123300.fb2 Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 65

Harry Potter und der Orden des Ph?nix - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 65

VERSUCHT – BESTRAFT MICH NICHT -«

»Spar dir deinen Atem!«rief Harry, er kniff seine Augen gegen den Schmerz in seiner Narbe zusammen, der jetzt schlimmer war als je zuvor.»Er kann dich von hier aus nicht hören!«

»Tatsächlich nicht, Potter?«sagte eine hohe, kalte Stimme.

Harry öffnete seine Augen.

Er war groß, dünn und schwarz-verhüllt, sein schreckliches, schlangengleiches Gesicht war bleich und finster, seine scharlachroten Augen mit den geschlitzten Pupillen starrten… Lord Voldemort war in der Mitte der Halle erschienen, und sein Zauberstab deutete auf Harry, der wie angewurzelt darstand, unfähig, sich zu rühren.

»So, du hat also meine Prophezeihung zerschlagen?«sagte Voldemort leise und starrte Harry mit diesen erbarmungslosen roten Augen an.»Nein Bella, er lügt nicht… Ich sehe, wie die Wahrheit mir aus seinem wertlosen Geist entgegenblickt… Monate der Vorbereitung… und meine Todes-Esser haben zugelassen, daß Harry Potter erneut meine Pläne durchkreuzt…«

»Meister, es tut mir leid, Ich wußte es nicht. Ich habe mit dem Animagus Black gekämpft!«schluchzte Bellatrix und warf sich Voldemort vor die Füße, als er langsam näher kam.»Meister, ihr solltet wissen -«

»Sei still, Bella,«sagte Voldemort unheilvoll.»Ich werde mich später mit dir befassen. Glaubst du, ich bin in das Zaubereiministerium gekommen, um deine jämmerlichen Entschuldigungen zu hören?«

»Aber Meister – er ist hier – er ist unten -«

Voldemort schenkte ihr keine Beachtung.

»Ich habe dir nichts mehr zu sagen, Potter,«sagte er leise.»Du hast mich schon zu oft und zu lange geärgert. AVADA

KEDAVRA!«

Harry hatte nicht einmal seinen Mund geöffnet, um sich zu widersetzen; Sein Geist war völlig leer, sein Zauberstab zeigte nutzlos zum Boden.

Aber die kopflose goldene Zaubererstatue auf dem Springbrunnen erwachte plötzlich zum Leben, sie sprang von ihrem Podest herunter und landete krachend auf dem Boden zwischen Harry und Voldemort. Der Zauberspruch prallte einfach von ihrer Brust ab, als die Statue ihre Arme ausstreckte, um Harry zu schützen.

»Was -?«schrie Voldemort und blickte um sich. Und dann keuchte er »Dumbledore

Harry sah mit klopfendem Herzen hinter sich. Dumbledore stand vor den goldenen Toren.

Voldemort hob seinen Stab, und ein weiterer grüner Lichtstrahl schoss auf Dumbledore zu, der sich umwandte und in einem Wirbel seines Umhangs verschwand. In der nächsten Sekunde tauchte er hinter Voldemort wieder auf und schwang seinen Zauberstab in Richtung der Überreste des Springbrunnens. Die anderen Statuen erwachten zum Leben.

Die Statue der Hexe rannte auf Bellatrix zu, die aufschrie und ihr Zaubersprüche entgegenschickte, die wirkungslos von ihrer Brust abglitten, bevor sie sie ansprang und sie auf den Boden warf. Inzwischen eilten der Kobold und der Hauself zu den Feuerstellen an den Wänden, und der einarmige Zentauer gallopierte auf Voldemort zu, der sich in Luft.auflöste und neben dem Becken wieder auftauchte. Die kopflose Statue schob Harry nach hinten, von dem Kampf weg, während Dumbledore auf Voldemort zukam und der goldene Zentauer um sie herum gallopierte.

»Es war dumm von dir, heute nacht hierher zu kommen, Tom,«sagte Dumpledore ruhig.»Die Auroren sind schon auf dem Weg -«

»Wenn sie hier eintreffen, bin ich längst fort, und du bist tot!«fauchte Voldemort. Er schickte einen weiteren Tötungszauber gegen Dumbledore, verfehlte ihn aber und traf stattdessen das Pult des Wachpersonals, das in Flammen aufging.

