123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 48

Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 48

»WAS DENKEN SIE,WAS SIE HIER TUN?«

»Oh, verdammt,«flüsterte Ginny, die aufsprang,»Ich hab vergessen -”

Madam Pince stürzte auf sie zu, ihr schrumpeliges Gesicht vor Zorn verzogen.

»Schokolade in der Bibilothek!«schrie sie.»Raus – raus – RAUS!«

Und indem sie ihren Zauberstab herauszog, verleitete sie Harrys Bücher, seine Tasche und sein Tintenfass ihn und Ginny aus der Bibliothek zu jagen, wobei sie die Sachen wiederholt auf den Kopf schlugen, während sie rannten.

* * *

Als ob die Wichtigkeit ihrer bevorstehenden Prüfungen noch unterstrichen werden müsste, erschien kurz vor dem Ende der Ferien ein Haufen Pamphlete, Handzettel und Anzeigen, die verschiedene Zauberkarrieren betrafen auf den Tischen des Gryffindor Gemeinschaftsraumes, zusammen mit einem Anschlag auf dem Brett, die lautete Laufbahnvorschläge Es wird von allen Fünftklässlern erwartet, daß sie in der ersten Woche des Sommerhalbjahres an einem kurzen Treffen mit ihren Hauslehrern teilnehmen, um ihre zukünftigen Laufbahnen zu besprechen. Die Zeiten der individuellen Termine sind unten aufgelistet.

Harry sah auf die Liste herab und sah, daß er Montag um halb zwei in McGonagalls Büro erwartet wurde, was bedeuten würde, daß er den größten Teil von Wahrsagen verpassen würde. Er und die anderen Fünftklässler verbrachten einen beträchtlichen Teil des letzten Wochenendes der Osterferien damit, die Laufbahninformationen durchzulesen, die dort zu ihrer Lektüre hingelegt worden waren…»Nun, ich mag Heilen nicht,«sagte Ron am letzten Abend der Ferien. Er war in einen Handzettel, der das gekreuzte Knochen – und Zauberstab – Emblem von St. Mungo auf der Vorderseite trug, vertieft.»Hier steht, daß man mindestens ein A im UTZ in Zaubertränke, Kräuterkunde, Verwandlung, Zauberkunst und Verteidigung gegen die Dunklen Künste braucht. Ich meine… lieber Himmel… die wollen nicht viel,oder?«

»Nun, es ist ein sehr verantwortungsvoller Job, nicht wahr?«sagte Hermine geistesabwesend.

Sie studierte einen hell pink- und orangefarbenen Handzettel, der mit»SIE DENKEN ALSO, DAß SIE GERNE MIT

MUGGELN ZUSAMMENARBEITEN WÜRDEN?«überschrieben war.»Anscheinend brauchst du nicht viele Qualifikationen um mit Muggeln zusammenzuarbeiten; alles was sie haben wollen, ist ein ZAG in Muggelkunde: Viel wichtiger ist ihr Enthusiasmus, ihre Geduld und ihr guter Sinn für Humor.«

»Du brauchst mehr, als nur einen guten Sinn für Humor, um mit meinem Onkel zusammenzuarbeiten,«sagte Harry düster.»Mehr einen guten Sinn, wann du dich ducken solltest.«

Er war halbswegs durch ein Pamphlet über das Zaubererbankwesen.»Hört euch das mal an:

Suchen Sie eine herausfordernde Laufbahn, die Reisen, Abenteuer und beträchtliche, mit Gefahr verbundene Schatzzulagen einschließt? Dann ziehen Sie eine Position bei der Gringotts Zaubererbank, die zur Zeit Fluchbrecher für spannende auswärtige Tätigkeiten sucht, in Betracht… Sie wollen Arithmantik, das könntest du machen, Hermine!«

»Ich mag das Bankwesen nicht so sehr,«sagte Hermine vage, sie war nun in»HABEN SIE DAS ZEUG DAZU

SICHERHEITSTROLLE AUSZUBILDEN?«vertieft.

»Hey,«sagte eine Stimme in Harrys Ohr. Er blickte sich um; Fred und George waren zu ihnen herübergekommen.

»Ginny hat mit uns über dich gesprochen,«sagte Fred, der die Beine auf den Tisch vor ihnen hochlegte und dadurch einige Heftchen über eine Laufbahn im Zaubereiministerium veranlasste auf den Boden hinunterzurutschen.»Sie sagte, du mußt mit Sirius sprechen?«

»Was?«sagte Hermine scharf, ihre Hand blieb halbwegs in der Luft auf dem Weg um»LANDEN SIE EINEN

KNALLER IN DER ABTEILUNG FÜR MAGISCHE UNFÄLLE UND KATASTROPHEN.«Aufzuheben.

»Ja…,«sagte Harry, der versuchte lässig zu klingen,»ja, ich dachte, ich würde gerne -”

»Sei nicht so albern,«sagte Hermine, die sich gerade hinsetzte und ihn ansah als ob sie ihren Augen nicht trauen könne.

»Wo sich Umbridge durch die Feuer laviert und alle Eulen filzt?«

»Nun, wir denken, daß wir einen Weg finden könnten, um das zu umgehen,«sagte George, der sich streckte und lächelte.»Es ist ganz einfach eine Ablenkung zu verursachen. Ihr dürftet jetzt bemerkt haben, daß wir in den Osterferien an der Chaosfront reichlich ruhig gewesen sind?«

»Was für einen Sinn macht es, haben wir uns gefragt, die Freizeit zu unterbrechen?«fuhr Fred fort.»Überhaupt keinen, antworteten wir uns selbst Und natürlich hätte wir auch die Leute beim Wiederholen gestört, das wäre das Allerletzte gewesen, was wir gewollt hätten.«

Er nickte Hermine mit einem kleinen, scheinheiligen Nicken zu. Sie sah über diese Rücksichtsnahme ziemlich erstaunt aus.

»Aber ab morgen ist es wieder das übliche Geschäft,«fuhr Fred fort.»Und wenn wir ein bißchen Aufruhr auslösen, warum wollen wir das dann nicht so tun, so daß Harry seine kleine Unterhaltung mit Sirius führen kann?«

»Ja, aber trotzdem,«sagte Hermine mit einer Miene als erkläre sie jemandem sehr Einfältigem etwas völlig Simples,

»selbst wenn ihr tatsächlich eine Ablenkung verursacht, wie soll Harry mit ihm sprechen?«

»Umbridges Büro,«sagte Harry leise.

