124676.fb2 Lucky Starr - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 14

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XIIIDER RAT GREIFT EIN

Zehn Minuten später ging Benson. Nichts von dem, was David ihm gesagt hatte, befriedigte ihn in Hinblick auf seine Theorie, nach der die Marsbewohner und die Giftanschläge zusammenhingen. Seine Unruhe wuchs zusehends.

»Ich möchte nicht, daß Hennes mich hier erwischt. Wir haben uns Beleidigungen an den Kopf geworfen«, setzte er erklärend hinzu.

»Wie steht es mit Makian? Der ist doch auf Ihrer Seite, oder?«

»Ich weiß es nicht. Er steht morgen vor dem Ruin. Ich bezweifele, daß er noch genügend Rückgrat besitzt, um dem Burschen entgegenzutreten. Also ich gehe jetzt besser. Falls Ihnen etwas einfällt, egal, was es auch ist, lassen Sie es mich wissen, werden Sie das tun?«

Er streckte die Hand aus. David ergriff sie flüchtig, dann war Benson verschwunden.

*

David saß aufrecht im Bett. Seit dem Aufwachen hatte seine eigene Unruhe beständig zugenommen. Seine Kleider lagen auf einem Stuhl am anderen Ende des Zimmers. Seine Stiefel standen aufrecht neben dem Bett. In Bensons Gegenwart hatte er es nicht gewagt, sie zu untersuchen.

Vielleicht, dachte er pessimistisch bei sich, hatte man sie in Ruhe gelassen. Die Hüftstiefel eines Farmboys waren tabu. Etwas aus den Hüftstiefeln zu entwenden, kam als unverzeihliches Verbrechen sofort nach dem Diebstahl eines Sandbuggys in der Wüste. Selbst im Tod wurden die Hüftstiefel zusammen mit dem Farmboy begraben, ohne daß man ihren Inhalt antastete.

David durchwühlte nacheinander die Innentaschen beider Stiefel, und seine Finger stießen dabei auf rein gar nichts. In der einen war ein Taschentuch gewesen, in der anderen einige Münzen. Zweifellos waren sie seine Kleider durchgegangen, damit hatte er gerechnet, aber offensichtlich hatten sie vor seinen Stiefeln nicht haltgemacht. Er hielt den Atem an, während er mit dem Arm auf den Grund des Stiefels tauchte. Das weiche Leder reichte ihm bis an die Achselhöhle und wellte sich zusammen, als seine Finger in die Spitzen griffen. Eine Woge reiner Freude überrollte ihn, als er das weiche stoffartige Material der Marsmaske fühlte.

Vor dem Bad hatte er sie dort aus Prinzip versteckt, allerdings nicht mit dem Schlafmittel gerechnet. Es war reiner Zufall, daß sie die Stiefelspitzen vergessen hatten. In Zukunft würde er vorsichtiger sein müssen.

Er stopfte die Maske in eine Schafttasche und laschte sie zu. Er griff nach den Stiefeln; während er geschlafen hatte, waren sie von jemandem geputzt worden. Das war nett von dem Betreffenden gewesen und verdeutlichte den beinahe instinktiven Respekt, den Farmboys vor Stiefeln besaßen, vor jedermanns Stiefeln.

Seine Kleider hatten auch den Frischduftspender durchlaufen. Den glänzenden Plastikfasern, aus denen sie bestanden, haftete ein ladenneuer Geruch an. Die Taschen waren natürlich allesamt leer, ihr Inhalt lag in einem gedankenlos aufgetürmten Haufen unter dem Stuhl zusammen. Er ging die Sachen durch: es schien nichts zu fehlen. Sogar das Taschentuch und die Münzen aus seinen Schafttaschen waren da.

Er zog Unterwäsche und Socken, den einteiligen Overall und zuletzt die Stiefel an. Er schnallte gerade den Gürtel um, als ein Farmboy mit braunem Bart eintrat.

David schaute hoch und fragte kühl: »Was willst du, Zukis?«

Der Farmboy erwiderte: »Wo willst du denn hin, Erdie?« Seine kleinen Augen sprühten wild. David kam die Miene genauso vor wie damals, als er den Mann zum ersten Mal zu Gesicht bekommen hatte. David erinnerte sich an Hennes' Sandbuggy vor dem Arbeitsamt. Er selbst hatte gerade im Begriff gestanden, Platz zu nehmen, als sich das bärtige, wütende Gesicht auf ihn gerichtet hatte und die Waffe abgefeuert wurde, ehe er sich verteidigen konnte.