Dumbledore schnippte mit seinem eigenen Stab; die Kraft des Zaubers die ihm entströmte war so stark, daß Harry trotz der Deckung hinter seinem goldenen Wächter fühlte, wie ihm das Haar zu Berge stand, als er an ihm vorbeiflog, und diesmal mußte Voldemort einen glänzenden silbernen Schild aus der Luft zaubern, um ihn abzuwehren. Worin auch immer der Zauber bestand, er verursachte keine sichtbare Beschädigung an dem Schild, obwohl ein tiefer, gongartiger Ton von ihm widerhallte, ein eigenartig kalter Klang.

»Du versuchst nicht, mich zu töten, Dumbledore?«rief Voldemort, seine scharlachroten Augen verengten sich über dem Rand des Schildes.»Du stehst wohl über solcher Brutalität, oder?«

»Wir wissen beide, daß es andere Wege gibt, einen Menschen zu vernichten, Tom.«sagte Dumbledore ruhig und ging weiter auf Voldemort zu, als ob er nichts in der Welt zu fürchten hätte, als ob nichts geschehen wäre, das ihn dabei gestört hätte, durch die Halle zu spazieren.»Nur dein Leben zu nehmen, würde mich nicht zufriedenstellen, das gebe ich zu -«

»Es gibt nichts schlimmeres als den Tod, Dumbledore!«knurrte Voldemort.

»Da liegst du völlig falsch,«sagte Dumbledore, während er sich Voldemort immer weiter näherte und so unbefangen sprach, als würden sie die Angelegenheit bei einem Gläschen besprechen. Harry fühlte Entsetzen, als er ihn weitergehen sah, ungedeckt und schutzlos; er wollte ihm eine Warnung zurufen, aber sein kopfloser Wächter schob ihn weiter nach hinten zur Wand, und vereitelte jeden seiner Versuche, hinter ihm hervor zu kommen.»In der Tat, deine Unfähigkeit zu begreifen, daß es viel schlimmere Dinge als den Tod gibt, war immer deine größte Schwäche -«

Ein weiterer Strahl aus grünem Licht zischte hinter dem silbernen Schild hervor. Diesmal fing der einarmige Zentaur, der sich gallopierend vor Dumbledore stellte, den Strahl ab und zersprang in hundert Teile, aber noch bevor die Bruchstücke den Boden erreichten, hatte Dumbledore wieder seinen Zauberstab gezogen und ließ ihn durch die Luft sausen wie bei einem Peitschenschlag. Eine lange, dünne Flamme schoss aus der Spitze hervor; sie wickelte sich um Voldemort mitsamt seinem Schild. Einen Moment lang schien es, als hätte Dumbledore gewonnen, aber dann verwandelte sich das flammende Band in eine Schlange, die sofort ihren Griff um Voldemort löste und sich mit einem wütenden Zischen Dumbledore zuwandte.

Voldemort verschwand; die Schlange richtete sich vom Boden auf, bereit zum Zustoßen -

Ein Feuerball entstand mitten in der Luft über Dumbledore, gerade als Voldemort wieder erschien, er stand auf dem Podest in der Mitte des Beckens, wo kurz vorher noch die fünf Statuen gestanden hatten.

»Passen sie auf!«schrie Harry.

Aber schon während er schrie, flog ein neuer Strahl aus grünem Licht von Voldemorts Zauberstab auf Dumbledore zu, und die Schlange stieß zu -

Fawkes stieß vor Dumbledore herab, öffnete weit seinen Schnabel und verschluckte den grünen Lichtstrahl in einem Stück; er ging in Flammen auf und fiel auf den Boden, als kleines, verschrumpeltes, flügelloses Küken. Im gleichen Moment schwang Dumbledore seinen Stab in einer langen, fließenden Bewegung – die Schlange, die kurz davor war, ihre Fänge in ihn zu schlagen, flog hoch in die Luft und verschwand in einer Wolke aus dunklem Rauch; und das Wasser in dem Becken erhob sich und umschloss Voldemort wie ein Kokon aus geschmolzenem Glas.

Ein paar Sekunden lang war Voldemort nur als eine dunkle, gekräuselte, gesichtslose Gestalt erkennbar, die undeutlich auf dem Podest schimmerte und offensichtlich darum rang, die erstickende Masse um sie herum abzuwerfen -

Dann war er verschwunden, und das Wasser stürzte klatschend wieder in sein Becken zurück, schwappte heftig über die Ränder hinweg und überspülte den Boden.

»MEISTER!«schrie Bellatrix.

