteten. Fred und George versammelten sich um Katie.

»Hier, nimm das,«sagte Fred ihr und überreichte ihr etwas kleines purpurnes aus seiner Tasche,»das macht alles im nu wieder sauber.«

»Alles Klar,«rief Angelina,»Fred, George, geht und holt eure Schläger und einen Klatscher. Ron flieg hoch zu den Torpfosten. Harry, laß den Schnatz frei, wenn ich«s dir sage. Wir werden natürlich auf Ron«s Tor zielen.«

Harry flog steil nach den Zwillingen hinab, um den Schnatz zu holen.

»Ron macht sich ziemlich Schweineohren mit den Dingen, oder nicht?«murmelte George, als die drei bei der Kiste, die die Bälle enthielt, landeten, diese öffneten, um einen Klatscher und den Schnatz zu befreien.

»Er ist nur nervös,«sagte Harry,»er war gut, als ich heute Morgen mit ihm geübt habe.«

»Ja, gut, ich hoffe, er kommt nicht zu spät an die Spitze,«sagte Fred trübsinnig.

Sie flogen zurück in die Luft. Als Angelina in die Pfeife blies, befreite Harry den Schnatz und Fred und George ließen den Klatscher fliegen. Von diesem Moment an wurde sich Harry nur knapp bewusst was die anderen taten. Sein Job war es den kleinen flatternden Ball einzufangen, der für das Team des Suchers 150 Punkte Wert war und für das man enorme Geschwindigkeiten und gutes Geschick brauchte. Er beschleunigte, rollte sich und wich zwischen seinen Verfolgern aus, der warme Herbstwind peitschte in seinem Gesicht und die entfernten Schreie der Slytherins waren ein bedeutungsloses Röhren in seinen Ohren… aber schon bald hielt ihn ein pfeifen wieder auf.

»Stop – Stopp – STOP!«schrie Angelina.»Ron – du hütest nicht den mittleren Pfosten!”

Harry sah sich nach Ron um, der vor dem linksseitigem Ring schwebte und die anderen zwei komplett ungeschützt ließ.

»Oh… Entschuldigung…«

»Du mußt dich um sie herum bewegen, während du die Verfolger beobachtest!«sagte Angelina.»Entweder du bleibst in der Mitte bis du dich bewegen mußt, um einen der Ringe zu verteidigen oder du umkreist die Ringe, aber drifte nicht vage auf einer Seite, so hast du die letzten drei Tore reingelassen!«

»Entschuldigung…«wiederholte Ron, dessen Gesicht im strahlendblauen Himmel so rot wie Schinken schien.

»Und Katie, kannst du nicht irgendwas gegen das Nasenbluten machen?«

»Es ist etwas schlimmer geworden,«sagte Katie voll dabei die Flut mit ihrem Ärmel versuchend zu stoppen.

Harry blickte zu Fred, der ängstlich dreinblickte und seine Taschen durchsuchte. Er sah Fred etwas purpurnes herausziehen und für einen Moment überprüfen und sah dann zu Katie, zweifelsohne entsetzt.

»Gut, lasst es uns noch mal versuchen,«sagte Angelina. Sie ignorierte, daß die Slytherins anfingen im Chor Gryffindors sind Verlierer, Gryffindors sind Verlierer zu singen, aber es war trotzdem eine bestimmte Stränge von ihrem Besensitz zu spüren.

Sie flogen knapp drei Minuten, als Angelinas Pfeife ertönte. Harry, der gerade den Schnatz gegenüber der Torpfosten kreisen sah, fühlte sich ziemlich ungerecht behandelt.

»Was ist jetzt?«sagte er ungeduldig zu Alicia, die ihm am nächsten war.

»Katie,«sagte sie kurz.

Harry drehte sich um und sah Angelina, Fred und George, die so schnell sie konnten in Richtung Katie flogen. Harry und Alicia eilten ihr ebenfalls entgegen. Angelina hatte genau im richtigen Moment das Training gestoppt; Katie war jetzt weiß wie Kreide und mit Blut überdeckt.

