123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 41

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Kapitel 26 – Gesehenes und Unvorhergesehenes

Luna sagte vage, daß sie nicht wußte, wie schnell Ritas Interview mit Harry im Wortklauber erscheinen würde, da ihr Vater einen hübschen, langen Artikel über die kürzlichen Sichtungen von Crumple-Horned Snorkacks erwartete,»-

und das wird natürlich ein sehr wichtiger Bericht, also muß Harrys vielleicht bis zur folgenden Ausgabe warten,«sagte Luna.

Harry hatte es nicht für eine einfache Erfahrung gehalten, über die Nacht zu reden, in der Voldemort zurückgekehrt war. Rita hatte jedes kleine Detail aus ihm ausgepresst und er hatte ihr alles gegeben, woran er sich erinnern konnte, da er wußte, daß dies seine einzige große Gelegenheit war, der Welt die Wahrheit zu erzählen. Er fragte sich, wie die Leute auf die Geschichte reagieren würden. Er vermutete, daß sie viele Leute in ihrer Sicht bestätigen würde, daß er vollkommen verrückt geworden war, nicht zuletzt da seine Geschichte neben totalem Unsinn über Crumple-Horned Snorkacks erscheinen würde. Aber der Ausbruch von Bellatrix Lestrange und ihren Todesser-Freunden hatte in Harry ein brennendes Verlangen geweckt, irgendetwas zu tun, egal ob es funktionierte oder nicht…

»Ich kann es kaum erwarten zu sehen, was Umbridge davon hält, daß du an die Öffentlichkeit gegangen bist,«sagte Dean ehrfürchtig beim Abendessen am Montag Abend. Seamus schlang auf der anderen Seite von Dean große Mengen von Hühnchen und Schinkenpastete hinunter, aber Harry wußte, daß er zuhörte.

»Du tust das Richtige, Harry,«sagte Neville, der ihm gegenüber saß. Er war ziemlich blaß, aber fuhr mit gedämpfter Stimme fort,» Es muß sehr… schwierig… gewesen sein, darüber zu reden… nicht war?«

»Ja,«grummelte Harry,»aber die Leute müssen wissen, zu was Voldemort fähig ist, meinst du nicht?«

»Das stimmt,«sagte Neville und nickte,»und seine Todesser auch… die Leute sollten das wissen…«

Neville ließ seinen Satz unbeendet und kehrte zu seiner gebackenen Kartoffel zurück.

Seamus sah auf, aber als er Harrys Blick begegnete, schaute er schnell zurück auf seinen Teller. Nach einer Weile verließen Dean, Seamus und Neville die Halle in Richtung Gemeinschaftsraum und ließen Harry und Hermine am Tisch auf Ron wartend zurück, der noch kein Abendessen gehabt hatte wegen dem Quidditch-Training.

Cho Chang betrat die Halle mit ihrer Freundin Marietta. Harrys Magen machte einen unangenehmen Ruck, aber sie sah nicht herüber zum Gryffindor-Tisch und setzte sich mit ihrem Rücken zu ihm.

»Oh, ich habe vergessen dich zu fragen,«sagte Hermine heiter, während sie zum Ravenclaw-Tisch hinüberblickte,»was ist bei deiner Verabredung mit Cho passiert? Wie kommt es, daß du so früh zurück warst?«

»Ähm… naja, es war…«sagte Harry, der einen Teller mit Rhabarber-Streuselkuchen zu sich herzog und sich dabei ein paar Sekunden verschaffte,»ein totales Fiasko, jetzt da du es erwähnst.«

Und er erzählte ihr, was in Madam Puddifoots Teeladen geschehen war.

»…und dann,«endete er mehrere Minuten später, als der letzte Bissen des Kuchens verschwunden war,»springt sie einfach auf und sagt»Man sieht sich, Harry,«und rennt davon!«Er ließ seinen Löffel sinken und schaute zu Hermine.

»Ich meine, was soll das alles? Was war denn los?«

Hermine blickte zu Chos Hinterkopf hinüber und seufzte.»Oh, Harry,«sagte sie traurig.»Nun, es tut mir leid aber du warst ein bißchen taktlos.«

»Ich, taktlos?«sagte Harry empört.»Im einen Moment war alles in Ordnung, und im nächsten hat sie mir erzählt, daß Roger Davies mit ihr ausgegangen ist und wie sie Cedric in diesem blöden Teeladen abgeknutscht hat – was sollte ich denn davon halten?«

»Naja, weißt du,«sagte Hermine, mit der Geduld von jemandem, der einem überdrehtem Kleinkind erklärt, daß eins plus eins zwei ergibt,»du hättest ihr nicht nach der Hälfte eurer Verabredung sagen sollen, daß du mich treffen wolltest.«

»Aber, aber,«stammelte Harry,»aber – du hast mir doch gesagt, daß ich dich um zwölf treffen und sie mitbringen soll, wie hätte ich das denn machen sollen ohne es ihr zu sagen?«

»Du hättest es ihr anders sagen sollen,«sagt Hermine, immer noch mit dieser unerträglichen Geduld.»Du hättest sagen sollen, daß es wirklich ärgerlich ist, aber ich hätte dich dazu gezwungen in die Drei Besen zu kommen, und daß du wirklich nicht hingehen wolltest, und du viel lieber den ganzen Tag nur mit ihr verbringen würdest, aber unglücklicherweise hast du gedacht, du solltest mich wirklich treffen und ob sie bitte, bitte mit dir käme, und hoffentlich könntest du schneller wieder entkommen. Und es wäre eine gute Idee gewesen, auch noch zu erwähnen, für wie hässlich du mich hältst,«fügte Hermine als nachträglichen Einfall hinzu…»Aber ich halte dich nicht für hässlich,«sagte Harry, verwirrt.

Hermine lachte.

»Harry, du bist schlimmer als Ron… gut, nein, bist du nicht,«seufzte sie, als Ron selbst in die Halle gestampft kann, vollgespritzt mit Dreck und mürrisch blickend.» Schau – du hast Cho verärgert, als du gesagt hast, daß du mich treffen würdest, also hat sie versucht, dich eifersüchtig zu machen. Es war ihre Art, um herauszufinden, wie sehr du sie magst.«

»Das hat sie getan?«sagte Harry, als Ron sich auf die Bank ihnen gegenüber fallen lies und jeden Teller in seiner Reichweite zu sich hinzog.»Nun, wäre es nicht einfacher gewesen, mich zu fragen, ob ich sie lieber mag als dich?«

»Mädchen stellen nicht oft solche Fragen,«sagte Hermine.

