123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 21

Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 21

Kapitel 15 – Der Hochinquisitor von Hogwarts

Sie hatten vor, Hermines Daily Prophet am nächsten Morgen sorgfältig nach dem Artikel zu durchkämmen, den Percy in seinen Brief erwähnt hatte. Wie auch immer, die Eule hatte nach der Auslieferung kaum begonnen, die Milchkanne zu leeren als Hermoine einen lauten Schnaufer tat und die Zeitung glattstrich um ein großes Foto von Dolores Umbridge, breit lächelnd und langsam unter der Schlagzeile blinkend, zu enthüllen.

MINISTERIUM STREBT ERZIEHUNGS-REFORM AN

DOLORES UMBR1DGE ZUM ERSTEN HOCHINQUISITOR ERNANNT

»Umbridge -»Hochinquisitor«?,«sagte Harry düster und sein halb gegessener Toast glitt ihm aus den Fingern.»Was soll das bedeuten?«

Hermine las laut:

»Überraschenderweise beschloß das Zaubereiministerium gestern nacht neue Gesetze, die ihm selbst eine beispiellose Kontrolle über die Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei geben.

»Der Minister hat sich einige Zeit widerwillig angeschaut, was in Hogwarts vorging,«sagte der Zweiter Assistent des Ministers, Percy Weasley.»Er kommt nun den Belangen der besorgten Eltern entgegen, welche fühlten, daß die Schule sich in eine Richtung bewegt, die sie nicht billigen.«

Das ist nicht das erste Mal in den vergangenen Wochen, daß der Minister, Cornelius Fudge, neue Gesetze bemüht hat, um Neuerungen in der Zaubererschule einzuführen. Bereits am 30. August wurde die Pädagogischer Erlaß Nummer zweiundzwanzig erlassen, welches besagt, falls der aktuelle Schulleiter für eine Lehrtätigkeit keinen passenden Kandidaten benennen kann, sollte das Ministerium eine geeignete Person dazu aussuchen.»So wurde Dolores Umbridge in den Lehrkörper von Hogwarts berufen,«sagte Weasley letzte Nacht.»Dumbledore konnte niemanden finden, so hat der Minister Umbridge gewählt und natürlich ist sie ein unmittelbarer Erfolg gewesen.

»Sie war WAS?,«sagte Harry laut.»Warte, es kommt noch mehr,«entgegnete Hermine grimmig.

»- ein unmittelbarer Erfolg gewesen, revolutionäre neue Methoden, Verteidigung gegen die dunklen Mächte zu lehren und ein direkter Informationskanal für den Minister über das, was wirklich in Hogwarts passiert.

Diese letze Aufgabe ist es, die das Ministerium nun formal formuliert hat, indem die Pädagogischer Erlaß Nummer dreiundzwanzig erlassen wurde, welche die neue Position eines Hogwarts Hochinquisitors einrichtet.

»Das ist eine aufregende neue Phase im Plan des Ministers, mit etwas zurecht zu kommen, was einige sinkende Standards in Hogwarts nennen,«sagte Weasley.»Der Inquisitor hat die Macht, seine Lehrerkollegen zu überprüfen und sicherzustellen, daß diese bei der Stange bleiben. Professor Umbridge wurde diese Position zusätzlich zu ihrer Lehrtätigkeit angeboten und wir sind froh, sagen zu können, daß sie angenommen hat.«

Die neuen Aktionen des Ministerium wurden seitens der Eltern von Hogwartsschülern enthusiastisch begrüßt.

»Ich fühle mich viel leichter um mein Herz jetzt, wo ich weiß, daß Dumbledore zu einer fairen und objektiven Beurteilung angehalten wird,«sagte Mr. Lucius Malfoy, 41, als er letzte Nacht von seinem Wiltshire Mansion mit uns sprach.»Viele von uns mit den besten Wünschen für unsere Kinder auf dem Herzen haben sich über einige von Dumbledores exzentrischen Entscheidungen in den letzten paar Jahren gewundert und sind froh, daß das Ministerium nun ein Auge auf diese Situation hält.«

Zu diesen exzentrischen Entscheidungen zählen zweifelsohne die umstrittenen Lehrer, über die wir früher bereits geschrieben haben, unter anderem der Werwolf Remus Lupin, der Halb-Riese Hagrid und der wahnsinnige Ex-Aurors

»Mad-Eye«Moody.

Es wimmelt natürlich von Gerüchten, daß Albus Dumbledore, einst Supreme Mugwump der International Confederation of Wizards und Chief Warlock des Wizengamot, nicht mehr imstande ist, diese prestigereiche Schule Hogwarts zu leiten.

»Ich glaube, die Berufung des Inquisitors ist ein erster Schritt, sicherzustellen, daß Hogwarts einen Schulleiter hat, welchem wir unser Vertrauen schenken können,«sagte ein Insider aus dem Ministerium letzte Nacht.

Die Ältesten des Wizengamot, Griselda Marchbanks und Tiberius Ogden, traten aus Protest gegen die Einführung eines Inquisitors für Hogwarts zurück.

»Hogwarts ist eine Schule, keine Außenstelle von Cornelius Fudges Büro,«sagte Madam Marchbanks.»Dies ist ein weiterer widerlicher Versuch, Albus Dumbledore in Verruf zu bringen.«.(Für einen vollständigen Bericht von Madam Marchbankss angeblichen Verbindungen zu subversiven Koboldgruppen blättern Sie bitte auf Seite siebzehn.)«

Hermine hörte auf zu lesen und schaute über den Tisch auf die beiden anderen.

»Nun wissen wir, woran wir mit Umbridge sind! Fudge erläßt seine»Pädagogischer Erlaßen«und zwingt sie uns auf!

Und nun gibt er ihr die Macht, die anderen Lehrer zu überprüfen!«Hermine atmete hastig und ihre Augen glänzten.

»Ich kann es nicht glauben. Es schreit zum Himmel!«

»Ich weiß,«sagte Harry. Er betrachtete seine rechte Hand, verkrampft auf der Tischplatte, und sah die schwachen, weißen Umrisse der Worte, die Umbridge ihn gezwungen hatte, in seine Haut zu ritzen.

Aber ein Grinsen breitete sich auf Rons Gesicht aus.

»Was?«sagten Harry und Hermine gleichzeitig und starrten ihn an.

»Oh, ich kann es kaum abwarten, bis McGonagall überprüft wird,«sagte Ron glücklich.»Umbridge wird nicht wissen, was sie getroffen hat.«

»Dann kommt,«sagte Hermine und sprang auf,»wir gehen besser, falls sie Binns«Klasse überprüft, sollten wir nicht zu spät kommen.«

Aber Professor Umbridge überprüfte weder ihre Geschichte-der-Zauberei-Stunde, welche so langweilig wie die vorigen Montag war, which was just as dull as the previous Monday, noch war sie in Snapes Höhle, als sie für die Doppelstunde Zaubertränke ankamen, wo Harrys Aufsatz über Mondsteine ihm mit einem großen, spitzen, schwarzen

»D«in der oberen Ecke ausgehändigt wurde.