»Nirgends«, sagte David mit Bestimmtheit, »wofür ich deine Erlaubnis brauchen würde.«

»So ist das, wie? Du irrst dich, Mister, du bleibst hübsch wo du bist. Befehl von Hennes.« Zukis versperrte den Eingang. An seinem tiefsitzenden Gürtel hingen deutlich sichtbar zwei Blaster.

Zukis wartete. Sein schmieriger Bart teilte sich, als er nun gelbzähnig grinste. »Schätze, du hast es dir vielleicht anders überlegt, Erdie?«

»Vielleicht«, sagte David gleichmütig. Dann fügte er hinzu: »Jemand hat mich eben besucht. Wie war das möglich? Hast du nicht aufgepaßt?«

»Maul halten«, fletschte Zukis.

»Oder bist du bestochen worden, mal einen Augenblick woanders hinzusehen? Das könnte Hennes gar nicht gefallen.«

Zukis spuckte aus, wobei er Davids Stiefel um einen Zentimeter verfehlte.

»Würdest du dich von deinen Blastern trennen und das noch einmal versuchen?«

»Sieh dich vor, Erdie, falls du was zu Essen haben willst.«

Er machte die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel im Schloß. Einige Minuten vergingen, dann hörte man ein metallisches Klappern an der Tür, als diese wieder geöffnet wurde. Zukis trug ein Tablett. Das Gelb von Saft und das Grün von etwas Blättrigem war zu erkennen.

»Gemüsesalat«, bemerkte Zukis. »Für dich gut genug.«

Über den einen Rand des Tabletts lugte ein schwarzer Daumen hervor. Das andere Ende schwebte auf seinem Unterarm, so daß die Hand des Farmboys verborgen blieb.

David richtete sich auf, sprang auf die Seite, zog die Beine an und hechtete auf die Matratze. Überrascht drehte sich Zukis um, aber David schraubte sich in die Luft, wobei der Federkern der Matratze ihm als zusätzliche Unterstützung diente.

Er stieß schwer mit dem Farmboy zusammen, ließ die Faust flach auf dem Tablett niedergehen, riß es dem anderen aus den Händen und schleuderte es zu Boden, während seine andere Hand sich im Bart des Farmboys festkrallte.

Heiser schreiend fiel Zukis um. Davids stiefelbewehrter Fuß landete auf der vorher unter dem Tablett verborgenen Hand des Farmboys. Als sich die gequetschten Finger öffneten und den entsicherten Blaster losließen, wurde der Aufschrei zu einem qualvollen Gekreische.

Davids Hand zuckte aus dem Bart und erwischte die unverletzte Hand des anderen, die nach dem zweiten Blaster tastete. Er riß sie rauh hoch, quer über die Brust des Liegenden hinweg, unter seinem Kopf hindurch und auf der anderen Seite wieder heraus.

»Ruhig«, sagte er eindringlich, »oder ich reiß' dir den Arm von der Schulter.«

Zukis gab nach, seine Augen rollten, und der Atem ging ihm in Stößen. »Was willst du?« schnaufte er.

»Warum hast du den Blaster unter dem Tablett versteckt?«

»Ich mußte mich doch schützen, oder etwa nicht? Falls du mich überfällst, wenn ich die Hände voll habe.«

»Warum hast du dann nicht jemand anderes mit dem Tablett hergeschickt und ihn selbst gedeckt?«

»Daran habe ich nicht gedacht«, wimmerte Zukis.

David zog etwas an und Zukis Mund verzog sich vor Schmerz. »Ich schlage vor, du sagst jetzt die Wahrheit, Freundchen.«

»Ich. ich wollte dich töten.«

»Und was hättest du Makian erzählt?«

»Daß du versucht hast, zu fliehen.«

»War das deine Idee?«

»Nein. Das ist auf Hennes' Mist gewachsen. Hol dir Hennes. Ich habe nur Befehle ausgeführt.«

David ließ ihn los. Er hob den einen Blaster hoch und stupste den zweiten aus dem Holster. »Steh auf!«

Zukis wälzte sich auf die Seite. Er stöhnte, als er versuchte, sein Körpergewicht mit der gequetschten Rechten und der beinahe ausgekugelten linken Schulter hochzuhieven.