»Aber das sollten sie!«sagte Harry mit Nachdruck.»Dann hätte ich ihr einfach sagen können, daß ich sie mag, und sie hätte nicht mit Cedrics Tod anfangen müssen!«

»Ich habe nicht gesagt, daß das, was sie gemacht hat, besonders vernünftig war,«sagte Hermine, als Ginny sich zu ihnen setzte, die genau so schmutzig war wie Ron und genauso niedergeschlagen aussah.»Ich versuche nur, dir zu zeigen wie sie sich dabei gefühlt hat.«

»Du solltest ein Buch schreiben,«schlug Ron Hermine vor, während er seine Kartoffeln klein schnitt,»darüber, wie man die verrückten Dinge die Mädchen tun übersetzt, damit Jungs sie verstehen können.«

»Ja,«sagte Harry eifrig, während er zum Ravanclaw-Tisch hinübersah. Cho war gerade aufgestanden, und verließ, ihn immer noch nicht anblickend, die große Halle. Sich ziemlich bedrückt fühlend sah er zurück zu Ron und Ginny.»Wie war denn das Quidditch-Training?«

»Es war ein Alptraum,«sagte Ron mit einer mürrischen Stimme.

»Ach komm schon,«sagte Hermine, Ginny anblickend.»Ich bin mir sicher, es war nicht -«

»Doch, war es,«sagte Ginny.»Es war fürchterlich. Angelina kamen am Ende beinahe die Tränen.«

Nach dem Abendessen gingen Ron und Ginny, um ein Bad zu nehmen; Harry und Hermine kehrten zum belebten Gryffindor-Gemeinschaftsraum und ihrem üblichen Stapel an Hausaufgaben zurück. Harry hatte eine halbe Stunde lang mit einer neuen Sternenkarte für Astronomie abgemüht, als Fred und George auftauchten.

»Sind Ron und Ginny nicht hier?«fragte Fred, der sich umsah, während er einen Stuhl heranzog, und als Harry seinen Kopf schüttelte, sagte er»Gut. Wir haben bei ihrem Training zugeschaut. Sie werden abgeschlachtet werden. Sie sind totaler Müll ohne uns.«

»Komm schon, Ginny ist nicht schlecht,«sagte George billigend, während er sich neben Fred setzte.»Wirklich, ich weiß nicht, wie sie so gut geworden ist, wir haben sie nie mit uns spielen lassen.«

»Seit sie sechs Jahre alt war, ist sie in euren Besenschuppen im Garten eingebrochen und hat sich abwechelnd einen eurer Besen genommen wenn ihr nicht hingeschaut habt,«sagte Hermine hinter ihrem schwankenden Bücherstapel über alte Runen.

»Oh,«sagte George, ein wenig beeindruckt.»Tja – das erklärt alles!«

»Hat Ron inzwischen ein Tor gehalten?«fragte Hermine, über den Rand von Magische Hieroglyphen und Symbole spähend.

»Naja, er kann es, wenn er glaubt, daß ihn niemand beobachtet,«sagte Fred und verdrehte die Augen.»Alles was wir tun müssen, ist die Zuschauer am Samstag zu bitten, sich jedes Mal umzudrehen und sich untereinander zu unterhalten, wenn sich der Quaffel seiner Seite nähert.«

Er stand wieder auf und ging ruhelos zum Fenster und sah über das dunkle Gelände.

»Wißt ihr, Quidditch war so ungefähr das einzige, das es wert war, deswegen hier zu bleiben.«

Hermine warf ihm einen strengen Blick zu.

»Ihr habt bald Abschlussprüfungen!«

»Ich hab dir doch schon gesagt, daß wir nicht wegen den UTZ besorgt sind,«sagte Fred.»Die [Brotzeit/Imbiss/Snack-Boxen/

Dosen/Schachteln] sind bereit zum ausliefern, wir haben herausgefunden, wie man diese Eiterbeulen loswird, einfach ein paar Tropfen Murtlap-Essenz lassen sie verschwinden [_ sort?], Lee, hat uns darauf gebracht.«

George gähnte breit [?]und schaute untröstlich hinaus auf den wolkigen Nachthimmel…- ich hab aus versehen ne seite zu viel übersetzt;) -

»Ich weiß nicht, ob ich beim Spiel überhaupt zuschauen will. Wenn Zacharias Smith uns schlägt, werde ich mich vielleicht umbringen müssen.«

»Bring lieber ihn um,«sagte Fred steif [?]

»Das ist das Problem an Quidditch,«sagte Hermine abwesend, wieder über ihre Runenübersetzung gebeugt,»es erzeugt all diese schlechte Stimmung und Spannungen zwischen den Häusern.«

Sie sah auf um ihre Ausgabe von Sprücheklopfers Silbensammlung [nur ein Vorschlag – Spellman«s syllabary] zu suchen, und erwischte Fred, George und Harry, wie sie sie alle, mit einem gemischten Ausdruck von Empörung und Ungläubigkeit auf ihren Gesichtern, anstarrten.

»Aber so ist es doch!«sagte sie ungeduldig.»Es ist doch nur ein Spiel, oder?«

»Hermine,«sagte Harry kopfschüttelnd,»du kennst dich mit Gefühlen und so einem Zeug gut aus, aber du verstehst das mit Quidditch einfach nicht.«

»Vielleicht nicht,«sagte sie düster, wieder zu ihrer Übersetzung zurückkehrend,»aber zumindest hängt meine gute Laune nicht von Rons Fähigkeiten als Torhüter ab.«

Und obwohl Harry lieber vom Astronomie-Turm springen würde, statt ihr Recht zu geben, hätte er am nächsten Samstag jede Menge Galleonen hergegeben, um sich ich ebenfalls nicht um Quidditch zu sorgen, zum Zeitpunkt als er das Spiel gesehen hatte.

Beinahe das einzig gute, das man über das Spiel sagen konnte war, daß es kurz war; Die Gryffindor-Zuschauer mußten nur zweiundzwanzig Minuten der Qual erleiden. Es war schwer zu sagen, was das Schlimmste war: Harry fand, es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Rons vierzehntem misslungenen Versuch ein Tor zu verhindern, Sloper wie er den Klatscher verfehlte, aber Angelina mit seinem Schläger in den Mund schlug, und Kirke, der kreischend hinterrücks vom Besen fiel als Zacharias Smith auf ihn zuschoss, den Quaffel haltend. Das Wunder war, daß Gryffindor nur mit zehn Punkten verlor: Ginny gelang es, den Schnatz gerade unter der Nase vom Hufflepuff-Sucher Summerby zu fangen, so daß die endgültige Punktezahl zweihundertvierzig zu zweihundertdreißig betrug.

»Guter Fang,«lobte Harry Ginny zurück im Gemeinschaftsraum, wo die Atmosphäre die einer besonders trostlosen Trauerfeier entsprach.

»Ich hatte Glück,«sie zuckte mit den Achseln.»Der Schnatz war nicht besonders schnell und Summerby hat eine Erkältung, er hat geniest und hat seine Augen im genau falschen Moment geschlossen. Jedenfalls, sobald du zurück im Team bist -«

»Ginny, ich habe eine lebenslange Sperre.«

»Du bist gesperrt, solange Umbridge hier in der Schule ist,«berichtigte Ginny ihn.»Das ist ein Unterschied.«

»Ich weiß nicht, ob ich dieses Match wirklich sehen will. Wenn Zacharias Smith uns schlägt, bringe ich mich wahrscheinlich selber um.«

»Töte ihn, das ist besser.«sagte Fred entschlossen.