»Ich habe euch die Noten aufgeschrieben, die ihr erhalten hättet, wenn ihr diese Arbeit in euren OWL abgegeben hättet,«sagte Snape grinsend, als er zwischen ihnen durchfegte und die Hausaufgaben zurückgab.»Das sollte euch einen realistischen Eindruck geben, was euch in der Prüfung erwartet.«

Snape kam vor der Klasse an und drehte sich auf dem Absatz um.

Das allgemeine Niveau dieser Hausaufgabe war miserabel. Wäre das eure Prüfung gewesen, wären die meisten von euch durchgefallen. Ich erwarte eine erhebliche Besserung bei der Hausaufgabe für diese Woche: ein Aufsatz über die verschiedenen Arten von Giften und Gegengiften, oder soll ich anfangen, den Dummköpfen mit einem»D«

Strafarbeiten auszuhändigen?«

Er grinste, als Malfoy kicherte und sagte in einem hörbaren Flüstern:»Einige haben ein»D«bekommen? Ha!«

Harry merkte, daß Hermine zur Seite sah, um seine Note zu sehen. Er schob seinen Mondstein-Aufsatz so schnell wie möglich zurück in seine Tasche, weil er diese Note lieber für sich behalten wollte.

Entschlossen, Snape keine Möglichkeit zu geben, ihm diese Stunde etwas vorzuhalten, las Harry jede Zeile der Anleitungen auf der Tafel mindestens dreimal, bevor er diese ausführte. Sein Stärke-Trank war nicht von genau so klarem türkis, wie Hermines, aber wenigstens war er mehr blau als pink, wie Nevilles und er lieferte am Ende der Stunde mit einer Mischung aus Trotz und Erleichterung ein Fläschchen des Tranks an Snapes Tisch ab.

»Das war nicht so schlimm, wie letzte Woche, oder?«fragte Hermine, als sie die Treppen aus der Höhle empor stiegen und den Weg zur Eingangshalle einschlugen, um zum Mittagessen zu gehen.»Und die Hausaufgarben waren auch nicht so schlecht, oder?«

Als weder Ron noch Harry antworteten, drängte sie:»Ich meine, ok, ich erwarte nicht die beste Note, nicht wenn er den Standard für den OWL festlegt, aber ein Bestehen ist schon ermutigend in dieser Stufe, meint ihr nicht?«

Harry hüstelte unverbindlich.

»Klar, es kann noch viel passieren bis zu den Prüfungen, wir haben genug Zeit um uns zu verbessern, aber die Noten die wir jetzt bekommen sind doch schon mal so was wie eine Richtlinie, oder? Etwas, worauf wir aufbauen können…«

Sie setzten sich an den Gryffindortisch.

»Natürlich wäre ich vor Freude außer mir gewesen wenn ich ein»H«bekommen hätte-«

»Hermine,«sagte Ron scharf,»wenn du unsere Noten wissen willst, dann frag einfach.«

»Ich will nicht- es war nicht meine Absicht- na ja, falls ihr es mir sagen wollt-«

»Ich hab ein»S«» sagte Ron, und schöpfte sich Suppe in seine Schüssel.»Freust du dich?«

»Nun, das ist nichts wofür man sich schämen müsste,«sagte Fred, der grade mit George und Lee Jordan am Tisch erschienen war und sich rechts von Harry gesetzt hatte.»Spricht nichts gegen ein gutes, altes»S.«

»Aber,«sagte Hermine,»steht»S«nicht für…«.»Schwach, ja.,«sagte Lee Jordan.»Aber immer noch besser als ein»D,«oder?«

»Durchgefallen?«

Harry fühlte wie sein Gesicht warm wurde und täuschte einen kleinen Hustenanfall wegen seinem Brötchen vor. Als er damit fertig war mußte er zu seinem Leidwesen feststellen, daß Hermine immer noch in voller Fahrt wegen der OWL

Noten war.

»Also, besonders gute Noten sind»H«für»Hervorragend,«» sagte sie,» und dann gibt es»A«-«

»Nein,»E,«korrigierte George sie,»E«für»Erwartungen Übertroffen.«Und ich war immer der Ansicht daß Fred und ich überall ein»E«hätten bekommen sollen. Immerhin haben wir schon alle Erwartungen übertroffen indem wir überhaupt zu den Prüfungen erschien sind.«

Sie alle lachten, mit Ausnahme von Hermine, die weiter bohrte.»Also nach»E«kommt»A«für»Annehmbar,«und das ist die letzte Note mit der man besteht, oder?«

»Yep.«Sagte Fred und tauchte ein komplettes Brötchen in seine Suppe, führte es zum Mund und steckte es ganz rein.

»Dann kannst du noch»S«für»Schwach«bekommen,«sagte Ron und hob in einer spöttischen Feierlichkeit die Arme -

«und»D«für»Durchgefallen.«

»Und dann»T.«erinnerte George ihn.

»T«?«fragte Hermine, entsetzt ausschauend.»Noch schlechter als ein»D«? Wofür um Himmels Willen steht»T«?«

»Troll.«Sagte George prompt.

Harry lachte erneut, obwohl er sich nicht sicher war ob George bloß einen Spaß gemacht hatte oder nicht. Er versuchte sich vorzustellen, wie er alle seine»T«s in seinen OWL«s vor Hermine verbarg und entschloss sich sofort, von nun an härter zu arbeiten.

»Hattet ihr schon eine überprüfte Stunde?«fragte Fred sie.

»Nein,«sagte Hermine sofort,»hattet ihr Eine?«

»Grade eben vor dem Mittagessen,«sagte George.»Zaubersprüche.«

»Und wie war es?«fragten Harry und Hermine gleichzeitig.

Fred zuckte die Schultern.

»Nicht so schlimm. Umbridge hat nur in der Ecke gelauert und sich Notizen auf einem Klemmbrett gemacht. Ihr wißt wie Flitwick ist, er hat sie wie einen Gast behandelt, sie hat ihn anscheinend gar nicht gestört. Sie hat nicht viel gesagt.«

»Ich kann mir nicht vorstellen, daß der alte Flitwick bemängelt wird,«sagte George,»er bringt normalerweise jeden heil durch die Prüfungen.«

»Wen habt ihr heute Nachmittag?«fragte Fred Harry.