»Wir müssen sie in den Krankenflügel bringen,«sagte Angelina.

»Wir bringen sie,«sagte Fred.»Sie – ähm – hat wohl versehentlich einen Blutblasenbonbon verschluckt -«

»Gut, es hat wohl keinen Sinn weiterzuspielen, wenn Schläger und Verfolger gegangen sind,«sagte Angelina trübsinnig, während Fred und George Katie zwischen sich stützend zum Schloss hochzogen.»Los kommt, lasst uns umziehen gehen.«

Die Slytherins sangen weiter als sie in die Umkleideräume gingen.

»Wie war das Training?«fragte Hermine eher gelassen, als Harry und Ron eine halbe Stunde später durch das Portraitloch in den Gemeinschaftsraum kletterten.

»Es war -«begann Harry…»Total schlecht,«sagte Ron mit leerer Stimme, als er in einen Sessel neben Hermine sank. Sie sah Ron an und ihre Kälte schien zu schmelzen.

»Nun, es war doch erst dein erstes Training,«sagte sie tröstend,»Es braucht Zeit, um -«

»Wer sagt, daß ich es schlecht gemacht habe?«schnappte Ron.

»Niemand,«sagte Hermine, bestürzt schauend,»ich dachte -«

»Du dachtest, ich beschränke mich auf Blödsinn?«

»Nein, natürlich nicht! Sieh mal, du sagtest es war schlecht, also hab ich -«

»Ich werde anfangen Hausaufgaben zu machen,«sagte Ron böse und stapfte die Treppe hinauf in den Jungenschlafsaal und verschwand aus ihrer Sicht. Hermine drehte sich zu Harry.

»War er schlecht?«

»Nein,«sagte Harry loyal.

Hermine zog die Augenbrauen hoch.

»Gut, ich dachte, er spielt besser,«murmelte Harry,»aber es war erst die erste Trainingsstunde, wie du es gesagt hast…«

Weder Harry noch Ron schienen diese Nacht große Fortschritte mit ihren Hausaufgaben zu machen. Harry wußte, daß Ron zu sehr in Gedanken mit seinem schlechten Quidditchtraining war und er konnte den Gryffindors sind Verlier Gesang nicht aus seinem Kopf bekommen.

Sie verbrachten den ganzen Sonntag im Gemeinschaftsraum mit ihren Büchern beschäftigt, während sich der Raum um sie herum füllte und wieder leerte. Es war ein klarer, schöner Tag und die meisten ihrer Gryffindorkameraden verbrachten den Tag auf dem Gelände und genossen das, was man am besten beim letzten Sonnenschein des Jahres machte. Am Abend fühlte sich Harry, als hätte jemand sein Gehirn gegen den Schädel gehauen.

»Du weißt, daß wir versuchen sollten mehr Hausaufgaben während der Woche zu machen,«murmelte Harry zu Ron, als er seinen fertigen, langen Aufsatz über den Wiederbelebungszauber für Professor McGonagall zur Seite legte und sich trist den ebenso langen und schweren Aufsatz von Professor Sinistra über Jupiter«s Monde zuwand.

»Jaah,«sagte Ron und rieb sich seine ein wenig blutunterlaufenden Augen und warf das fünfte ruinierte Stück Pergament ins Feuer neben ihnen.»Hör mal… wir werden einfach Hermine fragen, ob wir einen Blick in ihre werfen dürfen.«

Harry blickte zu ihr rüber; sie saß mit Krumbein auf dem Schoß und unterhielt sich fröhlich mit Ginny, als ein paar Stricknadeln vor ihr mitten in der Luft blitzten und jetzt ein paar formlose Elfensocken strickten.

»Nein,«sagte er schwer,»du weißt, sie würde uns nicht lassen.«

Und so arbeiteten sie während der Himmel draußen stetig dunkler wurde. Langsam wurde das Gedränge im Gemeinschaftsraum weniger. Um halb elf wanderte Hermine gähnend zu ihnen rüber.

»Seid ihr fast fertig?«

»Nein,«sagte Ron kurz.