»Das ist das Problem mit Quidditch,«sagte Hermine zerstreut, wiedereinmal über ihre Runenübersetzung gebeugt. Es bringt diese ganzen schlimmen Gefühle und Einstellungen zwischen den Häusern.«

Sie sah auf, um nach ihrer Kopie von Spellman«s Syllabary (?) zu sehen und erwischte Fred, George und Harry, die alle ihr Gesicht ansahen, dessen Ausdruck vermischt war mit Empörung und Skepsis.

»Nun, das tut es!«sagte sie ungeduldig.»Es ist nur ein Spiel, oder nicht?«

»Hermine,«sagte Harry und schüttelte seinen Kopf,»du bist gut in Gefühlen und so ein Kram, aber du verstehst überhaupt nichts von Quidditch.«

»Vielleicht nicht,«sagte sie finster und drehte sich wieder ihrer Übersetzung zu.»aber wenigstens meine Fröhlichkeit verlässt sich nicht auf Ron«s Torhüterfähigkeiten.«

Und trotzdem würde er eher vom Astronomieturm springen als ihr recht zugeben, jetzt würde lieber jede Anzahl an Galleonen geben, sich nicht für Quidditch zu interessieren.

Das beste das man über das Spiel sage konnte, war das es kurz war; die Gryffindor Zuschauer hatten nur 22 Minuten der Qual zu ertragen. Es war schwer zu sagen, was das schlechteste war: Harry glaubte es war Ron«s knapper Wettstreit zwischen den vierzehn gescheiterten Fängen, Sloper verpasste den Klatscher, aber traf Angelina mit seinem Schläger in den Mund, und Kirke schrie und fiel rückwärts von seinem Besen herunter, als Zacharias Smith mit dem.Quaffel auf ihn zuflog. Das Wunder war das Gryffindor nur mit zehn Punkten rückstand verlor: Ginny meisterte es den Schnatz direkt unter Huffelpuffs Sucher Summerby«s Nase zu schnappen, sodaß das Endergebnis 240 zu 230 war.

»Guter Fang,«sagte Harry zu Ginny zurück im Gemeinschaftsraum, wo die Atmosphäre dem eines düsteren Trauerzugs glich.

»Ich hatte Glück,«sagte sie Schulter zuckend.»Es war kein sehr schneller Schnatz und Sommersby hat eine Erkältung, er nieste und schloss seine Augen im falschen Moment. Egal, irgendwann bist du zurück im Team -«

»Ginny, ich habe ein lebenslanges Verbot.«

»Du hast so lange ein Verbot wie Umbridge an dieser Schule ist,«Ginny korrigierte ihn.»Das ist ein Unterschied. Egal, irgendwann bist du zurück, ich denke, ich werde mich als Jäger versuchen. Angelina und Alicia gehen nächstes Jahr ab und ich bevorzuge Tore schießen dem Suchen.«

Harry sah rüber zu Ron, der in einer Ecke saß und einen Buckel machte, seine Knie anstarrte und eine Flasche Butterbier in seiner Hand geklammert.

»Angelina will ihn immer noch nicht zurücktreten lassen,«sagte Ginny, als könnte sie seine Gedanken lesen.»Sie sagt, sie weiß was in ihm steckt.«

Harry mochte Angelina für das Vertrauen, daß sie in Ron steckte, aber zur selben Zeit dachte er, es wäre besser ihn aus dem Team gehen zu lassen. Ron verließ das Spielfeld beim einem aufkommenden»Weasley ist unser King«Gesangs-Chor mit großem Genuss der Slytherins, die nun die Favoriten auf den Quidditch – Cup waren.

Fred und George bummelten herüber.

»Ich habe nicht das Herz mich über ihn lustig zu machen,«sagte Fred und sah zu Ron«s zerknitterter Figur.»Denkst du

… als er den vierzehnten verpasst hat -«

Er machte wilde Bewegungen mit den Armen, die ein senkrechtes Hündchenpaddeln darstellten.

»- nun, ich werde es mir für Partys aufheben, oder?«

Ron schleppte sich kurz nachdem hoch in sein Bett. Aus Respekt wartete Harry eine Weile bevor er nach oben in den Schlafsaal ging, so konnte Ron vorgeben zu schlafen, wenn er wollte. Nachdem sich Harry sicher war, trat er in den Raum, doch Ron schnarchte so laut, um vollständig glaubwürdig zu sein.

Harry ging ins Bett und dachte über das Spiel nach. Es war unglaublich frustrierend das ganze von der Seitenlinie anzusehen. Er war beeindruckt von Ginny«s Auftritt, aber er wußte er hätte den Schnatz früher gefangen… es gab einen Moment wo er an Kirke«s Knöchel flatterte; wenn Ginny nicht gezögert hätte, wäre es möglich gewesen einen Sieg für Gryffindor zu erreichen.

Umbridge saß ein paar Reihen unterhalb von Harry und Hermine. Ein oder zweimal drehte sie sich auf ihren Sitz kauernd um, um ihn anzusehen, ihr Kröten artiger Mund verzog sich zu einem hämischen Grinsen, wie er dachte. Die Gedanken daran machten ihn zornig als er in der Dunkelheit lag. Nach einigen Minuten erinnerte er sich, daß er seine Gedanken von allen Gefühlen leeren sollte bevor er einschlief, so wie es Snape an jedem Ende seines Okklumantikunterrichts anwies.

Er versuchte es einen Moment oder zwei, aber der Gedanke an Snape toppte die Erinnerung an Umbridge mit zunehmend empfindenden, grollenden Zorn und er ertappte sich selbst dabei, zu überlegen wen er von beiden am meisten verabscheute. Langsam erstarb Ron«s schnarchen und wurde ersetzt von einem tiefen, langsamen Atmen.

Harry brauchte wesentlich länger um einzuschlafen, sein Körper war müde, aber sein Gehirn brauchte lange um abzuschalten.

Er träumte, daß Neville und Professor Sprout um den Raum der Bedingungen (?) tanzten, während Professor McGonagall auf dem Dudelsack spielte. Er sah ihnen eine Weile zu und entschied sich dann zu gehen und fand die anderen Mitglieder des DA.

Aber als er aus dem Raum ging, sah er sich selbst gegenüber stehen, nicht dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten, aber eine Fackel brannte in seinem Halter an der Steinwand. Er drehte seinen Kopf langsam nach links.

Dort, am entfernten Ende des fensterlosen Durchgangs, war eine hässliche, schwarze Tür.