Er hatte diese Nacht lange darüber nachgedacht und er hatte keine Alternative gefunden. Umbridge hatte ihm selbst erzählt, daß das einzige Feuer, welches nicht beobachtet wurde, ihr eigenes war.

»Bist – du – verrückt?«fragte Hermine mit gedämpfter Stimme.

Ron hatte seinen Handzettel über Jobs im Handel Mit Kultivierten Pilzen sinken lassen und sah der Konversation vorsichtig zu.

»Ich denke, nicht,«antwortete Harry und zuckte mit den Schultern.

»Und wie willst du dort hineinkommen?«

Harry war für diese Frage gewappnet.

»Sirius«Messer.«

»Entschuldigung?«.»Vorletzte Weihnachten hat Sirius mir ein Messer mit dem man jedes Schloss öffnen kann, geschenkt,«sagte Harry.

»So, selbst wenn sie die Türe verzaubert hat, so daß Alohomora nicht funktionieren wird, wo drauf ich wette, daß sie es getan hat…«

»Was denkst du darüber?«verlangte Hermine von Ron und Harry fühlte sich bestechend an Mrs Weasley, die bei Harrys erstem Abendessen in Grimmauld Place an Mr Weasley appeliert hatte, erinnert.

»Ich weiß nich«,«sagte Ron, der alarmiert aussah, weil er gebeten worden war, seine Meinung zu sagen.»Falls Harry es tun möchte, ist es seine Sache, oder?«

»Gesprochen wie ein wahrer Freund und Weasley,«sagte Fred, der Ron fest auf den Rücken klopfte.»Nun dann. Wir gedenken es gleich morgen nach dem Unterricht zu machen, denn es sollte die maximale Wirkung auslösen, wenn jeder in den Korridoren ist – Harry, wir werden es irgendwo im Ostflügel loslassen, werden sie von ihrem eigenen Büro weglotsen – ich vermute, daß wir in der Lage sein sollten, dir, wie viel, zwanzig Minuten garantieren?«sagte er und sah zu George.

»Leicht,«sagte George.

»Was für eine Art Ablenkung ist es?«fragte Ron.

»Du wirst schon sehen, kleines Brüderchen,«sagte Fred, als er und George wieder aufstanden.»Zumindest wirst du das, falls du morgen im Korridor von Gregorius dem Schmierigen herumtrottest.«

* * *

Harry erwachte sehr früh am nächsten Morgen, er war fast so nervös, wie am Morgen seines Disziplinarverhöres im Zaubereiministerium. Es war nicht nur die Aussicht in Umbridges Büro einzubrechen und ihr Feuer zu benutzen um mit Sirius zu sprechen, daß ihn nervös machte, doch das war sicherlich schlimm genug; heute war Harry auch das erste Mal in nächster Nähe zu Snape seit Snape ihn aus seinem Büro geworfen hatte.

Nachdem er eine ganze Weile im Bet gelegen hatte und über den vor ihm liegenden Tag nachgedacht hatte, stand Harry sehr leise auf und ging zu dem Fenster neben Nevilles Bett und starrte auf einen wahrhaft herrlichen Morgen. Der Himmel war von einem klaren, nebligen, opalisierenden Blau. Direkt vor ihm sah Harry die hochaufragende Birke unter der sein Vater einst Snape gequält hatte. Er war sich nicht sicher, was Sirius möglicherweise sagen konnte, daß das, was er in dem Denkarium gesehen hatte, wieder gutmachen würde, aber er wollte unbedingt Sirius«eigene Version von dem was geschehen war hören, um zu sehen, ob es dort einige mildernde Faktoren gegeben hatte, irgendeine Entschuldigung für das Verhalten seines Vaters…

Etwas zog Harrys Aufmerksamkeit auf sich: eine Bewegung am Rande des Verbotenen Waldes. Harry blinzelte in die Sonne und sah Hagrid zwischen den Bäumen hervortreten. Er schien zu humpeln. Wie Harry beobachtete, taumelte Hagrid zur Türe seiner Hütte und verschwand nach drinnen. Harry blickte einige Minuten auf seine Hütte herab. Hagrid trat nicht wieder heraus, jedoch kräuselte Rauch aus dem Schornstein, also konnte Hagrid nicht so schlimm verwundet sein, daß er nicht in der Lage war, das Feuer zu unterhalten.

Harry drehte sich vom Fenster weg, ging zurück zu seinem Koffer und begann sich anzuziehen.

Durch das Vorhaben sich Eintritt in Umbridges Büro zu verschaffen, hatte Harry niemals erwartet, daß dieser Tag ruhig verlaufen würde, aber er hatte auch nicht mit Hermines fast unaufhörlichen Versuchen gerechnet, ihm davon, was er um fünf Uhr tun wollte, abzuraten. Zum allerersten Mal war sie in»Geschichte der Magie«Professor Binns gegenüber beinahe so unaufmerksam wie Harry und Ron, während ihr Strom geflüsterter Warnungen, die Harry verzweifelt zu ignorieren versuchte, nicht abriss.

…«.und wenn sie dich dort erwischt – ganz abgesehen davon, daß du von der Schule fliegst, ist sie imstande und vermutet, daß du mit Schnuffel gesprochen hast, und dieses Mal wird sie dich bestimmt zwingen Veritaserum zu trinken und ihre Fragen zu beantworten…«

»Hermine,«sagte Ron mit leiser und ungehaltener Stimme,»Wirst du aufhören Harry auszuschimpfen und dafür Binns zuhören, oder muß ich mir selbst Notizen machen?«

»Du schreibst zur Abwechslung mal mit, es wird dich nicht umbringen!«

Bis sie die Verliese erreichten, sprachen weder Harry noch Ron mit Hermine. Sie ließ sich nicht abschrecken und nutzte deren Schweigen, um mit ihrem ungebrochenen Schwall schrecklicher Warnungen fortzufahren, die sie unter heftigem Zischen ausstieß, das Seamus dazu veranlasste, fünf ganze Minuten damit zu verschwenden, seinen Kessel nach Löchern zu untersuchen.