»Jupiter«s größter Mond ist Ganymed, nicht Callisto,«sagte sie und zeigte über Ron«s Schulter auf eine Linie in seinem Astronomieaufsatz»und auf Io sind die Vulkane.«

»Danke,«knurrte Ron, beleidigt über die verletzenden Sätze.

»Entschuldige, ich wollte dir nur -«

»Jaah, gut, wenn du nur gekommen bist, um uns zu kritisieren -«

»Ron -«

»Ich habe nicht die Zeit deiner Predigt zu zuhören, alles klar, Hermine. Ich stecke bis zum Hals hier drin -«

»Nein – schau!«

Hermine zeigte auf das am nächsten liegende Fenster. Harry und Ron schauten beide rüber. Eine stattliche, kreischende Eule stand auf dem Fenstersims und starrte Ron durch den Raum an.

»Ist das nicht Hermes?«sagte Hermine verblüfft.

»Ich werd«verrückt, er ist es!«sagte Ron leise, warf seinen Federkiel hin und sprang auf die Füße.»Was will Percy von mir?«.Er durchquerte den Raum zum Fenster und öffnete es; Hermes flog hinein, landete auf Ron«s Aufsatz und streckte sein Bein aus, an dem ein Brief angebracht war. Ron nahm den Brief ab und die Eule reiste sofort ab und hinterließ Tintenfußabdrücke auf Ron«s Zeichnung vom Mond Io.

»Es ist tatsächlich Percy«s Handschrift,«sagte Ron, sank zurück in seinen Stuhl und starrte auf die Worte auf der Schriftrolle: Ronald Weasley, Gryffindor Haus, Hogwarts. Er zu den anderen beiden hoch.»Womit rechnet ihr?«

»Mach«ihn auf!,«sagte Hermine eifrig und Harry nickte.

Ron öffnete die Schriftrolle und begann zu lesen. Je weiter er mit seinen Augen über das Pergament wanderte, desto finsterer wurde sein Gesichtsausdruck. Als er mit dem Lesen fertig war, sah er empört aus. Er gab den Brief an Harry und Hermine weiter, die sich aneinander lehnten und den Brief gemeinsam lasen.

Lieber Ron, ich habe gerade erfahren (von niemand geringerem als dem Zaubereiminister selbst, der es von deiner neuen Lehrerin Professor Umbridge weiss), daß du ein Hogwarts-Vertrauensschüler geworden bist.

Ich war auf das Angenehmste überrascht, als ich diese Neuigkeit erfuhr und muß dir als erstes meinen Glückwunsch aussprechen. Ich muß gestehen, daß ich immer befürchtet habe, daß du eher den Weg, den wir vielleicht»die Fred-und-

George-Route«nennen können, einschlagen würdest, als in meine Fussstapfen zu treten. Deshalb kannst du dir bestimmt meine Gefühle vorstellen als ich hörte, daß du damit aufgehört hast die Autorität zu mißachten und dich dazu entschieden hast wirklich Verantwortung zu übernehmen.

Aber ich möchte dir noch mehr als Glückwünsche senden, Ron, ich möchte dir einen Rat geben, weshalb ich dir den Brief auch in der Nacht schicke und nicht mit der üblichen Morgenpost. Ich hoffe, daß du die Möglichkeit hast ihn außerhalb von neugierigen Blicken zu lesen und unangenehme Fragen vermeiden kannst.

Als der Minister mir erzählte, daß du jetzt ein Vertrauensschüler bist, schnappte ich auf, daß du immernoch viel Zeit mit Harry Potter verbringst. Ich muß dir sagen, Ron, daß dich nichts mehr in Gefahr bringt dein Abzeichen zu verlieren als dich weiter mit diesem Jungen zu verbrüdern. Ja, ich bin mir sicher, daß du überrascht bist das zu hören -

zweifellos wirst du sagen, daß Potter immer Dumbledores Liebling war – aber ich fühle mich verpflichtet dir mitzuteilen, daß Dumbledore wahrscheinlich nicht mehr lange für Hogwarts verantwortlich ist und das die Leute, die wirklich wichtig sind eine komplett andere – und wahrscheinlich viel bessere – Sichtweise auf Potters Verhalten haben.