Er ging vorwärts mit einem aufsteigendem Gefühl der Aufregung. Er hatte das merkwürdigste Gefühl, diesmal Glücklich zu werden, und fand den Weg sie zu öffnen… er war wenige Schritte entfernt und sah mit einem Sprung vor Aufregung das rechtsseitig ein Streifen schwachen blauen Lichts leuchtete… die Tür war leicht geöffnet… er streckte die Hand aus, um die Tür weiter aufzudrücken und -

Ron gab einen lauten, rasselnden, offenherzigen Schnarcher von sich und Harry erwachte plötzlich mit ausgestreckter rechter Hand in der Dunkelheit, um eine Tür zu öffnen die Hunderte von Meilen entfernt war. Er ließ sie mit vermischten Gefühlen aus Enttäuschung und Schuld fallen. Er wußte, er sollte die Tür nicht sehen, aber zur selben Zeit.fühlte er sich so verbraucht, aber mit soviel Neugierde was hinter dieser Tür lag, das er nicht über Ron verärgert sein konnte… wenn er nur seinen Schnarcher um einen Moment hätte verschieben können.

* * *

Sie betraten die Große Halle am Montag morgen im selben Augenblick wie die Posteulen. Hermine war nicht die einzige die auf den Tagespropheten wartete; nahezu jeder war begierig darauf Neuigkeiten über die geflohenen Todesser zu erfahren, die, trotz vieler berichteter Sichtungen, noch immer nicht gefangen waren. Sie gab der Liefereule einen Knut und faltete die Zeitung eifrig auseinander während Harry sich einen Orangensaft einschenkte; da er nur ein kurzes Schreiben während des gesamten Jahres empfangen hatte, war er sicher, als die erste Eule mit einem dumpfen Aufschlag landete, daß sie einen Fehler gemacht hatte.

»Wer bist du denn?«fragte er sie und nahm den Orangensaft unter ihren Schnabel weg und lehnte sich vor, um den Empfänger und die Adresse lesen zu können:

Harry Potter Große Halle Hogwarts Schule Die Stirn runzelnd, wollte er gerade den Brief von der Eule nehmen, aber bevor er das machen konnte, flatterten drei, vier, fünf weitere Eulen neben der ersten und rangelten um den Platz, traten in die Butter und stoßen das Salz um und jede versuchte ihren Brief als erstes abzugeben.

»Was geht den hier vor?«fragte Ron mit Verwunderung, als der gesamte Gryffindortisch sich vorlehnte, um zu sehen was vor sich ging und weitere sieben Eulen zwischen den ersten landeten und kreischten, schrieen und mit den Flügeln flatterten.

»Harry!«sagte Hermine atemlos, ihre Hände in die gefiederte Masse stürzend und eine schreiende Eule, die ein langes, zylinderförmiges Paket trug, herausziehend.»Ich weiß, was das bedeutet – öffne das hier als erstes!«

Harry riss die braune Verpackung auf. Er entpackte eine fest eingerollte Kopie der Märzausgabe des Wortklaubers. Er rollte sie auf und sah sein eigenes Gesicht von der Titelseite schüchtern grinsen. In großen roten Buchstaben standen über dem Bild die Worte:

HARRY POTTER SPRACH ES SCHLIEßLICH AUS:

DIE WAHRHEIT ÜBER DU-WEIßT-SCHON-WEN

UND DIE NACHT, IN DER ICH IHN ZURÜCKKOMMEN SAH

»Das ist gut, oder nicht?«sagte Luna, die zum Gryffindortisch herüber schlenderte und sich jetzt zwischen Fred und Ron auf die Bank drängte.»Es kam gestern raus, ich fragte Dad, ob dir eine kostenlose Ausgabe zuschicken könnte. Ich nehme an, das hier,«sie schwang ihre Hand über die versammelten Eulen, die immer noch vor Harry auf dem Tisch kämpften,»sind Briefe von Lesern.«

»Das ist es, wovon ich gedacht hatte, daß es passieren würde.«sagte Hermine eifrig.»Harry, würde es dir etwas ausmachen wenn wir -?«

»Bedient euch«sagte Harry ein wenig irritiert.

Ron und Hermine begannen beide Umschläge aufzureißen.

»Dieser hier ist von einem Kerl der meint du bist nicht ganz dicht.«sagte Ron auf seinen Brief hinunterblickend.»Ah, gut…«

»Diese Frau meint du solltest es mit einem guten Lehrgang über Schockzauber im St. Mungo Hospital probieren.«sagte Hermine enttäuscht und sah für einen Moment zerknirscht aus.

»Dieser hier sieht jedoch OK aus.«meinte Harry langsam, den langen Brief einer Hexe aus Paisley flüchtig überfliegend.»Hey, sie sagt, sie glaubt mir!«

»Dieser ist zweigeteilter Meinung.«meinte Fred, der sich dem Briefe öffnen mit großer Begeisterung angeschlossen hatte.»Sagt, du wirkst auf andere nicht wie ein Verrückter, aber er will nicht wirklich glauben, daß Du-Weißt-Schon-Wer zurückgekommen ist. Also weiß er nicht was er jetzt denken soll. Himmeldonnerwetter, was für eine Vergeudung von Pergament.«

»Hier ist noch einer, den du überzeugt hast, Harry! rief Hermine aufgeregt.»Nachdem ich Ihre Seite der Geschichte gelesen habe, komme ich zwingend zu dem Ergebnis, daß der Tagesprophet Sie sehr ungerecht behandelt hat… Ein wenig möchte ich schon glauben, daß Er-der-nicht-genannt-werden-muß zurückgekehrt ist, ich sehe mich gezwungen zu akzeptieren, daß Sie die Wahrheit sagen… Oh, das ist wundervoll!«.»Noch einer der denkt du redest Unsinn.«sagte Ron, einen zerknüllten Brief über seine Schulter werfend…»aber diese meint, du habest es geschafft sie zu überzeugen und sie denkt jetzt, du bist ein wahrer Held – sie hat auch eine Fotografie beigefügt – wow!

»Was geht denn hier vor sich?«erkundigte sich eine falsche, süße mädchenhafte Stimme.

Harry schaute auf, die Hand voll mit Briefumschlägen. Professor Umbridge stand hinter Fred und Luna, ihre wulstigen Krötenaugen überflogen flüchtig das Durcheinander aus Eulen und Briefen auf dem Tisch vor Harry. Hinter ihr sah er viele Mitschüler, die alles eifrig beobachteten.«

»Warum haben Sie alle diese Briefe bekommen, Mr. Potter?«fragte sie langsam.»Ist das neuerdings ein Verbrechen?«

meinte Fred laut»Post bekommen?«

»Sein sie vorsichtig, Mr. Weasley, oder es wird nötig Sie nachsitzen zu lassen,«sagte Professor Umbridge.«Nun, Mr.

Potter?«

Harry zögerte, doch er sah keinen Weg wie er das, was er getan hatte verheimlichen konnte; es war sicherlich nur eine Frage der Zeit bevor eine Ausgabe des»Wortklaubers«Professor Umbridges Aufmerksamkeit erregte.

