123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 39

Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 39

»NEIIIIIN!«

Harry kniete am Boden, sein Gesicht in den Händen vergraben, sein Kopf schmerzte als hätte jemand versucht, ihm das Gehirn aus dem Schädel zu reißen.

»Stehen Sie auf!«sagte Snape scharf.»Stehen Sie auf! Sie versuchen es ja gar nicht, Sie strengen sich nicht an. Sie ermöglichen mir den Zugriff auf die Erinnerungen, die Sie fürchten und geben mir damit Waffen in die Hand!«

Harry stand wieder auf, sein Herz schlug so wild als sei er gerade wirklich auf jenem Friedhof gewesen und hätte den sterbenden Cedric gesehen. Snape sah blasser und zorniger als gewöhnlich aus, doch Harry war noch wütender.

»Ich – habe – mich – angestrengt,«presste er zwischen seinen geschlossenen Zähnen hervor.

»Ich habe ihnen gesagt, Sie sollen sich von allen Gefühlen frei machen!«

»Ja; nun, ich finde das gerade ziemlich schwierig,«knurrte Harry.

»Dann werden Sie eine leichte Beute für den dunklen Lord sein,«sprach Snape gefühllos,»Narren, die ihre Herz stolz zur Schau tragen, die ihre Gefühle nicht kontrollieren können, sich in ihren traurigen Erinnerungen wälzen und sich leicht provozieren lassen – mit anderen Worten: Schwächlinge – haben keine Chance, seiner Macht zu widerstehen! Er wird ihre Gedanken mit Leichtigkeit durchdringen, Potter!«

»Ich bin nicht schwach,«erwiderte Harry leise, in ihm stieg eine Wut hoch, daß er Snape am liebsten sofort angegriffen hätte.

»Dann beweisen Sie es! Beherrschen Sie sich!«sprach Snape.»Kontrollieren Sie ihre Wut, beherrschen Sie ihre Gedanken! Wir versuchen es noch einmal! Machen Sie sich bereit! Legilimens!«

Er sah Onkel Vernon, wie er den Briefkasten vernagelte… hunderte Dementoren trieben über den See auf ihn zu… er rannte mit Mr. Weasley einen fensterlosen Gang entlang… angezogen von einer glatten schwarzen Tür am Ende des Korridors… Harry glaubte, sie würden hindurch gehen… aber Mr. Weasley führte ihn nach links… eine Treppe mit steinernen Stufen hinab…

»ICH WEISS! ICH WEISS!«

Er lag wieder auf allen Vieren am Boden von Snapes Büro, seine Narbe schmerzte unangenehm, aber die Worte, die gerade aus seinem Mund gekommen waren, klangen triumphierend. Er stand wieder auf. Snape hatte den Zauberstab erhoben und starrte ihn an. Diesmal sah es so aus, als hätte er ihn erhoben, noch bevor Harry versucht hatte, sich zu wehren.

»Was ist passiert, Potter?«fragte er und musterte Harry aufmerksam.

»Ich sah – ich erinnerte mich an,«keuchte Harry.»Ich habe gespürt…«

»Was gespürt?«fragte Snape scharf.

Harry antwortete nicht sofort; er rieb sich die Stirn, er schmeckt noch den Augenblick der aufblitzenden Erkenntnis…

Seit Monaten hatte er von dem fensterlosen Korridor, der in der schwarzen verschlossenen Tür endete, geträumt, ohne zu bemerken, daß es sich um einen realen Ort handelte. Nun, da er ihn in seiner Erinnerung noch einmal gesehen hatte, wußte er, daß er die ganze Zeit von dem Korridor geträumt hatte, durch den er am 12. August zusammen mit Mr.

Weasley auf dem Weg zum Gerichtssaal im Ministerium gerannt war. Es war der Korridor, der zur Abteilung der Mysterien führte. Dort befand sich Mr. Weasley in der Nacht als er von Voldemorts Schlange angegriffen wurde.

Er sah zu Snape auf.