Ich sollte hier nicht mehr sagen, aber wenn du morgen in den Tagespropheten schaust, wirst du eine Vorstellung davon bekommen, aus welcher Richtung der Wind weht – und sehen, ob du deine als die richtige identifizieren kannst!

Ernsthaft, Ron, du willst nicht über den gleichen Kamm geschoren werden wie Potter, es könnte sehr schädlich für deine Zukunftsaussichten sein, und ich rede hier auch vom Leben nach der Schule. Wie du wissen mußt, hat unser Vater ihn zum Gericht begleitet, Potter hatte nämlich eine disziplinarische Anhörung vor dem gesamten Zaubereigericht und er kam nicht sehr gut aus dieser Sache raus. Er entging der Sache bloß aufgrund einer Formalität wenn du mich fragst und viele andere mit denen ich gesprochen habe sind noch immer von seiner Schuld überzeugt.

Es kann sein, daß du dich davor fürchtest die Verbindung zu Potter zu trennen – ich weiss, daß er unausgeglichen und gewalttätig sein kann – aber wenn du irgendwelche Bedenken diesbezüglich hast oder etwas anderes in Potters Verhalten entdeckst, was dich in Schwierigkeiten bringt, bitte ich dich innigst mit Dolores Umbridge zu sprechen, eine wirklich angenehme Dame, die, wie ich weiss, dich nur zu gerne beraten wird.

Dies führt mich zu meiner anderen Bitte. Wie ich bereits oben andeutete, ist Dumbledores Herrschaft über Hogwarts wohl bald vorüber. Deine Loyalität, Ron, sollte nicht ihm gelten, wohl aber der Schule und dem Ministerium. Es tut mir wirklich sehr leid zu hören, daß Professor Umbridge bisher auf so wenig Mitarbeit im Kollegium getroffen ist, um die notwendigen Änderungen in Hogwarts durchzuführen, die das Ministerium so unbedingt wünscht (obwohl es für Sie ab der nächsten Woche wohl einfacher wird – wiedermal, schau morgen in den Tagespropheten!). Ich möchte nur soviel sagen – ein Schüler, der sich jetzt gegenüber Professor Umbridge hilfsbereit zeigt, hat sehr gute Chancen auf den Schulsprecherposten in ein paar Jahren!

Es tut mir leid, daß ich dich während des Sommers nicht öfter sehen konnte. Es schmerzt mich, daß ich unsere Eltern kritisieren muß, aber ich fürchte ich kann nicht mehr länger mit Ihnen unter einem Dach wohnen, während sie Umgang mit den gefährlichen Leuten um Dumbledore haben. (Falls du Mutter irgendwann schreiben solltest, könntest du ihr villeicht mitteilen, daß ein gewisser Sturgis Podmore, der ein guter Freund von Dumbledore ist, kürzlich nach Askaban wegen unbefugtem Eindringen in das Ministerium, geschickt wurde. Vielleicht öffnet ihr das die Augen mit welchen Kleinkriminellen sie momentan zu tun hat.) Ich schätze mich sehr glücklich, daß ich dieser schändlichen Verbindung mit solchen Leuten entfliehen konnte – selbst der Minister könnte nicht gnädiger zu mir sein – und ich hoffe, Ron, daß auch du der Familienbande nicht erlauben wirst dich über die fehlgeleitete Natur des Denkens und Handelns unserer.Eltern zu blenden. Ich hoffe wirklich, daß sie in Kürze bemerken werden, wie sie sich irrten und ich werde selbstverständlich bereit sein, wenn der Tag kommt ihre vollständige Entschuldigung zu akzeptieren.

Bitte überdenke die Dinge, die ich der gesagt habe sehr sorgfältig, vor allem den Teil mit Harry Potter, und nochmals herzlichste Glückwünsche zur Wahl zum Vertrauensschüler.

Dein Bruder,

Percy Harry schaute zu Ron.

