125774.fb2 Poker um die Zukunft - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 8

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»Es macht mich nervös«, sagte Sandra.

»Unsere Nerven sind alle ein wenig angespannt«, bemerkte Mary. »Dieser Würfel.«

»Wir sollten jetzt nicht an den Würfel denken«, schlug Lansing vor. »Morgen, bei Tageslicht, werden wir ihn uns noch einmal genauer ansehen.«

»Ich kann darauf verzichten«, sagte der Pastor. »Ich bin sicher, er ist eine Ausgeburt des Bösen.«

Der General trat in das Licht des Feuers. Mit einem Arm stützte er den humpelnden Jürgens.

»Was habe ich da eben vom Bösen gehört?« polterte er.

Der Pastor antwortete nicht. Der General ließ Jürgens zwischen Mary und dem Pfarrer zu Boden gleiten.

»Er kommt kaum von der Stelle«, erklärte der General. »Das Bein ist praktisch nutzlos. Gibt es denn keine Möglichkeit, es besser zu reparieren?«

Mary schüttelte den Kopf. »Ein Teil im Knie ist zerbrochen, und es gibt kein Ersatzteil dafür. Außerdem wurde die gesamte Hüftkonstruktion verbogen. Ich konnte nicht mehr tun, als das Bein so zu versteifen, daß er sich wieder darauf stützen kann. Edward fertigt eine Krücke für ihn an. Vielleicht geht es dann besser.«

Der General setzte sich umständlich neben Lansing auf den Grasboden.

»Ich könnte schwören, daß ich eben jemanden über das Böse schwadronieren hörte«, sagte er.

»Lassen Sie es gut sein«, zischte ihm Lansing zu.

»Sie brauchen sich nicht zwischen den bunten und den schwarzen Rock zu stellen, ehrenwerter Pädagoge«, erklärte der Pastor. »Ich bin dafür, die Sache sofort auszutragen.«

»Also gut, wenn Sie darauf bestehen«, erwiderte Lansing.

»Aber bewahren Sie Ihre guten Manieren dabei!«

»Ich bin ein Gentleman«, schnarrte der General, »und ich kann mich nur wie ein solcher verhalten. Das liegt mir ge-wissermaßen im Blut. Ein Offizier und Gentleman. Das gehört nun einmal zusammen. Unser alberner Freund hier.« Der Pfarrer fiel ihm ins Wort: »Ich habe schlicht behauptet, der Würfel sei etwas Böses. Man kann das als meine persönliche Meinung bezeichnen. Ich bin jedoch darin geübt, solche Dinge zu entdecken, und der General ist es nicht.« »Und wie erkennen Sie das Böse?« wollte der General wissen. »Nun, da ist zunächst einmal der äußere Eindruck als solcher. Dann der Warnstreifen aus Sand. Gute Menschen haben diesen Sandstreifen geschaffen; wir sollten ihnen dafür dankbar sein. Einer von uns war es nicht. Er hat seinen Fehler teuer bezahlen müssen.«

»Es mag ein Warnstreifen sein«, stimmte ihm der General zu, »aber er steckt voller heimtückischer Fallen. In eine ist unser metallener Freund hineingeraten. Wenn meine Einschätzung richtig ist, haben gute Menschen nichts mit der Angelegenheit zu tun. Wenn diejenigen, die den Streifen angelegt haben, tatsächlich guten Willens gewesen wären, hätten sie ihn mit einem Zaun umgeben. Sie, Herr Pfarrer, wollen uns einschüchtern, abschrecken. Wenn Ihnen etwas bedrohlich erscheint, dann bezeichnen Sie es als Werk des Bösen. Das liefert Ihnen eine Entschuldigung, der Sache den Rücken zuzukehren und sich nicht weiter mit ihr zu befassen. Wenn es nach mir geht, dann dringen wir in den Streifen ein. Dabei müßten wir natürlich sehr vorsichtig sein. Wir könnten mit langen Stangen die Fallen aus der Ferne auslösen. So würden wir sie unschädlich machen. Irgend jemand will, daß uns gewisse Dinge über den Würfel verborgen bleiben. Gerade diese Dinge aber könnten von unschätzbarem Wert für uns sein. Darum will ich auf keinen Fall so ohne weiteres von hier fortgehen.« »Genau diese Haltung habe ich von Ihnen erwartet«, sagte der Pastor, »und ich werde mir nicht einfallen lassen, Sie von Ihrem Vorhaben abzubringen. Aber ich betrachte es als meine heilige Pflicht, Sie zu warnen. Man darf sich nicht mit den Mächten des Bösen anlegen.«

