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Die Ursachen für die Stauborkane auf dem Mars sind nicht genau bekannt. Genauso wie der Erdmond ist die Marsoberfläche zum großen Teil mit feinkörnigem Staub bedeckt. Im Gegensatz zum Mond verfügt der Mars jedoch über eine Atmosphäre, in der Staub aufgewirbelt werden kann. Normalerweise ist das nicht weiter schlimm. Die Marsatmosphäre ist dünn, und Winde halten nicht lange vor.
Aber manchmal - die Gründe sind im einzelnen nicht bekannt, stehen aber möglicherweise mit Elektronenbeschuß aus den Tiefen des Weltraums in Zusammenhang - lädt sich der Staub elektrisch auf, und die Partikel stoßen einander ab. Selbst ohne Windeinwirkung würden sie unter diesen Gegebenheiten dazu neigen, hochzusteigen. Jeder Schritt verursacht eine Wolke, die sich nicht wieder legt, sie schwebt vielmehr auf und verteilt sich in der Luft.
Wenn Wind dazukommt, kann man mit Fug und Recht von einem ausgewachsenen Stauborkan sprechen. Der Staub verdichtet sich nie so sehr, daß die Sicht beeinträchtigt würde, hierin liegt nicht die Gefahr. Es ist vielmehr die alles durchdringende Eigenschaft des Staubes, die tödliche Folgen zeitigt.
Überall dringen die Staubteilchen ein, so fein sind sie. Die Kleidung kann sie nicht abhalten, der Schutz, den ein Felsvorsprung bieten kann, wird bedeutungslos, selbst das Nasenstück mit seinem breiten auf dem Gesicht anliegenden Dichtungsring, kann nichts gegen einzeln eindringende Partikel ausrichten.
Tobt ein Orkan in voller Stärke, genügen zwei Minuten, um einen unerträglichen Juckreiz hervorzurufen, fünf Minuten sind ausreichend, um einen Menschen praktisch erblinden zu lassen, und fünfzehn Minuten sind tödlich. Sogar ein schwacher Sturm, so leicht, daß Menschen, die ihm ausgesetzt sind, ihn nicht einmal bemerken, ist in der Lage, freiliegende Hautpartien rot werden zu lassen. Das nennt man Staubbrand.
David Starr wußte das alles und noch einiges mehr. Ihm war klar, daß seine Haut sich rötete. Er hustete, ohne daß dadurch sein verkrusteter Schlund frei wurde. Er hatte versucht, den Mund fest zusammenzupressen und die Atemluft durch die kleinste Lücke, die er für menschenmöglich hielt, entweichen zu lassen. Es half nichts. Der Staub kroch weiter an seinen Zähnen vorbei. Der Scooter bockte unregelmäßig, als der Staub seinem Motor das gleiche antat, was er mit David machte.
Seine Augen waren inzwischen beinahe zugeschwollen. Die strömenden Tränen sammelten sich am unteren Dichtungsrand des Nasenstücks wodurch die Sichtscheibe beschlug, aber durch diese konnte er ohnehin nichts mehr erkennen.
Nichts außer den aufwendig verarbeiteten Fugen einer Kuppel oder eines Sandbuggys hielt dem Staub stand. Nichts.
Nichts?
Während der Juckreiz ihn zum Wahnsinn trieb und trotz des schneidenden Hustens dachte er verzweifelt an die Marsbewohner. Würden sie gewußt haben, daß sich ein Stauborkan zusammenbraute? Könnten sie es gewußt haben? Falls sie es wußten, hätten sie ihn dann an die Oberfläche geschickt? Aus seinem Geist mußten sie gelesen haben, daß er nur einen Scooter als Transportmittel besaß. Sie hätten ihn mit Leichtigkeit kurz vor der Farmkuppel an die Oberfläche transportieren können, oder wenn sie gewollt hätten, auch gleich ins Innere der Kuppel.
Sie mußten gewußt haben, daß die Umstände auf einen Stauborkan hinausliefen. Er erinnerte sich, daß das Wesen mit der tiefen Stimme seine Entscheidung ihn auf die Oberfläche zurückzuschicken, so abrupt getroffen hatte, als ob sie ausreichend Zeit lassen wollten, um David in den Orkan geraten zu lassen.