»Nun,«sagte er, mit dem Versuch zu klingen als wäre das ganze ein Scherz,»wenn du möchtest – ähm – was war das noch?«- er sah in Percys Brief nach -»Oh ja -»die Verbindung mit mir trennen willst,«schwöre ich dir, daß ich nicht gewalttätig werde.«

»Gib ihn mir zurück,«sagte Ron und streckte die Hand nach ihm aus.»Er ist -«sagte Ron zähneknirschend, zerriss Percys Brief in zwei Hälften»der Welt -«er teilte ihn in Viertel»größter -«er zerriss ihn in Achtel»- Idiot.«Er warf die Schnipsel ins Feuer.

»Komm, wir müssen das noch vor dem Sonnenaufgang beenden,«sagte er rasch zu Harry und nahm Professor Sinistras Arbeit zurück an sich.

Hermine sah Ron mit einem seltsamen Ausdruck auf ihrem Gesicht an.

»Oh, gib es rüber,«sagte sie plötzlich.

»Was?«sagte Ron.

»Gib sie mir, ich werde sie durchsehen und korrigieren,«sagte sie.

»Ist das dein Ernst? Ah, Hermine, du bist eine Lebensretterin,«sagte Ron,»was kann ich -?«

»Was du sagen kannst ist,»Wir versprechen, daß wir nie mehr unsere Hausaufgaben so lange liegen lassen,«» sagte sie, streckte beide Hände nach den Aufsätzen aus, schaute aber auch leicht amüsiert.

»Tausend dank, Hermine,«sagte Harry müde, reichte ihr die Aufsätze rüber, lies sich in seinen Sessel zurücksinken und rieb sich die Augen.

Es war jetzt nach Mitternacht und der Gemeinschaftsraum war bis auf die drei und Krumbein verlassen. Das einzige Geräusch, das zu hören war, war Hermines Feder, die hier und da Bemerkungen an ihre Aufsätze schrieb und das Rascheln der Seiten in den Büchern, die über den Tisch verstreut lagen und in denen sie verschiedene Punkte nachprüfte. Harry war erschöpft. Ausserdem bemerkte er ein seltsames, krankes, leeres Gefühl in seinem Bauch, das nichts mit der Müdigkeit zu tun hatte, sondern mit dem Brief, der sich nun schwarz im Feuers kräuselte.

Er wußte, daß die Hälfte der Leute in Hogwarts ihn für seltsam oder sogar verrückt hielten; er wußte, daß der Tagesprophet falsche Anspielungen über ihn seit Monaten brachte, aber es war etwas anderes es niedergeschrieben wie in Percys Brief zu sehen und zu wissen, daß Percy Ron auffordert ihn fallen zu lassen und Umbridge sogar Geschichten zu erzählen; das machte die Situation so real für hin wie nichts anderes es konnte. Er kannte Percy seit vier Jahren, wohnte in seinem Haus während der Sommerferien, teilte ein Zelt mit ihm während der Quidditch Weltmeisterschaft, bekam von ihm sogar die volle Punktzahl in der zweiten Prüfung des Trimagischen Turniers im letzten Jahr, und jetzt,

Percy hält ihn für unausgeglichen und möglicherweise gewalttätig.

Und mit einer Welle der Sympathie für seinen Paten dachte Harry, daß Sirius wohl der einzige ist den er kennt, der verstehen kann, wie er sich gerade fühlt, weil Sirius sich in der gleichen Situation befand. Fast jeder in der magischen Welt denkt, daß Sirius ein gefährlicher Mörder und wichtiger Helfer von Voldemort ist und er muß mit diesem Wissen seit vierzehn Jahren leben.