»Da schwatzen Sie schon wieder vom Bösen! Was ist denn das Böse, wenn ich fragen darf? Wie würden Sie es definieren?« »Es wäre reine Zeitverschwendung, wenn ich versuchte, es Ihnen zu erklären. Daß Sie diese Frage überhaupt stellen konnten, beweist schon genug!«

»Hat eigentlich irgend jemand genau beobachtet, was geschah, als Jürgens verletzt wurde?« fragte Mary. »Er selbst weiß von nichts. Er hat einen heftigen Schlag verspürt, aber das ist alles, woran er sich erinnert.«

»Also, ich habe nichts bemerkt«, erklärte der Pastor. »Und dort, wo ich stand, hätte ich unbedingt etwas sehen müssen. Dafür kann es nur eine Erklärung geben: Hier waren die Mächte des Bösen am Werk.«

»Ich meine, ich hätte etwas gesehen«, warf Lansing ein. »Allerdings war es so undeutlich, daß ich bisher nicht davon sprechen mochte. Es war nur ein Flimmern, ein Huschen. Für das menschliche Auge fast nicht wahrnehmbar.« »Dieses Gerede von bösen Mächten verstehe ich nicht«, sagte Sandra. »Der Würfel ist wunderschön. So schön, daß man bei seinem Anblick das Atmen vergessen kann. Wie könnte er böse sein?«

»Er hat Jürgens angegriffen«, entgegnete Mary. »Ja, daß weiß ich. Aber obwohl ich es weiß, sehe ich die Schönheit in dem Würfel. Für mich hat er nichts Böses an sich.« »Gut gesagt«, brummelte der General. »So spricht nur eine Dichterin. Wie haben Sie sich bezeichnet? Als Diplompoetin?« »Ja, so sagte ich«, erwiderte Sandra mit leiser Stimme. »Sie können nicht wissen, was mir das bedeutet. Nur wer in meiner Welt lebt, versteht, welche Ehre, ja, welcher Ruhm darin liegt, das offizielle Diplom als Poet zu empfangen. Es gibt viele Dichter, sehr viele. Sie alle verstehen sich auf ihre Kunst. Aber nur wenige erhalten das Dichterdiplom.« »Ich kann mir eine solche Welt nicht vorstellen«, versetzte der Pastor. »Das muß ein wahres Märchenland sein. Viele gute Worte. aber wenig gute Taten.«

»Mir ist klar, daß Sie sich meine Welt nicht vorstellen können. Sie würden sich dort auch reichlich deplaziert vorkommen.« Danach saßen sie eine Weile schweigend um das Feuer. Plötzlich sagte Sandra: »Da war es wieder. Jemand schleicht um unser Lager. Ich habe es deutlich gehört.«

»Ich höre nichts«, erwiderte der General. »Meine Liebe, ich fürchte, Ihre Phantasie geht mit Ihnen durch. Da draußen ist nichts.«

Wieder versanken sie in Schweigen. Diesmal wurde es vom Pastor gebrochen: »Was werden wir morgen unternehmen?« »Wir schauen uns den Würfel an«, antwortete der General. »Wir werden ihn uns genau und aus der Nähe ansehen. Wenn die Untersuchung nichts ergibt, werden wir unseren Weg fortsetzen. Wenn der schmuddelige Wirt nicht gelogen hat, liegt irgendwo vor uns eine Stadt. Ich denke, daß wir in einer Stadt interessantere Dinge finden werden als hier. Wenn es uns wünschenswert erscheint, können wir später immer noch zu dem Würfel zurückkehren.«

Der Pastor zeigte auf Jürgens und fragte Lansing: »Wird er reisen können?«

Lansing hielt die Krücke hoch, an der er arbeitete. »Es wird einige Zeit dauern, bis er sich an das Ding gewöhnt hat. Es taugt nicht viel. Ich hätte ihm gern eine bessere Krücke gezimmert, aber ohne Werkzeug und geeignetes Material ist das nicht möglich. Er wird vorankommen, aber nur sehr langsam. Wir werden uns seinem Tempo anpassen müssen. Aber soviel ich weiß, haben wir es ohnehin nicht eilig.«