»Trelawney -«

»Ohne Zweifel ein»T«-«

»- und Umbridge höchstpersönlich.«

»Nun, dann sei ein guter Junge und beherrsch dich heute bei Umbridge,«sagte George.»Angelina wird total ausflippen wenn du noch mal beim Quidditch Training fehlst.«

Aber Harry mußte gar nicht bis Verteidigung gegen die Dunklen Künste warten, bis er Professor Umbridge traf. Er zog nahm grad sein Traumtagebuch in einem der hinteren Sitze in dem dunklen Wahrsagungsklassenraum heraus, als Ron ihn mit dem Ellbogen in die Rippen stieß, und er Professor Umbrigde durch die Falltür im Boden auftauchen sah. Die Klasse, die sich fröhlich unterhalten hatte, wurde sofort still. Der Abrupte Abfall des Lärmpegels brachte Professor Trelawney, die Ausgaben von Das Traum Orakel verteilt hatte, dazu sich umzuschauen.

»Guten Nachmittag, Professor Trelawney.«Sagte Professor Umbridge mit ihrem breiten Lächeln.»Ich vertraue darauf, daß sie meine Nachricht erhalten haben? Mit Datum und Zeit meiner Inspektion?«

Professor Trelawney nickte kurz, wandte, sehr verstimmt aussehend, Professor Umbridge den Rücken zu und teilte weiter Bücher aus. Immer noch lächelnd griff Professor Umbridge nach der Lehne des nächsten Armsessels und zog ihn nach vorne, so daß er nur ein paar Inches hinter Professor Trelawney«s Sessel stand. Dann setzte sie sich hin, nahm ihr Klemmbrett aus ihrer blumigen Tasche und sah erwartungsvoll hoch, darauf wartend, daß der Unterricht begann.

Professor Trelawney zog ihre Schals mit leicht zitternden Händen fest um sich und beäugte die Klasse durch ihre riesigen, alles vergrößernden Brillengläser…»Wir werden uns heute weiter mit dem Studium von Prophetischen Träumen befassen.«Sagte sie in dem tapferen Versuch, wie gewöhnlich mystisch zu klingen, obwohl ihre Stimme leicht zitterte.»Teilt euch bitte in Paare auf und untersucht mit Hilfe des Orakel gegenseitig eure Visionen der letzten Nacht.«

Sie wollte auf ihrem Sessel zurücksteuern, sah dann daß Professor Umbridge genau daneben saß, und drehte sofort nach links zu Parvati und Lavender ab, die bereits in einer Diskussion über Parvatis letzten Traum vertieft waren.

Harry schlug seine Ausgabe von Das Traum Orakel auf, während er verstohlen Professor Umbridge beobachtete. Sie war schon fleißig dabei, sich auf ihrem Klemmbrett Notizen zu machen. Nach ein paar Minuten erhob sie sich und begann, in Trelawney«s Kielwasser durch den Raum zu schreiten, ihren Gesprächen mit den Schülern zu zuhören und hier und da Fragen zu stellen. Harry beeilte sich, seinen Kopf über das Buch zu beugen.

»Denk dir schnell einen Traum aus,«forderte er Ron auf,»für den Fall daß die alte Kröte hier vorbeikommt.«

»Ich hab das schon letztes Mal gemacht,«protestierte Ron,»du bist dran, erzähl du mir einen.«

»Oh, ich hab keine Ahnung…«sagte Harry verzweifelt, der sich nicht daran erinnern konnte in den letzten Tagen geträumt zu haben.»Sagen wir einfach ich hab… Snape in meinem Zauberkessel ertränkt… ja, das wird genügen…«

Ron gluckste als er sein Traum Orakel öffnete.

»Okay, wir müssen dein Alter dem Datum, an dem du es geträumt hast, hinzufügen, die Anzahl der Buchstaben…

Wäre das»Ertränken«oder»Zauberkessel«oder Snape«?«

»Ist ganz egal, nimm einfach irgendeins,«sagte Harry und riskierte einen Blick nach hinten. Professor Umbridge stand nun an Trelawneys Schulter und machte sich Notizen, während die Wahrsagungslehrerin Neville nach seinem Traumtagebuch ausfragte.

»Welche Nacht war das noch wo du das geträumt hast?«sagte Ron, in seine Berechnungen vertieft.

»Ich weiß nicht, letzte Nacht, wann du willst,«erwiderte Harry während er versuchte zu hören, was Professor Umbridge zu Professor Trelawney sagte. Sie waren jetzt nur noch einen Tisch von Ron und ihm entfernt. Professor Umbridge machte sich eine weitere Notiz und Professor Trelawney sah sehr verstimmt aus.

»Nun,«sagte Umbridge und sah hoch zu Trelawney,»Sie sind jetzt hier schon wie lange beschäftigt?«

Professor Trelawney starrte sie finster an, die Arme verschränkt und die Schultern zu einem Buckel verkrümmt, als ob sie sich so gut wie möglich vor der Demütigung einer Inspektion schützen wollte. Nach einer kleinen Pause, in der sie anscheinend entschieden hatte daß die Frage nicht so beleidigend war, als daß sie sie einfach ignorieren konnte, sagte sie in einem dunklen, aufgebrachten Tonfall,»Fast 16 Jahre.«

»Schon eine ganze Weile,«sagte Professor Umbridge und machte sich eine Notiz auf ihrem Klemmbrett.»Also war es Dumbledore, der sie eingestellt hat?«

»Das stimmt.«Sagte Professor Trelawney kurz.

Professor Umbridge machte sich eine weitere Notiz.

»Und sie sind die Ur-Ur-Urenkelin der gefeierten Seherin Cassandra Trelawney?«

»Ja.«Sagte Professor Trelawney und hob den Kopf etwas höher.

Eine weitere Notiz auf dem Klemmbrett.

»Aber soweit ich weiß – korrigieren sie mich wenn ich mich irre – sind sie die erste in ihrer Familie seit Cassandra die das Zweite Gesicht besitzt?«

»Solche Sachen überspringen oft – äh – drei Generationen.«Sagte Professor Trelawney.

Professor Umbridges krötenartige Lächeln wurde breiter.

»Natürlich.«Sagte sie süßlich, und machte sich noch eine Notiz.»Nun denn, wenn sie dann wohl etwas für mich voraussagen könnten?«Und sie sah auffordernd nach oben, immer noch lächelnd.

Professor Trelawney versteifte sich als ob sie nicht in der Lage war, ihren Ohren zu glauben.»Ich verstehe sie nicht,«

sagte sie, während sie sich verkrampft an dem Schal, den sie um ihren dürren Hals trug, festklammerte.

»Ich hätte gerne, daß sie etwas für mich voraussagen.«Sagte Professor Umbridge sehr deutlich.

Harry und Ron waren nun nicht mehr die Einzigen, die heimlich hinter ihren Büchern lauschten. Die Mehrheit der Klasse starrte wie versteinert auf Professor Trelawney, als sie sich zu ihrer vollen Größe aufrichtete, ihre Perlen und Armreife klirrend.

»Das Innere Auge kann nicht auf Kommando Sehen!«sagte sie in einem verärgerten Ton…»Ich verstehe,«sagte Professor Umbridge sanft, und machte sich noch eine Notiz auf ihrem Klemmbrett.