Mittlerweile schien sich Snape dazu entschlossen zu haben so zu tun, als ob Harry unsichtbar wäre. Harry war natürlich an diese Taktik gewöhnt, weil sie zu Onkel Vernons Lieblingsbeschäftigungen gehörte, und im Großen und Ganzen war er dankbar, daß er nichts schlimmeres ertragen mußte. Und tatsächlich, verglichen mit dem, was er gewöhnlich von Snape ertragen mußte, seinen Spott und die schneidenden Bemerkungen, hielt er die neue Entwicklung für so etwas wie.eine Verbesserung. Er freute sich zu entdecken, daß es für ihn, wenn man ihn in Ruhe ließ, ganz einfach war, einen Stärkungstrank zu brauen. Am Ende der Stunde füllte er etwas von dem Trank in eine Flasche, verkorkte sie und brachte sie zur Benotung an Snapes Schreibtisch. Er fühlte, daß er wenigstens eine 5 geschafft haben könnte.

Er hatte sich gerade weggedreht, als er ein schmetterndes Geräusch hörte. Malfoy gab ein schreiendes Lachen von sich.

Harry sprang herum. Seine Trankprobe lag in Einzelteilen auf dem Boden und Snape musterte ihn mit einem Ausdruck hämischer Freude.

»Ups,«sagte er sanft.»Eine weitere 6, Potter.«

Harry war zu aufgebracht um zu sprechen. Er schritt zurück zu seinem Kessel, mit der Absicht einen weiteren Flakon zu füllen, sodaß Snape ihn benoten müsste, sah aber zu seinem Entsetzen, daß der Rest des Inhalts verschwunden war.

»Es tut mir leid!«sagte Hermine, die Hände über dem Mund.»Es tut mir wirklich leid, Harry. Ich dachte du seiest fertig, darum habe ich sauber gemacht!«

Harry war nicht fähig zu antworten. Als es läutete, ging er rasch und ohne sich umzusehen aus dem Verlies und sicherte sich zum Mittagessen einen Platz zwischen Neville und Seamus, damit Hermine nicht wieder davon anfangen konnte ihn wegen Umbridges Büro zu nerven.

Er war in einer so schlechten Stimmung als er zu Weissagung ging, daß er die Verabredung zu seinem Berufsberatungstermin mit Professor McGonagall ganz vergessen hatte. Es fiel ihm erst wieder ein, als Ron ihn fragte, warum, er nicht in ihrem Büro sei. Er sauste zurück nach oben und kam, völlig außer Atem, nur ein paar Minuten zu spät.

»Entschuldigung, Professor,«keuchte er, als er die Tür schloss.»Ich habe es vergessen.«

»Schon gut, Potter,«sagte sie munter, aber als sie sprach, rümpfte jemand anderes aus der Ecke die Nase. Harry drehte sich um.

Professor Umbridge saß dort, mit einem Klemmbrett auf ihren Knien, einer übertriebenen kleinen Rüsche um ihren Hals und einem dünnen, schrecklich selbstzufriedenen Lächeln auf ihrem Gesicht.

»Setzen Sie sich, Potter,«sagte Professor McGonagall knapp. Ihre Hände zitterten leicht, als sie die unzähligen Broschüren, die über ihren Schreibtisch verstreut waren, zur Seite schob.

Harry setzte sich mit dem Rücken zu Umbridge und gab sein Bestes so zu tun, als könnte er das Kratzen ihres Federkiels auf dem Klemmbrett nicht hören.

»Also, Potter, dieses Treffen ist dafür gedacht, über alle möglichen Berufspläne zu sprechen, die Sie haben könnten, und Ihnen zu helfen sich zu entscheiden, welche Fächer Sie im sechsten und siebten Jahr weiterhin belegen sollten,«

sagte Professor McGonagall.»Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was Sie nach dem Verlassen von Hogwarts gerne tun würden?«

»Äh-«sagte Harry.

Das kratzende Geräusch hinter ihm machte ihn wahnsinnig.

»Ja?«Professor McGonagall trieb Harry an.

»Also, ich habe darüber nachgedacht, vielleicht Auror zu werden,«murmelte Harry.

»Dafür würden Sie Spitzennoten brauchen,«sagte Professor McGonagall, während sie ein kleines, dunkles Faltblatt unter der Masse auf ihrem Schreibtisch hervorzog und öffnete.»Sie verlangen mindestens fünf ZAKs und

»Erwartungen übertreffend,«wie ich sehe. Dann würde von Ihnen verlangt werden, sich einer Reihe strenger Charakter- und Eignungstests zu unterziehen. Dies ist ein schwieriger Karrierepfad, Potter, sie nehmen nur die Besten.

Ich glaube nicht, daß in den letzten drei Jahren jemand aufgenommen worden ist.«

In diesem Moment gab Professor Umbridge ein winziges Hüsteln von sich, als ob sie herausfinden wollte, wie leise sie dies könnte. Professor McGonagall ignorierte sie.

»Sie werden wissen wollen, welche Fächer Sie belegen sollten, vermute ich?«fuhr sie ein wenig lauter als zuvor fort.

»Ja,«sagte Harry.»Verteidigung gegen die Dunklen Künste, vermute ich?«

»Natürlich,«sagte Professor McGonagall klar.»Ich würde außerdem empfehlen-«

Professor Umbridge hustete noch einmal, diesmal ein wenig lauter. Professor McGonagall schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie wieder und fuhr fort, als ob nichts gewesen wäre.

»Ich würde außerdem Verwandlung empfehlen, weil sich Auroren während ihrer Arbeit häufig verwandeln müssen.

Und ich sollte Ihnen jetzt sagen, Potter, daß ich keine Schüler für meine ZAK Klassen zulasse, bevor sie»Erwartungen übertreffend«oder mehr im Üblichen Zaubererlevel erlangt haben. Ich würde sagen, Sie erreichen»akzeptabel«zu.diesem Augenblick, also werden Sie einiges an harter Arbeit in die Prüfungen investieren müssen, um eine Chance zu haben weiterzumachen. Dann müssen Sie Zauberkunst belegen, immer nützlich, und Zaubertränke. Ja, Potter,

Zaubertränke,«fügte sie hinzu, mit dem kaum merklichen Anflug eines Lächelns.»Zaubertränke und Gegenmittel sind wesentliche Studien für Auroren. Und ich muß Ihnen sagen, daß Professor Snape es absolut ablehnt Schüler anzunehmen, die irgendetwas anderes als»Hervorragend«in ihren OWLs bekommen, also-«

Professor Umbridge zeigte nun ihr entschiedenstes Husten.