Harry blinzelte. Er sah gerade etwas im Feuer, was nicht dasein konnte. Es blitze in seinen Blick und verschwand sofort wieder. Nein… es konnte nicht sein… er hat es sich eingebildet, weil er an Sirius gedacht hat…

»OK, schreib das auf,«sagte Hermine zu Ron und gab ihm seinen Aufsatz und ein Blatt mit ihren Notizen zurück,

»dann ergänze die Folgerung, die ich dir aufgeschrieben habe.«

»Hermine, du bist ehrlich die wunderbarste Person, die ich je getroffen habe,«sagte Ron müde,»und sollte ich jemals wieder unhöflich zu dir sein -«

»- Ich weiss, daß du wieder in Ordnung bist,» sagte Hermine.»Harry, deiner ist ok bis auf das bißchen am Ende, ich denke, daß du Professor Sinistra falsch verstanden hast, Europa ist von Eis bedeckt, nicht von Reis [Anm.: Ich würde hier wegen des Wortspiel»Reis«der tatsächlichen Übersetzung»Mäusen«vorziehen] – Harry?«.Harry war von seinem Stuhl herab in die Hocke geglitten und kauerte nun, in die Flammen starrend, auf dem versengten und abgenutzen Kaminvorleger.

»Äh – Harry?«sagte Ron unsicher.»Was machst Du da unten?«

»Ich habe gerade Sirius«Kopf im Feuer gesehen«sagte Harry.

Er blieb ziemlich gelassen; immerhin hatte er Sirius«Kopf schon im letzten Schuljahr in genau dem gleichen Feuer entdeckt und sich mit ihm unterhalten; dennoch konnte er nicht sicher sein, daß er ihn jetzt wieder gesehen hatte… er war sofort wieder verschwunden.

»Sirius«Kopf?«wiederholte Hermine.»Du meint wie damals als er während des Trimagischen Turniers mit dir reden wollte? Aber das würde er sich jetzt niemals wagen, es wäre zu – Sirius!«

Sie starrte erschrocken ins Feuer; Ron ließ seine Schreibfeder fallen. Mitten aus den tanzenden Flammen grinste ihnen, umrahmt von seinem langen dunklen Haar, der Kopf von Sirius entgegen.

»Ich dachte schon, Ihr geht zu Bett, bevor alle anderen verschwunden sind,«sagte er.»Ich habe stündlich nachgeschaut.«

»Du bist jede Stunde ins Feuer gegangen?«sagte Harry, halb lachend.

»Nur für ein paar Sekunden um zu sehen, ob die Luft rein ist«

»Und was, wenn man dich gesehen hätte?,«sagte Hermine unruhig.

»Ein Mädchen – dem Aussehen nach erstes Jahr – könnte vorhin einen flüchtigen Blick erhascht haben, aber keine Sorge,«sagte Sirius schnell, als Hermine die Hand vor den Mund schlug.»Im nächsten Moment war ich schon wieder verschwunden als sie nochmals schaute und ich bin mir sicher, das sie mich für einen seltsam geformten Holzscheit oder so gehalten hat.«

»Aber Sirius, du gehst ein großes Risiko ein -» fing Hermine an.

»Du klingst wie Molly,«sagte Sirius.»Das war der einzige Weg, Harrys Nachricht zu beantworten, ohne einen Geheimcode zu benutzen – und ein Code kann geknackt werden.«

Als Harrys Brief erwähnt wurde, drehten sich Hermine und Ron zu ihm um und starrten ihn an.

»Du hast uns nicht erzählt, daß du Sirius geschrieben hast!«sagte Hermine vorwurfsvoll.

»Ich hab’s vergessen,«antwortete Harry. Das war nicht gelogen; sein Zusammentreffen mit Cho in der Eulerei hatte alles aus seinen Gedanken vertrieben.

»Nun schau mich so an, Hermine. Niemand hatte eine Chance an die versteckten Informationen zu kommen, nicht wahr, Sirius?«

»Ja, sehr gut gemacht,«lächelte Sirius.»Aber wir beeilen uns besser, falls wir gestört werden – deine Narbe.«

»Was ist damit -?,«fing Ron an.

»Erzählen wir dir später. Mach weiter, Sirius.«

»Ich weiß, es ist kein Vergnüngen, wenn sie schmerzt, aber wir glauben nicht das du dir deshalb Sorgen machen mußt.

Sie hat auch letztes Jahr ständig gebrannt, oder?«

»Ja, und Dumbledore sagte es passierte immer dann, wenn Voldemort starken Gefühle ausgesetzt war.«antwortete Harry, Rons und Hermines Zusammenzucken wie üblich ignorierend.