Doch die letzten Worte der weiblichen Stimme, die Worte, die er nicht mit Bewußtsein vernommen hatte und die deswegen - dessen war er sich sicher - in sein Gedächtnis eingepflanzt worden waren, während er durch den Fels getragen wurde, hatten gelautet: »Fürchte dich nicht, Space Ranger.«
Während er sich das noch durch den Kopf gehen ließ, fand er die Antwort. Eine Hand suchte in der Tasche, die andere griff nach dem Nasenstück. Das Nasenstück kam herunter, und die teilweise geschützte Nase und seine Augen bekamen eine frische, brennende und die Haut reizende Staubdusche.
Ihn überkam das unwiderstehliche Bedürfnis zu niesen, aber er kämpfte dagegen an. Unfreiwilliges Atmen würden seine Lungen mit Unmengen von Staub füllen. Das allein konnte tödlich sein.
Er hielt den Materiestreifen, den er aus der Tasche geholt hatte, hoch, ließ ihn sich um Augen und Nase schmiegen, dann klappte er das Nasenstück über das Ganze.
Jetzt erst nieste er. Das bedeutete, daß er nun große Mengen der nutzlosen Marsgase einatmete, aber es kam kein Staub. Er ließ tiefe Atemzüge folgen, wobei er soviel Sauerstoff wie möglich tankte, dann atmete er pustend aus und befreite sich dabei von dem Staub in der Mundhöhle.
Um einer möglichen Sauerstoffeuphorie entgegenzuwirken, wechselte er mit bewußtem Einatmen durch den Mund ab.
Während die Tränen den Dreck aus den Augen wuschen und kein neuer Staub mehr hineingelangte, merkte er nach und nach, daß er wieder sehen konnte. Körper und Glieder waren durch das ihn umgebende Kraftfeld verschleiert, und er wußte, daß der obere Teil seines Kopfes im Schein der Maske unsichtbar war.
Sauerstoffmoleküle gelangten ohne Schwierigkeit durch den Schild, die Staubpartikel, so klein sie auch sein mochten, waren groß genug, um abgestoßen zu werden. David konnte den Vorgang mit bloßen Augen verfolgen. Jedes Staubkörnchen, das gegen den Schild traf, wurde aufgehalten, seine Bewegungsenergie in Licht umgewandelt. Dadurch wurde an der Aufprallstelle ein winziger Funke sichtbar. David stellte fest, daß sein ganzer Körper ein Meer solcher Funken war. Sie umdrängten sich gegenseitig und leuchteten um so heller, da die Marssonne, durch den Staub rot und rauchigdüster, den Boden zu seinen Füßen im Halbdunkel beließ.
David klopfte und bürstete über seine Kleider. Staubwolken erhoben sich, viel zu fein, um sichtbar zu sein, selbst wenn die Wolkigkeit des Schildes den Anblick nicht sowieso verhindert hätte. Der Staub verschwand, konnte aber nicht wieder zurück. Er befreite sich zusehends davon. Mit verzweifeltem Blick sah er sich den Scooter an und versuchte, den Motor zu starten. Er wurde nur mit einem kurzen, knirschenden Geräusch belohnt, dann war es still. Das war zu erwarten gewesen. Im Gegensatz zu den Sandbuggys hatten Scooters keine verkapselten Motoren, ja konnten gar keine haben.
Er würde laufen müssen. Der Gedanke war nicht sonderlich furchteinflößend. Die Farmkuppel lag nur etwas über zwei Meilen entfernt, und er verfügte über reichlich Sauerstoff. Seine Flaschen waren randvoll. Die Marsbewohner hatten dafür gesorgt, bevor sie ihn zurückgeschickt hatten.
