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Zwei ganze Wochen nach ihrem ursprünglichen Vorschlag erwähnte Hermine Harry gegenüber nichts mehr davon, daß er Verteidigung gegen die Dunklen Künste Stunden geben sollte. Harrys Nachsitzen bei Prof. Umbridge war endgültig vorbei (er hatte Zweifel, ob die Wörter, die jetzt in die Rückseite seiner Hand geätzte waren, jemals ganz verblassen würden). Ron hatte weitere 4 mal am Quidditch Training teilgenommen und während der letzten beiden Male nicht geschrieen; und alle drei hatten es in Verwandlungen geschafft, Ihre Mause verschwinden zu lassen (Hermine war sogar bis zum Verschwindenden lassen von Kätzchen gekommen), bevor das Fach wieder abgebrochen wurde, an einem wilden, stürmischen Abend Ende September saßen die drei in der Bibliothek auf der Suche nach Zaubertrankzutaten für Snape.
»Ich frage mich,«sagte Hermine plötzlich,»ob du weiter über Verteidigung gegen die Dunklen Künste nachgedacht hast, Harry.«
»Natürlich habe ich,«sagte Harry grantig.»Ich kann es nicht vergessen, kann man es denn, bei dieser Hexe, die uns unterrichtet?«
»Ich meinte die Idee, die Ron und ich hatten«- Ron warf ihr einen alarmierten, bedrohlichen Blick zu. Sie schaute missbilligend zu ihm, -»Oh, natürlich, die Idee, die ich hatte, daß du uns unterrichtest«
Harry antwortete nicht sofort. Er gab vor eine Seite über asiatische Antigifte zu prüfen, weil er seine Meinung nicht sagen wollte.
Er hatte die letzten 14 Tage sehr viel über diese Angelegenheit nachgedacht. Manchmal schien es eine wahnsinnige Idee, gerade so wie in der Nacht, als Hermine es vorgeschlagen hatte, aber dann ertappte er sich dabei, wie er über die Zaubersprüche nachdachte, die ihm bei seinen verschiedenen Begegnungen mit dunklen Kreaturen und Todessern am meisten geholfen hatten. – ertappte sich tatsächlich dabei, wie er im Unterbewusstsein Stunden plante.
»Gut,«sagte er langsam, als ob er asiatische Antigifte nicht mehr so interessant fand,»ja, ich – ich habe ein bißchen darüber nachgedacht.«
»Und?,«sagte Hermine begierig.
»Ich weiß nicht«sagte Harry und versuchte Zeit zu schinden. Er schaute zu Ron.
»Ich dachte von Anfang an, daß es eine gute Idee war,«sagte Ron, der sich jetzt, wo er sicher war, daß Harry nicht wieder beginnen würde zu schreien, in das Gespräch einmischte.
Harry rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum.
»Du hast gehört, was ich gesagt habe, über die Belastung glücklich zu sein, nicht wahr.«
»Ja, Harry,«sagte Hermine sanft,»aber ganz egal, es gibt keinen Grund zu behaupten, daß du nicht gut bist in Verteidigung gegen die Dunklen Künste, denn du bist es. Du warst im letzten Jahr der Einzige, der sich ganz gegen den Imperius Fluch wehren konnte, du kannst einen Patronus erscheinen lassen, du kannst all diese Dinge, die erwachsene Zauberer nicht können, sagte Viktor immer -.«
Ron schaute sich so schnell zu ihr um, daß er sich fast den Hals verrenkte. Er rieb sich den Hals und sagte:»Ja, was sagte Vicky?«
»Ha, Ha,«meinte Hermine gelangweilt.»Er sagte, Harry kann Dinge, die noch nicht einmal er kann, und er war im letzten Jahr in Durmstrang.«
Ron schaute Hermine verdächtig an.
»Du hast nicht immer noch Kontakt zu ihm, oder?«
»Und was wäre wenn?«erwiderte Hermine kühl, doch ihr Gesicht war ein bißchen rosa.»Ich kann einen Brieffreund haben wenn ich -«
»Er will nicht nur dein Brieffreund sein,«antwortete Ron anklagend.
