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Harry fühlte sich, als trüge er eine Art von Talisman innerhalb seiner Brust in den folgenden zwei Wochen, ein brennendes Geheimnis, das ihn während Umbridge«s Unterricht unterstütze und es ihm sogar möglich machte, milde zu lächeln, während er in ihre schrecklich hervorquellenden Augen sah. Er und das DA widerstanden ihr unter ihrer außerordentlichen Nase, jene Dinge tuend, die sie und das Ministerium am meisten fürchteten, und wann immer man von ihm erwartete, Wilbert Slinkhard«s Buch während ihrer Unterrichtsstunden zu lesen, schwelgte er stattdessen in Erinnerungen an ihre jüngste Versammlung, erinnerte sich daran, wie Neville Hermine höchste erfolgreich entwaffnet hatte, wie Colin Creevey den Impedimentus Zauber nach drei Versammlungen schwierigster Anstrengungen gemeistert hatte, wie Parvati Patil einen dermaßen guten Reductor Fluch erzeugte hatte, daß sie den Tisch samt aller Sneakoscope, die er getragen hatte, zu Staub verkleinerte.
Er fand es fast unmöglich, eine reguläre Nacht der Woche für die DK-Versammlung festzulegen, da sie sich den Trainingsplänen dreier separater Quidditch Mannschaften anpassen mußten, die oft aufgrund des schlechten Wetters umgeordnet werden mußten; aber Harry tat es nicht leid; er hatte das Gefühl, das es vielleicht besser war, den Zeitpunkt ihrer Versammlungen nicht vorhersehbar zu halten. Wenn irgendjemand sie beobachtete, wäre es schwierig, ein Muster darin zu erkennen.
Hermine ersann bald eine sehr geschickte Methode, allen Mitgliedern die Zeit und das Datum der nächsten Versammlung mitzuteilen, für den Fall daß sie es kurzfristig ändern mußten, da es verdächtig aussehen würde, wenn Leute von verschiedenen Häusern oft dabei beobachtet wurden, wie sie die Große Halle durchquerten, um auch miteinander zu reden. Sie gab jedem der Mitglieder des DA eine gefälschte Galleone (Ron war sehr aufgeregt, als er zuerst den Korb sah und mußte überzeugt werden, daß sie all«das Gold verteilen wollte).
»Ihr seht die Zahlen um den Rand der Münzen?«sagte Hermine, eines zur Prüfung am Ende ihrer vierten Versammlung hochhaltend. Die Münze glänzte fett und gelb im Licht der Fackeln.»Auf echten Galleonen ist es nur eine Seriennummer, die auf den Kobold verweist, der die Münze geschaffen hat. Die Münzen werden sich erhitzen, wenn sich das Datum ändert, wenn ihr sie also in euren Taschen trägt, werdet ihr es fühlen können. Jeder wird eine nehmen, und und wenn Harry das Datum des nächsten Treffens auf seiner Münze ändert, und weil ich einen Protean Zauber darauf gewirkt habe, werden alle anderen dies nachahmen.«
Eine unbeschreibliche Stille folgte Hermines Worten. Sie sah sich um in alle Gesichter, die sich ihr zugewandt hatten, ziemlich beunruhigt.
»Nun – ich dachte, es wäre eine gute Idee,«sagte sie unsicher,»Ich meine, selbst wenn Umbridge uns bittet unserer Taschen auszuleeren, wäre nichts faul daran, wenn wir eine Galeone bei uns trügen, nicht wahr? Aber… gut, wenn ihr sie nicht benutzen wollt -«
»Du kannst einen Protean Zauber wirken«sagte Terry Boot.
»Ja,«sagte Hermine.
»Aber das ist… das ist ZAK Niveau, darum geht«s,«sagte er schwach.
»Oh,«sagte Hermine, die versuchte bescheiden auszusehen.»Oh… nun… ja, nehme ich an, daß es das ist.«
»Wie kommt es, daß du nicht in Ravenclaw bist?«wollte er wissen, sah er Hermine verwundert an.»Mit einem Gehirn wie dem deinigen?«
»Nun, der Sortierungs Hut wollte mich wirklich in Ravenclaw habe, während meiner Auswahl,«sagte Hermine strahlend,»aber er entschied sich am Ende für Gryffindor. Bedeutet das also, wir benutzen die Galleonen?«
Es erhob sich ein Murmeln der Zustimmung und jeder bewegte sich vorwärts und sammelte eine Münze aus dem Korb heraus. Harry blickte seitlich zu Hermine.