»Ich weiß nicht, vielleicht war er nur besonders verärgert oder so in der Nacht, als ich Nachsitzen mußte.«

»Jetzt wo er zurück ist, wird sie wohl öfters schmerzen.«sagte Sirius.

»Du glaubst also nicht, daß es mit Umbridges Berührung zu tun hat, als ich bei Ihr zum Nachsitzen war?, fragte Harry.

»Ich bezweifle das,«sagte Sirius.»Sie hat einen guten Ruf und ich bin sicher sie ist kein Todesser -«

»Sie ist schlecht genug, um einer zu sein,«sagte Harry düster und Ron und Hermine stimmten lebhaft nickend zu.

»Ja, aber die Welt ist nicht nur in gute Menschen und Todesser eingeteilt,«sagte Sirius mit schwachem Lächeln.»Ich weiß, daß sie trotzdem ein schwieriger Brocken ist – ihr solltet mal hören, was Remus über sie sagt.«

»Lupin kennt sie?,«fragte Harry schnell. Er dachte an Umbridges Bemerkungen über gefährliche Mischlinge in ihrer ersten Stunde…»Nein,«sagte Sirius,»aber sie vor zwei Jahren ein Art Anti-Werwolf-Gesetz durchgesetzt, das es ihm beinahe unmöglich macht, eine Arbeit zu finden.«

Harry erinnerte sich, wie heruntergekommen Lupin dieser Tage aussah und seine Abneigung gegenüber Umbridge wurde nur noch größer.

»Was hat sie gegen Werwölfe?«sagte Hermine aufgebracht.

»Angst vor ihnen, nehme ich an,«antwortete Sirius, über ihre Empörung schmunzelnd.»Offensichtlich verabscheut sie Halbmenschen; letztes Jahr startete sie eine Kampagne zur Registrierung aller Meermenschen. Stellt euch vor ihr verschwendet Eure Kraft und Zeit damit, Meermenschen zu verfolgen, während kleine Miststücke wie Kreacher frei herum laufen.«

Ron lachte, doch Hermine war verärgert.

»Sirius!«sagte sie vorwurfsvoll.»Ehrlich, wenn du dir ein bißchem mehr Mühe mit Kreacher geben würdest, bin ich sicher, er würde darauf ansprechen. Schließlich bist du das einzige Familienmitglied das er noch hat und Professor Dumbledore hat geagt -«

»Wie ist denn der Unterricht bei Umbridge?«unterbrach Sirius.»Bringt sie euch bei alle Halbmenschen zu töten?«

»Nein,«sagte Harry und ignorierte Hermines beleidigten Blick darüber, unterbochen worden zu sein, als sie Kreacher in Schutz zu nehmen versuchte.»Sie verbietet uns jede Anwendung von Magie.«

»In diesem dämlichen Buch lesen ist alles, was wir machen,«sagte Ron.

»Ja, das paßt,«sagte Sirius.»Nach unseren Informationen aus dem Ministerium will Fudge keinesfalls, daß ihr zum Kämpfen ausgebildet werdet.«

»Zum Kämpfen ausgebildet,«wiederholte Harry ungläubig.»Was glaubt er wohl, was wir hier machen. Eine Art Zaubererarmee aufstellen?«

»Das ist exakt das, was er von euch glaubt,«sagte Sirius,»oder besser – er hat Angst davor, daß Dumbledore eine eigene Privatarmee rekrutiert mit der er in der Lage sein wird, das Ministerium für Magie zu übernehmen.«

Nach einer Pause sagte Ron:»Das ist der größte Quatsch den ich je gehört habe, das Zeug, das Luna Lovegood so von sich gibt mit eingeschlossen.«

»Wir werden also davon abgehalten Verteidigung gegen die Dunklen Künste zu lernen, weil Fudge Angst hat, wir könnten unsere Zaubersprüche gegen das Ministerium richten?«rief Hermine wütend

»Ja,«antwortete Sirius.»Fudge geht davon aus, daß Dumbledore sich unter keinen Umständen davon abhalten laasen wird, die Macht zu ergreifen. Er wird jeden Tag paranoider bezüglich Dumbledore. Es ist nur eine Frage der Zeit bis er ihn mit irgendeiner erfundenen Anklage hinter Gitter bringt.«

Harry fiel Percys Brief wieder ein.