Hermine schüttelte ihren Kopf und ignorierte Ron, der sie weiter ansah. Sie sagte zu Harry,»gut, was denkst du? Wirst du uns unterrichten?«
»Nur dich und Ron, ja?«
»Gut,«sagte Hermine und sah wieder aus wie eine ängstliche Milbe.»Gut… nun, werde jetzt nicht wieder wütend,
Harry, bitte… aber ich denke wirklich, du solltest jeden unterrichten, der es lernen will. Ich meine, wir reden darüber,.uns selbst gegen V-Voldemort zu verteidigen. Oh, sei nicht pathetisch, Ron. Es ist nicht fair, wenn wir die Chance nicht auch anderen Leuten bieten.«
Harry dachte einen Augenblick nach. Dann sagte er,»Ja, aber ich habe Zweifel, daß außer euch beiden jemand von mir unterrichtet werden möchte. Ich bin ein Verrückter, erinnert ihr euch?«
»Ich glaube, du wirst überrascht sein, wie viele Leute Interesse habe zu hören, was du zu sagen hast,«sagte Hermine ernsthaft.»Schau,«sie beugte sich zu ihm – Ron, der sie gerade mit einem Stirnrunzeln ansah, beugte sich nach vorn um auch zuzuhören -»du weißt, das erste Wochenende im Oktober ist ein Hogsmeade Wochenende? Wie wäre es, wenn wir allen sagen die interessiert sind sagen, daß wir uns im Dorf treffen und darüber reden?«
»Warum müssen wir es außerhalb der Schule machen?«fragte Ron.
»Weil,«antwortete Hermine und kehrte zu dem Diagramm von Chinesischem Kaukohl zurück, das sie gerade kopierte,
»ich nicht glaube, daß Prof. Umbridge erfreut wäre, wenn sie herausfindet, was wir vorhaben.
Harry freute sich auf das Wochenende in Hogsmeade, aber es gab eine Sache, die ihn beunruhigte. Sirius hüllte sich in steinernes Schweigen, seit er Anfang September im Feuer erschienen war. Harry wußte, daß sie ihm Vorwürfe gemacht hatten. Sie wollten nicht, daß er kommt – aber er war von zeitweise immer noch besorgt, daß Sirius alle Vorsicht außer Acht lassen und trotzdem erscheinen würde. Was sollten sie tun, wenn der große schwarze Hund in Hogsmeade auf der Straße auf sie zugesprungen käme, vielleicht vor den Augen von Draco Malfoy?
»Du kannst ihn nicht dafür verantwortlich machen, wenn er mal rauskommen möchte,«sagte Ron, als Harry seine Ängste mit ihm und Hermine besprach.»Ich meine, er ist seit über 2 Jahren auf der Flucht und ich glaube, das ist kein Spaß, aber wenigstens war er frei, oder? Und jetzt ist er die ganze Zeit eingesperrt mit diesem garstigen Elf.«
Hermine schaute Ron mürrisch an, ignorierte aber die Beleidigung von Kreacher.
»Die Schwierigkeit ist,«sagte sie zu Harry,»bis V-Voldemort – oh, um Himmels willen, Ron – hervorkommt (an die Öffentlichkeit kommt), muß Sirius versteckt bleiben. Ich meine, das dumme Ministerium merkt nicht, daß Sirius unschuldig ist, bis sie akzeptieren, daß Dumbledore die ganze Zeit die Wahrheit über ihn sagt. Und sobald die Narren wieder anfangen, richtige Todesser zu fangen, wird es offensichtlich sein, daß Sirius keiner ist… ich meine, er hat zum Beispiel das Zeichen nicht.
»Ich glaube nicht, daß er so dumm ist zu erscheinen,«meinte Ron scharf.»Dumbledore würde verrückt werden, wenn er es täte und Sirius hört auf Dumbledore, selbst wenn es ihm nicht gefällt was er hört.«
Als Harry weiterhin sorgenvoll schaute, sagte Hermine,»Hör zu, Ron und ich haben die Leute gefragt, von denen wir meinten, daß sie richtige Verteidigung gegen die Dunklen Künste lernen wollen und es sind eine Menge, die Interesse zeigten. Wir haben ihnen gesagt, daß sie uns in Hogsmeade treffen gezwungen sein.«
»Richtig,«meinte Harry unschlüssig. Er war mit seinen Gedanken immer noch bei Sirius.
