123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 34

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KREACHER!«

Aber Kreacher antwortete nicht auf die Rufe.

»Ach, vergiß es,«murmelte Sirius, und zählte die Leute vor ihm.»So, Frühstück für – also – sieben… Schinken mit Ei, denke ich und vielleicht noch etwas Tee und Toast -«

Harry sprang zum Herd hinüber, um zu helfen. Er wollte nicht die Erleichterung der Weasleys stören und und fürchtete den Moment, wenn Mrs Weasley ihn bitten würde, seine Vision zu wiederholen. Doch kaum hatte er die Teller aus dem Küchenschrank genommen, da nahm Mrs Weasley sie ihm schon wieder aus der Hand und umarmte ihn…»Ich weiß nicht, was geschehen wäre ohne dich,«sagte sie mit gedämpfter Stimme,»sie hätten Arthur stundenlang gesucht und dann wäre es zu spät gewesen, aber Dank dir lebt er und Dumbledore war in der Lage, sich eine gute Geschichte auszudenken, warum Arthur dort war, du kannst dir nicht vorstellen in welchen Ärger er hätte hineinschlittern k”nnen, denk an den armen Sturgis…«

Harry konnte ihre Dankbarkeit kaum ertragen, aber glücklicherweise ließ sie ihn bald los um zu Sirius zu gehen und ihm für die Betreuung der Kinder in dieser Nacht zu danken. Sirius meinte, daß es ihm Freude gemacht hätte, helfen zu k”nnen und er hoffe, daß sie solange bei ihm bleiben k”nnten wie Mr Weasley im Krankenhaus wäre.

»Oh, Sirius, ich bin ja so dankbar,… sie denken er wird eine Weile bleiben müssen und etwas näher dran sein zu können wäre wunderbar… aber das würde heißen, daß wir Weihnachten hier wären.«

»Je mehr desto besser,«sagte Sirius mit einer solchen Überzeugung, daß Mrs Weasley ihn mit einem freudestrahlenden Blick bedachte, sich eine Schürze umband und beim Frühstück zubereiten half.

»Sirius,«murmelte Harry, nicht mehr in der Lage es länger auszuhalten,«Kann ich dich kurz sprechen«

»Äh – sofort«

Er ging in die dunkle Wäschekammer und Sirius folgte ihm. Ohne lange Vorrede erzählte Harry seinem Paten jedes Detail seiner Vision, einschließlich der Tatsache, daß er selbst die Schlange gewesen war, welche Mr Weasley angegriffenen hatte.

Als er unterbrach um Luft zu holen, sagte Sirius,»Hast du das Dumbledore erzählt«»

»Ja,«sagte Harry ungeduldig,» aber er sagte nicht, was es zu bedeuten hat. Eigentlich erzählt er mir gar nichts mehr.«

»Ich bin sicher, er hätte dir gesagt, wenn es etwas wäre wovor man sich fürchten muß,«sagte Sirius fest.

»Aber das ist noch nicht alles,«flüsterte Harry ganz leise,»Sirius ich… ich glaube, ich werde verrückt. Dort in Dumbledores Zimmer, kurz bevor wir den Portschlüssel nahmen… für ein paar Sekunden glaubte ich eine Schlange zu sein, ich fühlte wie eine… meine Narbe brannte, als ich zu Dumbledore sah – Sirius, ich wollte Dumbledore angreifen!«

Harry konnte nur einen Bruchteil von Siriusï Gesicht sehen, der Rest war in Dunkelheit versunken.