»Weißt du, ob morgen etwas über Dumbledore im Tagesproheten erscheint? Rons Bruder Percy vermutet das.«

»Keine Ahnung,«sagte Sirius.»Ich habe das ganze Wochenende mit keinem aus dem Orden gesprochen, sie haben alle viel zu tun. Nur Kreacher und ich sind hier…«

Ein Hauch Verbitterung lag deutlich in seiner Stimme.

»Dann hast du auch keine Neuigkeiten von Hagrid?«

»Äh…«sagte Sirius,»nun, er sollte eigentlich zurück sein inzwischen, niemand kann sagen, was geschehen ist.«Als er ihre kummervollen Gesichter sah, fügte er schnell hinzu:»Aber Dumbledore macht sich keine Sorgen, also beruhigt euch ihr drei; ich bin sicher, Hagrid geht es gut.«

»Aber er hätte längst zurück sein müssen…«sagte Hermine leise mit ängstlicher Stimme.

»Madame Maxime war bei ihm. Wir hatten Kontakt zu ihr und sie sagt, sie wurden während ihrer Heimreise gertrennt -

aber es gibt keinen Grund zu der Annahme, daß er verletzt wurde oder… – also, jedenfalls keinen Grund zu glauben, er wäre nicht völlig in Ordnung.«

Wenig überzeugt tauschten Harry, Ron und Hermine besorgte Blicke aus.

»Hört mal, fragt nicht zu viel nach Hagrid,«sagte Sirius schnell.»Das lenkt die Aufmerksamkeit nur noch mehr darauf, daß er noch nicht zurück ist und ich weiss, daß Dumbledore das nicht will. Hagrid ist robust, er wird es schaffen.«Da sie das auch nicht aufzumuntern schien, fügte er hinzu:»Wann ist eigentlich euer nächstes Hogsmeade-Wochenende?

Ich dachte mir, wo die Tarnung als Hund auf dem Bahnhof so gut funktioniert hat, könnte ich doch -«

»NEIN!«riefen Harry und Hermine lauthals wie aus einem Mund…»Sirius, hast Du den Tagesproheten nicht gelesen?,«sage Hermine unbehaglich.

»Ach, das,«grinste Sirius.»Sie rätseln ständig, wo ich sein könnte, sie haben wirklich keine Ahnung -«

»Wir fürchten, diesmal wissen sie es,«sagte Harry.»Malfoy erwähnte etwas im Zug was uns vermuten läßt, das er dich erkannt hat. Und sein Vater war auch auf dem Bahnsteig, Sirius – Lucius Malfoy, wie du weißt – also was auch immer du planst, komm«auf keinen Fall hierher. Wenn Malfoy dich wieder erkennt -«

»Okay, ich hab«es verstanden,«sagte Sirius unzufrieden.»Es war nur so eine Idee. Ich dachte euch würde ein Treffen gefallen.«

»Würde es auch, aber ich möchte nicht, daß du wieder in den Kerker von Askaban geworfen wirst.,«antwortete Harry.

Es enstand eine Pause. Sirius schaute Harry entäuscht aus dem Feuer heraus an, eine Falte zwischen den Augen.

»Du kommst weniger nach deinem Vater als ich dachte,«sagte er schließlich mit spürbarer kalter Stimme.»Das Risiko dabei hätte für den James erst den Spaß ausgemacht.«

»Schau -«

»Ich verschwinde jetzt besser. Ich höre Kreacher die Treppe herunter kommen.«sagte Sirius, aber Harry war sich sicher, das er log.»Ich schreibe dir dann, zu welcher Zeit ich wieder das Feuer benutzen werde. Soll ich? Kannst Du das Risiko ertragen?«

Ein leises Plop war zu hören, und an der Stelle, wo gerade noch sein Kopf gewesen war, flackerten wieder die Flammen…