»Mir haben Leute geschrieben weil ich ein Interview gegeben habe.«erwiderte Harry,»über das, was mir im letzten Juni passiert ist.«

Aus irgendeinem Grund blickte er zum Lehrertisch als er dieses sagte. Harry hatte das absonderlichste Gefühl, daß Dumbledore ihn nur einen Augenblick vorher beobachtet hatte, doch als er zum Schulleiter schaute, schien dieser in ein Gespräch mit Professor Flitwick vertieft zu sein.»Ein Interview?«wiederholte Professor Umbridge. Ihre Stimme war dünner und höher als sonst.»Was meinen Sie damit?«

»Ich meine damit, daß ein Reporter mir Fragen gestellt hat und ich sie beantwortet habe.«sagte Harry.»Hier…«

Und er warf ihr die Ausgabe des»Wortklaubers«zu. Sie fing sie auf und starrte auf das Titelblatt hinunter. Ihr bleiches, teigiges Gesicht lief hässlich und ungleichmäßig violett an.

»Wann haben Sie das getan?«fragte sie. Ihre Stimme zitterte leicht.»Am letzten Wochenende in Hogsmeade.«sagte Harry.

Sie sah ihn an, weiß glühend vor Wut, das Magazin in ihren Wurstfingern schüttelnd.

»Es wird für Sie keine Ausflüge nach Hogsmeade mehr geben, Mr. Potter.«flüsterte sie.»Wie können Sie es wagen?…

Wie können sie nur…«Sie atmete einmal tief ein.»ich habe immer und immer wieder versucht Ihnen beizubringen keine Lügen zu erzählen. Diese Botschaft ist anscheinend noch nicht richtig eingedrungen. Fünfzig Punkte Abzug für Gryffindor und eine weitere nachsitzenswerte Woche.«

Sie stolzierte davon, Das Magazin Der Wortklauber fest umfasst an ihren Oberkörper geklammert, verfolgt von den Blicken vieler Schüler.

Am nächsten Vormittag waren in der ganzen Schule gewaltige Schilder aufgehängt worden, nicht nur an den Schwarzen Brettern der Häuser, sondern auch in den Gängen und Klassenräumen.

AUF ANORDNUNG DER GROSSINQUISITORIN VON HOGWARTS

Jeder Schüler, der eine Ausgabe des Magazins»Der Wortklauber«besitzt und damit angetroffen wird, wird der Schule verwiesen.

Das Obige gilt in Übereinstimmung mit dem Bildungserlaß Nummer Siebenundzwanzig.

gezeichnet: Dolores Jane Umbridge, Hochinquisitorin Aus irgendeinem Grund strahlte Hermine jedes Mal wenn sie einen Blick auf eines dieser Schilder erhaschte vergnügt.

»Worüber genau bist du so glücklich?«fragte Harry sie.»Oh, Harry, siehst du es denn nicht?«hauchte Hermine»Wenn sie irgendetwas machen konnte um absolut sicherzustellen, daß jede einzelne Person in dieser Schule dein Interview lesen wird, dann ist es dieses zu verbieten!«

Und es schien, daß Hermine ziemlich richtig lag. Am Ende des Tages, obschon Harry nicht einmal irgendwo in der Schule einen Schnipsel von»Der Wortklauber«gesehen hatte, schien es als würden an diesem Ort alle zusammen aus dem Interview zitieren. Harry hörte sie darüber flüstern als sie sich für den Unterricht draußen anstellten, während des.Mittagessens und in den Nachmittagsstunden darüber diskutieren, während Hermine gleich berichtete, daß jede Besitzerin von einem der Schränke in den Mädchentoiletten darüber gesprochen hatte als sie vor»alte Runen«

hereinschneite.

»Dann haben sie mich bemerkt und offensichtlich haben sie gewusst, daß ich dich kenne. So haben sie mich mit Fragen bombardiert.«erzählte Hermine Harry, ihre Augen glänzten.»Und Harry, ich denke, daß sie dir glauben, ich tue das wirklich, ich glaube, du hast es letztendlich geschafft sie zu überzeugen!«

In der Zwischenzeit stolzierte Professor Umbridge durch die Schule, hielt auf Geratewohl Schüler an und verlangte daß sie ihre Schulbücher auspackten und ihre Taschen leerten. Harry wußte, daß sie nach Ausgaben des Magazins»Der Wortklauber«suchte, doch die Studenten waren ihr meilenweit voraus. Die Seiten auf denen Harrys Interview stand waren verzaubert worden damit sie Auszügen aus Büchern ähnelten wenn jemand anders als die betreffenden Schüler es lesen wollten, oder die Seiten waren magisch wie leer gewischt bis man sie genauer durchsehen wollte.

Den Lehrern war es natürlich durch den Bildungserlaß Nummer sechsundzwanzig untersagt das Interview zu erwähnen, doch sie fanden trotzdem andere Wege um ihren Gefühlen darüber Ausdruck zu verleihen. Professor Sprout verteilte zwanzig Punkte als Harry ihr eine Gießkanne brachte, ein strahlender Professor Flitwick drängte ihm am Ende der Zauberkunststunde eine Schachtel mit quiekenden Zuckermäusen auf, sagte:»Pst!«und hastete davon und Professor Trelawney brach während der Wahrsagestunde in hysterische Schluchzer aus und verkündete der erschrockenen Klasse, und einer sehr missbilligenden Professor Umbridge, daß Harry nach allem keinen frühen Tod erleiden würde, sondern ein hohes Alter erreichen, Zauberminister werden und zwölf Kinder haben würde.

Doch was Harry am glücklichsten machte, war, daß Cho am nächsten Tag zu ihm aufschloss als er sich beeilte zu Verwandlungen zu kommen. Bevor er wußte wie ihm geschah, lag ihre Hand in seiner und sie hauchte ihm ins Ohr:

»Es tut mir wirklich, wahrhaftig, tatsächlich Leid. Dieses Interview war so tapfer… es hat mich zum Weinen gebracht.«

Es tat ihm Leid, zu hören, daß sie darüber noch mehr Tränen vergossen hatte, doch sehr froh, daß sie wieder miteinander sprachen, und noch viel erfreuter war er, als sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab und wieder davoneilte. Und unglaublich, als er aus dem Verwandlungsunterricht nach draußen kam, nicht eher als sonst, geschah etwas ebenso Erfreuliches: Seamus trat auf ihn zu um ihn anzusehen.

»Ich wollte dir nur sagen,«murmelte er auf Harrys linkes Knie schielend,»Ich glaube dir. Und ich habe ein Exemplar von dem Magazin an meine Mama geschickt.«Hätte es noch irgendetwas Zusätzlichen bedurft um Harrys Glück vollständig zu machen, dann war es die Reaktion die er von Malfoy, Crabbe und Goyle bekam. Er sah sie später an dem Nachmittag in der Bibliothek, die Köpfe zusammengesteckt. Sie waren mit einem ungepflegt aussehenden Jungen dort, der Theodore Nott hieß, wie Hermine ihm zuflüsterte.