»Das müssen die Nachwirkungen deiner Vision gewesen sein, das ist alles,«sagte Sirius. Du warst immer noch dabei an deinen Traum, oder was immer es war, zu denken und -«

»Das war nicht so,«schüttelte Harry den Kopf,»Das war, als würde etwas in mir wachsen, als wäre in mir eine Schlange.«

»Du brauchst Schlaf,«sagte Sirius ruhig.»Du wirst dein Frühstück essen, dann gehst du nach oben ins Bett und nach dem Mittagessen kannst du mit den anderen mitgehen Arthur besuchen. Du hattest einen Schock, Harry; du fühlst dich schuldig für etwas, daß du nur gesehen hast und glücklicherweise hast du es gesehen, sonst wäre Arthur jetzt tot. Hör auf dich zu quälen.«

Er schlug Harry auf die Schulter und verließ die Kammer. Harry blieb allein im Dunkeln zurück.

* * *

Alle außer Harry schliefen den Rest des Vormittags. Er ging hinauf in das Schlafzimmer, welches er sich mit Ron schon die ganzen letzten Wochen des Sommers geteilt hatte, doch während Ron ins Bett schlüpfte und in wenigen Minuten eingeschlafen war, saß Harry voll bekleidet über die kalten Metallstangen des Bettgestells gebeugt und hielt sich absichtlich unbequem, entschlossen nicht in einen Schlummer zu fallen. Er befürchtete, daß er sich im Schlaf wieder in eine Schlange verwandelte und beim Aufwachen merken würde, daß er Ron angegriffen hatte, oder sich durch das Haus geschlängelt hatte auf der Suche nach einem der anderen ä Als Ron aufwachte, gab Harry vor, sich ebenfalls eines erfrischenden Schlafes erfreut zu haben. Ihre Koffer kamen von Hogwarts, während sie Mittag aßen. und so konnten sie sich für ihren Weg nach St. Mungos wie Muggel kleiden. Alle außer Harry waren ausgelassen, fröhlich und mitteilsam als sie ihre Roben mit Jeans und T-Shirt tauschten. Und als Tonks und Mad-Eye sich aufmachten, um sie quer durch London zu begleiten, grüßten sie sie heiter, lachten über die Melone welche Mad-Eye schief auf dem Kopf trug um sein magisches Auge zu verbergen. Und versicherten ihm, daß Tonks mit ihren kurzen und pinken Haaren viel weniger Aufmerksamkeit in der U-Bahn erregen würde.

Tonks war sehr an Harrys Vision des Angriffs auf Mr Weasley interessiert, etwas das Harry nicht im entferntesten diskutieren wollte.

»Es gibt in deiner Familie nicht irgendwelches Seherblut,«fragte sie neugierig, als sie im Zug Seite an Seite Richtung Stadtzentrum fuhren.

»Nein,«sagte Harry, dachte dabei an Professor Trelawney und fühlte sich beleidigt…»Nein,«grübelte Tonk,»nein, ich denke du machst keine richtigen Prophezeiungen. Ich meine, du siehst nicht wirklich die Zukunft, du siehst die Gegenwart. Es ist eigenartig; nicht? Aber dennoch nützlich!«

Harry gab keine Antwort, und zum Glück stiegen sie an der nächsten Station aus und im Gedränge beim Verlassen des Zuges konnte er es einrichten, daß Fred und Georg sich zwischen ihn und Tonks schoben, welche voraus ging. Alle folgten ihr die Rolltreppe hinauf, Moody klirrte am Ende der Gruppe, seinen Hut tief ins Gesicht geschoben, eine knorrige Hand steckte zwischen den Knöpfen seines Mantels, seinen Zauberstab fest gepackt haltend. Harry dachte zu spüren, wie das magische Auge auf ihn starrte. Er versuchte, weitere Fragen nach seinem Traum zu vermeiden, indem er Mad-Eye fragte, wo St. Mungos verborgen war.

»Nicht weit von hier,«grummelte Moody, als sie hinaus in die winterliche Luft auf eine Ladenstraße voller Menschen beim Weihnachtseinkauf traten. Er schob Harry ein Stückchen vor sich und stampfte genau hinter im entlang; Harry wußte, daß das Auge sich nach allen Richtungen unter dem Hut drehte.