»Ich – aber – aber… warten sie!«sagte Professor Trelawney plötzlich, in dem Versuch ihre Stimme wie immer ätherisch klingen zu lassen, obwohl der mystische Effekt durch das wütende Zittern darin ziemlich ruiniert wurde.

»Ich… ich denke ich sehe wirklich etwas… etwas, daß sie bedrückt… Warum, ich spüre etwas…etwas dunkles…

Lebensgefährliches…«

Professor Trelawney zeigte mit dem Finger zitternd auf Professor Umbridge, die sie weiterhin mit hochgezogenen Augenbrauen gelangweilt anlächelte.

»Ich befürchte… ich befürchte sie sind in ernsthafter Gefahr!«beendete Professor Trelawney dramatisch.

Es gab eine Pause. Professor Umbridge beäugte Professor Trelawney.

»Selbstverständlich,«sagte sie milde, während sie noch einmal auf ihrem Klemmbrett kritzelte.»Nun denn, wenn das das Beste ist was sie zu bieten haben…«

Sie wandte von Trelawney, die wie angewurzelt auf dem Fleck stand, ab und hob die Brust. Harry erhaschte Rons Blick, und stellte fest, daß Ron genau das gleiche dachte wie er selber: beide wußten daß Professor Trelawney eine alte Hochstaplerin war, aber sie verabscheuten Professor Umbridge so sehr, daß sie sich mehr auf Trelawneys Seite fühlten

– bis sie sich ein paar Sekunden später auf die Zwei herabstürzte.

»Na?«sagte sie, und schnippte ihre langen Finger unter Harrys Nase, untypisch forsch.»Laß mich bitte dein bisheriges Traumtagebuch sehen.«

Und nachdem sie Harrys Träume in voller Lautstärke interpretiert hatte (die alle, einschließlich seiner Träume über das Essen von Porridge, einen grausamen und frühen Tod prophezeiten), hatte er weit aus weniger Mitleid mit ihr als zuvor.

Während der ganzen Zeit stand Professor Umbridge ein paar Fuß entfernt, machte sich auf dem Klemmbrett Notizen, und als die Schulglocke läutete stieg sie die silberne Leiter als erste herunter und wartete 10 Minuten später bereits auf sie, als sie für Verteidigung gegen die Dunklen Künste ankamen.

Sie summte und lächelte in sich hinein, als sie den Raum betraten. Harry und Ron erzählten Hermine, die in Arithmantik gewesen war, genau, was in Wahrsagen passiert war, während sie alle ihre Ausgaben von Verteidigende Magische Theorien (oder Magische Verteidigungstheorie?) herausholten, aber bevor Hermine irgendwelche Fragen stellen konnte, hatte Professor Umbridge sie alle zur Ordnung gerufen und Ruhe trat ein.

»Zauberstäbe weg,«wies sie sie alle mit einem Lächeln an, und die Leute die hoffnungsvoll genug gewesen waren, die Zauberstäbe herauszuholen, steckten sie traurig in ihre Taschen zurück.» Da wir Kapitel eins in der letzten Stunde beendet haben, möchte ich, das Sie heute alle zu Seite Neunzehn blättern und mit»Kapitel Zwei, Allgemeine verteidigende Theorien und ihre Herleitung«beginnen. Es wird nicht nötig sein, zu reden.«

Immer noch ihr breites, selbstzufriedenes Lächeln auf den Lippen, setzte sich an ihrem Schreibtisch nieder. Die Klasse gab ein hörbares Stöhnen von sich, als sie alle auf einmal Seite Neunzehn aufschlugen. Harry fragte sich gelangweilt, ob es wohl genug Kapitel in dem Buch gab, um sie in allen Unterrichtstunden dieses Schuljahres lesen zu lassen und war im Begriff die Seite mit der Inhaltsangabe zu prüfen, als er bemerkte, daß Hermine ihre Hand schon wieder in der Luft hatte. Professor Umbridge hatte es auch bemerkt und dazu schien sie für genau solch eine Eventualität eine Strategie ausgearbeitet zu haben.

Anstatt zu versuchen, vorzugeben, sie hätte Hermine nicht bemerkt, stand sie auf und ging um die erste Tischreihe herum bis sie ihr von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, dann beugte sie sich herunter und flüsterte:«Was ist es diesmal, Miss Granger?«

»Ich habe Kapitel zwei schon gelesen,«sagte Hermine.»Nun, dann fahren Sie mit Kapitel drei fort.«

»Das habe ich auch schon gelesen. Ich habe das ganze Buch gelesen.«

Professor Umbridge blinzelte, aber nahm fast sofort wieder Haltung an.

»Nun, dann sollten Sie fähig sein, mir zu sagen, was Slinkhard in Kapitel Fünfzehn über Gegenflüche sagt.«

»Er sagt, das Gegenflüche unpassend benannt sind,«sagte Hermine prompt.

»Er sagt,»Gegenfluch«ist nur eine Bezeichnung, die Menschen ihren Flüchen geben, wenn sie wollen, das sie sich annehmbarer anhören.«

Professor Umbridge hob ihre Augenbrauen und Harry wußte, sie war wider Willens beeindruckt.

»Aber ich stimme nicht zu,«fuhr Hermine fort.

Professor Umbridges Augenbrauen hoben sich noch ein bißchen höher und ihr Blick wurde merklich kalt.»Sie stimmen nicht zu?«wiederholte sie…»Nein, tue ich nicht,«sagte Hermine, die, im Gegensatz zu Umbridge, nicht flüsterte, sondern mit einer klaren, getragenen Stimme sprach, die nun auch die Aufmerksamkeit der restlichen Klasse auf sich gezogen hatte.

»Mr Slinkhard mag keine Flüche, nicht? Aber ich denke, sie können sehr nützlich sein, wenn sie zur Verteidigung gebraucht werden.«

»Oh, das denken Sie, nicht?,«sagte Professor Umbridge, vergaß zu Flüstern und richtete sich auf.»Nun, ich fürchte, es ist Mr Slinkhard«s Meinung und nicht Ihre die in diesem Klassenzimmer zählt, Miss Granger.«

»Aber-,«begann Hermine.

»Das ist genug,«sagte Professor Umbridge.

Sie schritt zurück vor die Klasse und stand vor ihnen, verschwunden war all die Unbeschwertheit, die sie zu Anfang der Stunde gezeigt hatte.

»Miss Granger, ich werde Gryffindor 5 Punkte abziehen.«Daraufhin brach Gemurmel aus.

»Weshalb?,«sagte Harry wütend.»Misch Dich da nicht ein!«flüsterte Hermine ihm eindringlich zu.

»Wegen Störens meines Unterrichts mit taktlosen Unterbrechungen,«sagte Professor Umbridge ruhig.