»Weißt du, woran mich das erinnert?«
»Nein, woran denn?«
»Das Dunkle Mal der Todesser. Voldemort berührt seines, und all«ihre Mal brennen, und sie wissen, das sie zu ihm eilen sollen.«
»Nun… ja,«sagte Hermine ruhig,»daher habe ich ja die Idee… aber wie du bemerkst, habe ich mich dafür entschieden, das Datum in Metall zu gravieren, statt auf der Haut unserer Mitglieder.«
»Ja… ich bevorzuge deinen Weg,«sagte Harry grinsend, als er seine Galleone in die Tasche gleiten ließ.»Ich denke, die einzige Gefahr besteht darin, das wir sie versehentlich ausgeben könnten.«.»Fette Chance,«sagte Ron, der seine eigene gefälschte Galleone mit einem traurigen Seufzer überprüfte,»ich habe nicht einmal eine echte Galleone, um sie damit zu vergleichen.«
Das das erste Quidditch-Spiel der Saison, Gryffindor gegen Slytherin, näher kam, würden ihre DA-Versammlungen auf Eis gelegt, weil Angeline fast täglich auf Übungen bestand. Die Tatsache, das die Quidditch-Meisterschaft so lange nicht ausgetragen worden war, weckte bei allen besonderes Interesse und Erregung, die mit dem Spiel zu tun hatten; die Ravenclaws und Hufflepuffs hatten lebhaftes Interesse am Ergebnis, da natürlich auch sie im Laufe des nächsten Jahres gegen beide Mannschaften antreten würden; und die Leiter der Häuser der Konkurenzmannschaften wurden veranlaßt, obwohl sie es unter dem Deckmantel der Fairneß verschleierten, ihre eigene Seite siegreich anzusehen. Harry realisierte, wie sehr Professor McGonagall daran interessiert war, das sie Slytherin schlugen, das sie in der Woche vor dem Spiel Abstand davon nahm, ihnen Hausaufgaben aufzugeben.
»Ich denke, ihr habt ihm Moment damit genug zu tun,«sagte sie erhaben. Niemand konnte seinen Ohren trauen, bis sie ihn direkt Harry und Ron anblickte und grimmig sagte,»ich habe mich daran gewöhnt, den Quidditch-Pokal in meinem Studierzimmer zu haben, Jungs, und ich möchte ihn nur wirklich ungern an Professor Snape weiterreichen, als nutzt die gewonnene Zeit zum üben, würdet ihr das tun?«
Snape war nicht weniger offensichtlich parteiisch, er hatte so oft wie möglich das Quidditch-Spielfeld für Slytherin Übungenn gebucht, so daß die Gryffindors Schwierigkeiten hat, es zu betreten um darauf zu spielen. Er hatte auch taube Ohren gegenüber den vielen Berichten über Versuche der Slytherins, die Spieler der Gryffindors auf den Korridoren zu verhexen. Als Alicia Spinnet im Krankenflügel auftauchte, mit so dick und schnell zusammenwachsenden Augenbrauen, das sie ihre Sicht beeinträchtigen und ihren Mund beim Sprechen behinderten, bestand Snape darauf, daß sie einen Haar-Verdickungs-Zauber an sich selbst erprobt haben müsse und sich geweigert, den vierzehn Augenzeugen zuzuhören, die darauf bestanden, das der Slytherin-Hüter, Miles Bletchley, sie von hinten mit einem Zauber belegt hätte, während sie in der Bibliothek arbeitete.