»War gar nicht so einfach, einen guten Platz für ein Krankenhaus zu finden. Nichts in der Winkelgasse war groß genug und wir konnten es nicht im Untergrund haben wie das Zaubereiministerium, wäre nicht gesund. Schließlich gelang es, hier ein Gebäude zu bekommen. Theoretisch sollten kranke Zauberer einfach kommen und gehen und mit der Menschenmenge verschmelzen können.«

Er hielt Harrys Schulter um zu verhindern, daß sie durch die Einkaufenden getrennt wurden, welche nur in einen Elektrowarenladen eintreten wollten.

»Hier sind wir,«sagte Moody einen Moment später.

Sie standen vor einem großen, altertümlichen Warenhaus aus roten Ziegelsteinen, benannt Purge amp; Dowse Ltd. Der Ort war schäbig, hatte schlechte Luft; die Fenster zeigten ein paar verdreht stehende Schaufensterpuppen mit schiefen Haarteilen, v”llig durcheinander aufgestellt und bekleidet mit einer mindestens 10 Jahre alten Mode. Große Buchstaben verkündeten auf allen Türen:»Geschlossen wegen Renovierung«Harry hörte im Vorbeigehen eine mit Einkaufstaschen voll gepackte Frau zu ihrer Freundin sagen:»Hier ist niemals geöffnet.«

»Okay,«sagte Tonks, und winkte sie zu einem Fenster herüber, welches nichts außer einer sehr hässlichen weiblichen Schaufensterpuppe zeigte. Die falschen Wimpern hingen herunter und sie war bekleidet mit einer grünen Nylonschürze.»Sind alle bereit?«

Sie nickten. Moody gab Harry einen weiteren Schlag zwischen die Schultern, um ihn vorwärts zu schieben. Tonks lehnte sich ganz nah an das Glas, sah zu der sehr hässlichen Puppe und ihr Atem beschlug die Scheibe.»Wärter,«sagte sie,»wir möchten Arthur Weasley sehen.«

Harry dachte, wie absurd es sei, von Tonks zu glauben, die Schaufensterpuppe würde sie mit so leiser Stimme gegen die Scheibe gesprochen hören, obwohl hinter ihr die Busse lärmten und der Krach der Einkäufer zu hören war.

Dann fiel ihm ein, daß Puppen sowieso nicht h”ren k”nnen. In der nächsten Sekunde ”ffnete sich sein Mund geschockt darüber, daß die Schaufensterpuppe kurz nickte und mit den gegliederten Fingern winkte; Tonks packte Ginny und Mrs Weasley an den Ellbogen, schritt geradewegs durchs Glas und war pl”tzlich verschwunden.

Fred, George und Ron gingen nach ihnen. Harry schaute über die lärmende Menge. Weder hatte einer von ihnen auch nur einen flüchtigen Blick übrig für Fenster, die so hässlich wie diese von Purge amp;Dowse Ltd waren; noch schien auch nur einer zu bemerken, daß sich gerade sechs Leute vor ihren Augen in Luft aufgel”st hatten.

»Na los,«grummelte Moody, Harry einen weiteren Schlag in den Rücken verpassend und zusammen gingen sie gerade durch etwas, daß sich anfühlte wie ein Blatt kaltes Wasser, sich aber auf der anderen Seite als warm und trocken herausstellte.