Er glaubte sie jetzt zu verstehen. Sie hatten vom Herannahen des Stauborkans gewußt. Möglicherweise hatten sie sogar nachgeholfen. Bei ihrer langen Erfahrung mit dem Marswetter und ihrer fortgeschrittenen Technologie wäre es seltsam, falls sie nichts über Ursprünge und den Ablauf von Stauborkanen herausgefunden hätten. Als sie ihn in den Orkan geschickt hatten, wußten sie, daß er den vollkommenen Schutz bei sich trug. Vor der Prüfung, die ihm bevorstand, hatten sie ihn weder gewarnt, noch hatten sie auf die Verteidigung dagegen hingewiesen. Das ergab einen Sinn. Falls er der Mann war, der das Geschenk des Kraftschildes verdiente, würde er, ja mußte er, von selbst daraufkommen. Falls nicht, dann war er eben nicht der richtige.
David lächelte selbst dann noch grimmig, als ihn der Kontakt seiner Kleidung mit der geröteten Haut aufstöhnen ließ. Mit langen Schritten setzte er über den Mars. Die Marsbewohner waren bei der Art und Weise, in der sie sein Leben aufs Spiel gesetzt hatten, kühl und emotionslos vorgegangen, aber er konnte beinahe Sympathie für ihr Handeln empfinden. Sein Verstand hatte schnell genug funktioniert, um seinen Kopf zu retten, aber David weigerte sich, darauf stolz zu sein. Er hätte viel früher an die Maske denken müssen.
Der Kraftschild um ihn herum erleichterte sein Fortkommen. Er bemerkte, daß der Schild auch seine Füße umschloß, so daß seine Stiefelsohlen nie mit dem Marsboden in Berührung kamen, sondern etwa einen Zentimeter darüber schwebten. Die Federwirkung zwischen ihm und dem Planeten war elastisch, ganz so, als ob er auf vielen Sprungfedern stünde. Das, zusammen mit der geringen Anziehung, versetzte ihn in die Lage, die Distanz zwischen sich und der Kuppel mit Riesenschritten zu verschlingen.
Er hatte es eilig. Mehr als alles andere auf der Welt, brauchte er jetzt ein heißes Bad.
Als David eine der Außenschleusen der Farmkuppel erreicht hatte, war die schlimmste Phase des Orkans vorüber, und die Lichtblitze auf seinem Kraftschild flackerten nur noch gelegentlich auf. Er konnte die Maske gefahrlos abnehmen.
Als sich die Schleuse vor ihm öffnete, setzte es zunächst nur erstaunte Blicke, dann erschollen die Schreie der diensttuenden Farmboys, die ihn nun umdrängten.
»Beim Jupiter, es ist Williams!«
»Wo bist du gewesen, Junge?«
Über dem verwirrten Gebrüll und gleichzeitig niederprasselnden Fragen, konnte man den schrillen Ausruf vernehmen: »Wie bist du durch den Stauborkan gekommen?«
Die Frage drang durch, und für kurze Zeit wurde es still.
Jemand sagte: »Seht euch sein Gesicht an, wie eine geschälte Tomate.«
Das war übertrieben, aber es lag genug Wahrheit darin, um alle Anwesenden zu beeindrucken. Hände zerrten an seinem Kragen, der gegen die Marskälte eng um seinen Hals geschlungen war. Sie drängten ihn auf einen Stuhl und benachrichtigten Hennes.
Zehn Minuten später traf Hennes ein, er sprang von seinem Scooter und näherte sich mit einem aus Beunruhigung und Wut gemischten Gesichtsausdruck. Sichtbare Anzeichen irgendeiner Erleichterung über die Rückkehr eines seiner Angestellten war nicht zu bemerken.
Er bellte: »Was soll das Ganze bedeuten, Williams?«
David hob den Blick und sagte kühl: »Ich habe mich verirrt.«
»Oh, so nennst du das. Wie hast du denn das angestellt?«
»Ich wollte einen Spaziergang machen und bin zu weit gegangen.«
»Du dachtest, du mußt mal Luft schnappen, und da bist du zwei Marsnächte lang herumspaziert. Erwartest du, daß ich das glaube?«
»Fehlt ein Sandbuggy?«
Während Hennes noch mehr anlief, sagte einer der Farmboys hastig dazwischen: »Er ist fertig Mr. Hennes. Er war im Stauborkan.«
»Sei kein Dummkopf. Wenn er draußen im Orkan gewesen wäre, säße er nicht lebendig vor uns«, stellte Hennes fest.