»Darf ich dir ein Hustenbonbon anbieten, Dolores?«fragte Professor McGonagall barsch, ohne Professor Umbidge anzusehen.

»Oh nein, vielen Dank,«sagte Umbridge mit diesem einfältigen Lächeln, das Harry so hasste.»Ich habe bloß überlegt, ob ich dich unterbrechen dürfte, Minerva?«

»Ich glaube, du denkst, du kannst,«sagte Professor McGonagall zähneknirschend.

»Ich dachte nur, ob Mr Potter gänzlich das richtige Temperament für einen Auroren besitzt?«sagte Professor Umbridge süßlich.

»Dachtest du?«sagte Professor McGonagall hochmütig.»Also, Potter,«fuhr sie fort, als ob es keine Unterbrechung gegeben hätte,»wenn Sie ernsthaft diese Neigung haben, würde ich Ihnen empfehlen, sich fleißig darauf zu konzentrieren, Ihre Verwandlung und Zaubertränke auf Vordermann zu bringen. Ich sehe, daß Professor Flitwick Sie in den letzten beiden Jahren zwischen»akzeptabel«und»Erwartungen übertreffend«benotet hat, also scheinen Ihre Zauberkünste zufriedenstellend zu sein. Das gleiche gilt für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, dort waren Ihre Noten im allgemeinen hoch, insbesondere Professor Lupin dachte, Sie – bist du sicher, daß du kein Hustenbonbon möchtest, Dolores?«

»Oh danke, kein Bedarf, Minerva,«lächelte Professor Umbridge, die gerade ihr lautestes Husten hervorgebracht hatte.

»Ich war nur überzeugt, daß du Harrys jüngste Note in Verteidigung gegen die Dunklen Künste nicht vorliegen haben könntest. Ich bin ziemlich sicher, daß ich eine Bemerkung dazwischen geworfen habe.«

»Was, dieses Ding?«sagte Professor McGonagall mit umschwingendem Ton, als sie ein pinkes Blatt Pergament zwischen den Blättern aus Harrys Mappe hervorzog. Sie blickte mit leicht hochgezogenen Augenbrauen darauf und legte es ohne Kommentar in die Mappe zurück.

»Ja, wie gesagt, Potter, Professor Lupin dachte, Sie zeigten eine ausgesprochene Befähigung für dieses Fach, und offensichtlich für einen Auroren-«

»Hast du meine Bemerkung nicht verstanden, Minerva?«fragte Professor Umbridge honigsüß, während sie völlig vergaß zu husten.

»Natürlich habe ich sie verstanden,«sagte Professor McGonagall mit so fest zusammen gepressten Zähnen, daß die Worte ein wenig gedämpft herauskamen.«

»Also, dann bin ich verwirrt… es tut mir leid, wenn ich nicht verstehe, warum du Mr Potter falsche Hoffnungen machst, die-«

»Falsche Hoffnungen?«wiederholte Professor McGonagall, die immer noch nicht zu Professor Umbridge herüberschaute.»Er hat Spitzennoten in all seinen Verteidigung gegen die Dunklen Künste-Tests erreicht-«

»Es tut mir furchtbar leid, daß ich dir widersprechen muß, Minerva, aber wie du meiner Bemerkung entnehmen kannst, hat Harry nur sehr armselige Ergebnisse in meiner Klasse erreicht-«

»Ich hätte mich klarer ausdrücken sollen,«sagte Professor McGonagall, die sich endlich umdrehte um Umbridge direkt in die Augen zu sehen.»Er hat Spitzennoten in allen Verteidigung gegen die Dunklen Künste-Tests erreicht, die von einem kompetenten Lehrer entworfen wurden.«

Professor Umbridge«s Lächeln verschwand so plötzlich wie das Leuchten einer Glühlampe. Sie sackte auf ihren Stuhl, legte ein Blatt Papier in ihr Klemmbrett und begann tatsächlich das zuletzt Besprochene aufzuschreiben, ihre vorstehenden Augen rollten von einer Seite auf die andere. Professor McGonagall kehrte zu Harry zurück, ihre kleinen Nasenlöcher waren erweitert, ihre Augen brannten.

»Irgendwelche Fragen, Potter?«

»Ja,«sagte Harry.»Welche Art von Persönlichkeits- und Begabungstests führt das Ministerium durch, wenn man genug UTZ hat?

»Also, Sie werden unter Druck eine gute Reaktionsfähigkeit beweisen müssen und so weiter,«sagte Professor McGonagall,»Beharrlichkeit und Hingabe, weil das Auroren-Training mehr als drei Jahre dauert, nicht zu vergessen sehr großen Fähigkeiten in praktischer Verteidigung. Das wird eine Menge mehr Lernen bedeuten, auch wenn Sie die Schule verlassen haben, so gut Sie auch vorbereitet waren -».»Ich denke, du wirst auch entdecken,«sagte Umbridge, ihre Stimme klang nun sehr kalt,»daß das Ministerium die Aufzeichnungen von denen, die sich als Auroren bewarben, untersucht. Ihre kriminellen Aufzeichnungen.«

»- darauf vorbereitet waren, nach Hogwarts noch weitere Prüfungen abzulegen, du solltest wirklich nach einem anderen -«

»Was bedeutet, daß die Chance, daß dieser Junge ein Auror wird, genauso groß ist wie jene, daß Dumbledore wieder an diese Schule zurückkehrt.«

»Dann hat er eine sehr gute Chance,«sagte Professor McGonagall.

»Potter hat ein Strafregister,«sagte Umbridge laut.

»Potter hat alle Anklagepunkte aufgeklärt«sagte McGonagall, noch etwas lauter.

Professor Umbridge stand auf. Sie war so unwirsch wie eh und je, aber ihre nervöse, einfältig-lächelnde Haltung hatte einem großen Zorn Platz gemacht, der ihr breites, schlaffes Gesicht seltsam bösartig aussehen lies.

»Potter hat keine Chance ein Auror zu werden, was auch immer geschieht!«

Professor McGonagall erhob sich auf ihre Füße, und in ihrem Falle war dies eine sehr beeindruckende Bewegung; sie überragte nun Professor Umbridge.