»Mach dir keine Sorgen, Harry,«sagte Hermine beruhigend,»du hast schon genug im Kopf, auch ohne Sirius.«
Sie hatte natürlich recht, er konnte kaum Schritt halten mit seinen Hausarbeiten, obwohl es schon besser ging, nachdem er nicht länger jeden Abend bei Prof. Umbridge nachsitzen mußte. Ron war noch weiter zurück mit seiner Arbeit als Harry, weil sie beide 2 mal die Woche Quidditch Training hatten. Ron hatte auch seine Pflichten als Vertrauensschüler.
Wie auch immer, Hermine, die mehr Fächer hatte, als jeder von ihnen, hatte nicht nur ihre gesamten Hausaufgaben fertig, sie fand auch noch Zeit, Kleidung für die Elfen zu stricken und Harry mußte zugeben, daß es immer besser wurde. Man konnte jetzt schon zwischen Hüten und Socken unterscheiden.
Der Morgen des Hogsmeade Besuches dämmerte heiter aber windig. Nach dem Frühstück reihten sie sich vor Filch auf, der ihre Namen mit der langen Liste von Schülern verglich, die die Erlaubnis von ihren Eltern oder ihrem Vormund hatten, das Dorf zu besuchen. Mit einem leicht unguten Gefühl erinnerte sich Harry daran, daß er nicht gegangen wäre, wenn es nicht für Sirius wäre. Als Harry Filch erreichte, schnüffelte der Hausmeister als ob er versuchte, etwas von Harry wahrzunehmen, dann nickte er und Harry ging weiter über die Steintreppe in den kalten, sonnigen Tag.
»Äh – warum hat Filch an dir geschnüffelt?«fragte Ron, als er, Harry und Hermine flott den breiten Weg zum Tor entlanggingen.
»Ich hoffe, er war auf der Suche nach dem Geruch von Stinkbomben,«sagte Harry mit einem kleinen Lachen.»Ich vergaß es euch zu erzählen…«.Und er erzählte die Geschichte, wie er den Brief an Sirius schickte und Filch Sekunden später hereinplatze und den Brief zu sehen verlangte. Zu seiner Verwunderung fand Hermine diese Geschichte höchst interessant viel mehr als er es selbst tat.
»Er sagte, jemand gab ihm den Tipp daß Du Stinkbomben bestellst? Aber wer gab den Tipp?«
»Weiss nich«sagte Harry, achselzuckend.»Vielleicht Malfoy, er würde denken es ist ein Witz.«
Sie gingen zwischen den großen Steinsäulen die mit geflügelten Ebern besetzt waren und bogen nach links in die Straße zum Dorf. Der Wind blies ihnen die Haare in Augen.
»Malfoy?«sagte Hermine skeptisch»Mh… ja… vielleicht«
Und sie blieb tief in Gedanken auf dem ganzen Weg in die Randgebiete von Hogsmead.
»Wo gehen wir überhaupt hin?«fragte Harry»In Drei Besenstile?«
»Oh – Nein?«sagte Hermine, während sie wieder erwachte,»nein es ist immer voll und ziemlich laut. Ich habe den anderen gesagt sie sollen uns in Eberkopf treffen. Der anderen Kneipe, Du kennst sie, sie ist nicht auf der Hauptstraße.
Ich denke sie ist ein bißchen,… tja… sonderbar… aber Schüler gehen da normalerweise nicht hin. Deshalb denke ich nicht, daß wir belauscht werden.«
Sie gingen die Hauptstraße vorbei an Zonkos«Zauber-Scherzartikelladen und waren nicht überrascht dort Fred George und Lee zu sehen. Vorbei am Postamt, von dem aus in regelmäßigen Abständen Eulen ausgestellt wurden und kamen zu eine Seitenstraße an deren Ende sich ein kleines Gasthaus befand. Ein mitgenommenes Holzschild hing von einem rostigen Halter über der Tür, mit einem Bild des abgetrennten Kopfes eines wilden Eber darauf, auslaufendes Blut auf das weiße Tuch darum. Das Schild quietschte im Wind als sie sich näherten. Alle drei zögerten vor der Tür.
»Na kommt schon«sagte Hermine, etwas nervös. Harry führte sie hinein.