»Ja, weiß ich«, erwiderte der Farmboy, »aber schauen Sie ihn sich an.«
Hennes tat es. Die Rötung an Hals und Schultern war eine Tatsache, die man nicht so leicht vom Tisch wischen konnte.
»Warst du im Orkan?« fragte er.
»Ich fürchte, ja«, sagte David.
»Wie hast du das überstanden?«
»Da war ein Mann«, sagte David, »ein Mann aus Rauch und Licht. Ihm machte der Staub nichts aus. Er nannte sich der Space Ranger.«
Die Männer drängten sich näher. Wütend wandte sich Hennes an sie, sein plumpes Gesicht arbeitete.
»Haut von hier ab!« schrie er. »Geht an die Arbeit. Und du, Jonnitel, schaff einen Sandbuggy her.«
Es dauerte beinahe eine Stunde, bis David gestattet wurde, das heiße Bad, nach dem er sich sehnte, zu nehmen. Hennes erlaubte niemandem, sich David zu nähern. In seinem Büro auf und ab laufend hielt er mitten im Schritt inne, wirbelte in plötzlich aufflammender Wut herum und fragte David ein ums andere Mal: »Was ist mit diesem Space Ranger? Wo hast du ihn getroffen? Was hat er gesagt? Was hat er gemacht? Wie ist das mit dem Rauch und Licht, von dem du da faselst?«
Zu allem schüttelte David nur leicht den Kopf und antwortete: »Ich bin spazierengegangen. Hab' mich verlaufen. Ein Mann, der sich Space Ranger nannte, hat mich zurückgebracht.«
Hennes gab schließlich auf. Der Farmarzt trat in Aktion, David bekam sein heißes Bad. Sein Körper wurde mit Salben behandelt, und er bekam die passenden Hormonspritzen. Die Injektion von Soporit konnte er auch nicht verhindern. Er schlief beinahe schon, bevor die Nadel herausgezogen war.
*
Er wachte auf und fand sich zwischen sauberen, kühlen Laken im Krankenrevier wieder. Die Hautrötung war merklich zurückgegangen. Sie würden ihn wieder und wieder ins Verhör nehmen, aber er brauchte sie nur noch eine kurze Zeit lang hinzuhalten.
Er war sich sicher, daß er jetzt die Antwort auf das Rätsel der Nahrungsvergiftungen hatte, beinahe die ganze Antwort. Ihm fehlte nur noch das eine oder andere Verbindungsglied und juristische Beweise natürlich.
Er spannte die Muskeln etwas an, als er vom Kopfende seines Bettes her leichte Schritte vernahm. Würde es so schnell weitergehen? Aber es war nur Benson, der sich in sein Blickfeld schob. Bensons wulstige Lippen waren zusammengepreßt, sein dünnes Haar in Unordnung, sein ganzes Gesicht ein sorgenvoller Anblick. Er trug etwas, das wie ein altmodisches ungeschlachtes Gewehr aussah.
»Sind Sie wach, Williams?« fragte er.
»Das sehen Sie doch«, reagierte David trocken.
Benson fuhr sich mit dem Handrücken über die schweißnasse Stirn. »Die wissen nicht, daß ich hier bin. Sollte ich auch wohl nicht, schätze ich.«
»Warum nicht?«
»Hennes ist davon überzeugt, daß Sie etwas mit den Giftanschlägen zu tun haben. Er hat Makian und mir damit in den Ohren gelegen. Er behauptet, daß Sie da draußen gewesen sind und nichts anderes zu Ihrer Verteidigung anführen könnten außer lächerlichen Märchengeschichten. Ganz gleich, was ich für Sie tue, ich fürchte, Sie stecken in furchtbaren Schwierigkeiten.«
»Was Sie für mich tun? Sie glauben also nicht an Hennes' Komplizentheorie?«
Benson beugte sich vor, und David konnte seinen Atem warm auf dem Gesicht spüren. Der Wissenschaftler flüsterte: »Nein, ich glaube es nicht. Schon deswegen nicht, weil ich davon überzeugt bin, daß Ihre Geschichte stimmt. Das ist der Grund für mein Kommen. Ich muß Sie über dieses Geschöpf, von dem Sie erzählt haben, befragen. Sie behaupten, es sei von Licht und Rauch umgeben gewesen. Sind Sie sicher, daß es nicht doch eine Luftspiegelung gewesen ist, Williams?«
»Ich hab' ihn gesehen«, beharrte David.