Es gab kein Anzeichen der häßlichen Puppe oder des Raumes, wo sie gestanden hatte. Sie waren in einem, wie es schien, überfülltem Empfangsbereich, wo Reihen von Zauberern auf wackeligen, hölzernen Stühlen saßen, einige sahen vollkommen normal aus und lasen veraltete Ausgaben der Hexenwoche, andere protzten mit schaurigen Verunstaltungen wie Elefantenrüsseln oder zusätzlichen Händen, die seitlich an ihrem Brustkorb saßen. Der Raum war kaum weniger ruhig, als die Straße außerhalb, da viele Patienten sehr seltsame Geräusche machten; eine Hexe mit einem verschwitzten Gesicht in der Mitte der ersten Reihe, die sich kräftig mit einer Ausgabe des Tagespropheten Luft zufächelte, ließ ein hohes Pfeifen erklingen, als ihr Dampf aus ihrem Mund quoll; ein schmuddelig aussehender Zauberer in der Ecke, erklang jedesmal wie eine Glocke, wenn er sich bewegte, mit jedem Schlag begann sein Kopf furchtbar zu vibrieren, so daß er sich selbst an den Ohren festhalten mußte, um ihn stabil zu halten.

Hexen und Zauberer in lindgrünen Roben gingen die Reihen hinauf und hinunter, stellten Fragen und machten Notizen auf Klemmbrettern, wie dem von Umbridge. Harry bemerkte das gestickte Emblem über ihren Brustkörben: ein Zauberstab und ein Knoche, gekreuzt.

»Sind das Ärzte?«fragte er Ron leise…»Ärzte?«sagt Ron, erstaunt aussehend.»Die verrückten Muggle, die andere Leute aufschneiden? Neh, sie sind Heiler.«

»Hier rüber!«rief Mrs. Weasley über ein erneutes schallen des Zauberers in der Ecke, und sie folgten ihr zu der Schlange for einer vollschlanken, blonden Hexe, die an einem Schreibtisch mit der Aufschrift Erkundigungen saß.

Die Wand hinter ihr war übersät mit Notizen und Plakaten, auf denen Sachen standen, wie: EIN-REINRE-KESSEL-VERHINDERT-

DAS-AUS-TRÄNKEN-GIFTE-WERDEN und GEGENGIFTE-SIND-GEGNERISCHE-GIFTE-SOLANGE-

SIE-NICHT-DURCH-EINEN-QUALIFIZIERTEN-HEILER-ÜBERPRÜFT-WURDEN. Ebenso hing da auch das Bildnis einer Hexe mit langen, silbernen Ringellocken mit einem Schild darunter:

Dilys Derwent St. Mungo Heilerin 1722 -

Schulleiterin von Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei 1741 -

Dilys betrachtete die Weasleys so eingehend, als würde sie sie zählen; als Harrys und ihr Blick sich trafen, zwinkerte sie ihm zu, ging seitlich aus dem Bild und verschwand.

Inzwischen führte ein junger Zauberer, am Anfang der Schlange, einen Feiztanz auf und versuchte, zwischen Schmerzensschreien, seine missliche Lage der Hexe hinter dem Schreibtisch zu erklären.

»Es sind diese – autsch – Schuhe, die mein Bruder mir gegeben hat – aua – sie fressen meine – AUTSCH – Füße, sehen sie nur, es muß eine Art – AARGH – Verhexung auf ihnen liegen und ich kann sie nicht- AAAAAARGH – ausziehen.«

Er hüpfte von einem auf den anderen Fuß, als würde er auf heißen Kohlen tanzen.

»Die Schuhe verhindern doch nicht, das sie lesen, oder?«sagte die blonde Hexe, gereizt auf ein großes Schild links von ihrem Schreibtisch deutend.»Sie müssen zu Spruchschäden, vierte Etage. So wie es auf dem Etagenführer steht.

Nächster!«

Als der Zauberer davonhumpelte und seitwärts aus dem Weg hüpfte, schritt die Weasley Gruppe ein paar Schritte vorwärts und las den Etagenführer:

ARTEFAKT-UNFÄLLE… Erdgeschoß Kessel-Explosionen, nach hinter losgegangene Zauberstäbe, Besenabstürze, usw.

KREATUR-HERBEIGEFÜHRTE VERLETZUNGEN… Erster Stock Bisse, Stiche, Verbrennungen, eingebettete Dornen, usw.