Sie drehten sich zu Harry um als der die Regale nach dem für»teilweises Verschwinden«benötigten Buch durchstöberte: Goyle ließ seine Fingergelenke bedrohlich knacken und Malfoy wisperte etwas unzweifelhaft Übles zu Crabe. Harry wußte sehr genau, wieso sie so handelten: Er hatte all ihre Väter als Todesser benannt.

»Und das Beste ist.«flüsterte Hermine schadenfroh,»ist, daß sie dir nicht widersprechen können, weil sie nicht eingestehen können, daß sie den Artikel gelesen haben!«

Zur Krönung des Ganzen erzählte Luna ihm während des Abendessens, daß noch nie eine Ausgabe von»Der Wortklauber«schneller ausverkauft worden war,

»Mein Vater druckt welche nach!«erzählte sie Harry, ihre Augen leuchteten aufgeregt.»Er kann gar es gar nicht glauben, er sagt die Leute scheinen daran sogar mehr interessiert zu sein als an Knitterhörnigen Schnarchern.«

In dieser Nacht war Harry der Held im Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Fred und George hatten es gewagt, das Cover des Wortklaubers mit einem Vergrößerungszauber zu belegen und es an die Wand zu hängen, so daß Harrys riesiger Kopf auf die Geschehnisse herunterblickte und hin und wieder Dinge wie»Die im Ministerium sind Schwachköpfe«

und»Friß Unrat, Umbridge!«mit lauter Stimme sagte. Hermine fand dies nicht sonderlich lustig, sie meinte, das störe sie in ihre Konzentration, und gereizt ging sie schließlich früh ins Bett. Harry mußte selber zugeben, daß das Poster nach ein, zwei Stunden nicht mehr so lustig war, besonders, als der Sprachzauber begann sich abzunutzen, und es zusammenhanglose Worte wie»Unrat«und»Umbridge«in immer häufigeren Abständen und mit immer höherer Stimmerief. Tatsächlich begann sie, seinen Kopf schmerzen und seine Narbe wieder unangenehm prickeln zu lassen.

Zur Enttäuschung der Leute, die um ihn saßen und ihn baten, zum x-ten mal von dem Interview zu erzählen, gab er bekannt, daß auch er früh ins Bett gehen wollte.

Der Schlafsaal war leer, als er ihn erreichte. Er lehnte seine Stirn einen Moment an das kühle Glas des Fensters neben seinem Bett; das beruhigte seine Narbe. Dann zog er sich aus und ging ins Bett und wünschte sich, seine Kopfschmerzen würden verschwinden. Ihm war auch ein wenig übel. Er rollte sich auf die Seite, schloß seine AUgen und war beinahe sofort eingeschlafen…

Er stand in einem dunklen Raum mit Vorhängen, der lediglich von einem einzigen Leuchter mit Kerzen erhellt wurde.

Seine Hände lagen verkrampft auf der Lehne des Stuhles vor ihm. Sie waren langgliedrig und weiß, so als ob sie.jahrelang kein Sonnenlicht abbekommen hätten, und sahen gegen den dunklen Samt des Stuhles aus wie große, blasse Spinnen.

Hinter dem Stuhl, in einem kleinen, von den Kerzen erleuchteten Bereich, kniete ein Mann in einem schwarzen Umhang.

»Es scheint mir, als wäre ich schlecht beraten worden,«sagte Harry mit einer hohen, kalten Stimme, die vor Ärger bebte.

»Meister, ich bitte unterwürfig um Entschuldigung,«krächzte der Mann auf dem Boden. Sein Hinterkopf schimmerte im Kertenlicht, und er schien zu zittern.

»Ich geb dir nicht die Schuld, Rookwood,«sagte Harry in der kalten, grausamen Stimme.

Er löste seinen Griff um die Stuhllehne und ging herum, näher zu dem Mann, der sich auf dem Boden kauerte, bis er direkt vor ihm in der Dunkelheit stand, er sah von einer größeren Höhe als üblich auf ihn herab.

»Bist du dir deiner Fakten bewußt, Rookwood?«fragte Harry.

»Ja, mein Lord, ja… Immerhin… immerhin habe ich mal gearbeitet… für die Abteilung für…«

»Avery hat mir berichtet, Bode würde es schaffen, es zu beseitigen.«

»Bode hätte es nie nehmen können, Meister… Bode muß gewußt haben, daß er es nicht konnte… Unbezweifelt, sonst hätte er sich Malfoys Imperius-Fluch nicht so widersetzt…«

»Steh auf, Rookwood,«wisperte Harry.

Der knieende Mann fiel in seiner Hast zu gehorchen beinahe vorne über. Sein Gesicht war pockennarbig; die Narben wirkten im Kerzenlicht wie ein Relief. Er blieb etwas gebeugt stehen, beinahe, als würde er sich verbeugen, und warf verängstigte Blicke hinauf in Harrys Gesicht.

»Es war gut von dir, mir das zu erzählen,«sagte Harry,»sehr gut… Ich habe Monate mir fruchtlosen Plänen verschwendet, scheint mir… Aber egal, wir fangen noch einmal an, jetzt… Du hast Lord Voldemorts Erkenntlichkeit…

Rookwood.«

»Mein Lord… ja, mein Lord,«keuchte Rookwood, seine Stimme vor Erleichterung heiser.

»Ich werde deine Hilfe brauchen. Ich werde alle Informationen brauchen, die du liefern kannst.

»Natürlich, mein Lord, natürlich… alles…«

»Sehr gut… du darfst dich entfernen. Schick Avery zu mir.«

Rookwood schlurfte rückwärts, verbeugte sich, und verschwand durch eine Tür.

Alleingelassen in dem dunklen Raum drehte sich Harry zur Wand. Ein angestoßener, alter Spiegel hing dort an der Mauer in den Schatten. Harry ging auf ihn zu. Seine reflektin wurde in der Dunkelheit größer und deutlicher… ein gesicht, weißer als ein Schädel… rote Augen mit Schlitzen als Pupille…

»Neeeiiiiiiiiin«

»Was ist?«schrie eine Stimme in der Nähe.

Harry schlug wie verrückt um sich, verhedderte sich in den Vorhängen und fiel aus dem Bett. Einige Sekunden lang wußte er nicht, wo er war, er war davon überzeugt, daß er das weißen, skelettartige Gesicht ihn aus dem Dunkeln sehen würde, doch dann sprach Rons Stimme zu ihm, ganz nah.

»Hörst du wühl auf, dich wie ein Verrückter aufzuführen, damit ich dich hier raushelfen kann?«

Ron zog an den Stoffbahnen des Himmelbettes, und Harry starrte ihn im Mondlicht an, flach auf seinem Rücken, seine Narbe brannte schmerzhaft. Ron sah so aus, als hätte er sich gerade bettfertig gemacht, einen Arm hatte er aus seinem Umhang gezogen.