Es war ganz und gar nicht wie Drei Besenstile, dessen große Bar einen Eindruck von schimmernder Wärme und Sauberkeit vermittelte. Die Wirtshaus Zum Eberkopf bestand aus einem kleinen, schäbigen und sehr schmutzigen Raum, der stark nach Ziege roch. Die Erkerfenster waren so verkrustet mit Schmutz daß nur wenig Tageslicht in den Raum drang, der anstelle dessen mit Kerzenstummeln auf rauen Holztischen beleuchtet wurde. Der Fußboden schien zu erst aus gepresster Erde zu bestehen, doch als Harry darauf trat wurde ihm bewusst, daß sich Stein unter ihm befand der Dreck über Jahrzehnte angesammelt hatte.
Harry erinnerte sich, daß Hagrid diese Kneipe in seinem ersten Jahr erwähnt hatte:»Triffst ne ganze Menge lustige Leute in Eberkopf,«hatte er gesagt, als er erklärte, wie er das Drachenei von einem Fremden unter eine Kapuze gewonnen hatte. Zu dieser Zeit hatte sich Harry gewundert, warum Hagrid es nicht seltsam gefunden hatte, daß der Fremde das ganze Treffen vermummt blieb. Nun sah er das es wohl eine Art Mode in Eberkopf war, sein Gesicht zu verbergen. Ein Mann saß an der Bar, dessen ganzer Kopf in schmutzige, graue Bandagen gewickelt war, dennoch gelang es ihm, endlose Gläser einer rauchenden, feurigen Substanz durch einen Schlitz über seinem Mund zu schlucken. Zwei Figuren mit Kapuzen verhüllt saßen an einem Tisch an einem der Fenster. Harry könnte gedacht haben es seinen Dementoren, wenn sie nicht in starkem Yorkshire Akzent gesprochen hätten und in einer dunklen Ecke neben dem Feuer saß eine Hexe mit einem dicken, schwarzen Schleier der bis zu ihren Zähen fiel. Sie konnten nur ihre Nasenspitze sehen, da der Schleier ein wenig herausragte.
»Ich weiss nicht, Hermine«murmelte Harry, als sie an der Bar vorbeigingen. Er betrachtete besonders die verschleierte Hexe.»Ist Dir in den Sinn gekommen, das darunter Umbridge sein könnte?«
Hermine warf ein abwägendes Auge auf die verhüllte Figur.
»Umbridge ist kleiner als die Dame«sagte sie ruhig»Und überhaupt, selbst wenn Umbridge wirklich hier aufkreuzt kann sie nichts tun um uns aufzuhalten, Harry, denn ich habe die Schulregeln zwei und dreifach überprüft. Wir brechen keine. Ich habe ausdrücklich Professor Flitwick gefragt, ob es Schüler erlaubt ist, in den Eberkopf zu gehen und er sagte ja. Aber es hat mir stark geraten eigene Gläser mitzubringen. Und ich habe alles nachgeschaut was mir eingefallen ist über Lern- und Hausaufgabengruppen und sie sind definitiv erlaubt. Ich glaube nur nicht, daß es eine gute Idee ist es herauszuposaunen was wir tun.«
»Nein«sagte Harry,»besonders da es nicht wirklich eine Hausaufgabengruppe ist die Du planst, oder?«
Der Barmann kam zu Ihnen aus dem Hinterzimmer. Er war ein mürrisch aussehender alter Mann mit vielen langen grauen Haaren und Bart. Er war groß und dünn und kam Harry vage bekannt vor.
»Was?«brummte er.
»Drei Butterbier, bitte«sagte Hermine.
Der Mann griff unter den Tresen und holte drei sehr staubige, sehr dreckige Flaschen hervor, die er auf die Bar knallte…»Sechs Sickels,«sagte er.
»Ich mach das«sagte Harry schnell und gab ihm das Silber. Die Augen des Barmanns wanderten über Harry und blieben für den Bruchteil einer Sekunde bei seiner Narbe stehen. Dann wandte er sich ab und legte Harrys Geld in eine alte hölzerne Kasse, dessen Schublade sich automatisch öffnete um es entgegen zu nehmen. Harry, Ron und Hermine zogen sich zum Tisch zurück, der am weitesten von der Bar weg war, setzten sich und sahen sich um. Der Mann in den dreckigen grauen Bandagen klopfte auf dem Tresen mit seinen Knöcheln und bekam ein weiteres rauchendes Getränk vom Barmann.
»Wißt Ihr was?«murmelte Ron und sah mit Enthusiasmus rüber zu Bar»Wir könnten hier alles bestellen was wir wollen. Ich schätze der Typ würde uns alles verkaufen und sich nicht drum scheren. Ich wollte schon immer Feuerwhisky probieren -«
»Du bist – Vertrauensschüler«knurrte Hermine.