»Wie können Sie behaupten, es habe sich um einen Menschen gehandelt? Hat er englisch gesprochen?«
»Er hat nicht gesprochen, hatte aber die Gestalt eines Menschen.« Davids Augen hefteten sich auf Benson. »Glauben Sie, es war ein Marsbewohner?«
»Aha«, Bensons Lippen verzogen sich zu einem krampfhaften Lächeln, »Sie erinnern sich an meine Theorie. Ja, ich glaube, es war ein Marsbewohner. Mann, überlegen Sie. Denken Sie nach! Jetzt kommen sie ans Licht, und jedes bißchen Information könnte entscheidend sein. Uns bleibt so wenig Zeit.«
»Warum so wenig Zeit?« David richtete sich auf einem Ellenbogen auf.
»Natürlich, Sie wissen nicht, was während Ihrer Abwesenheit geschehen ist, aber ehrlich gesagt, Williams, wir sind allesamt der Verzweiflung nahe.« Er hielt das gewehrartige Ding hoch und sagte bitter: »Wissen Sie, was das hier ist?«
»Ich habe Sie früher schon damit gesehen.«
»Das ist meine Probenharpune, eigene Erfindung. Wenn ich in die Silos der Stadt gehe, habe ich das Ding dabei. Sie feuert eine kleine hohle Kapsel in ein Silo mit, sagen wir mal, Weizen ab. Sie ist mit einem Draht an der Harpune befestigt. Eine gewisse Zeit nach dem Abschuß erscheint am Kopfende der Kapsel eine Öffnung, dadurch wird das Innere mit Weizenkörnern gefüllt, danach schließt sich die Kapsel wieder.
Ich hole sie ein und entnehme die Zufallsprobe. Wenn man die Kapselöffnungszeit variiert, kann man Proben aus verschiedenen Tiefen entnehmen.«
David sagte: »Das ist schlau ausgedacht, aber warum haben Sie die Harpune jetzt bei sich?«
»Weil ich mich frage, ob ich sie nach dem Gespräch mit Ihnen nicht doch besser in die Abfallanlage werfen soll. Es war meine einzige Waffe im Kampf gegen die Giftmischer. Bislang hat sie mir nichts genützt und wird es zukünftig gewiß auch nicht tun.«
»Was ist geschehen?« David faßte die Schulter des anderen und drückte fest zu. »Sagen Sie es mir.«
Benson stöhnte vor Schmerz. »Jedes Farmsyndikatsmitglied hat von denjenigen, die hinter den Giftanschlägen stecken, einen neuen Brief erhalten. Es besteht kein Zweifel, daß Brief und Giftanschläge von den gleichen Männern oder eher Wesen stammen. In den Briefen wird das jetzt zugegeben.«
»Was steht drin?«
Benson zuckte die Achseln. »Was bedeuten schon Einzelheiten? Es läuft darauf hinaus, daß wir bedingungslos kapitulieren sollen, oder die Anschläge werden vertausendfacht.
Ich bin der Überzeugung, daß sie dazu imstande sind, und es auch tun werden. Falls das geschieht, werden Erde und Mars, was sage ich, das gesamte System wird in Panik verfallen.«
Er stand auf. »Ich habe Makian und Hennes gesagt, daß ich Ihnen Glauben schenke und Ihr Space Ranger der Schlüssel zu der ganzen Angelegenheit ist, aber sie nehmen es mir nicht ab. Ich vermute, Hennes hat mich sogar im Verdacht, daß ich mit Ihnen unter einer Decke stecke.« Er schien seinen eigenen Problemen nachzuhängen. »Wie lange haben wir noch, Benson?« fragte David. »Zwei Tage. Nein, das war gestern. Jetzt sind es nur noch 36 Stunden.« 36 Stunden!
David würde schnell arbeiten müssen. Sehr schnell sogar. Aber vielleicht war es noch nicht zu spät. Ohne es zu ahnen, hatte Benson ihm das fehlende Stück in der Beweiskette an die Hand gegeben.