Harry fühlte sich optimistisch bezüglich der Chancen für Gryffindor; sie hatten, nach allem, noch nie gegen Malfoys Mannschaft verloren. Zugegebenermaßen, Ron brachte noch nicht die Leistung auf Woods Niveau, aber er arbeitete extrem hart daran, sich zu verbessern. Seine größte Schwäche war die Neigung dazu, sein Selbstvertrauen zu verlieren, nachdem er einen Fehlgriff gemacht hatte; wenn er ein Tor reinließ, wurde er aufgeregt und daher wurde es noch wahrscheinlicher, das er auch ein weiteres zuließ. Andererseits hatte Harry Ron einige wirklich spektakuläre Bälle abwehren sehen, als er in Form war, während eines denkwürdigen Trainings hatte er einhändig unter seinem Besen gehangen und so den Quaffle so vom Torring weggetreten, das er der Länge nach über das Spielfeld flog und durch das mittlere Toreisen am anderen Ende des Platzes flog; der Rest der Mannschaft fand, das die Ballabwehr mit der von Barry Ryan, dem Irischen Nationaltorhüter, im Spiel gegen Polens Spitzenjäger, Ladislaw Zamojski, verglichen werden konnte. Selbst Fred hatte gesagt, das Rohn ihn und George stolz gemacht hätte, und das sie ernsthaft überlegten, ob er zu ihnen gehören solle, etwas von dem sie leugneten, es seit vier Jahren getan zu haben.
Das einzige, worüber sich Harry Sorgen machte, war es, wie sehr Ron es der Taktik der Slytherin Mannschaft erlauben würde, ihn aufzuregen, noch bevor sie das Spielfeld betreten würden. Harry, natürlich, hatte ihre schneidenden Bemerkungen seit vier Jahren über sich ergehen lassen, solche Einflüsterungen wie»Hey, Potty, ich hörte Warrington hätte geschworen, dich am Samstag vom Besen zu holen,«war weit davon entfernt, sein Blut in Wallung zu bringen, und ließ ihn auflachen.»Warringtons Ziele sind so traurig, ich wäre beunruhigter, wenn er auf die Person neben mir zielen würde,«hielt er dagegen, was Ron und Hermine zum Lachen brachte und Pansy Parkinson das Lächeln aus dem Gesicht trieb.
Aber Ron hatte niemals eine unnachgiebe Kampagne von Beleidigungen, Spot und Einschüchterungen ausgehalten. Als die Slytherins, einige von ihnen Siebzehnjährig und weitaus größer als er, in ihren Bart murmelten, als sie an ihnen vorbeigingen,»Hast du dein Bett im Krankenhausflügel gebucht, Weasley?«lachte er nicht, sondern lief in einem fahlen Grünton an. Als Draco Malfoy nachahmte, wie Ron den Quaffle fallen ließ (was er jedesmal tat, als sie in Sichtweite kamen), liefen Ron«s Ohren Rot an und seine Hände zitterten so schlimm, das er alles fallen ließ, was er gerade zu der Zeit in Händen hielt.
Der Oktober verabschiedete sich mit heulendem Sturmgebraus und peitschendem Regen und machte einem froststarrenden [cold as frozen iron: von eisen- oder stahlhart gefrorenem Boden könnte man auch im Deutschen sprechen, aber nicht von einem»eisenkalten«Monat] November Platz, dessen Morgende mit hartem Frost daherkamen und dessen eisige Windböen mit schneidender Kälte über ungeschützte Hände und Gesichter streiften. Der Himmel und die Decke der Großen Halle [Great Hall: einheitliche Übersetzung? Großer Saal?] hatten die Farbe eines bleichen, schimmernden [pearly] Graus angenommen, Schnee bedeckte die Berggipfel um Hogwarts, und die Temperatur in den Innenräumen des Schlosses [castle _ vereinheitlichen… vielleicht ja auch»Burg«] war so tief abgefallen, daß viele Schüler ihre dicken Schutzhandschuhe aus Drachenhaut zwischen den Schulstunden auf den Gängen trugen.
Der Morgen des Spiels war klar und kalt. Als Harry aufwachte, schaute er zu Rons Bett herüber und sah ihn dort kerzengerade aufgerichtet sitzen [sitting bolt upright, his arms around his knees: schon mal versucht, mit geradem.Rücken zu sitzen und gleichzeitig mit den Armen die Knie zu umfassen? Entweder sitzt er aufgerichtet oder zusammengekrümmt da… beides zusammen geht nicht.»His arms around his knees«habe ich deshalb weggelassen, da das»bolt upright«besser zum starren Blick passt] und mit starrem Blick in den Raum schauen.