Sicher, daß es vorbei war, und sicher, daß Voldemort die Flucht ergriffen hatte, versuchte Harry, hinter seiner Wächterstatue hervorzulaufen, aber Dumbledore brüllte»Bleib, wo du bist, Harry!«

Zum ersten mal klang Dumbledore besorgt. Harry konnte nicht erkennen, warum. Die Halle war völlig leer, abgesehen von ihnen beiden, der schluchzenden Bellatrix, die immer noch unter der Hexenstatue gefangen war, und dem Phönixküken Fawkes, der leise auf dem Boden krächzte -.Dann schien Harrys Narbe zu explodieren, und er dachte, er müsse sterben; es war Schmerz jenseits jeglicher Vorstellung, Schmerz bis zum Unerträglichen -

Er war nicht länger in der Halle, er war gefangen im Leib einer Kreatur mit roten Augen, so eng mit ihr verwachsen, daß er nicht wußte, wo sein Körper endete und der der Kreatur begann; sie waren miteinander verschmolzen, verbunden durch Schmerzen, und es gab kein Entkommen -

Und als die Kreatur sprach, benutzte sie Harrys Mund, und in seiner Agonie fühlte er, wie sich sein Kiefer bewegte…

»Töte mich doch, Dumbledore…”

Blind und sterbend, während jeder Teil seines Körpers nach Erlösung schrie, spürte Harry, wie die Kreatur ihn erneut benutzte…

»Wenn der Tod nichts bedeutet, Dumbledore, dann töte den Jungen…«

Der Schmerz soll aufhören, dachte Harry… soll er uns töten… mach ein Ende, Dumbledore… der Tod ist nichts im Vergleich hierzu…

Und ich werde Sirius wiedersehen…

Doch als Harrys Herz sich mit Emotionen füllte, lösten sich die Windungen der Kreatur, der Schmerz war vorüber;

Harry lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden, seine Brille war fort, und er zitterte, ab ob er auf Eis statt Holz läge…

Und da waren Stimmen, die durch den Raum hallten, mehr Stimmen, als dort hätten sein dürfen… Harry öffnete seine Augen und sah seine Brille neben der Ferse der kopflosen Statue liegen, die ihn beschützt hatte, aber nun flach auf ihrem Rücken lag, zerbrochen und unbeweglich. Er setzte sich die Brille auf, hob ein wenig den Kopf, und sah Dumbledores krumme Nase, nur Zentimeter von seiner eigenen entfernt.

»Bist du in Ordnung, Harry?«

»Ja,«sagte Harry, während er so stark zitterte, daß er seinen Kopf nicht ruhig nach oben halten konnte.»Ja, ich bin -

wo ist Voldemort, wo – wer sind alle diese Leute – was ist -«

Das Atrium war voller Menschen; der Boden spiegelte die smaragdgrünen Flammen wider, die in den Feuerstellen an der Wand zum Leben erwacht waren; und Ströme von Zauberern und Hexen tauchten daraus hervor. Als Dumbledore ihn wieder auf seine Füße zog, sah Harry die kleinen goldenen Statuen des Hauselfs und des Kobolds, die einen verdutzt aussehenden Cornelius Fudge vorwärtsführten.

»Er war dort!«schrie ein Mann mit einem scharlachroten Umhang und einem Pferdeschwanz, und deutete auf einen goldenen Schutthaufen auf der anderen Seite der Halle, wo noch einen Moment zuvor die gefangene Bellatrix gelegen hatte.»Ich habe ihn gesehen, Mr. Fudge, Ich schwöre ihnen, es war sie-wissen-schon-wer, er hat eine Frau gepackt und ist mit ihr verschwunden!«

»Ich weiss, Williamson, ich weiss, ich habe ihn auch gesehen!«keuchte Fudge, der einen Pyjama unter seinem Nadelstreifenumhang trug und nach Luft schnappte, als wäre er gerade meilenweit gelaufen.»Merlins Bart – hier -

hier! – im Zaubereiministerium! – grundgütiger Himmel – es kann einfach nicht wahr sein – wie ist das nur möglich?«

»Wenn sie die Treppe zur Abteilung für Mysterien hinuntergehen, Cornelius,«sagte Dumbledore, der sich offenbar überzeugt hatte, daß Harry in Ordnung war, und nun vortrat, so daß die Hinzugekommenen ihn bemerkten (einige von ihnen hoben ihre Zauberstäbe; andere sahen nur verwirrt aus; die Statuen des Hauselfen und des Kobolds applaudierten, und Fudge machte einen solchen Satz, daß seine pantoffelbekleideten Füße den Boden verließen)»- werden sie mehrere entflohene Todes-Esser in der Totenreichkammer finden, die durch einen Anti-Disapparierungszauber festgehalten werden und auf ihre Entscheidung warten, was mit ihnen geschehen soll.«

»Dumbledore!«schnaufte Fudge, außer sich vor Verblüffung.»Sie – hier – ich – ich -«

Er sah sich hektisch zu den Auroren um, die er mitgebracht hatte, und es konnte nicht klarer sein, daß er halb im Begriff war,»Ergreift ihn!«zu rufen.