»Was befindet sich in der Abteilung der Mysterien?«

»Was haben Sie gesagt?«fragte Snape leise, und mit tiefer Befriedigung bemerkte Harry, daß Snape nervös wurde.

»Ich sagte: Was befindet sich in der Abteilung der Mysterien, Sir?«sprach Harry.

»Warum fragen Sie danach?«gab Snape langsam zurück.

»Weil,«sprach Harry und sah Snape direkt ins Gesicht,»dieser Gang, den ich gerade gesehen habe – ich habe monatelang davon geträumt – jetzt habe ich es erkannt – er führt zur Abteilung der Mysterien… und ich denke,

Voldemort will etwas -«

»Ich hatte Ihnen verboten, den Namen des Dunklen Lords auszusprechen!«

Sie starrten sich gegenseitig an. Harrys Narbe brannte wieder, aber er achtete nicht darauf. Snape sah verunsichert aus; aber als er fortfuhr klang er, als wolle er kühl und unbeteiligt erscheinen…»Es gibt viele Dinge in der Abteilung der Mysterien, Potter, wenige, von denen Sie etwas verstehen und keine, die Sie etwas angehen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«

»Ja,«antwortete Harry, der immer noch seine stechende Narbe rieb, die ihn zusehends schmerzte.

»Ich möchte, daß du am Mittwoch wieder zur selben Zeit hier bist. Wir werden dann mit der Arbeit fortfahren.«

»Fein,«sagte Harry. Er war zum Äußersten entschlossen, um aus Snape’s Büro rauszukommen und Ron und Hermine zu finden.

»Du solltest jede Nacht vor dem Einschlafen deinen Geist von allen Emotionen freimachen; leere ihn, laß ihn leer und ruhig werden, verstehst du?«

»Ja,«sagte Harry, der kaum zuhörte.

»Und sei gewarnt, Potter… ich werde es wissen, wenn du nicht geübt hast.«

»Richtig,«murmelte Harry. Er nahm seine Schultasche auf, schwang sie über seine Schulter und eilte auf die Bürotüre zu. Als er sie öffnete, blickte er zu Snape zurück, der Harry seinen Rücken zugewandt hatte, und der seine eigenen Gedanken mit der Spitze seines Zauberstabes aus dem Denkarium schöpfte und sie vorsichtig in seinem Kopf ersetzte.

Harry verließ ihn ohne ein weiteres Wort, dir türe sorgfältig hinter sich schließend, seine Narbe pochte immer noch schmerzhaft.

* * *

Harry fand Ron und Hermine in der Bibliothek, wo sie an Umbridges neuestem Berg an Hausaufgaben arbeiteten.

Andere Schüler, fast alle von ihnen Fünftklässler, saßen an beleuchteten Tischen, die Nasen in den Büchern, und kratzen fieberhaft mit ihren Federn, während der Himmel vor dem zweiflügeligen Fenstern immer dunkler wurde. Das einzige andere Geräusch war das leise Quietschen von Madame Pinces Schuhen, wenn die Bibliothekarin drohend in den Gängen herumschlich, um die zu verscheuchen (?), die ihre wertvollen Bücher berührten. Harry fröstelte noch immer; seine Narbe schmerzte, er fühlte sich fast fiebrig. Als er sich gegenüber von Ron und Hermine hinsetzte, sah er sein Spiegelbild im Fenster gegenüber; er war sehr blaß und seine Narbe schien stärker hervorzutreten als sonst.

»Wie wars?«flüsterte Hermine, und dann, besorgt:»Bist du Okay, Harry?«

»Ja… gut… ich weiß nicht,«sagte Harry ungeduldig und zuckte zusammen, als Schmerz durch seine Narbe jagte.

»Hört mal… Mir ist gerade was eingefallen…«

Und er erzählte ihnen was er gerade gesehen und gefolgert hatte.