»Was hast du vor? Ich würde keinen unbewaffneten Mann erschießen, du etwa?«

»So, würdest du nicht?« erkundigte sich David mit einem sarkastischen Unterton.

Eine neue Stimme kam hinzu. »Laß die Waffe fallen, Williams«, sagte die Stimme scharf.

David drehte schnell den Kopf. Hennes stand mit gezücktem Blaster auf der Schwelle. Dahinter stand Makian mit grauem und zerfurchtem Gesicht. Hennes' Augen verrieten seine Absicht überdeutlich. Der Blaster war schußbereit.

David ließ die Waffen fallen, die er Zukis soeben entrissen hatte.

»Mit den Füßen herüberstoßen«, befahl Hennes.

David gehorchte.

»Was ist hier passiert?«

David sagte: »Sie wissen was passiert ist. Zukis hat auf Ihren Befehl einen kleinen Mord versucht, und ich habe nicht stillgehalten und es über mich ergehen lassen.«

»Nein Sir, Mr. Hennes. Nein, Sir. Stimmt nicht. Ich habe sein Mittagessen gebracht, da hat er mich überfallen. Ich hatte die Hände mit dem Tablett voll und keine Möglichkeit, mich zu wehren«, blubberte Zukis.

»Halt's Maul!« sagte Hennes mit Verachtung in der Stimme. »Darüber unterhalten wir uns später. Raus mit dir. Du bist in null Komma nichts mit zwei Fesseln wieder da.«

Zukis machte sich davon.

Makian sagte sanft: »Warum Fesseln, Hennes?«

»Weil dieser Kerl ein gefährlicher Scharlatan ist, Mr. Makian. Sie erinnern sich, daß ich ihn mitgebracht habe, weil er etwas über die Giftanschläge zu wissen schien?«

»Ja, ja natürlich.«

»Er hat uns eine Geschichte über eine jüngere Schwester, die an Marsmarmelade gestorben ist, aufgetischt, wissen Sie das noch? Ich habe das nachgeprüft. Nicht allzu viele Todesfälle von der Art, wie der Mann es von seiner Schwester behauptet hat, sind den Behörden bekannt geworden. Weniger als 250, um genau zu sein. Es war einfach, sie alle zu überprüfen. Ich habe das veranlaßt. Es befand sich kein Fall mit einem zwölfjährigen Mädchen darunter, das an einem Bissen Marmelade gestorben ist.«

Makian war überrascht. »Wie lange wissen Sie das schon, Hennes?«

»Beinahe so lange, wie er hier ist. Aber ich habe der Sache ihren Lauf gelassen. Ich wollte sehen, worauf er aus war. Griswold habe ich zur Beobachtung angesetzt...«

»Um mich zu töten, meinen Sie wohl«, fuhr David dazwischen.

»Daß du es so darstellen würdest, ist klar. Du hast ihn umgebracht, weil er dumm genug war, deinen Argwohn zu erregen. Dann hat er es fertiggebracht, sich bei Benson, der tauben Nuß, einzuschmeicheln. Dort konnte er dann aus nächster Nähe den Fortschritt unserer Untersuchungen der Giftanschläge überwachen.

Dann, schließlich und endlich ist er vor drei Tagen aus der Kuppel geschlüpft. Die Gründe dafür sagt er uns nicht. Wollen Sie wissen, warum er das getan hat? Er hat den Männern, die ihn angeworben haben, Bericht erstattet - denjenigen, die hinter all dem stecken. Es ist mehr als ein Zufall, daß das Ultimatum eintraf, während er fort war.«

»Und wo waren Sie?« erkundigte sich David schnell.

»Haben Sie etwa aufgehört mir nachzuspionieren, als Griswold gestorben war? Falls ich aus den Gründen, die Sie vermuteten, unterwegs war, warum haben Sie dann keine Leute hinter mir hergeschickt?«

Makian machte einen verwirrten Eindruck. »Also.«

Aber David unterbrach ihn. »Lassen Sie mich zu Ende reden, Mr. Makian. Ich vermute, daß Hennes in der Nacht als ich ging, vielleicht gar nicht in der Kuppel war und an dem Tag und in der Nacht darauf ebenfalls nicht. Wo waren Sie Hennes?«

Mit verzerrtem Mund trat Hennes einen Schritt vor. David ließ die hohle Hand in Gesichtshöhe. Er glaubte nicht, daß Hennes schießen würde, war aber darauf gefaßt, nötigenfalls die Schildmaske zu benutzen.