»Ich bin hier um Sie eine Ministeriums-erprobte Methode zu lehren, die nicht beinhaltet, Schüler zu ermuntern, ihre Meinung über Angelegenheiten zu äußern, von denen sie nur sehr wenig verstehen. Ihre vorherigen Lehrer in diesem Fach mögen Ihnen mehr Zwanglosigkeit erlaubt haben, aber da keiner von ihnen – mit der möglichen Ausnahme von Professor Quirrell, der zumindest so erschien, als hätte er sich auf altersangemessenen Themen beschränkt- einer Ministeriums Inspektion standgehalten hätte-«

»Klar, Quirrell war ein großartiger Lehrer,«sagte Harry laut,»der unbedeutende Nachteil an ihm war nur, daß er Lord Voldemort aus seinem Hinterkopf hervorstehen hatte.«

Dieser Äußerung folgte eine der lautesten Stille die Harry je gehört hatte. Dann-

»Ich denke, eine zusätzliche Woche Nachsitzen würde Ihnen gut tun, Mr Potter,«sagte Umbridge ölig.

* * *

Der Schnitt auf der Rückseite von Harry«s Hand war kaum geheilt und am nächsten Morgen blutete er wieder. Er beklagte sich nicht während des abendlichen Nachsitzens; er war entschlossen, Umbridge diese Befriedigung nicht zu geben; immer und immer wieder schrieb er Ich soll keine Lügen erzählen und kein Ton entkam seinen Lippen, obwohl sich der Schnitt mit jedem Buchstaben vertiefte. Der allerschlimmste Teil dieser zweiten Woche Nachsitzen war, genau wie George es vorhergesagt hatte, Angelina«s Reaktion.

In dem Moment, als er am Dienstag beim Frühstück am Tisch der Gryffindors ankam, trieb sie ihn in die Ecke und schrie so laut, daß Professor McGonagall vom Lehrertisch auf sie hinuntergefegt kam.

»Miss Johnson, wie können Sie es wagen, so einen Aufstand in der Großen Halle zu machen! Fünf Punkte von Gryffindor!«

»Aber Professor- er ist gegangen und ist schon wieder beim Nachsitzen gelandet-«

»Was ist das, Potter?«, sagte Professor McGonagall scharf und drehte sich zu Harry um.»Nachsitzen? Von wem?«

»Von Professor Umbridge,«murmelte Harry den Blick in Professor McGonagalls kleine, runde, genau gestaltete Augen vermeidend.

»Wollen Sie mir erzählen,«sagte sie, ihre Stimme dämpfend, so daß die Gruppe neugieriger Ravenclaws hinter ihnen sie nicht hören konnte,»daß nach der Warnung die ich Ihnen letzten Montag gegeben hatte, Ihr Temperament in Professor Umbridge«s Stunde schon wieder mit Ihnen durchgegangen ist?«

»Ja,«murmelte Harry, zum Boden sprechend.

»Potter, Sie müssen Sich in den Griff kriegen! Sie kommen in ernste Schwierigkeiten! Zusätzliche fünf Punkte von Gryffindor!«

»Aber- was-? Professor, nein!,«sagte Harry, erzürnt über diese Ungerechtigkeit,

»Ich bin schon von ihr bestraft worden, warum müssen Sie auch Punkte abziehen?«

»Weil Nachsitzen keinen Effekt auf Sie zu haben scheint, was-auch-immer!«, sagte Professor McGonagall in scharfem Ton.

»Nein, kein kein einziges Word der Beschwerde mehr, Potter! Und was Sie betrifft, Miss Johnson, Sie werden Ihre Schreispiele zukünftig auf das Quidditchfeld beschränken oder Sie riskieren Ihre Position als Team-Kapitän!«.Professor McGonagall schritt zurück in Richtung des Lehrertisches. Angelina warf Harry einen Blick tiefsten Ekels zu und stolzierte davon, woraufhin er sich vor Wut schäumend neben Ron auf die Bank schleuderte.

»Sie hat Gryffindor Punkte abgezogen, weil ich jede Nacht meine Hand aufgeschlitzt bekomme! Wie fair ist das, wie?«

»Ich weiß, Kumpel,«sagte Ron mitfühlend, Schinken auf Harry«s Teller kippend,«sie hat nen Knall.«Hermine raschelte jedoch lediglich mit den Seiten ihres Tagespropheten und sagte nichts.

»Du denkst McGonagall hatte recht, nicht?,«sagte Harry wütend zum Foto von Cornelius Fudge, das Hermine’s Gesicht verdeckte.

»Ich wünschte, sie hätte dir keine Punkte abgezogen, aber ich denke, sie hat Recht dich zu warnen, dein Temperament bei Umbridge zu zügeln,«sagte Hermine’s Stimme, während Fudge von der Titelseite kräftig gestikulierte, offensichtlich eine Art Rede haltend.

Harry sprach während dem gesamten Zaubersprüche- Unterricht nicht mit Hermine, aber als sie zu Verwandlung hineingingen, vergaß er, daß er ärgerlich mit ihr war.

Professor Umbridge und ihr Notizblock saßen in einer Ecke und ihr Anblick vertrieb die Erinnerung an das Frühstück sofort aus seinem Kopf.

»Ausgezeichnet,«flüsterte Ron, als sie sich auf ihre üblichen Plätze setzten.

»Laßt uns sehen, wie Umbridge kriegt, was sie verdient.«

Professor McGonagall marschierte in den Raum ohne auch nur das geringste Anzeichen dafür zu geben, das sie wußte, das Professor Umbridge da war.

»Genug,«sagte sie und sofort war es ruhig.

»Mr Finnigan, kommen Sie freundlicherweise her und geben die Hausaufgaben zurück – Miss Brown, bitte nehmen Sie diese Kiste Mäuse- seien Sie nicht dumm, Mädchen, sie werden Ihnen nichts tun- und geben Sie jedem Schüler eine-«

»hem,hem,«sagte Professor Umbridge, das selbe dumme, kleine Husten benutzend, mit dem sie auch Dumbledore am ersten Abend des Schuljahrs unterbrochen hatte. Professor McGonagall ignorierte sie. Seamus händigte Harry seinen Aufsatz aus, Harry nahm ihn ohne hinzugucken und sah, zu seiner Erleichterung, das er ein»A«geschafft hatte.

»In Ordnung, hören sie gut zu – Dean Thomas, wenn sie das noch einmal mit der Maus anstellen, dann werde ich ihnen eine Strafarbeit geben müssen – die meisten von Ihnen haben es vollbracht, ihre Schnecken verschwinden zu lassen, und auch jene, die noch eine gewisse Menge Schale übrig behielten, haben den wesentlichen Punkt in etwa begriffen.

Heute nun werden wir…

»Ähm, Ähm…«sagte Professor Umbridge.

»Ja?«sagte Professor McGonagall, sich umwendend. Ihre Augenbrauen schienen eine einzige lange, streng gezogene Linie zu formen, so eng lagen sie beieinander.