»Ist wieder jemand angegriffen worden?«fragte Ron und zerrte Harry grob auf die Füße.»Ist es Dad? Ist es diese Schlange?«

»Nein – allen gehts gut -«keuchte Harry, dessen Stirn sich so anfühlte, als würde sie unter Feuer stehen würden.»naja…

Avery… der ist in Schwierigkeiten… er hat ihm falsche Information gegeben… Voldemort ist wirklich ärgerlich…«

Harry stöhnte und sank zitternd auf sein Bett und rieb seine Narbe.

»Aber Rookwood wird ihm jetzt helfen… er ist wieder auf der richtigen Spur.«

»Wovon redest du?«sagte Ron, er klang dabei veränstigt.»Meinst du… du hast gerade Du-weißt-schon-wen gesehen?«.»Ich

* * *

war

* * *

Du-Weißt-Schon-Wer,«sagte Harry, und er streckte seine Hände in die Dunkelheit aus und hielt sie sich vor das Gesicht, um nachzuprüfen, daß sie nicht mehr langfingrig und tötlich-weoß waren.»Er war mit Rookwood zusammen, das ist einer der Todesser, die aus Askaban ausgebrochen sind, erinnerst du dich? Rookwood hat ihm gerade erzählt, daß Bode es nicht geschafft hat.«

»Was nicht geschafft hat?«

»Irgendetwas herauszuholen… er sagte, Bode mußt gewußt haben, daß er es nicht tun konnte… Bode war unter dem Imperius-Fluch… ich glaube, er sagte, Malfoys Dad hätte den Fluch gesprochen.«

»Bode war verzaubert, um etwas herauszuholen?«sagte Ron,»Aber – Harry, das muß die…«

»Die Waffe sein,«beendete Harry den Satz für ihn.»Ich weiß.«

Die Tür zum Schlafsaal öffnete sich, und Dean und Seamus kamen herein. Harrs schwang seine Beine zurück ins Bett.

Er wollte nicht so aussehen, als wäre eben etwas eigenartiges passiert, gerade, wo Seamus eben aufgehört hatte, Harry für verrückt zu halten.

»Hast du gerade gesagt,«murmelte Ron und kam mit seinem Kopf näher, er tst ao, als würde er sich von dem Wasser aus dem Jrug auf dem Nachttisch nehmen,»daß du Du-Weißt-Schon-Wer

* * *

gewesen

* * *

bist?

»Ja,«sagte Harry ruhig.

Ron nahm einen unnörig großen Schluck Wasser; Harry sah, wie es über sein Kinn auf seine Brust floß.

»Harry,«sagte er, als Dean und Seamus laut herumräumten, sich ihre Umhänge auszogen und sich unterhielten,»Erzähl das unbedingt…«

»Ich habe nichts zu erzählen,«sagte Harry kurzangebunden,»Ich hätte gar nichts gesehen, wenn ich Occlumantie könnte. Ich denke, ich sollte lernen, solch ein Zeug einfach auszusperren. Das ist das, was sie wollen.«

Mit»sie«meinte er Dumbledore. Er ging zurück ins Bett und rollte sich auf die Seite, mit seinem Rücken zu Ron, und nach einer Weile hörte er auch Rons Matratze quietschen, als er sich hinlegte. Harrys Narbe begann zu brennen, er biß hart in sein Kissen, um sich davon abzuhalten, ein Geräusch zu machen. Irgendwo, so wußte er, wurde Avery gerade bestraft.

* * *

Harry und Ron warteten bis zur Pause am nächsten Morgen, um Hermine genau zu erzählen, was passiert war; sie wollten ganz sicher gehen, daß sie nicht belauscht werden konnten. Sie standen in ihrer gewohnten Ecke des kalten und windigen Schulhofes, und Harry erzählte ihr jede Einzelheit des Traumes, an die er sich erinnerte. Ale er fertig war, sagte sie einige Momente lang nichts, sondern starrte mit einer Art schmerzhaften Intensität zu Fred und George auf der anderen Seite des Hofes hinüber. Sie beide waren kopflos und verkauften ihre magischen Hüte, die in ihren Umhängen versteckt waren.

»Also deswegen haben sie ihn umgebracht,«sagte sie leise und wandte ihren Blick schließlich von Fred und George ab.

»Als Bode versucht hat, die Waffe zu stehlen, passierte etwas komisches mit ihm. Ich denke, da müssen einige Verteidigungdflüche drauf liegen, oder um sie herum sein, damit keiner sie anfassen kann. Darum war er in St.

Mungos, irgendwas in seinem Gehirn ist komisch geworden, und er konnte nicht sprechen. Aber erinnert ihr euch daran, was der Heiler gesagt hat? Daß er sich erholte? Und sie konnten es nicht riskieren, daß es ihm besser ging, oder?

Ich meine, der Schreck über was auch immer passierte, als er die Waffe berührte, vielleicht hat es den Imperius-Fluch aufgehoben. Wenn er erstmal seine Stimme zurückbekommen hätte, hätte er sicher erklärt, was er getan hatte, oder? Sie hätten gewußt, daß er geschickt worden war, um die Waffe zu stehlen. Natürlich wäre es einfach für Lucius Malfoy gewesen, den Fluch auf ihn zu legen. Er war doch nie aus dem Ministeriumherausgegangen?«

»Er hing dort herum, an dem Tag, an dem ich meine Anhörung hatte,«sagte Harry.

»Im… wartet mal, er war an dem Tag in der Abteilung für Mysterien! Dein Dad sagte, daß er sich vielleicht da herunterschleichen wollte, um herauszufinden, was bei meiner Anhörung passierte, aber was, wenn…«

»Sturgis!«keuchte Hermine und sah aus wie vom Donner gerührt.

»Bitte?«sagte Ron und sah fassungslos aus.

»Sturgis Podmore-«sagte Hermine atemlos,»eingesperrt, weil er versucht hatte, durch diese Tür zu gelangen. Lucius Malfoy muß ihn auch dazu gebracht haben. Ich wette, er hat es an dem Tag verscuht, als du ihn da gesehen hattest,

Harry.

Sturgis hatte doch Moodys Tarnumhang, richtig? Also, was, wenn er an der Tür Wache gestanden hatte, und Malfoy hatte gehört, wie er sich bewegt hatte – oder er hat einfach erraten, daß da jemand war – oder er hat den Imperius-Fluch einfach auf Verdacht gesprochen, falls jemand da war? Also, wenn Sturgis das nächste mal die Gelegenheit hatte -.vielleicht, wenn er wieder dran war mit Wache stehen – hat er versucht, in die Abteilung hineinzukommen, um für Voldemort die Waffe zu stehlen – Ron, sei ruhig – aber er wurde gefalß und nach Askaban geschickt…«

Sie starrte Harry an.

»Und jetzt hat Rockwood Voldemort gesagt, wie er an die Waffe kommt?«

»Ich habe nicht das ganze Gespräch mitbekommen, aber danach klang es,«sagte Harry.»Rockwood arbeitet normalerweise dort… vielleicht wird Voldemort Rockwood aussenden, es zu tun?«

Hermine nickte, anscheinend tief in Gedanken versunken. Dann, völlig abrupt, sagte sie,»Aber du hättest das überhaupt nicht sehen sollen, Harry.«

»Was?«sagte er verblüfft.