»Potter,«sagte sie in einem lauten Ton,»Ich werde Ihnen behilflich sein, ein Auror zu werden, und wenn es das Letzte ist, was ich tue! Und wenn ich Sie nachts trainieren muß, ich versichere Ihnen sie werden die geforderten Ergebnisse erbringen!«

»Der Minister für Zauberei wird Harry Potter niemals einstellen!«sagte Umbridge mit anschwellender Stimme.

»Wenn einmal ein neuer Minister für Zauberei da ist, wird Potter bereit sein!«schrie Professor McGonagall.

»Aha!«kreischte Professor Umbridge, und zeigte mit ihrem kurzen, gedrungen Finger auf McGonagall.»Ja! Ja, ja, ja!

Natürlich! Das ist es was Sie wollen, ist es nicht so, Minerva McGonagall? Sie wollen Cornelius Fudge durch Albus Dumbledore ersetzen! Sie denken, Sie werden dann was ich bin Staatssekretärin des Ministers und Schulleiterin dazu!«

»Sie reden irres Zeug,«sagte Professor McGonagall äußerst verachtungsvoll.»Potter, unser Beratungsgespräch ist damit beendet.«

Harry schwang seine Tasche über die Schulter und eilte aus dem Raum hinaus, wobei er sich nicht traute, Professor Umbridge anzusehen. Er konnte sie und Professor McGonagall sich unaufhörlich weiter anschreien hören, wie auch jeder andere auf dem ganzen Weg entlang des Korridors.

Professor Umbridge schnappte nach Luft, als ob sie gerade an einem Rennen teilgenommen hatte, als sie zu ihrer Unterrichtsstunde in Verteidigung gegen die Dunklen Künste diesen Nachmittag erschien.

»Ich hoffe, du hast besser über deinen Plan nachgedacht, Harry,«flüsterte Hermine, in dem Moment als sie ihre Bücher

»Keine Vergeltung und Verhandlung«- Kapitel 34 – öffneten.

»Umbridge sieht aus als habe sie schon richtig schlechte Laune…«

Ab und zu warf Umbridge finstere Blicke zu Harry, der seinen Kopf gesenkt hielt, starrend auf Theorien der Verteidigungszauber, seine Augen ungerichtet, nachdenkend…

Er konnte sich jetzt Professor McGonagall Reaktion vorstellen, wenn er gefasst würde beim unbefugten Betreten von Professor Umbridge«s Büro nur Stunden nach dem sie sich für ihn verbürgt hatte… es gab nichts, daß ihn daran hintern könnte, einfach in den Gryffindorturm zurückzugehen und zu hoffen, daß er irgendwann während der nächsten Sommerferien die Möglichkeit haben würde, Sirius nach den Vorgängen zu fragen die er im Denkarium gesehen hatte

… nichts, abgesehen davon, daß schon der Gedanke daran, von seinem an sich vernünftigen Kurs abzuweichen, ihm wie ein Stein im Magen lag… und dann ist da die Sache mit Fred und George, deren Ablenkungsmanöver schon geplant war, geschweige denn das Messer das Sirius ihm gegeben hat, welches zur Zeit in der Schultasche ruhte, zusammen mit dem alten Tarnumhang seines Vaters.

Aber die Tatsache blieb, was wäre wenn er gefasst würde…

»Dumbledore hat sich selbst geopfert, damit du an der Schule bleibst, Harry!«flüsterte Hermine, während sie ihr Buch hob, um ihr Gesicht vor Umbridge zu verstecken.»Und wenn du heute hinausgeworfen wirst, wäre das alles umsonst!«

Er konnte den Plan aufgeben und einfach lernen, mit der Erinnerung daran, was sein Vater eines Sommertages vor mehr als zwanzig Jahren tat, zu leben.

Und dann erinnerte er sich an Sirius im Feuer im Obergeschoss des Gryffindor Gemeinschaftsraumes…

Du bist weniger wie dein Vater als ich dachte… das Risiko war es, daß James Spaß machte…Aber wollte er noch immer wie sein Vater sein?

»Harry, tu es nicht, bitte tu es nicht!«Hermine sagte dies mit schmerzhafter Stimme als die Glocke zum Stundenende läutete.

Er gab keine Antwort, er wußte nicht, was er tun sollte.

Ron schien entschlossen, weder seine Meinung noch seinen Rat kundzutun; er wollte Harry nicht ansehen, aber als Hermine gerade ihren Mund öffnete, um ein weiteres Mal zu versuchen, Harry davon abzubringen, sagte er:»Gib es auf, ok? Er kann tun, was er denkt.«

Harry«s Herz schlug sehr schnell, als er den Klassenraum verließ.

Er war auf halber Strecke des Korridors, als er die erwarteten Klänge des Ablenkungsmanövers in der Ferne hören konnte. Da waren Schreie und Kreischen die von irgendwoher widerhallten; alle die mit Harry das Klassenzimmer verlassen hatten blieben stehen und schauten sich um. Die Umbridge kam aus ihrem Klassenraum herausgestürzt, so schnell es ihre kurzen Beine zuließen. Sie zog ihren Zauberstab und rannte in die entgegengesetzte Richtung los. Das bedeutete: jetzt oder nie!

»Harry – bitte!”, flehte Hermine erschöpft.

Aber er setzte seine Gedanken in die Tat um. Er hängte seine Tasche sicher über seine Schulter und begann zu rennen, den anderen Schülern ausweichend, die in die entgegengesetzte Richtung eilten um zu sehen, was gerade im Ostflügel geschah.

Harry erreichte den Korridor zum Büro der Umbridge und fand das Büro verlassen vor. Er warf sich hinter eine große Ritterrüstung deren Helm knarrte als schaue sie zu ihm, öffnete seine Tasche, ergriff Sirius«s Messer und warf sich den Tarnumhang um. Dann schlich er langsam und sorgfältig hinter der Rüstung vor und entlang des Korridors, bis er die Tür zur Umbridge«s Büro erreichte. Er steckte die Klinge des Zaubermessers in den Türspalt und bewegte sie sanft auf und ab, dann zog er sie zurück. Es gab einen kleinen Klick, und die Tür schwang auf. Er duckte sich innerhalb des Büros, schloss die Tür schnell hinter sich ab und sah sich um.

Nichts bewegte sich, mit Ausnahme der schrecklichen Kätzchen, die noch an den Wandplatten über den konfiszierten Besenstielen herumtollten.