»Bist du in Ordnung?«fragte Harry.
Ron nickte, aber antwortete nicht. Harry wurde eindringlich an die Situation erinnert, als Ron aus Versehen auf sich selbst einen Zauber angewendet hatte, der ihn Schnecken spucken ließ; jedenfalls sah er jetzt genauso blaß und verschwitzt aus wie damals, mal ganz von dem Widerwillen abgesehen, den Mund zu öffnen.
»Ach, du brauchst einfach was zum Frühstücken,«sagte Harry aufmunternd.»Komm mit!«
Die Große Halle füllte sich schnell, als sie dort ankamen. Die Gespräche waren lauter, die Stimmung überschwenglicher als sonst. Als sie am Tisch der Slytherins vorbeikamen, schwoll der Lärm noch weiter an. Harry schaute zurück und bemerkte, daß jeder von ihnen neben den üblichen grünen und silbernen Schals und Hüten zusätzlich ein silbernes Abzeichen trug, dessen Form einer Krone ähnelte. Aus irgendeinem Grund winkten viele Ron zu und lachten dabei schallend. Harry versuchte die Inschrift auf den Abzeichen im Vorübergehen zu lesen, aber es gelang ihm nicht, sich genug Zeit dafür zu nehmen, während er sich darum bemühte, Ron möglichst schnell an den Slytherins vorbei zu führen.
Am Gryffindortisch wurden sie mit tosendem Applaus in den Farben Rot und Gold empfangen, aber anstatt daß die Jubelrufe Rons Laune aufbesserten, schienen sie vielmehr den Rest Kampfgeist, den er noch besaß, niederzuschmettern; er sackte auf der nächstgelegenen Bank zusammen und sah aus wie jemand, der seine Henkersmahlzeit erwartete.
»Ich muß verrückt gewesen sein, als ich mich hierfür gemeldet habe,«flüsterte er mit einem Krächzen. »Wirklich verrückt.«
»Stell dich nicht so blöd an,«antwortete Harry mit fester Stimme und schob ihm eine Portion Müsli herüber,»du wirst das gut über die Bühne bringen. Nervös sein ist ganz normal.«
»Ich bin miserabel,«krächzte Ron.»Einfach nur schlecht. Ich könnte selbst dann nicht spielen, wenn mein Leben davon abhing. Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
»Krieg dich wieder ein,«sagte Harry streng.»Denk doch mal an deine Glanzparade mit deinem Fuß von neulich, selbst Fred und George waren der Meinung, daß das Klasse gewesen war.«
Ron schaute Harry mit gequälter Miene an.
»Das war nur ein Zufall,«flüsterte er traurig.»Ich hatte das gar nicht beabsichtigt – als niemand von euch hingeschaut hatte, bin ich von meinem Besen gerutscht, und als ich versuchte, mich wieder aufzusetzen, habe ich den Quaffle zufällig weggetreten.«
»Nun ja,«sagte Harry, der diese unangenehme Überraschung schnell überwunden hatte,»ein paar mehr solcher Zufälle wie dieser, und wir haben das Spiel in der Tasche, oder?«
Hermine und Ginny, mit Schals, Handschuhen und Rosetten [rosette:??] in Rot und Gold bekleidet, setzten sich ihnen gegenüber nieder.
»Wie fühlst du dich?«fragte Ginny Ron, der jetzt die letzten Tropfen Milch auf dem Boden seiner leeren Müslischale anstarrte, als ob er ernsthaft einen Versuch erwägte, sich darin zu ertränken.
»Er ist nur nervös,«sagte Harry.
»Oh, das ist ein gutes Zeichen… ich war schon immer der Meinung, daß du nie besser in einer Prüfung abschneidest, als wenn du ein wenig nervös bist,«antwortete Hermine fröhlich.
»Hallo,«sagte eine undeutliche und verträumte Stimme hinter ihnen. Harry schaute auf und erblickte Luna Lovegood, die vom Ravenclawtisch herübergekommen war. Viele Leute starrten sie an, einige lachten sogar laut und zeigten auf sie: sie hatte es geschafft, sich einen Hut in der Form eines lebensgroßen Löwenkopfes zu besorgen, der bedenklich schwankend auf ihrem Kopf saß.