»Du solltest lernen, wie du deinen Geist vor solchen Dingen verschließen kannst,«sagte Hermine plötzlich finster.

»Ich weiß, daß ich das soll,«sagte Harry,»Aber -«

»Nun, ich denke wir sollten es einfach versuchen und vergessen, was du gesehen hast,«sagte Hermine entschlossen.

»Und du solltest dich von jetzt an ein wenig mehr anstrengen bei deiner Occlumantie.«

Harry war so wütend auf sie, daß er für den Rest des Tages nicht mit ihr sprach, der sich als weiterer schlechter herausstellte. Wenn die Leute nicht über den Ausbruch der Todesser auf den Fluren diskutierten, dann lachten sie über Gryffindors bodenlos schlechte Leistung im Spiel gegen Hufllepuff; die Slytherins sangen Weasley ist unser König so laut und häufig, daß Filch es vor Sonnenuntergang aus purer Verärgerung auf den Fluren verboten hatte.

Die Woche wurde nicht besser, je weiter sie voranschritt. Harry erhielt zwei weitere D«s in Zaubertränke; er saß immer noch auf heißen Kohlen, das Hagrid an die Luft gesetzt werden könnte; und er konnte immer noch nicht aufhören an den Traum zu denken, in dem er Voldemort gewesen war – wenngleich er es nicht mehr Ron und Hermine gegenüber erwähnte; er wollte nicht schon wieder von Hermine Bescheid gestoßen bekommen. Er wünschte sich sehr, daß er mit Sirius darüber hätte reden können, aber das war außer Frage, so versuchte er die Frage in den hintersten Winkel seines Gedächtnisses zu verdrängen.

Unglücklicherweise, war der hinterste Winkel seines Geistes nicht mehr der sichere Ort, der er einstmals gewesen war.

»Steh auf, Potter.«

Ein paar Wochen nach seinem Traum von Rockwood, befand sich Harry doch wieder auf dem Fußboden von Snapes Büro kniend, versuchend, seinen Kopf zu klären. Er war gerade gezwungen worden, wieder einmal, einen Strom seines sehr frühen Gedächtnisses wiederzubeleben, von dem er nicht einmal gewußt hatte, dß er ihn hatte, die meisten davon waren Erniedrigungen die er durch Dudley und seine Bande erlitten hatte, als er noch zur Grundschule ging.

»Diese letzte Erinnerung,«sagte Snape.»Was war das?«

»Ich weiß nicht,«sagte Harry, der überdrüssig auf die Beine kam. Er fand es zunehmen schwieriger, einzelne Erinnerungen aus dem Wust an Bildern und Klängen zu lösen, die Snape weiter hervorrief.»Sie meine die, wo mein Cousin es versucht, mich in der Toilette stehen zu lassen?«

»Nein,«sagte Snape weich.»ich meine die über den Mann, der in der Mitte eines trüben Raumes kniet…«

»Es ist… nichts,«sagte Harry.

»Snapes dunkle Augen bohrten sich in Harrys. Sich daran erinnerd was Snape über Augenkontakt sagte, der entscheidend für die Legilimantie war, blinzelte Harry und sah weg.

»Wie kommt es, das dieser Mann in dem Raum in deinem Kopf ist, Potter?«sagte Snape.

»Es -«sagte Harry, der überall hinsah, nur nicht zu Snape,»es war – nur ein Traum, den ich hatte.«

»Ein Traum?«wiederholte Snape.

Es gab eine Pause, während der Harry starr ein paar großer toter Froschaugen in einem Glas mit purpurner Flüssigkeit schwebten, ansah.

»Sie wissen, warum wir hier sind, nicht wahr, Potter?«sagte Snape, mit einer leisen, gefährlichen Stimme.»Sie wissen, warum ich meine Abende für diese lästige Sache aufgebe?«

»Ja,«sagte Harry steif.

»Erinnern sie mich daran, warum wir hier sind, Potter.«

»Damit ich Occlumantie lernen kann,«sagte Harry, der jetzt einen toten Aal anstarrte…»Korrekt, Potter. Und du scheinst schwer von Begriff zu sein -«Harry sah zu Snape zurück, voller Hass»- ich hätte gedacht, daß du nach über zwei Monaten du Fortschritte mit den Übungen gemacht hättest. Wieviele Träume über den Dunklen Lord hast du gehabt?«

»Nur diesen einen,«log Harry.

»Vielleicht,«sagte Snape, seine dunklen, kalten Augen verengten sich ein wenig,»vielleicht gefällt es dir ja, die Visionen und Träume zu haben, Potter. Vielleicht geben sie dir das Gefühl etwas besonders zu sein – jemand wichtiges?«

»Nein, das tun sie nicht,«sagte Harry, den Kiefer zusammengepresst und seine Finger legten sich fester um den Griff seines Zauberstabes.

»Das ist gut so, Potter,«sagte Snape kalt,»weil du niemand besonderes oder wichtiges bist, und es ist nicht deine Aufgabe, herauszufinden, was der Dunkle Lord seinen Todessern sagt.«

»Nein – das ist ihre Aufgabe, nicht wahr?«sage Harry ihm mit einem Seitenhieb.

Er hatte es nicht so gemeint; es war aus ihm herausgeplatzt. Für einen langen Moment starrten sie einander an, Harry war davon überzeugt, zu weit gegangen zu sein. Aber da war ein merkwürdiger, beinahe zufriedener Ausdruck auf Snapes Gesicht, als er antwortete.

»Ja, Potter,«sagte er, seine Augen schimmerten.»Das ist meine Aufgabe. Jetzt, wenn du soweit bist, werden wir weitermachen.«

Er hob seinen Stab:»Eins – zwei – drei – Legilimens!«

Einhundert Dementoren bewegten sich über den See auf Harry zu… er verdrehte sein Gesicht in Konzentration… sie kamen näher… er konnte die dunklen Löcher unter ihren Kapuzen sehen… nun sah er auch Snape der vor ihm stand, seine Augen auf Harrys Gesicht fixiert, leise im Flüsterton murmelnd… und irgendwie wurde Snape klarer, und die Dementoren wurden zunehmen schwächer…

Harry hob seinen eigenen Zauberstab.

»Protego!«

Snape schwankte – sein Stab flog nach oben, fort von Harry – und plötzlich wimmelten Erinnerungen in Harrys Geist, die nicht seine eigenen waren: ein hakennasiger Mann schrie eine niederkauernde Frau an, während ein kleiner, dunkelhaariger Junge in einer Ecke weinter… ein fetthaariger Teenager saß alone in einem dunklen Schlafzimmer, zielte mit seinem Stab an die Decke, schoß Fliegen herunter… ein Mädchen lachte über einen dürren Jungen, der versuchte einen bockenden Besenstiel zu besteigen -