Makian legte seine unruhige Hand auf Hennes' Schulter. »Ich schlage vor, wir überlassen ihn dem Rat.«

»Was soll das mit dem Rat heißen?« warf David rasch ein.

»Geht dich einen feuchten Dreck an«, zischte Hennes.

Zukis kehrte mit den Fesseln zurück. Es handelte sich um bewegliche Kunststoffstäbe, die auf jede erdenkliche Weise gebogen und dann starr gemacht werden konnten. Sie waren ungleich stärker als Stricke oder Handschellen.

»Streck die Hände aus«, befahl Hennes.

Ohne etwas zu erwidern tat David wie ihm geheißen. Die Fesseln wurden zweimal um seine Gelenke gewickelt. Mit hämischem Blick zog Zukis brutal fest, dann entfernte er den Stift. Das hatte eine automatische Neuanordnung der Moleküle zur Folge. Der Kunststoff verhärtete sich; die bei der Neuanordnung entwickelte Energie ließ das Material handwarm werden. Um die Enkel wurde eine weitere Fessel gelegt.

David nahm still auf dem Bett Platz. In der einen Hand hielt er immer noch den Maskenschild. Makians Bemerkung über den Rat war David Beweis genug, daß er nicht lange gefesselt bleiben würde. In der Zwischenzeit war er es zufrieden, daß die Dinge ihren Lauf nahmen.

Er sagte noch einmal: »Was soll das mit dem Rat?«

Aber er hätte nicht zu fragen brauchen. Von draußen ertönte ein Schrei, und eine Gestalt warf sich wie von einem Katapult geschleudert durch die Tür und rief dabei: »Wo ist Williams?«

Es handelte sich um Bigman höchst persönlich. In voller Lebensgröße, was nicht sehr viel war. Er hatte nur für Davids sitzende Gestalt Augen. Er sprach schnell und atemlos: »Ich habe nichts davon gehört, daß du in einen Stauborkan geraten bist, bis ich in der Kuppel gelandet bin. Zischende Ceres, du mußt gebraten worden sein. Wie bist du durchgekommen? Ich. ich.«

Er bemerkte zum ersten Mal Davids Lage und drehte sich wütend um. »Beim All, wer hat den Boy so gefesselt?«

Hennes war inzwischen wieder zu Atem gekommen. Eine Hand schoß vor und bekam Bigmans Overallkragen zu fassen. Mit einem brutalen Griff hob er den schmächtigen Körper vom Boden. »Ich habe dir gesagt, was passiert, wenn ich dich hier noch einmal erwische, du Wurm.«

»Laß los, du großmäuliger Sack! Ich habe das Recht, hier zu sein. Du hast genau anderthalb Sekunden, um mich loszulassen, oder du verantwortest dich vor dem Wissenschaftsrat«, schrie Bigman.

»Um Mars' willen, Hennes, lassen Sie ihn los«, sagte Makian.

Hennes ließ den kleinen Burschen fallen. »Verschwinde hier!«

»Das könnte dir so passen. Ich bin ordentlicher Angestellter des Rats. Ich bin mit Dr. Silvers gekommen. Frag ihn mal.«

Er nickte mit dem Kopf in Richtung eines großen dünnen Mannes, der unmittelbar vor der Tür stand. Sein Name paßte zu ihm. Das Haar war silberweiß, und er trug einen Schnurrbart gleicher Farbe.

»Wenn Sie entschuldigen«, sagte Dr. Silvers, »ich würde die Angelegenheit jetzt gern selbst in die Hand nehmen. Die Regierung in International City auf der Erde hat den Ausnahmezustand für das Sonnensystem erklärt. Alle Farmen stehen ab sofort unter der Kontrolle des Wissenschaftsrats. Mir wurde aufgetragen, die Makianländereien zu übernehmen.«

»Ich habe so etwas erwartet«, murmelte Makian unglücklich.

»Nehmen Sie dem Mann die Fesseln ab«, befahl Dr. Silvers.