»Oh«sagte Ron und das Lächeln verschwand von seinem Gesicht.»Jaaa…«
»So, wer hast Du gesagt soll sich mit uns treffen?«fragte Harry, öffnete den Kopf seines Butterbieres und nahm einen Schluck.
»Nur ein paar Leute«wiederholte Hermine, prüfte ihre Uhr und blickte ängstlich zur Tür.»Ich habe ihnen gesagt, jetzt hier zu sein und ich bin sicher alle wissen wo es ist. Oh, schaut, das könnten sie sein.«
Die Tür der Kneipe hatte sich geöffnet. Ein dickes Band von staubigem Sonnenlicht teilte den Raum in zwei Teile für einen Moment und verschwand, versperrt durch die hereinströmende Gruppe von Leuten.
Zu erst kamen Neville mit Dean und Lavender, gefolgt von Parvati und Padma Patil mit (Harry«s Magen machte einen Salto – Rückwärts) Cho und eine von ihren normalerweise-giggelnden Freundinnen, danach (alleine und so verträumt, daß sie vielleicht in einen Unfall hätte laufen können) Luna Lovegood, dann Katie Bell, Alicia Spinnet und Angelina Johnson, Colin und Dennis Creevey, Ernie Macmillan, Justin Finch-Fletchley, Hannah Abott, ein Huffelpuff Mädchen mit einem langen Zopf bis zum Rücken, dessen Namen Harry nicht kannte. Drei andere Ravenclaw Jungs, er war ziemlich sicher daß sie Anthony Goldstein, Michael Corner und Terry Boot hießen, Ginny, dicht gefolgt von einem großen, knochigem, blonden Jungen mit einer erhobenen Nase, den Harry vage als ein Mitglied des Huffelpuff Quidditch Team erkannte und ganz zum Schluss, Fred und George Weasley mit ihrem Freund Lee Jordan. Alle drei trugen große Papiertüten voll mit Zonko«s Waren.
»Nur ein paar Leute?«sagte Harry heiser zu Hermine,»ein paar Leute?«
»Ja, nun, die Idee war ziemlich beliebt.«Sagte Hermine freudig,»Ron, magst Du nicht ein paar mehr Stühle holen?«
Der Barmann stand auf einmal wie gefroren da, als er gerade dabei ein Glas mit einem Lappen abzutrocknen, der so schmutzig aussah als sei er noch nicht gewaschen worden. Vielleicht hatte er noch nie zuvor so viele Leute in seiner Kneipe gesehen.
»Hi«sagte Fred und erreichte die Bar als erster, während er schnell seine Begleiter zählte,»könnten wir…
fünfundzwanzig Butterbier haben, bitte?«
Der Barmann starrte ihn für einen Moment an, ließ dann irritiert seinen Lappen fallen als sei er von etwas sehr wichtigem gestört worden. Er fing an Butterbier von unter der Bar hervorzuholen.
»Cheers,» sagte Fred, als er sie austeilte.»Rückt die Knete raus, ich hab nicht genug Gold für alle…«
Harry betrachtete wie betäubt wie die große Gruppe schwatzend die Biere von Fred nahmen und in ihren Roben nach Geldstücken wühlten. Er konnte sich nicht vorstellen warum alle diese Leute gekommen waren, bis ihm der furchtbar Gedanke kam, daß sie vielleicht eine Art Rede erwarteten und wandte sich zu Hermine.
»Was hast Du den Leuten gesagt«er sagte leiser,»was erwarten sie?«
»Ich habe Dir gesagt, sie wollen nur hören, was Du zu sagen hast.«antwortete Hermine beruhigend; doch Harry sah sie weiterhin wütend an so daß sie schnell hinzufügte,»Du mußt noch nichts tun, ich rede erst mal mit ihnen.«
»Hi, Harry,«sagte Neville, strahlend und nahm einen Stuhl ihm gegenüber.
Harry versuchte zurück zu lächeln aber er sprach nicht. Sein Mund war ungewöhnlich trocken, Cho hatte ihn gerade angelächelt und sich zu Ron«s Rechten gesetzt. Ihre Freundin, die lockige rot-blonde Haare hatte, lächelte nicht, aber gab Harry einen tiefen, misstrauischen Blick, der ihm klar sagte, wenn es nach ihr ginge, würde sie lieber gar nicht hier sein.