MAGISCHE STÖRUNGEN… Zweite Etage Ansteckende Krankheiten, z.B. Drachenpocken, Verschwindeübelkeit, Scrojungulus, usw.

TRANK-UND-PFLANZEN-VERGIFTUNGEN… Dritter Stock Ausschläge, Erbrechen, Unbändigkeit, usw.

SPRUCH SCHÄDEN… Vierter Stock Unaufhebbare Zauber, Verhexungen, falsch angewendete Zauber, usw.

BESUCHER TEEZIMMER / KRANKENHAUS KAUFLADEN… Fünfter Stock WENN SIE UNSICHER SIND, WOHIN SIE GEHEN SOLLEN, DER NORMALEN SPRACHE UNFÄHIG SIND

ODER SICH NICHT MEHR DARAN ERINNERN KÖNNEN, WARUM SIE HIER SIND, UNSERE

EMPFANGSHEXEN WÜRDEN SICH FREUEN, IHNEN WEITERZUHELFEN.

Ein sehr alter, gebeugter Zauberer mit einer Hörtrompete war jetzt and den Anfang der Schlange geschlurft.»Ich bin hier, um Broderick Bode zu sehen!«atmete er pfeifend.

»Station neunundvierzig, aber ich befürchte, sie verschwenden ihre Zeit,«sagte die Hexe abweisend.»Er ist vollkommen verwirrt, wissen sie – denkt immer noch, er wäre eine Teekanne. Nächster!«

Ein gequält-aussehender Zauberer hielt seine kleine Tochter fest am Knöchel, während sie um seinen Kopf flatterte, wobei sie die sehr großen, federigen Flügel benutzte, die aus dem Rücken ihres Strampelanzugs gesprossen waren.

»Vierter Stock,«sagte die Hexe, mit einer gelangweilten Stimme, ohne zu fragen, und der Mann verschwand durch die nächste Doppeltüre neben den Schreibtisch, seine Tochter wie einen seltsam geformten Ballon haltend.»Nächster!«.Mrs. Weasley trat an den Schreibtisch heran.

»Hallo,«sagte sie,»mein Ehemann, Arthur Weasley, wurde heute morgen auf eine andere Station verlegt, könnten sie uns sagen -?«

»Arthur Weasley?«sagte die Hexe, ließ ihren Finger eine lange Liste vor ihr herunterfahren.»Ja, erster Stock, zweite Türe auf der rechten, Dai Llewellyn Station.«

»Danke sehr,«sagte Mrs. Weasley.»Kommt mit, ihr alle.«

Sie folgten ihr durch die Doppeltüren und dahinter einem engen Korridor entlang, auf dem die Bilder vieler berühmter Heiler aufgehangen waren und der beleuchtet wurde von Kristallkugeln voller Kerzen, die unter der Decke hingen, aussehend wie riesige Seifenblasen. Mehre Hexen und Zauberer in lindgrünen Roben gingen hinein und heraus aus Türen, an denen sie vorbeikamen; ein übelriechendes gelbes Gas wehte in den Gang als sie an einer Türe vorbeigingen; und ab und zu hörten sie entferntes Klagen. Sie stiegen eine Treppenflucht hinauf und betraten die Kreaturen-Herbeigeführter Schaden Korridor, bei dem über der zweiten Türe auf der rechten Seite die Wörter standen:

»Gefährlich«Dai Llewellyn Station: Gefährliche Bisse. Darunter war eine Karte in einem Messinghalter, auf der hangeschrieben zu lesen stand: Verantwortlicher Heiler: Hippocrates Smethwyck. Lernheiler: Augustus Pye.