»Ich bin für Gryffindor,«sagte Luna und zeigte dabei unnötigerweise auf ihren Hut.»Schaut mal, was er macht…«
Sie hob ihren Zauberstab hoch und berührte damit den Hut. Dieser öffnete weit sein Maul und gab ein extrem realistisches Brüllen von sich, daß jeden in der unmittelbaren Umgebung aufspringen ließ.
»Toll, nicht?«sagte Luna fröhlich.»Eigentlich wollte ich ihn noch eine Schlange, die Slytherin darstellen soll, zerbeißen lassen, aber dazu hatte ich keine Zeit mehr. Ach, übrigens… viel Glück, Ronald!«.Dann entfernte sie sich wieder. Kaum hatten sie sich von dem Schock, den Lunas Hut ausgelöst hatte, erholt, da kam Angelina in Begleitung von Katie und Alicia auf sie zugestürmt. Ihre Augenbrauen waren dank Madam Pomfrey glücklicherweise wieder normal.
»Wenn ihr fertig seid,«sagte sie,»gehen wir sofort zum Spielfeld hinunter, testen die Spielbedingungen und ziehen uns dann um.«
»Wir werden gleich da sein,«versicherte Harry ihr.»Ron frühstückt nur gerade zu Ende.«
Doch nach zehn Minuten wurde klar, daß Ron nicht mehr in der Lage war, noch mehr zu essen und Harry hielt es für das Beste, ihn zu den Umkleideräumen hinab zu führen. Als sie sich vom Tisch erhoben, stand auch Hermine auf, fasste Harry am Arm und nahm in an die Seite.
»Laß Ron bloß nicht das lesen, was auf den Abzeichen der Slytherins steht,«flüsterte sie eindringlich.
Harry schaute sie neugierig an, aber sie schüttelte warnend den Kopf; Ron war gerade zu ihnen herübergewandert und sah ziemlich verloren und verzweifelt aus.
»Viel Glück, Ron,«sagte Hermine, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.»Und dir auch,
Harry…«
Ron schien ein wenig zu sich zu kommen, als sie die Große Halle durchschritten. Er berührte die Stelle auf seinem Gesicht, auf die ihn Hermine geküsst hatte, mit einem Ausdruck von Verwunderung, als ob er noch nicht so recht wußte, was ihm da gerade geschehen war. Er wirkte zu gedankenversunken, als daß er viel um sich herum mitbekommen hätte, aber Harry ließ es sich nicht nehmen, einen neugierigen Blick auf die kronenförmigen Abzeichen zu werfen, als sie am Slytherintisch vorbei kamen, und diesmal nahm er die Worte wahr, die dort eingraviert waren:
Weasley ist unser König.
Eine unangenehme Vorahnung, daß dies nichts Gutes bedeuten konnte, überkam ihn; dann eilte er Ron durch die Eingangshalle nach und sprang die Steinstufen hinab in die eisige Luft hinaus.
Unter ihren Füßen knirschte das gefrorene Gras, als sie über die abfallenden Rasenflächen zum Stadion hinunterliefen.
Es war völlig windstill, und der Himmel war von einem gleichförmigen schimmernden Weiß, welches eine gute Sicht versprach, ohne daß direktes Sonnenlicht in den Augen blenden würde. Diese ermutigenden Umstände hob Harry hervor, während er an Rons Seite ging, aber er war sich nicht sicher, ob Ron ihm überhaupt zuhörte.
Angelina hatte sich schon umgezogen und hielt eine Ansprache an den Rest des Teams, als sie die Umkleideräume betraten [as they entered:»Umkleideräume«kann man hier durchaus ergänzen]. Harry und Ron zogen ihre Roben an, wobei Ron einige Minuten lang versuchte, sie sich falsch herum überzustreifen, bis sich schließlich Alicia sich seiner erbarmte und ihm half. Dann ließen auch sie sich nieder, um sich die Ansprache vor dem Spiel anzuhören, während das Gemurmel der Stimmen draußen immer lauter wurde, als die Zuschauermenge aus dem Schloss zum Spielfeld herunterströmte.