Es gab ein Gemurmel von allgemeiner Zustimmung. Zacharias verschränkte seine Arme und sagte nichts, vielleicht, weil er zu beschäftig war, ein Auge auf das Instrument in Freds Hand zu werfen…»Gut,«sagte Hermine, erleichtert, daß etwas abgemacht wurde.»Also, die nächste Frage ist wie oft wir es machen. Ich denke wirklich nicht, es macht irgendeinen Sinn sich weniger als einmal die Woche zu treffen-«
»Warte eben,«sagte Angelina,»wie müssen sichergehen, daß dies nicht mit unserem Quidditch Training zusammenfällt.«
»Nein,«sagte Cho,»auch nicht mit unserem.«
»Oder unserem,«fügte Zacharias Smith hinzu.
»Ich bin sicher, wir finden einen Abend, an dem es allen passt,«sagte Hermine ein bißchen ungeduldig,»aber dies ist ziemlich wichtig, wir reden darüber uns gegen V-Voldemorts Todesser zu verteidigen-«
»Richtig!«schnauzte Ernie Macmillan, von dem Harry es schon viel früher erwartet hätte zu reden.»Ich persönlich denke, dies ist wirklich wichtig, möglicherweise wichtiger als alles andere was wir dieses Jahr machen, sogar als die bevorstehenden ZAGs!«
Er schaute sich imposant um, als ob er darauf wartete, daß die anderen»Ganz bestimmt nicht!«schrieen. Als niemand etwas sagte, fuhr er fort,»Ich persönlich weiß weder ein noch aus warum das Ministerium uns so einen nutzlosen Lehrer in dieser kritischen Zeit aufhalst. Sie leugnen ja die Rückkehr von Ihr-Wißt-Schon-Wer, aber uns einen Lehrer zu geben, der uns aktiv versucht daran zu hindern Verteidigungssprüche zu lernen-«
»Wir denken, der Grund warum Umbridge nicht will, daß wir Verteidigung gegen die Dunklen Künste üben,«sagte Hermine,»ist der, daß sie eine… eine kranke Idee hat, daß Dumbledore die Schüler als eine Art private Armee gebrauchen könnte. Sie denkt, er würde uns gegen das Ministerium mobilisieren.«
Fast alle sahen wie gelähmt von dieser Nachricht aus; alle außer Luna Lovegood, die flötete,»Ja, das macht Sinn.
Schließlich hat Cornelius Fudge seine eigene private Armee.«
»Was?«sagte Harry, völlig umgeworfen von dieser unerwarteten Information.
»Ja, er hat eine Armee von Heliopathen,«sagte Luna feierlich.
»Nein, hat er nicht,«erwiderte Hermine schnippisch.
»Doch, hat er,«sagte Luna.
»Was sind Heliopathen?«fragte Neville verdutzt.
»Das sind Geister des Feuers,«sagte Luna, ihre hervorstehenden Augen wurden größer, sodaß sie verrückter als je zuvor aussah,»große, brennende Kreaturen, die über den Boden galoppieren und dabei alles vor sich verbrenn-«
»Die existieren nicht, Neville,«sagte Hermine scharf.
»Oh doch, die gibt’s!«sagte Luna sauer.
»Entschuldige, aber kannst du das beweisen?«schnappte Hermine.
»Es gibt viele Augenzeugenberichte. Nur weil du so engstirnig bist und alles unter deiner Nase haben mußt, bevor du es-«
»Ähm, Ähm,«sagte Ginny, und imitierte dabei Professor Umbridge so gut, daß sich mehre Leute erschreckt umguckten und dann lachten.»Waren wir nicht dabei zu entscheiden wie oft wir uns für die Verteidigungsstunden treffen wollen?«
»Ja,«sagte Hermine plötzlich,»ja, waren wir, du hast Recht, Ginny.«
»Also, einmal die Woche hört sich cool an,«sagte Lee Jordan.
»So lange-«fing Angelina an.
»Ja, ja, wir wissen bescheid wegen Quidditch,«sagte Hermine angespannt.»Ok, was wir noch entscheiden müssen ist wo wir uns treffen…«
Dies war etwas schwerer; die ganz Gruppe schwieg.