Harry nahm seinen Tarnumhang ab, ging hinüber zum Kamin und fand innerhalb weniger Sekunden was er suchte: ein kleines Kästchen mit glitzerndem Flohpulver.

Er hockte sich vor der leeren Feuerstelle hin, seine Hände zitterten. Zwar hatte er dies noch nie zuvor getan, dennoch glaubte er zu wissen was zu tun sei. Er steckte seinen Kopf in den Kamin, nahm ein wenig Pulver und tropfte es auf die Holzscheite, die sauber aufgeschichtet waren. Es explodierte sofort mit smaragdgrünen Flammen.

»Nummer 12, Grimmauldplatz!” sagte Harry laut und klar.

Es war eines der seltsamsten Gefühle, welches er jemals verspürte. Er war auch früher schon mit Flohpulver verreist, sicher, aber da war es immer sein ganzer Körper, der durch das Flohnetzwerk, welches das ganze Land überspannte, flog. Dieses Mal blieben seine Knie auf dem kalten Fußboden im Büro der Umbridge und nur sein Kopf sauste durch das smaragdgrüne Feuer…

Und dann, so abrupt wie es begann, hörte das Herumwirbeln auf. Sich ziemlich übel fühlend und als ob ein ungewöhnlich heißer Schal um seinen Kopf geschlungen wäre, öffnete Harry seine Augen und fand was er suchte außerhalb des Küchenkamins an einem langen Holztisch, wo ein Mann vertieft in das Studium eines Stückes Pergament saß.

»Sirius?”

Der Mann sprang auf und schaute sich um. Es war nicht Sirius sondern Lupin.

»Harry!” sagte er, und sah gründlich schockiert aus.»Was machst du – was ist geschehen, ist alles in Ordnung?”

»Ja”, sagte Harry.»Ich wundere mich nur – Ich meine, Ich wollte eigentlich – mit Sirius sprechen.”

»Ich werde ihn rufen,«sagte Lupin, stand auf, immer noch verblüfft aussehend,»er ging nach oben um Kreacher zu suchen, der scheint sich wieder in der Dachstube zu verstecken…” Und Harry sah Lupin aus der Küche eilen.

Nun war er allein und sah nichts als den Stuhl und Tischbeine. Er wunderte sich warum Sirius nie erwähnte, wie wenig komfortabel es ist aus dem Feuer zu sprechen; seine Knie schmerzten schon durch den langen Kontakt zum harten Steinfußboden im Büro der Umbridge.

Lupin kehrte mit Sirius im Gefolge wenige Momente später zurück…»Was ist?”, fragte Sirius eindringlich, fegte sein langes dunkles Haar aus seinen Augen und kam herunter ans Feuer, so daß er und Harry auf einer Höhe waren. Lupin kniete sich ebenfalls hin, sehr besorgt aussehend fragte er:»Bist du in Ordnung? Brauchst du Hilfe?«

»Nein,«sagte Harry,»es ist nicht deswegen… Ich wollte sprechen… über meinen Vater.«

Sie tauschten überraschte Blicke aus, aber Harry hatte nicht die Zeit sich beschämt oder peinlich zu fühlen; seine Knie schmerzten jede Sekunde mehr und er schätzte, daß seit Beginn des Ablenkungsmanövers etwa fünf Minuten vergangen waren; George hatte ihm nur zwanzig garantiert. Er stürzte sich deshalb gleich in die Erzählung über das was er im Denkarium gesehen hatte.

Als er zu Ende war, sprachen für einen Moment weder Sirius noch Lupin. Dann sagte Lupin leise,»Ich möchte nicht, daß du deinen Vater beurteilst aufgrund dessen, was du da sahst, Harry. Er war nur fünfzehn…«

»Ich bin fünfzehn!«sagte Harry aufgeregt.

»Schau, Harry,«sagte Sirius beschwichtigend,»James und Snape hassten sich gegenseitig von dem Augenblick an als sie sich das erste Mal in die Augen sahen, es war eines dieser Dinge, du kannst das verstehen, oder kannst du es nicht?

Ich denke James war all das, was Snape sein wollte – er war beliebt, er war gut im Quidditch – gut in ziemliche allem.

Und Snape war halt dieser kleine komische Kauz, der nur mit den Dunklen Künsten beschäftigt war, und James – wie es dir auch immer erschien, Harry – er hasste die Dunklen Künste.«

»Ja”, sagte Harry,»aber er griff Snape ohne guten Grund einfach an, bloß weil – ja, bloß weil du sagtest, dir wäre langweilig,«er endete mit einem Ton in seiner Stimme als wolle er sich dafür rechtfertigen.

»Ich bin nicht stolz darauf,«sagte Sirius schnell.

Und Harry sah wie Lupin aus der Küche eilte. Nun blieb ihm nur, die Stuhl- und Tischbeine anzustarren. Er fragte sich warum Sirius nie erwähnt hatte wie unbequem es war, durch das Feuer zu sprechen; seine Beine protestierten bereits schmerzhaft gegen ihren dauernden Kontakt mit Umbridges hartem Steinboden.

Lupin kehrte einen Augenblick später zurück, mit Sirius hinter ihm.

»Was ist los«fragte Sirius eindringlich, wischte sich sein langes dunkles Haar aus den Augen und fiel vor dem Feuer auf die Knie, damit er und Harry auf einer Ebene waren. Lupin kniete sich ebenfalls hin und sah sehr besorgt aus.

»Geht«s dir gut? Brauchst du Hilfe?«

»Nein,«sagte Harry,»gar nicht… ich wollte nur mit dir reden… über meinen Dad.«

Sie tauschten sehr erstaunte Blicke aus., aber Harry hatte nicht die Zeit Unsicherheit oder Scham zu empfinden; seine Knie taten von Sekunde zu Sekunde mehr weh und er schätzte, daß fünf Minuten seit dem Beginn des Ablenkungsmanövers vorüber waren; George hatte ihm nur zwanzig garantiert. Deshalb stürzte er sich sofort in die Geschichte, die er im Denkarium gesehen hatte.

Als er zum Ende kam, blieben sowohl Lupin als auch Sirius einen Moment still. Dann sagte Lupin leise:»Ich würde nach dem was du da gesehen hast kein Urteil über deinen Vater sprechen wollen. Er war erst fünfzehn…«

»Ich bin fünfzehn!«sagte Harry hitzig.