»Ich fragte mich nur, Professor, ob sie mein Memo erhielten, in welchem ich ihnen Datum und Zeit ihrer Inspek…«

»Offensichtlich habe ich es erhalten, anderenfalls hätte ich sie gewiss gefragt, was sie in meinem Unterricht zu suchen hätten.«sagte Professor McGonagall, Professor Umbridge betont den Rücken zuwendend.

Viele der Schüler tauschten schadenfrohe Blicke.

»Wie ich sagte, werden wir heute das ungleich schwierigere Verschwinden von Mäusen üben. Nun, der Verschwinde-Zauber…«

»Ähm, Ähm…«

»Ich frage mich,«sagte Professor McGonagall in kalter Wut in Richtung Professor Umbridge,»wie sie beabsichtigen, einen Einblick in meine üblichen Unterrichtsmethoden zu erhalten, wenn sie mich weiterhin kontinuierlich unterbrechen? Wissen sie, gewöhnlich erlaube ich niemandem zur reden, so lange ich spreche.«

Professor Umbridge sah aus, als hätte man ihr eine Ohrfeige versetzt. Sie sagte kein Wort, glättete das Pergament auf ihrem Clipboard und begann, wild Notizen abzufassen.

Völlig unbeeindruckt wandte sich Professor McGonnagall wieder der Klasse zu:

»Wie ich sagte: Der Verschwinde-Zauber wird schwieriger, je komplexer das zu verschwinden lassende Tier wird. Die Schnecke als wirbelloses, bietet keine große Herausforderung, die Maus hingegen, als Säugetier, eine umso größere.

Dies ist also keine Magie, die sich bewerkstelligen lässt, während man in Gedanken schon beim Abendessen weilt. So, sie kennen die Beschwörungsformel, wollen wir sehen, was sie tun können…«.»Wie kann sie mir nur einen Vortrag halten, gegenüber Umbridge nicht die Beherrschung zu verlieren?«murmelte Harry Ron zu, aber er grinste dabei. Seine Ärger über McGonagall war so gut wie verflogen.

Professor Umbridge folgte Professor McGonagall nicht beim Rundgang durch die Klasse, wie sie Professor Trelawney gefolgt war, wahrscheinlich hatte sie erkannt, daß Professor McGonnagall dies nicht zugelassen hätte. Dennoch erweiterte sie ihre Aufzeichnungen von ihrer Ecke aus um ein vielfaches, und als Professor McGonagall ihre Schüler schließlich einpacken ließ, erhob sie sich mit einem grimmigen Ausdruck auf ihrem Gesicht.

»Nun, das ist ein Anfang,«sagte Ron, der einen zappelnden Mäuseschwanz in der Hand hielt, den er schließlich in die Kiste fallen ließ, die Lavender herum reichte.

Als sie den Klassenraum verließen, sah Harry Professor Umbridge sich dem Lehrerpult nähern. Er stieß Ron an, der im Gegenzug Hermine anstieß, und die drei ließen sich absichtlich zurückfallen, um zu lauschen.

»Wie lange unterrichten sie schon in Hogwarts?«fragte Professor Umbridge.

»Neununddreißig Jahre in diesem Dezember.«antwortete Professor McGonagall schroff und ließ ihre Tasche zuschnappen.

Professor Umbridge notierte.

»Nun gut.«sagte sie.»Sie werden das Ergebnis ihrer Inspektion in zehn Tagen erhalten.«

»Ich kann es kaum erwarten«sagte Professor Mc Gonegall, in einer kalten unbeteiligten Stimme, und setzte ihre Schritte in Richtung der Tür.»Beeilung, ihr drei«fügte sie hinzu, Harry, Ron und Hermine vor sich her treibend.

Harry konnte es sich nicht verkneifen, ihr ein mattes Lächeln zu schicken, und er hätte schwören können, eins zurück erhalten zu haben.

Er hatte erwartet, daß er Umbridge erst während seiner Strafarbeit am Abend wiedersehen würde, aber er hatte sich getäuscht. Als sie die Wiesen in Richtung des Waldes zu»Pflege Magischer Geschöpfe«hinuntergingen, warteten sie und ihr Clipboard neben Professor Rauhe-Pritsche bereits auf sie.

»Sie unterrichten diese Klasse nicht regelmäßig, ist das richtig?«hörte Harry sie fragen als sie den Tapeziertisch (!?)

erreichten, worauf eine Gruppe gefangener Bowtruckles (BogenKreacher? BeugKreacher?) wie lebende Zweige auf der Suche nach Holzläusen herumkrabbelten.

»In der Tat.«sagte Professor Rauhe-Pritsche, ihre Hände hinter dem Rücken verschränkt und auf den Fußballen wippend.»Ich bin die Vertretungslehrerin für Professor Hagrid.«

Harry tauschte unbehagliche Blicke mit Ron und Hermine. Malfoy flüsterte mit Crabbe und Goyle. Er würde die Gelgenheit sicher nicht verstreichen lassen, einem Mitglied des Ministeriums Geschichten über Hagrid aufzutischen.

»Hmmm«sagte Professor Umbridge, leiser werdend, auch wenn Harry sie auch weiterhin klar verstehen konnte,»Ich frage mich – der Schulleiter verweigert mir seltsamerweise jegliche Information diese Angelegenheit betreffend -

können sie mir sagen, was der Grund für Professor Hagrids andauernde Beurlaubung ist?«

Harry sah, daß Malfoy eifrig den Kopf hob und Umbridge und Rauhe-Pritsche genau beobachtete.

»Fürchte, das kann ich nicht.«sagte Professor Rauhe-Pritsche leicht dahin.»Weiß nicht mehr, als sie darüber wissen.

Hab eine Eule von Dumbledor bekommen, ob ich nicht ein paar Wochen unterrichten wolle. Ich hab angenommen. Das ist das, was ich weiß. Soll ich…ähm… jetzt anfangen?«

»Ja, tun sie das bitte:«sagte Professor Umbridge, auf ihrem Clipboard herumkritzelnd.

Umbridge ging in diesem Unterricht anders vor, bewegte sich zwischen den Schülern und stellte ihnen Fragen zu Magischen Geschöpfen. Die meisten konnten befriedigend Auskunft geben und Harrys Stimmung hob sich etwas.

Zumindest ließ die Klasse Hagrid nicht hängen.