»Cornelius, ich bin sehr wohl in der Lage, gegen ihre Leute zu kämpfen – und wieder zu gewinnen!«sagte Dumbledore mit donnernder Stimme.»Aber vor ein paar Minuten haben sie mit ihren eigenen Augen den Beweis gesehen, daß ich ihnen seit einem Jahr die Wahrheit gesagt habe. Lord Voldemort ist zurückgekehrt. Sie haben seit zwölf Monaten den falschen Mann gejagt, und es wird Zeit, daß sie zur Vernunft kommen!«

»Ich – werde nicht – also -«brauste Fudge, und sah in die Runde, als ob er hoffte, daß ihm jemand sagen würde, was er tun solle. Als niemand das tat, sagte er»Na schön – Dawlish! Williamson! Gehen sie hinunter zur Abteilung für Mysterien und sehen sie nach… Dumbledore, sie – sie müssen mir genau sagen – der Brunnen der magischen Brüder -

was ist passiert?«fügte er in einer Art Wimmern hinzu und starrte auf den Boden, auf dem die Überreste der Statuen der Hexe, des Zauberers und des Zentauren verstreut lagen…»Das können wir diskutieren, nachdem ich Harry nach Hogwarts zurückgebracht habe,«sagte Dumbledore.

»Harry – Harry Potter

Fudge wirbelte herum und starrte Harry an, der immer noch an der Wand neben der umgestürzten Statue stand, die ihn während Dumbledores und Voldemorts Duell beschützt hatte.

»Er – hier?«sagte Fudge und glotzte Harry an.»Was – was hat das alles zu bedeuten?«

»Ich werde alles erklären,«wiederholte Dumbledore,»wenn Harry zurück in der Schule ist.«

Er ging vom Becken zu dem Ort, wo der goldene Zaubererkopf auf dem Boden lag. Er richtete seinen Zauberstab auf ihn und murmelte »Portus.«Der Kopf glühte blau auf und vibrierte ein paar Sekunden lang geräuschvoll auf dem Holzboden, dann lag er wieder still.

»Also einen Moment mal, Dumbledore!«sagte Fudge, während Dumbledore den Kopf aufhob und damit zu Harry ging.»Sie haben keine Erlaubnis für diesen Transportschlüssel! Sie können solche Sachen nicht einfach vor dem Zaubereiminister durchziehen, sie – sie -«

Seine Stimme fiel in sich zusammen, als Dumbledore ihn über seine halbmondförmigen Brillengläser hinweg durchdringend ansah.

»Sie werden Anweisung geben, Dolores Umbridge von Hogwarts zu entfernen,«sagte Dumbledore.»Sie werden ihren Auroren befehlen, ihre Suche nach meinem Lehrer für die Pflege magischer Wesen einzustellen, damit er wieder an die Arbeit gehen kann. Ich überlasse ihnen…«Dumbledore zog eine Taschenuhr mit zwölf Zeigern aus der Tasche und warf einen Blick darauf…«.eine halbe Stunde meiner Zeit heute nacht, in welcher wir meiner Meinung nach die wichtigen Punkte dessen, was hier passiert ist, ausführlich besprechen können sollten. Danach muß ich in meine Schule zurückkehren. Falls sie noch mehr Hilfe von mir brauchen, sind sie natürlich herzlich willkommen, mit mir in Hogwarts Kontakt aufzunehmen. Briefe an den Schulleiter werden mich erreichen.«

Fudge glotzte noch ratloser als vorher, sein Mund stand offen, und sein rundes Gesicht unter seinem zerwühlten grauen Haar lief immer mehr rosa an.

»Ich – sie -«

Dumbledore wandte sich von ihm ab.

»Nimm diesen Transportschlüssel, Harry.«

Er hielt ihm den goldenen Statuenkopf hin, und Harry legte seine Hand darauf, es kümmerte ihn nicht mehr, was er als nächstes tat, oder wohin er ging.

»Wir sehen uns in einer halben Stunde,«sagte Dumbledore leise.»Eins… zwei… drei…«

Harry empfand das vertraute Gefühl, als ob ein Haken hinter seinem Nabel zurückgerissen wurde. Der polierte Holzfußboden unter seinen Füßen war fort; das Atrium, Fudge und Dumbledore waren verschwunden, und er flog in einem Wirbel von Farben und Geräuschen vorwärts…