»Schau mal, Harry,«sagte Sirius beschwichtigend,»James und Snape haben sich gehasst, vom ersten Augenblick an, so was gibt’s, das kannst du doch verstehen, oder? Ich glaube, James war alles was Snape sein wollte – er war beliebt, er war gut im Quidditch – gut in eigentlich fast allem. Und Snape war dieser kleine Exzentriker, der bis über beide Ohren in den Dunklen Künsten steckte und James – egal, wie er dir da vorgekommen ist – er hat die Dunklen Künste immer gehasst.«

»Ja,«sagte Harry,»aber er hat Snape einfach so angegriffen, ohne Grund, bloß – na ja, bloß weil du gesagt hast, dir wär langweilig.«fügte er mit einem entschuldigenden Tonfall hinzu.

»Da bin ich nicht stolz drauf,«sagte Sirius schnell.

Lupin sah Sirius von der Seite an und sagte dann:»Schau mal, Harry, du mußt verstehen, daß dein Vater und Sirius bei allem was sie taten, die Besten der Schule waren – alle dachten, sie wären absolut cool – und wenn sie drum manchmal ein bischen übertrieben haben…«

»Du meinst, wenn wir manchmal arrogante, kleine Schnösel waren.«sagte Sirius.

Lupin lächelte.

»Er hat sich dauernd das Haar verwuschelt,«sagte Harry gequält.

Sirius und Lupin lachten.

»Ich hatte ganz vergessen, daß er das getan hat.«sagte Sirius voller Zuneigung…»Hat er mit dem Schnatz gespielt?«fragte Lupin eifrig.

»Ja,«sagte Harry und sah verständnislos, wie Sirius und Lupin strahlend in Erinnerungen schwelgten.»Also, ich fand, er war ein ziemlicher Idiot.«

»Sicher war er ein ziemlicher Idiot.«sagte Sirius fröhlich.»Wir waren alle Idioten! Naja… Moony nicht so,«sagte er und warf Lupin einen anerkennenden Blick zu.

Aber Lupin schüttelte den Kopf.»Habe ich euch jemals gesagt, ihr sollt Snape in Ruhe lassen?«sagte er.» Hatte ich jemals den Mumm, euch zu sagen, daß ihr ziemlich daneben seid?«

»Nun, ja,«sagte Sirius,»Manchmal hast du es geschafft, daß wir uns vor uns selber geschämt haben…das war schon etwas…«

»Und,«sagte Harry störrisch und entschlossen, alles zu erzählen, was ihm durch den Kopf ging, da er schon einmal da war,»er hat immer zu den Mädchen am See hinübergesehen, in der Hoffnung, daß sie ihn anschauen.«

»Ach, ja, er hat sich immer zum Trottel gemacht, wenn Lily da war,«sagte Sirius achselzuckend,»er konnte einfach nicht mit dem Angeben aufhören, wenn er in ihrer Nähe war.«

»Wie kommt es, daß sie ihn geheiratet hat?«fragte Harry unglücklich.»Sie hat ihn gehasst!«

»Ach was, hat sie nicht,«sagte Sirius.

»Im siebten Jahr war sie dann mit ihm zusammen.«sagte Lupin

»Da war James nicht mehr so aufgeblasen,«sagte Sirius.

»Und hatte aufgehört, Leute nur so zum Spaß zu verhexen.«sagte Lupin.

»Sogar Snape?«fragte Harry.

»Naja,«sagte Lupin langsam.»Snape war ein besonderer Fall. Ich meine, er hat nie eine Gelegenheit ausgelassen um James ein Fluch hinterherzuschleudern, da kannst du nicht erwarten, daß James das so einfach hinnimmt, oder?«

»Und meine Mum fand das in Ordnung?«

»Davon wußte sie nicht so sehr viel, ehrlich gesagt.«sagte Sirius.»Ich meine, James hat sich nicht mit ihr verabredet und dann Snape mitgebracht um ihn vor ihren Augen zu verhexen, verstehst du?

Sirius runzelte die Stirn, denn Harry sah immer noch nicht überzeugt aus.

»Schau mal,«sagte er,»dein Vater war der beste Freund, den ich je hatte und er war ein guter Mensch. Eine Menge Leute sind Idioten, wenn sie fünfzehn sind. Er ist da herausgewachsen.«

»Ja, in Ordnung,«sagte Harry schwerfällig.»Ich hätte bloß nie gedacht, daß mir Snape einmal leid tun würde.«

»Jetzt, wo du«s sagst,«sagte Lupin, mit einer kleinen Falte zwischen den Augenbrauen,»wie hat Snape reagiert als er merkte, daß du das alles gesehen hast?«

»Er hat gesagt, daß er mir nie wieder Occlumantie beibringt,«sagte Harry gleichgültig.»als ob das eine große Enttäu…«

»WAS?«rief Sirius, daß Harry zusammenzuckte und einen Mundvoll Asche schluckte.

»Ist das dein Ernst, Harry?«fragte Lupin schnell.»Er hat aufgehört, dir Unterricht zu geben?«

»Ja,«sagte Harry überrascht, denn er hielt das für eine enorme Überreaktion.

»Aber das ist okay, mir ist es egal, ehrlich gesagt ist es eine ziemliche Erleichterung…«

»Ich komme da rauf und rede mit Snape!«sagte Sirius bestimmt und schickte sich sogar an, aufzustehen, aber Lupin zog ihn wieder nach unten.

»Wenn irgendjemand mit Snape redet, dann bin ich das!«sagte er fest.»Aber, Harry, zuallererst gehst du wieder zu Snape und sagst ihm daß er auf keinen Fall aufhören darf, dir Unterricht zu geben – wenn Dumbledore das hört…«

»Das kann ich ihm nicht sagen, er bringt mich um!«sagte Harry empört.»Ihr habt ihn nicht gesehen, als wir aus dem Denkarium herausgekommen sind!«

»Harry, es gibt nichts wichtigeres als das du Occlumantie lernst.«sagte Lupin ernst.»Verstehst du mich? Nichts!«

»Okay, okay,«sagte Harry völlig aus der Fassung, von seinem Ärger ganz zu schweigen.»Ich…ich versuche mal mit ihm zu reden…aber ich werde mich nicht…«

Er schwieg. Er konnte ferne Schritte hören…»Kommt dieser Kreacher die Treppe runter?«

»Nein,«sagte Sirius und warf einen Blick über die Schulter.»Es muß jemand auf deiner Seite sein.«

Harrys Herz stolperte über mehrere Schläge.