»Alles in allem«wandte sich Professor Umbridge wieder Professor Rauhe-Pritsche zu, nachdem sie Dean Thomas längere Zeut verhört hatte,»wie finden sie, als vorübergehendes Mitglied des Lehrkörpers – als objektiver Außenstehender, könnte man sagen – wie finden sie Hogwarts? Fühlen sie sich von der Schulleitung genügend unterstützt?«

»Oh ja, Dumbledore ist großartig.«sagte Professor Rauhe-Pritsche herzlich.»Ja, ich bin sehr glücklich mit der Vorgehensweise hier, sehr glücklich, wirklich.«

Mit freundlich ungläubigem Gesichtsausdruck notierte Umbridge etwas auf ihrem Clipboard und fuhr fort:»Und was planen sie mit dieser Klasse in diesem Jahr durchzunehmen – vorausgesetzt Professor Hagrid kehrt nicht zurück?«.»Oh, ich werd mich auf die Geschöpfe konzentireren, die am häufigsten in den OWLs abgefragt werden.«antwortete Professor Rauhe-Pritsche.»Nicht mehr viel zu tun. Sie hatten Einhörner und Niffler. Ich dachte, ich nehme Porlocks und Kneazel durch und stelle sicher, daß sie Crumps von Knarls unterscheiden können…«

»Nun, SIE scheinen ja auf jeden Fall zu wissen, was sie tun.«sagte Professor Umbridge, indem sie einen offensichtlichen Hackein auf ihrem Clipboard machte. Harry mochte die Betonung nicht, die sie auf»sie«gelegt hatte und noch weniger mochte er, daß sie nun ihre nächste Frage an Goyle richtete.

»Nun, ich hörte, es hätte in dieser Klasse Verletzte gegeben?«

Goyle grinste blödsinnig. Malfoy sprang sofort herbei, die Frage zu beantworten.

»Das war ich«sagte er,»Ich wurde von einem Hippgreif aufgeschlitzt.«

»Ein Hippogreif?«sagte Professor Umbridge, nun wild kritzelnd.

»Nur, weil er zu blöd war, den Anweisungen Hagrids zu folgen.«setzte Harry wütend hinzu.

Ron und Hermine stöhnten. Langsam wandte Professor Umbridge den Kopf in Harrys Richtung.

»Ein weiterer Abend Strafarbeit, denke ich.«sagte sie samtweich.»Nun, danke vielmals, Professor Rauhe-Pritsche. Ich denke, das ist alles, was ich hier benötige. Sie werden das Ergebnis ihrer Inspektion innerhalb von 10 Tagen erhalten.«

»Wunderbar«sagte Professor Rauhe-Pritsche und Professor Umbridge machte sich auf den Weg über die Wiesen zurück zum Schloß.

Es war fast Mitternacht als Harry diese Nacht Umbridge«s Büro verließ, seine Hand blutete nun so heftig, daß sie das Tuch durchdrang, mit dem er sie verbunden hatte. Er dachte der Gemeinschaftsraum wäre leer wenn er zurückkam, aber Ron und Hermine warteten dort auf ihn. Er freute sich sie zu sehen, besonders da Hermine eher mitfühlend als kritisch erschien.

»Hier,«sagte sie besorgt und hielt ihm eine kleine Schüssel mit gelber Flüssigkeit hin,»leg deine Hand da hinein, es ist eine Mischung aus gespannten und eingelegten Murtlap Tentakeln, daß sollte helfen.«

Harry legte seine blutende, schmerzende Hand in die Schüssel und verspürte sofort eine Erleichterung. Krumbein strich um seine Beine, schnurrte laut, dann sprang er ihm auf den Schoß und rollte sich ein.

»Danke,«sagte er dankbar und kraulte Krumbein mit der linken Hand hinter den Ohren.

»Ich denke du solltest dich darüber beschweren,«sagte Ron mit leiser Stimme.

»Nein,«sagte Harry rundweg.

»McGonagall würde ausflippen, wenn sie wüsste…«

»Ja würde sie vermutlich,«erwiederte Harry ausdruckslos.»Und wie lange schätzt du würde es dauern bis Umbridge eine andere Verordnung verhängt, die besagt, daß jeder sofort gefeuert wird der sich über die Untersuchungsbeamtin beschwert?«

Ron öffnete den Mund um zu wiedersprechen aber nach einem Moment schloss er ihn wieder, ohne etwas zu sagen.

»Sie ist eine schreckliche Frau,«sagte Hermine leise.»Schrecklich. Weisst du ich sagte gerade zu Ron als du hereinkamst… wir müssen etwas gegen sie tun.«

»Ich habe Gift vorgeschlagen,«sagte Ron grimmig.

»Nein… ich meine darüber, daß sie eine grässliche Lehrerin ist und wir nichts von ihr über Verteidigung lernen,«sagte Hermine.

»Und was können wir dagegen tun?«fragte Ron gähnend.»Es ist zu spät wißt, oder? Sie hat den Job und sie bleibt hier.

Fudge wird dafür sorgen.«

»Nun,«sagte Hermine zögernd.»Wißt ihr ich habe heute nachgedacht…«Sie warf Harry einen leicht nervösen Blick zu und fuhr fort,»Ich dachte, daß… vielleicht ist die Zeit gekommen, daß wir es selbst tun.«

»Was selbst tun?«fragte Harry misstrauisch während er seine Hand weiter in der Essenz badete.

»Nun… Verteidigung gegen die Dunklen Künste selbst lernen,«antwortete Hermine.

»Ach was,«stöhnte Ron.»Du willst, daß wir extra Arbeit machen? Ist dir aufgefallen, daß Harry und ich wieder mit unseren Hausaufgaben zu spät dran sind und es ist gerade mal die zweite Woche?«

»Aber das ist wichtiger als Hausaufgaben!«rief Hermine.

Harry und Ron starrten sie an…»Ich dachte nichts in diesem Universum ist wichtiger als Hausaufgaben!«sagte Ron.

»Red keinen Unsinn, natürlich gibt es wichtigeres,«sagte Hermine und Harry sah beunruhigt, daß ihr Gesicht sich plötzlich mit demselben Eifer aufhellte, der sie normalerweise bei BELFER erfasste.»Es geht darum, uns darauf vorzubereiten was uns dort draussen erwartet, wie Harry in Umbridge«s erster Stunde sagte. Es sorgt dafür, daß wir uns wirklich verteidigen können. Wenn wir ein ganzes Jahr nichts lernen…«

»Wir können nicht viel selbst tun,«sagte Ron niedergeschlagen.»Ich meine wir können Flüche in der Bibliothek nachschlagen und sie ausprobieren, denke ich…«

»Nein, ich meine wir müssen hinter die Kulisse wo wir Dinge lernen können, die nicht in den Büchern stehen,» sagte Hermine.»Wir brauchen einen geeigneten Lehrer, der uns zeigt wie wir die Flüche einsetzen und uns korrigiert wenn wir es falsch machen.«

»Wenn du Lupin meinst…«fing Harry an.

»Nein ich rede nicht von Lupin,«sagte Hermine.»Er ist zu beschäftigt mit dem Orden und wir können ihn höchstens an den Hogsmeade-Wochenenden sehen und das ist nicht annähernd oft genug.«

»Wen denn dann?«fragte Harry stirnrunzelnd.

Hermine seufzte tief.

»Ist das nicht offensichtlich?«fragte sie.»Ich rede von dir, Harry.«

Es war einen Moment still. Ein leichter Wind rüttelte am Fenster hinter Ron und das Feuer flackerte.