»Du… sagst also…«flüsterte Ron, während Madam Pince leise quietschend an ihnen vorbei schlurfte,»daß die Waffe

– das Ding, das Du-Weißt-Schon-Wer haben will – im Zaubereiministerium ist?«

»Es muß in der Abteilung der Mysterien sein,«flüsterte Harry.»Ich hab die Tür gesehen, als dein Vater mich bei meiner Anhörung zu den Gerichtssälen hinunter Gebracht hat, und es ist ganz sicher dieselbe, die er bewacht hat als, als die Schlange ihn gebissen hat.«

Hermine ließ einen langen Seufzer hören.

»Natürlich,«stieß sie hervor.

»Natürlich was?«fragte Ron ziemlich ungeduldig.

»Denk doch mal nach, Ron… Sturgis Podmore versuchte, durch eine Tür im Zaubereiministerium zu kommen… es muß diese gewesen sein, es wäre ein zu großer Zufall!«

»Wieso hat Sturgis versucht, dort einzubrechen, wenn er auf unserer Seite ist?«fragte Ron.

»Naja, ich weiß es nicht,«gab Hermine zu,»das ist ein bißchen seltsam…«

»Also was ist denn in der Abteilung der Mysterien?«fragte Harry Ron.»Hat dein Vater je was darüber erwähnt?«

»Ich weiß, daß sie die Leute, die dort arbeiten, die»Unsagbaren«nennen,«sagte Ron und runzelte die Stirn,»weil anscheinend niemand weiß, was sie tun – Seltsamer Ort für eine Waffe.

»Das ist überhaupt nicht seltsam, es ist wunderbar nachvollziehbar. Es wird etwas streng Geheimes sein, das das Ministerium entwickelt hat. Ich schätze… Harry, bist du sicher, daß es dir gut geht?«

Harry hatte nämlich gerade seine auf seine Hände auf die Stirn gepresst, als versuchte er, sie glatt zu pressen. [bügeln hört sich im deutschen seltsam an…]

»Ja… alles klar…«sagte er und ließ seine zitternden Hände sinken,»Ich fühl mich nur etwas… Ich mag

[Occlumantie] nicht besonders.«.»Ich denke jeder würde sich unwohl fühlen, nachdem sein Bewusstsein wieder und wieder angegriffen worden ist,«

sagte Hermine verständnisvoll.»Kommt, lasst uns zum Aufenthaltsraum zurückgehen, da haben wir es ein bißchen gemütlicher.

Doch im Gemeinschaftsraum herrschte Aufregung und lautes Lachen; Fred und George demonstrierten ihre neuesten Scherzartikel.

»Hauptlose Hüte«schrie George, während Fred den zuschauenden Schülern einen spitzen Hut zeigte, der mit einer weichen, rosa Feder geschmückt war.

»Jeder 2 Galleonen, schaut Fred an, jetzt!«

Fred setzte sich mit einem breiten Lächeln den Hut auf. Für einen Moment sah er nur ziemlich lächerlich aus; dann verschwanden sowohl Kopf als auch Hut.

Einige Mädchen schrieen auf, doch sonst brach tosendes Gelächter aus.

»Und wieder runter!«schrie George und Freds Hand tastete für einen Moment dort herum, wo sich anscheinend die Luft über seinen Schultern befand; dann erschien sein Kopf wieder, während er den Hut mit der rosa Feder abnahm.

»Wie funktionieren diese Hüte denn?«fragte Hermine, die von ihren Hausaufgaben abgelenkt wurde, und sah Fred und George genau an,»ich meine, offensichtlich ist es eine Art Unsichtbarkeitsspruch, aber es ist ziemlich schlau, den Unsichtbarkeitsbereich bis über die Grenzen des verzauberten Objekts auszudehnen… Trotzdem kann ich mir vorstellen, daß der Zauber nicht lange anhält.

Harry antwortete nicht; er fühlte sich krank.

»Ich werd«das Morgen machen müssen,«murmelte er und packte die Bücher, die er gerade aus seiner Tasche genommen hatte, wieder ein.

»OK, dann schreib es in deinen Hausaufgabenplaner!«sagte Hermine aufmunternd.»Damit du es nicht vergisst!«

Harry und Ron tauschten einige Blicke aus während er in seine Tasche griff, den Planer herausnahm und ihn

[tentatively – voläufig/zeitweise??] öffnete.