»Er ist gefährlich«, gab Hennes zu bedenken.

»Ich übernehme die volle Verantwortung.«

Bigman sprang auf und klappte die Hacken zusammen. »Los, Hennes.«

Hennes erblaßte vor Wut, sagte aber kein Wort.

*

Als Dr. Silvers Makian und Hennes in Makians Privaträumen wiedertraf, waren drei Stunden vergangen.

Er sagte: »Ich werde alle Produktionszahlen dieser Farm der letzten sechs Monate durchgehen. Ich will Ihren Dr. Benson sehen. Es geht dabei um mögliche Fortschritte, die er vielleicht bei der Aufklärung der Giftanschläge gemacht hat. Wir haben sechs Wochen Zeit, um diese Nuß zu knacken. Nicht mehr.«

»Sechs Wochen«, explodierte Hennes. »Sie meinen einen Tag.«

»Nein, Sir. Falls wir die Antwort nicht haben, wenn das Ultimatum verstrichen ist, werden alle Lebensmittelexporte vom Mars gestoppt. Wir werden nicht klein beigeben, solange eine Chance vorhanden ist.«

»Beim All«, sagte Hennes. »Die Erde wird hungern.«

»Sechs Wochen lang nicht«, erwiderte Dr. Silvers. »Solange werden die rationierten Vorräte reichen.«

»Es wird zu Panik und Aufruhr kommen«, gab Hennes zu bedenken.

»Stimmt auffallend«, pflichtete Dr. Silvers grimmig bei. »Es wird äußerst unangenehm werden.«

»Sie werden die Farmsyndikate ruinieren«, stöhnte Makian.

»Sie werden so oder so ruiniert sein. Jetzt möchte ich mit Dr. Benson sprechen. Morgen mittag, Punkt zwölf, werden wir eine Viererkonferenz abhalten. Falls sich nicht irgendwo auf dem Mars oder in den Zentrallaboratorien auf dem Mond etwas ergibt, tritt das Embargo morgen um Mitternacht in Kraft. Dann werden Vorkehrungen für eine Marsgesamtkonferenz unter Beteiligung der verschiedenen Syndikatsmitglieder getroffen.«

»Warum?« wollte Hennes wissen.

»Weil«, setzte Dr. Silvers ihm auseinander, »Grund zu der Annahme besteht, daß, wer auch immer hinter diesem wahnwitzigen Verbrechen steckt, in engem Kontakt mit den

Farmen stehen muß. Der oder die Verbrecher wissen viel zu gut über die Farmen Bescheid, um eine andere Schlußfolgerung zu ziehen.«

»Was ist mit Williams?«

»Ich habe ihn verhört. Er bleibt bei seiner Geschichte. Die ist, das räume ich ein, seltsam genug. Ich habe ihn in die Stadt schaffen lassen, dort wird er weiter vernommen, wenn nötig unter Hypnose.«

Das Türsignal leuchtete auf.

»Öffnen Sie, Mr. Makian«, sagte Dr. Silvers.

Makian gehorchte, als wäre er nicht mehr der Besitzer einer der größten Marsfarmen und auf Grund dieser Tatsache einer der reichsten und mächtigsten Männer im Sonnensystem.

Bigman trat ein. Er schaute herausfordernd in Hennes' Richtung. »Williams ist unter Bewachung auf dem Weg in die Stadt.«

»Gut«, erwiderte Dr. Silvers, die dünnen Lippen zusammengepreßt.

*

Eine Meile von der Farm entfernt hielt der Sandbuggy an. David Starr stieg mit angelegtem Nasenstück aus. Er winkte dem Fahrer zu; der lehnte sich heraus und sagte: »Denken Sie daran! Schleuse sieben! Wir werden einen unserer Leute dort haben, um Sie einzulassen.«

David lächelte und nickte nur. Er schaute dem Sandbuggy nach, der nun seine Reise zur Stadt fortsetzte, dann kehrte er zu Fuß zur Farmkuppel zurück.

Natürlich spielten die Ratsmänner mit. Sie hatten ihn bei seinem Wunsch, vor aller Augen zu gehen und heimlich zurückzukehren, unterstützt, aber keiner von ihnen, nicht einmal Dr. Silvers, kannte seine Gründe.

Er hatte die Stücke des Puzzles beisammen, aber er brauchte immer noch den Beweis.