»Wir werden draußen warten, Molly,«sagte Tonks.»Arthur wird nicht zu viele Besucher auf einmal wollen… er würde zuerst nur die Familie wollen.«

Mad-Eye knurrte seine Zustimmung zu dieser Idee und setzte sich mit seinem Rücken gegen die Korridorwand, sein magisches Auge drehte sich in alle Richtungen. Harry zog sich ebenfalls zurück, aber Mrs. Weasley reicht ihm eine Hand und stieß ihn durch die Türe, wobei sie sagte:»Sei nicht albern, Harry, Arthur möchte sich bei dir bedanken.«

Die Station war klein und ziemlich schmuddelig, da das einzige Fenster eng und sehr hoch in der Wand gegenüber der Türe war. Das meiste Licht kann von einer Traube leuchtenderer Kristallblasen in der Mitte der Decke. Die Wände waren aus getäfelter Eiche und es war das Bildnis eines ziemlich bösartig-blickenden Zauberers an der Wand, auf dessen Legende stand: Urquhart Rackharrow, 1612-1697, Erfinder des Das-Inner-nach-außen-kehren Fluchs.

Es gab nur drei Patienten. Mr. Weasley bewohnte das Bett am weiten Ende der Station, neben dem kleinen Fenster.

Harry war erfreut und fühlte sich erleichtert zu sehen, daß er auf einigen Kopfkissen abgestütz wurde und den Tagespropheten im Licht eines einzigen Strahls, der auf sein Bett fiel, las. Er sah auf, als sie eintraten und auf ihn zugingen, sah nach, sah wer es war, strahlend.

»Hallo!«rief er, den Propheten beiseite werfend.»Bill ist gerade gegangen, Molly, mußte zurück zur Arbeit, aber er sagt, er würde später nochmal vorbeikommen.«

»Wie geht es dir, Arthur?«fragte Mrs. Weasley, beugte sich hinab, um seine Wange zu küssen, und untersuchte besorgt sein Gesicht.»Du siehst noch ein wenig mitgenommen aus.«

»Ich fühl mich vollkommen wohl,«sagte Mr. Weasley fröhlich, seinen gesunden Arm ausstreckend um Ginny zum umarmen.»Wenn sie mir doch nur die Verbände abnehmen würden, ich wäre schon wieder fit genug um nach Hause zu gehen.«

»Warum können sie die nicht abnehmen, Dad?«fragte Fred.

»Nun, ich fange an zu bluten wie verrückt, jedes mal wenn sie es versuchen,«sagte Mr. Weasley fröhlich, griff nach seinem Zauberstab, der auf seinem Bettschrank lag, und schwenkte ihn, so daß sechs zusätzliche Stühle an seinem Bett erschienen, so das sie alle sitzen konnten.»Es scheint, das es einige ziemlich ungewöhnlich Arten von Gift in den Fängen jener Schlange gab, die Wunden offen halten. Sie sind sicher, das sie ein Gegengift finden werden; sie sagen, daß sie schon viel schlimmere Fälle gesehen hätten als meinen, und in der Zwischenzeit muß ich jede Stunden einen Blutergänzungs-Trank zu mir nehmen. Aber jener Kerl da drüben,«sagte er, die Stimme senkend und zum Bett am anderen Ende des Raums nickend, in dem ein Mann lag, der grünlich und kränklich aussah und die Decke anstarrte.

»Von einem Werwolf gebissen, armer Kerl. Keine Heilung möglich.«

»Ein Werwolf?«flüsterte Mrs. Weasley, beunruhigt aussehend.»Ist er sicher auf einer öffentlichen Station? Sollte er nicht in einem Privatzimmer sein?«

»Es sind zwei Wochen bis Vollmond,«erinnerte Mr. Weasley sie leise.»Sie haben heute Morgen mit ihm geredet, die Heiler, weißt du, versuchten ihn davon zu überzeugen, daß er ein fast normales Leben führen können wird. Ich sagte ihm – natürlich ohne Namen zu nennen – aber ich sagte, daß ich einen Werwolf persönlich kenne, sehr netter Mann, der mit dem Zustand wirklich einfach zurechtkommt.«

»Was sagte er?«fragte George.