»Was du heute kannst besorgen, daß verschiebe nicht auf Morgen!«rügte das Buch als Harry Umbridges Hausaufgabe hineinkritzelte. Hermine grinste es an.

»Ich denke, ich geh jetzt ins Bett,«sagte Harry und stopfte den Hausaufgabenplaner wieder in seine Tasche; er nahm sich vor, ihn bei der nächsten Gelegenheit ins Feuer zu werfen.

Er ging durch den Gemeinschaftsraum, wich George aus, der versuchte, ihm einen Hauptlosen Hut aufzusetzen, und erreichte die Ruhe und [Kühle] der steinernen Treppe, die zu den Schlafräumen der Jungen führte. Ihm war wieder schlecht, genau so wie in der Nacht, in der er die Vision von der Schlange gehabt hatte, doch er dachte, daß er sich nur für eine Weile hinlegen müsste, um wieder auf die Beine zu kommen.

Er hatte gerade die Tür zu seinem SchlaFraum geöffnet, als ihn ein starker Schmerz durchfuhr, so daß er meinte, jemand würde sich in seinen Schädel bohren. Er wußte nicht wo er war, ob er stand oder lag, er wußte nicht einmal seinen eigenen Namen.

Ein wahnsinniges Lachen dröhnte in seinen Ohren… er war glücklicher, als er sehr lange Zeit gewesen war… feiernd, entzückt, siegessicher… etwas Wundervolles, Wundervolles war passiert…

»Harry? HARRY!«

Jemand hatte ihm ins Gesicht geschlagen. Das wahnsinnige Lachen wurde durch einen Schmerzensschrei unterbrochen.

Die Fröhlichkeit verschwand aus ihm, doch das Lachen blieb…

Er öffnete seine Augen und nachdem er das getan hatte, fiel ihm auf, daß das unkontrollierbare Lachen aus seinem eigenen Mund kam. Im Moment in dem er dies erkannte, hörte es auf; Harry lag keuchend auf dem Boden und starrte an die Decke; seine Narbe pochte fürchterlich. Ron war über ihn gebeugt; er sah sehr besorgt aus.

»Was ist passiert?«fragte er.

»Ich… weiß nicht…«keuchte Harry und setzte sich wieder auf.»Er ist wirklich glücklich… wirklich glücklich…«

»Wer? Du-Weißt-Schon-Wer?«

»Irgendwas Gutes ist passiert,«murmelte Harry. Er zitterte wieder so stark, wie als er die Schlange gesehen hatte, die Mr Weasley angegriffen hatte und fühlte sich sehr schlecht.»Etwas, auf das er gehofft hat.«

Die Worte kamen, wie damals in der Gryffindor Umkleidekabine, als würde ein Fremder durch Harrys Mund sprechen, trotzdem wußte er, daß sie wahr waren…Er atmete tief ein und versuchte, sich nicht über Ron zu übergeben. Er war froh, daß Dean und Seamus dieses mal nicht zugesehen hatten.

»Hermine hat mir geraten mal nach dir zu sehen,«sagte Ron mit leiser Stimme, während er Harry wieder auf die Beine half.»Sie sagt, deine Verteidigung wird jetzt schwächer sein, nachdem Snape in deinem Gedächtnis herumgespielt hat

… trotzdem nehme ich an, daß es dir auf lange Sicht helfen wird, oder?«

Er sah Harry zweifelnd an, während er ihm zu seinem Bett half. Harry nickte ohne Überzeugung und ließ sich wieder auf seine Kissen fallen; das viele auf den Boden fallen an diesem Abend verursachte Schmerzen; seine Narbe pochte immer noch schmerzhaft. Er mußte einsehen, daß sein erster Ausflug in die Occlumantie seinen geistigen Widerstand geschwächt anstatt gestärkt hatte und er fragte sich bestürzt, was passiert sein mußte, um Lord Voldemort so glücklich zu machen wie seit 14 Jahren nicht mehr…