»OK, ich habe gerade die endgültige Aufstellung der Slytherinmannschaft erfahren,«sagte Angelina und schaute dabei auf ein Stück Pergament.»Die Treiber von letztem Jahr, Derrick und Bole, haben die Schule verlassen [ich hoffe, das ist mit»left«gemeint, sonst gäbe es keine großen Gründe], aber es sieht so aus, als habe Montague sie durch die üblichen Gorillas ersetzt, anstatt jemanden zu nehmen, der besonders gut fliegen kann. Die Kerle heißen Crabbe und Goyle, viel mehr weiß ich nicht über sie…«
»Wir schon,«riefen Harry und Ron gleichzeitig.
»Nun, sie sehen nicht so aus, als ob sie ein Besenende vom anderen unterscheiden könnten,«sagte Angelina und steckte das Pergament in die Tasche,»aber es hat mich auch immer wieder überrascht, wie Derrick und Bole ihren Weg auf das Spielfeld ohne Hinweisschilder finden konnten.«
»Crabbe und Goyle gehören zum selben Schlag,«versicherte ihr Harry.
Jetzt konnten sie hunderte von Schritten hören, die zu den Bankreihen [banked benches] der Zuschauertribünen führten.
Einige Leute waren am Singen, aber Harry konnte die Worte nicht verstehen. Auch er begann sich nervös zu fühlen, aber er wußte, daß die Schmetterlinge, die in seinem Bauch rumorten, nichts im Vergleich zu Rons Gefühlen waren, dessen Gesicht aschfahl war; mit starrem Blick und zusammengekniffenem Mund griff er sich an den Magen.
»Es ist soweit,«sagte Angelina leise und schaute auf ihre Armbanduhr [sowas haben die Zauberer und Hexen tatsächlich?].»Also los… und viel Glück!«
Das Team erhob sich, schulterte seine Besen und marschierte im Gänsemarsch aus den Umkleidekabinen in das blendende Sonnenlicht hinaus [muß sich das Wetter doch noch geändert haben… das sind ja gerade die Bedingungen, die nach Harrys Einschätzung weiter oben nicht eintreten sollten]. In dem brausenden Lärm, der sie empfing, konnte Harry zwischen all dem Jubeln und Pfeifen immer noch gedämpft das Singen wahrnehmen…Vor ihnen stand das Slytherinteam und erwartete sie. Alle Mitglieder trugen ebenfalls die silbernen, kronenförmigen Abzeichen. Ihr neuer Kapitän, Montague, ähnelte in seinem Körperbau Dudley Dursley und seine massiven Unterarme sahen aus wie behaarte Schinkenkeulen. Hinter ihm zeichneten sich drohend die Gestalten von Crabbe und Goyle ab, fast genauso groß wie er; sie blinzelten einfältig ins Sonnenlicht und schwangen ihre neuen Beater [Beater] – Schläger.
Malfoy stand an der Seite; das Sonnenlicht glänzte auf seinem weißblonden Kopf. Er fing Harrys Blick auf und grinste dann, als er auf das kronenförmige Abzeichen auf seiner Brust klopfte.
»Kapitäne, gebt euch die Hand,«befahl die Schiedsrichterin Madam Hooch, als Angelina und Montague gegenseitig die Hände ausstreckten. Harry sah, wie Montague versuchte, Angelinas Finger zu zerquetschen, aber sie zuckte nicht zurück.»Steigt auf eure Besen…«
Madam Hooch steckte ihre Pfeife in den Mund und blies.
Als die Bälle freigelassen wurden, schossen die vierzehn Spieler nach oben. Aus dem Augenwinkel heraus sah Harry Ron auf die Torringe zuzischen. Harry sauste weiter nach oben, wich einem Klatscher aus, und begann dann eine groß angelegte Runde um das Feld zu drehen, während er nach dem goldglänzenden Schimmer Ausschau hielt. Auf der anderen Seite tat Draco Malfoy genau dasselbe.
»Und es ist Johnson – Johnson mit dem Quaffel, welche eine Spielerin dieses Mädchen ist, ich sag«s schon seit Jahren, aber sie will immer noch nicht mit mir ausgehen -«
»JORDAN!«schrie Professor McGonagall.