»Ich geh besser!«sagte er hastig und zog seinen Kopf rückwärts aus dem Feuer in Grimmauld Place. Für einen Moment schien sein Kopf sich auf seinen Schultern zu drehen, dann fand er sich auf den Knien vor Umbridges Kaminfeuer wieder, den Kopf wieder fest auf den Schultern. Er sah smaragdgrünen Flammen flackern und verlöschen.

»Schnell, schnell!«hörte eine keuchende Stimme direkt außerhalb der Bürotür murmeln.»Ah, sie hat sie offengelassen…«

Harry griff nach dem Tarnumhang und hatte es gerade geschafft, ihn sich überzuwerfen, als Filch ins Büro hereinplatzte. Er schien über irgendetwas unendlich entzückt zu sein und sprach wie im Fieber mit sich selbst, während er das Zimmer durchquerte, eine Schublade an Umbridges Schreibtisch aufzog und die Papiere darin durchwühlte.

»Genehmigung zum Auspeitschen…Genehmigung zum Auspeitschen…endlich kann ich…das hat ihnen immer geblüht, schon seid Jahren…«

Er zog ein Stück Pergament hervor, küsste es und schlurfte dann schnell zur Tür hinaus, das Pergament an die Brust gepresst.

Harry sprang auf und vergewisserte sich, daß er seine Tasche hatte und der Tarnumhang ihn völlig bedeckte. Dann drückte er die Tür auf und eilte hinter Filch her, der schneller dahinhumpelte als Harry es je bei ihm erlebt hatte.

Einen Treppenabsatz unter Umbridges Büro fand Harry, es sei sicher, wieder sichtbar zu werden. Er zog den Mantel aus, stopfte ihn in seine Tasche und eilte weiter. In der großen Halle war eine Menge Geschrei und Bewegung. Er rannte die Marmortreppe hinab fand fast die gesamte Schule dort versammelt.

Es war genau wie in der Nacht als Trelawney entlassen worden war. Schüler standen ringsherum an den Wänden (und manche, bemerkte Harry, waren mit einer Substanz bedeckt, die wie Stinksaft aussah); Lehrer und Geister waren ebenfalls in der Menge. Aus der Menge der Zuschauer stachen die Mitglieder des Inquisitionskommandos hervor, die alle höchst zufrieden mit sich aussahen und Peeves, der über ihren Köpfen schwebte, starrte auf Fred und George hinab, die in der Mitte des Raums standen, mit dem untrüglichen Aussehen von zwei Menschen, die in gerade in die Enge getrieben worden waren.

»So!«sagte Umbridge triumphierend. Harry bemerkte, daß sie nur ein paar Stufen von ihm entfernt stand und auf wieder einmal auf ihre Opfer herabblickte.

»So – Sie finden es also lustig, einen Schulkorridor in einen Sumpf zu verwandeln, nicht wahr?«

»Ziemlich lustig, ja,«sagte Fred und sah zu ihr hinauf ohne das geringste Anzeichen von Angst.

Filch drängelte sich näher zu Umbridge, vor Freude fast den Tränen nahe.

»Ich habe das Formular, Frau Schulleiter,«sagte er rau und wedelte mit dem Stück Pergament, daß Harry ihn gerade aus ihrem Schreibtisch hatte holen sehen.

»Ich habe das Formular und ich habe die Peitschen bereit…Oh, lassen Sie mich es gleich machen…«

»Sehr gut, Argus,! sagte sie.»Ihr zwei,«fuhr sie fort und blickte auf Fred und George hinab,»werdet jetzt lernen, was in meiner Schule mit Übeltätern geschieht.«

»Weißt du was?«sagte Fred,»das werden wir nicht, glaube ich.«

»George,«sagte Fred,»ich denke, wir sind dem Schulunterricht entwachsen.«

»Ja, so ein Gefühl hatte ich auch,«sagte George leichthin.

»Zeit, unsere Talente in der wirklichen Welt zu erproben, was meinst du?«fragte Fred.

»Auf jeden Fall,«sagte George.

Und bevor Umbridge ein Wort sagen konnte, hoben sie ihre Zauberstäbe und sagten zusammen:

»Accio, Besen!«

Harry hörte irgendwo in der Ferne ein lautes Gepolter. Er sah nach links und duckte sich gerade rechtzeitig. Fred und Georges Besen, von denen einer noch die schwere Kette und den eisernen Haken, mit denen Umbridge sie an der Wand befestigt hatte, mit sich schleppte, sausten durch den Korridor auf ihre Besitzer zu; sie bogen nach links, flitzten die Treppe hinab und blieben vor den Zwillingen stehen, daß die schwere Kette laut über den Steinboden rasselte.

»Auf Nichtwiedersehen,«sagte Fred zu Professor Umbridge und schwang sein Bein über seinen Besenstiel…»Ja, und melden Sie sich nicht mal«sagte George und stieg auf seinen.

Fred blicke über die schweigende, aufmerksame Menge der Schüler.

»Wenn jemand einen tragbaren Sumpf kaufen möchte, wie oben präsentiert, dann kommt in die Winkelgasse 93 -

Weasley«s Zauberhafte Zauberscherze!«sagte er mit lauter Stimme.»Unsere neue Geschäftsadresse!«

»Besondere Rabatte für Hogwarts-Schüler, die schwören, daß sie unsere Produkte benutzen um diese alte Krähe loszuwerden,«fügte George hinzu und zeigte auf Professor Umbridge.

»HALTET SIE AUF!«kreischte Umbridge, aber es war zu spät. Als das Inquisitionskommando sie einkreiste, stiessen sich Fred und George vom Boden ab und schossen fünf Meter hoch in die Luft, daß der eiserne Haken unter ihnen gefährlich herumschwang. Fred blickte durch die Halle zu dem Poltergeist, der über der Menge schwebte.

»Mach ihr die Hölle heiß, Peeves, in unserem Namen!«

Und Peeves, den Harry noch nie dabei erlebt hatte, wie er von einem Schüler Befehle annahm, riss seinen glöckchenbedeckte Hut vom Kopf und salutierte, während Fred und George unter dem brandenden Applaus eine Runde drehten und durch die offene Tür ins Freie sausten, hinein in den wunderbaren Sonnenuntergang…