»Sagte, er würde mir eine weiter Bißwunde verpassen, wenn ich nicht mein Maul halte,«sagte Mr. Weasley traurig.

»Und die Frau da drüben,«er wies auf das einzige andere belegte Bett, welches rechts neben der Türe stand,»will den Heilern nicht erzählen, was sie gebissen hat, weshalb alle denken, das etwas sie gebissen haben muß, dessen Haltung.illegal ist. Was immer es auch war, es hat einen richtigen Klumpen Fleisch aus ihrem Bein gerissen, sehr unangenehmer Geruch, wenn sie die Verbände abnehmen.«

»Also, wirst du uns erzählen, was passiert ist, Dad?«fragte Fred, und zog seinen Stuhl näher ans Bett heran.

»Nun, ihr wißt es doch bereits, oder?«sagte Mr. Weasley, mit einem vielsagenden Lächeln hin zu Harry.»Es ist recht einfach – ich hatte einen sehr langen Tag, döste weg, etwas schlich sich an und hat mich gebissen.«

»Ist es im Propheten, das du angegriffen wurdest?«fragte Fred, auf die Zeitung deutend, die Mr. Weasley zur Seite gelegt hatte.

»Nein, natürlich nicht,«sagte Mr. Weasley, mit einem leicht bitteren Lächeln,»das Ministerium möchte es nicht, das jederman weiß, das eine schmutzige, große Schlange sich -«

»Arthur!«warnte Mrs. Weasley ihn.

»- mich bekommen hat”, sagte Mr. Weasley hastig, weshalb sich Harry sicher war, daß es nicht das war, was er eigentlich hatte sagen wollen.

»Also, wo warst du, als es passierte, Dad?«fragte George.

»Das ist meine Sache,«sagte Mr. Weasley, obgleich mit einem kleinen Lächeln. Er griff nach dem Tagepropheten, schlug ihn erneut auf und sagte,»ich war gerade am lesen, daß Willy Widdershin«s verhaftet wurde, als ihr kamt. Wißt ihr noch, Willy war diesen Sommer hinter den auslaufenden Toiletten her? Einer seiner Zaubersprüche ging nach hinten los, the Toilette explodierte und sie fanden ihn bewußtlos in den Trümmern, vom Kopf bis zum Fuß in -«

»Als du sagtest, du wärst beschäftigt,«unterbrach ihn Fred mit leiser Stimme,»was tatest du da genau?«

»Du hast deinen Vater gehört,«flüsterte Mrs. Weasley,»wir diskutieren das nicht hier! Mach weiter mit der Sache über Willy Widdershins, Arthur.«

»Nun, fragt mich nicht wie, aber er ist jetzt aus der Toiletten-Verantwortung raus,«sagte Mr. Weasley grimmig.»Ich kann nur annehmen, das Gold die Hände gewechselt hat -«

»Du hast es beobachtet, nicht wahr?«sagte George leise.»Die Waffe? Das Ding hinter dem Du-Weißt-Schon-Wer her ist?«

»George, sei still!«schnappte Mrs. Weasley.

»Jedenfalls”, sagte Mr. Weasley, mit erhobener Stimme,»diese mal wurde Willy gefangen, als er beissende Türgriffe an Muggle verkaufte und ich denke nicht, das er sich da herauswinden kann, weil, entsprechend dem Artikel, zwei Muggle ihre Finger verloren haben und jetzt hier im St. Mungo ein Notknochenwachstum und eine Gedächtsnisveränderung erhalten. Denkt nur mal daran, Muggle im St. Mungo! Ich frage mich, auf welcher Station sie wohl sind?«

Und er blickte gespannt umher, als würde er darauf hoffen, irgendeinen Hinweis zu sehen.