»- nur eine lustige Tatsache, Professor, fügt etwas wenig interessiert hinzu – und sie ist vor Warrington abgetaucht, sie fliegt an Mantague vorbei, sie – AUTSCH – von hinten durch einen Klatscher von Crabbe getroffen worden…
Montague fängt den Quaffel, Montague eilt das Feld entlang zurück und – schöner Klatscher von George Weaseley, das war ein Klatscher auf den Kopf von Montague, er lässt den Quaffel fallen, gefangen von Katie Bell, Katie Bell von Gryffindor mit einem Rückpass auf Alicia Spinnet und Spinnet ist davon -«
Lee Jordan«s Kommentare schallten durch das Stadium und Harry lauschte so gut er konnte durch das Pfeifen des Windes in seinen Ohren und den Lärm der vielen Leute, die alle schrieen und buuhten und sangen.
»- weicht Warrington aus, umgeht einen Klatscher – knappe Sache [??? Close call], Alicia – und Menge liebt dies, grad«denen mal zuhören, was die singen?«
Und als Lee innehielt um zuzuhören, stieg das Leid laut und klar von dem Meer an Grün und Silber in der Slytherin Tribünenabschnitt empor:
»Weasley kann das Ding nicht fangen Er kann keinen einzelnen Ring blocken Darum singen alle Slytherin Weasley ist unser König
»Weasley wurde in einer Mülltonne geboren Er lässt jeden Quaffel rein Weasley garantiert, daß wir gewinnen Weasley ist unser König«
»- und Alicia gibt zurück zu Angelina!,«rief Lee, und als Harry einen Schlenker machte, seine Eingeweiden brodelten wegen dem was er gerade hörte, wußte er, daß Lee versuchte den Wortlaut des Liedes zu ertränken.»Jetzt komm schon
– Angelina – sieht aus als müsste sie nur den Hüter [??? Keeper = Torhüter oder Ringhüter] schlagen! – SIE
SCHIESST – SIE – aaaah…«
Bletchley, der Hüter der Slytherin, hatte den Schuss abgewehrt; er warf den Quaffel zu Warrington, der damit davonbrauste, im Zick-Zack zwischen Alica und Katie durch; der Gesang von unten wurde lauter und lauter als er Ron näher und näher kam.
»Weasley ist unser König Weasley ist unser König Er lässt jeden Quaffel rein Weasley ist unser König«.Harry konnte sich nicht helfen: seine Suche nach dem Schnatz [??? Schnatz] aufgebend machte er kehrt um Ron zu beobachten, eine einzelne Gestalt am fernen Ende des Spielfeldes, die vor den drei Ringpfosten [???Torpfosten]
schwebte, während der kräftige Warrington auf ihn zuraste.
»- und es ist Warrington mit dem Quaffel, Warrington steuert auf«s Tor [??? Ringe] zu, er ist außer Klatscher-Reichweite mit einzig dem Hüter voraus -«
Eine große Woge des Liedes erhob sich von den Slytherin-Rängen unterhalb:
»Weasley kann das Ding nicht fangen Er kann keinen einzelnen Ring blocken…«
»- so ist es der erste Test für unseren neuen Gryffindor Hüter Weasley, Bruder der Treiber [??? Schläger] Fred und George, und ein viel versprechendes neues Talent für die Mannschaft – komm schon, Ron!«
Doch die Freudenschreie kamen von der Seite der Syltherin: Ron hatte einen wilden Sturzflug gemacht, seine Arme weit ausgestreckt, und der Quaffel war zwischen denen hindurch durch Ron«s mittleren Ring gerauscht.
»Tor für Syltherin!,«erklang Lee«s Stimme umgeben von den Jubelrufen und Boohen der Menge,»so steht«s zehn zu null für Slytherin – Pech gehabt, Ron.«
Die Slytherin sangen noch lauter:
»WEASLEY WURDE IN EINER MÜLLTONNE GEBOREN
ER LÄSST JEDEN QUAFFEL REIN…
»- und Girffindor zurück in Ballbesitz und es ist Katie Bell, die sich das Feld hinauf kämpft [??? Tank = Pnazer] -«
schrie Lee kühn, obwohl der Gesang nun so ohrenbetäubend war, daß er sich kaum selber hören konnte.
»WEASLEY GARANTIERT, DAß WIR GEWINNEN