»Bücherei?«schlug Katie Bell nach einiger Zeit vor.
»Ich kann mir nicht vorstellen, daß Madam Pince sehr froh darüber wäre, wenn wir Zaubersprüche in der Bücherei üben würden,«sagte Harry.
»Vielleicht ein leerstehender Klassenraum?«sagte Dean.
»Ja,«sagte Ron,»McGonagall lässt uns vielleicht ihren benutzen, sie tat es als Harry für das Trimagische Turnier übte.«.Aber Harry war sich ziemlich sicher, daß McGonagall diesmal nicht so entgegenkommend sein würde. Bei all dem, was Hermine über erlaubte Lern- und Hausaufgabengruppen gesagt hatte, hatte er das eindeutige Gefühl, daß diese viel rebellischer erscheinen würde.
»Gut, also wir werden versuchen etwas zu finden,«sagte Hermine.»Wir werden eine Nachricht zu jedem schicken, wenn wir eine Zeit und Ort für das erste Treffen haben.«
Sie wühlte in ihrer Tasche und holte Pergament und Feder hervor, zögerte dann, als ob sie sich überwinden müsste, etwas zu sagen.
»Ich – ich denke, jeder sollte seinen Namen aufschreiben, nur daß wir wissen wer hier war. Aber ich denke auch,«sie atmete tief ein,»daß wir alle einwilligen sollten, nicht rum zu erzählen was wir machen. Also, wenn ihr unterschreibt, willigt ihr ein, nichts Umbridge oder irgendjemandem über unsere Pläne zu sagen.
Fred griff nach dem Pergament und unterschrieb es heiter, aber Harry bemerkte plötzlich, daß einige Leute bei dem Gedanken, ihren Namen auf die Liste zu setzen, weniger als glücklich aussahen.
»Ehm…«sagte Zacharias langsam und nahm nicht das Pergament, das George versuchte an ihn weiterzugeben.
»Also…ich bin sicher, Ernie wird mir sagen, wann das Treffen ist.«
Aber Ernie sah auch eher zögerlich was das Unterschreiben anging aus. Hermine hob ihre Augenbrauen und sah ihn an.
»Ich – nun, wir sind Vertrauensschüler,«sprudelte es aus Ernie hervor.»Und wenn diese Liste gefunden wird… nun, ich will sagen… du hast selbst gesagt, falls Umbridge es herausfindet-«
»Du hast gerade gesagt, diese Gruppe wäre das Wichtigste, was du dieses Jahr machst,«erinnerte Harry ihn.
»Ich – ja,«sagte Ernie,»ja, ich glaube das ja auch, es ist nur-«
»Ernie, denkst du wirklich, daß ich diese Liste herumliegen lassen würde?«sagte Hermine gereizt.
»Nein. Nein, natürlich nicht,«sagte Ernie und sah nicht mehr ganz so besorgt aus.»Ich – ja, natürlich unterschreib ich«s.«
Niemand hatte irgendwelche Einwände nach Ernie, Harry sah allerdings, daß Chos Freundin ihr einen ziemlich vorwurfsvollen Blick zuwarf bevor sie ihren Namen auf die Liste setzte. Nachdem die letzte Person -Zacharias-
unterschrieben hatte, nahm Hermine das Pergament und ließ es vorsichtig in ihre Tasche sinken. In der Gruppe war nun eine seltsame Stimmung. Es war als ob sie gerade eine Art Vertrag unterschrieben hatten.
»Es wird Zeit,«sagte Fred lebhaft und stand auf.»George, Lee und ich müssen Dinge vernünftiger Natur verkaufen, bis später.«
Der Rest der Gruppe ging nun auch zu zweit oder dritt. Cho brauchte ziemlich lange, um den Träger ihrer Tasche festzumachen bevor sie ging. Ihre langen dunklen Haaren fielen dabei in ihr Gesicht, aber ihre Freundin stand mit verschränkten Armen neben ihr, und schnalzte mit der Zunge, so daß Cho nichts anderes übrig blieb als mit ihr zu gehen. Als ihre Freundin sie durch die Tür schob, blickte Cho sich um und winkte Harry zu.
»Also, ich finde, das lief ganz gut,«sagte Hermine fröhlich als sie, Harry und Ron aus dem Eberkopf in das helle Sonnenlicht traten. Harry und Ron hielten ihre Flaschen Butterbier in der Hand.