»Hast du nicht gesagt, Du-Weißt-Schon-Wer hätte eine Schlange, Harry?«fragte Fred, seinen Vater nach einer Reaktion ansehend.»Eine massige? Du sahst sie in der Nacht, als er zurückkehrte, nicht wahr?«

»Das ist genug,«sagte Mrs. Weasley böse.»Mad-Eye und Tonks sind draußen, Arthur, sie wollten kommen und dich sehen. Und ihr alle könnt draußen warten,«fügte sie ihren Kindern und Harry gegenüber hinzu.»Du könnt nachher nochmal reinkommen und auf Wiedersehen sagen. Jetzt los!«

Sie strömten zurück in den Korridor. Mad-Eye und Tonks gingen hinein und schlossen die Tür der Station hinter sich.

Fred hob seine Augenbrauen.

»Fein,«sagte er kühl, in seinen Taschen herumstöbernd,»wie ihr wollt. Sagen uns nichts.«

»Suchst du diese?«sagte George, etwas hinhaltend, was wie ein Gewirr aus fleischfarbenen Schnüren aussah.

»Du hast meine Gedanken gelesen,«sagte Fred grinsend.»Laßt und sehen, ob das St. Mungos Unerschütterliche Zauber auf seinen Stationstüren hat, sollen wir?«

Er und George entwirrten die Schnüre und trennten fünf Ausdehnbare Ohren voneinander ab. Fred und George reichten sie herum. Harry zögerte, eins anzunehmen.

»Los, Harry, nimm es! Du hast Dad«s Leben gerettet. Wenn irgend jemand das Recht hat ihn zu belauschen, dann du.«

Ärgerlich über sich selbst grinsend, nahm Harry das Ende der Schnur und führte es in sein Ohr ein, so wie die Zwillinge es getan hatten.

»Okay, los!«flüsterte Fred…Die fleischfarbenen Schnüre wanden sich wie lange, magere Würmer unter der Türe hindurch. Zuerst konnte Harry gar nichts hören, dann sprang er auf, als er Tonks Flüstern so klar und deutlich hören könnte, als stände sie direkt rechts neben ihm.

»…sie haben das ganze Gebiet durchsucht, aber konnten die Schlange nirgendwo finden. Sie scheint direkt nach dem Angriff auf dich verschwunden zu sein, Arthur… aber Du-Weißt-Schon-Wer kann doch nicht erwartet haben, das eine Schlange es da reinschafft, oder?«

»Ich bin der Meinung, daß er sie als Beobachter gesandt hat,«knurrte Moody,»weil er bisher kein Glück gehabt hat, nicht wahr? Nein, ich bin der Meinung, das er versucht, ein klareres Bild davon bekommen möchte, worauf er es abgesehen hat und wenn Arthur nicht dort gewesen wäre, dann hätte die Bestie viel mehr Zeit gehabt, sich umzusehen.

Also, Potter sagt, er sah was passiert ist?«

»Ja,«sagte Mrs. Weasley. Sie klang ziemlich beunruhigt.»Ihr wißt, Dumbledore scheint fast darauf gewartet zu haben, das Harry so etwas wie das hier sieht.«

»Jau, nun,«sagte Moody,»etwas ist seltsam an diesem Potter-Gör, wir alle wissen das.«

»Dumbledore schien besorgt zu sein über Harry, als ich heute morgen mit ihm sprach,«flüsterte Mrs. Weasley.

»Natürlich ist er beunruhigt,«knurrte Moody.»Der Junge sieht Dinge von innerhalb Du-Weißt-Schon-Wer«s Schlange.

Offensichtlich realisiert Potter nicht, was das bedeutet, aber wenn Du-Weißt-Schon-Wer besitzt von ihm ergreift -«

Harry zog die Ausdehnbaren Ohren aus den eigenen, sein Herz hämmerte sehr schnell und Hitze stieg sein Gesicht hinauf. Er sah zwischen den anderen umher. Sie starrten ihn alle an, die Schnüre rankten immer noch aus ihren Ohren heraus, plötzlich angsterfüllt dreinblickend…