»Und was soll ich tun?«fragte Harry.

»Ich rede davon, daß du uns Verteidigung gegen die Dunklen Künste beibringst.«

Harry starrte sie an. Dann drehte er sich zu Ron um mit ihm einen genervten Blick auszutauschen, was sie manchmal taten wenn Hermine weit hergeholte Pläne wie für BELFER ausklügelte. Zu Harrys Überraschung sah Ron nicht genervt aus…

Er hatte die Stirn etwas gerunzelt und dachte offensichtlich nach. Dann sagte er,»Das ist eine Idee.«

»Was ist eine Idee?«fragte Harry.

»Daß du es uns beibringst,«antwortete Ron.

»Aber…«

Harry grinste nun, sicher, daß die beiden sich einen Spaß mit ihm erlaubten.

»Aber ich bin kein Lehrer, ich kann nicht…«

»Harry du bist der beste des Jahres gegen Verteidigung gegen die Dunklen Künste,«sagte Hermine.

»Ich?«fragte Harry und grinste noch breiter.»Nein bin ich nicht. Du hast mich in jedem Test geschlagen…«

»Eigentlich nein,«sagte Hermine gelassen.»Du hast mich im dritten Jahr geschlagen – Im einzigen Jahr in dem wir beide den Test machten und einen Lehrer hatten, der wußte worum es geht. Aber ich rede nicht von Testergebnissen,

Harry. Denk daran was du getan hast.«

»Wie meinst du das?«

»Weisst du was? Ich bin nicht sicher ob ich jemand so dummes als Lehrer haben möchte,«sagte Ron grinsend zu Hermine. Er drehte sich zu Harry.

»Laß mal nachdenken,«sage er und zog ein Gesicht wie Goyle, wenn er versucht nachzudenken.»Uh… Erstes Jahr -

Du hast den Stein der Weisen vor Du-weisst-schon-wem gerettet.«

»Aber das war Glück,«sagte Harry.»Es war kein Können…«

»Zweites Jahr,«unterbrach Ron.»Du hast den Basilik getötet und Riddle zerstört.«

»Ja, aber wenn Fawkes nicht aufgetaucht wäre, ich…«

»Drittes Jahr,«sagte Ron lauter.»Dein Kampf mit an die 100 Dementoren zugleich…«

»Du weisst, daß es nur ein Glücksfall war. Wenn der Zeitwandler nicht…«

»Letztes Jahr,«rief Ron laut,» Du hast wieder gegen Du-weisst-schon-wen gekämpft…«.»Hör mir zu!«rief Harry ärgerlich, weil Ron und Hermine nun beide grinsten.»Hört einfach zu ok? Es hört sich toll an wenn du das so sagst, aber all das war Glück – Ich wußte die halbe Zeit nicht was ich tat, ich habe nichts geplant, ich habe nur getan was mir einfiel und fast immer hatte ich Hilfe…«

Ron und Hermine grinsten weiter und Harry wurde wütend; Er war sich nicht sicher warum er sich so verärgert fühlte.

»Sitzt nicht da rum und grinst als wüsstet ihr es besser als ich, ich war dort,«rief er erregt.»Ich weiss was passiert ist, klar? Und ich kam nicht durch all das weil ich so brilliant in Verteidigung gegen die Dunklen Künste bin. Ich kam da durch weil… weil zur rechten Zeit Hilfe kam oder ich hab das Richtige erraten – Aber ich bin da einfach hineingeraten, ich hab keine Ahnung was ich tat – HÖRT AUF ZU LACHEN!«

Die Schüssel Murtlap Extrakt fiel zu Boden und zerbrach. Er merkte, daß er stand aber er konnte sich nicht erinnern aufgestanden zu sein. Krumbein verschwand unter einem Sofa. Ron und Hermine’s Lächeln war verschwunden.

»Ihr wißt nicht wie es ist! Ihr – keiner von euch – habt ihm nie gegenübergestanden, oder? Ihr denkt es ist nur das Auswendiglernen und entgegenschleudern von einem Bündel Flüche als wäret ihr in der Schule oder so? Die ganze Zeit bist du dir sicher, du weisst das nichts zwischen dir und dem Tod steht ausser dir selbst – Dein eigenes Hirn oder das Gute oder was auch immer – wie ordentlich du auch denken kannst wenn du weisst daß du nur eine nanosekunde vom Tod entfernt bist, oder Folter, oder du deine Freunde sterben siehst – Solche Dinge – und ihr zwei sitzt hier und stellt es so hin, als wäre ich der kluge kleine Junge, der lebend hier steht, während Diggory dumm war, als wäre er total blöd -

ihr habt es nicht begriffen, daß es genausogut ich hätte sein können, es wäre passiert wenn Voldemort mich nicht gebraucht hätte…«

»Wir haben nichts derartiges gesagt, Kumpel,«sagte Ron bestürzt.»Wir haben nichts über Diggory gesagt, wir haben nicht… du hast das falsch verstanden…«

Er sah hilflos zu Hermine, die wie vom Donner gerührt aussah.

»Harry,«sagte sie ängstlich.»Siehst du nicht? Das… genau das ist es weshalb wir dich brauchen. Wir müssen wissen wie es wirklich ist… ihm gegenüberzustehen… V-Voldemort gegenüberzustehen.«

Es war das erste Mal überhaupt, daß sie Voldemort’s Namen aussprach und das war es, mehr als alles andere, was Harry beruhigte. Immer noch heftig atmend sank er in seinen Stuhl zurück und wurde sich bewusst, daß seine Hand furchtbar pochte. Er wünschte er hätte die Schüssel mit dem Murtlap Extrakt nicht zerbrochen.

»Also… denk darüber nach,«flüsterte Hermine.»Bitte?«

Harry wußte nicht was er sagen sollte. Er schämte sich wegen seines Ausbruches. Er nickte und war sich sehr bewusst darüber zu was er zustimmte.

Hermine stand auf.

»Also ich gehe ins Bett,«sagte sie und versuchte möglichst natürlich zu klingen.»Öhm… Gute nacht.«

Ron war ebenfalls aufgestanden.

»Kommst du?«fragte er unbeholfen.

»Ja,«sagte Harry.»In… in einer Minute. Ich räum das hier noch auf.«

Er deutete auf die zerbrochene Schüssel auf dem Boden. Ron nickte und ging.

»Reparo,«murmelte Harry und zeigte mit seinem Zauberstab auf die Stücke. Sie fügten sich zusammen wie neu, aber die Essenz kam leider nicht zurück.

Er war auf einmal so müde, daß er in Versuchung kam in seinem Stuhl zu schlafen, aber stattdessen zwang er sich dazu Ron die Treppe hoch zu folgen. Seine restliche Nacht war einmal mehr von Träumen über lange Korridoren und verschlossene Türen durchzogen und er erwachte am morgen mit einer wieder schmerzenden Narbe…