»Dieser Zacharias Kerl ist eine Warze,«sagte Ron als er Smiths Silhouette, die man gerade noch erkennen konnte, böse hinterher schaute.
»Ich mag ihn auch nicht sonderlich,«gab Hermine zu,»aber er hat zufällig mitgehört als ich mit Ernie und Hanna am Hufflepuff Tisch redete und er schien ziemlich daran interessiert zu sein zu kommen, was hätte ich denn sagen können?
Aber je mehr Leute, desto besser – ich meine, Michael Corner und seine Freunde wären nicht gekommen, wenn er nicht mit Ginny zusammen wäre-«
Ron, der gerade die letzten Tropfen aus seiner Butterbier Flasche getrunken hatte, würgte und spuckte Butterbier auf sich.
»Er ist WAS?«stotterte Ron schockiert, seine Ohren hatten nun die Farbe von rohem Fleisch.»Sie ist mit – meine Schwester ist – was meinst du, Michael Corner?«
»Nun, deswegen sind er und seine Freunde gekommen, denke ich – also, sie sind ja offensichtlich daran interessiert,
Verteidigung zu lernen, aber wenn Ginny Michael nicht gesagt hätte, was los ist -«
»Seid wann sind – wann haben sie sich -?«
»Sie haben sich beim Weihnachtsball kennen gelernt und sind Ende letzten Jahres zusammengekommen,«sagte Hermine gelassen. Sie waren in die Hauptstrasse eingebogen und sie blieb vor Scrivenshafts Federladen stehen, wo eine schöne Ausstellung von Fasanfederfüller im Schaufenster war.»Hmm… ich könnte eine neue Feder gebrauchen.«.Sie ging in den Laden. Harry und Ron folgten ihr.
»Welcher war Michael Corner?,«wollte Ron sauer wissen.
»Der dunkle,«sagte Hermine.
»Ich mochte ihn nicht,«sagte Ron sofort.
»Große Überraschung,«sagte Hermine leise.
»Aber,«sagte Ron, und folgte Hermine an einer Reihe von Federn in Kupfertöpfen vorbei,»ich dachte, Ginny mag Harry!«
Hermine sah ihn fast mitleidig an und schüttelte ihren Kopf.
»Ginny mochte Harry, aber sie hat ihn vor Monaten aufgegeben. Nicht, daß sie dich nicht leiden kann natürlich,«sagte sie freundlich zu Harry während sie eine lange, schwarz-goldene Feder begutachtete.
Harry, dessen Kopf noch immer voll von Chos Abschiedsgruß war, fand dieses Thema nicht ganz so interessant wie Ron, der vor Entrüstung bebte, aber es wurde ihm etwas klar, das er bis jetzt nicht wirklich gemerkt hatte.
»Ach deswegen redet sie jetzt?«fragte er Hermine.»Sie hat sonst nie vor mir geredet.«
»Genau,«sagte Hermine.»Ja, ich denke, ich nehme diese…«
Sie ging zur Kasse und bezahlte fünfzehn Sickel und zwei Knuts, während Ron ihr immer noch im Nacken hing.
»Ron,«sagte sie ernst als sie sich umdrehte und ihm auf den Fuß trat,»dies ist genau der Grund, warum dir Ginny nicht erzählt hat, daß sie mit Michael Corner zusammen ist, sie wußte, du würdest es schlecht aufnehmen. Also, jetzt reite nicht darauf rum, in Gottes Namen.«
»Was meinst du? Wer nimmt was schlecht auf? Ich werde auf nichts herumreiten…«Ron fuhr fort laut zu atmen den ganzen Weg die Straße herab.
Hermine verdrehte ihre Augen zu Harry und sagte mit gedämpfter Stimme, während Ron noch immer Verwünschungen über Michael Corner vor sich hin murmelte,»wo wir gerade über Michael und Ginny reden… was ist denn mit Cho und dir?
»Was meinst du?«fragte Harry schnell.
Es war als ob kochendes Wasser schnell in ihm aufstieg; ein brennendes Gefühl brachte sein Gesicht dazu in der Kälte glühen – war er so offensichtlich gewesen?
»Nun,«sagte Hermine, leicht lächelnd,»sie konnte einfach nicht ihre Augen von dir lassen, oder?«
Harry hatte noch nie zuvor bemerkt wie schön das Dorf Hogsmeade doch war…