»Das könnte stimmen«, erwiderte der General. »Doch wir wissen nichts über die Bedingungen dieser Expedition. Vielleicht gibt es Zeitlimits, an die wir uns halten müssen.« »Bevor wir überhaupt etwas Sinnvolles unternehmen können«, warf Mary ein, »müssen wir unbedingt herausbekommen, warum wir hier sind. Wir dürfen nichts unbeachtet lassen, das uns einen Hinweis geben könnte. Also müssen wir so viel Zeit mit dem Würfel zubringen, bis wir uns überzeugt haben, daß er uns nichts zu bieten hat.«

»Ich war von Anfang an der Ansicht, daß wir in der Stadt eher mit Informationen rechnen können als hier im Ödland«, entgegnete der General. »In der Stadt werden wir Leute treffen, mit denen wir reden können.«

»Wenn wir uns überhaupt mit ihnen verständigen können«, wandte Mary ein. »Wenn sie bereit sind, mit uns zu reden, und uns nicht sofort aus der Stadt jagen oder ins Gefängnis werfen.« »Ja, auch damit müssen wir rechnen«, murmelte der General. »Ich meine, wir sollten uns jetzt zur Ruhe begeben«, schlug der Pfarrer vor. »Wir haben einen langen, harten Tag vor uns und werden unseren Schlaf sehr nötig haben.«

»Ich melde mich freiwillig für die erste Wache«, rief der General. »Danach übernehmen Sie, Herr Pfarrer, und Mr. Lansing den Rest der Nacht. Sie können es sich selbst einteilen.« »Es ist nicht nötig, daß jemand von Ihnen Wache hält«, sagte Jürgens. »Ich will diese Aufgabe gern übernehmen. Ich schlafe niemals. Ich verspreche Ihnen, scharf achtzugeben. Haben Sie Vertrauen zu mir!«

11

Nach dem Frühstück gingen sie wieder zu dem Würfel. Das Gras war noch feucht vom Tau. Beim ersten Morgenlicht hatte Jürgens sie aufgeweckt. Da dampften bereits Kaffee und Haferbrei.

In den flach einfallenden Strahlen der Morgensonne zeigte der Würfel nicht das gleiche Blau wie im vollen Licht des vergangenen Nachmittags. Jetzt ähnelte er eher einem Opal. Er wirkte fast transparent und seltsam körperlos. »Jetzt sieht er tatsächlich so aus, als ob er aus Porzellan wäre«, stellte Sandra fest. »Schon gestern hat er mich an Porzellan erinnert, aber heute habe ich keine Zweifel mehr: Er ist aus Porzellan!«

Der Pastor hob einen Stein vom Boden auf und schleuderte ihn gegen den Würfel. Der Stein sprang in weitem Bogen zurück. »Das ist kein Porzellan«, sagte er.

»Es war keine gute Idee, das auf diese Weise herauszufinden!« fuhr Lansing ihn an. »Vielleicht wird sich der Würfel daran erinnern, wer ihn mit einem Stein beworfen hat.«

»Das klingt, als hielten Sie den Würfel für lebendig«, sagte Mary.

»Ich möchte nicht darauf wetten, daß er es nicht ist.« »Wir verschwenden nur unsere Zeit, wenn wir hier herumstehen und schwatzen«, murrte der Pastor. »Ich bin dagegen, den Würfel zu untersuchen, denn ich halte ihn nach wie vor für etwas Böses. Wenn Sie sich aber nun einmal anders entschieden haben, dann wollen wir uns an die Arbeit machen. Je schneller wir das hinter uns bringen, desto eher können wir uns anderen Dingen zuwenden.«

»Das stimmt«, pflichtete ihm der General bei. »Wir wollen zum Wäldchen zurückgehen und uns ein paar Stecken zuschneiden. Damit können wir den Sand vor unseren Füßen untersuchen.« Lansing ging nicht mit dem General und dem Pfarrer. Er blieb bei Jürgens, der seine Krücke ausprobieren wollte. Der Roboter stellte sich dabei äußerst ungeschickt an, aber nach einiger Zeit konnte Lansing erste Fortschritte beobachten. Zweimal stürzte Jürgens ins Gras, und zweimal half ihm Lansing beim Aufstehen. »Lassen Sie mich allein«, bat Jürgens schließlich. »Sie machen mich nervös, wenn Sie ständig voller Hilfsbereitschaft in meiner Nähe stehen. Ich weiß Ihre Anteilnahme zu schätzen, aber hiermit muß ich allein und auf meine Art fertig werden. Wenn ich falle, muß ich wieder aus eigener Kraft auf die Beine kommen.«

»Hm«, machte Lansing» »mir scheint fast, Sie haben recht.« Mit diesen Worten entfernte er sich von dem Roboter und begann einen Rundgang um den Würfel, wobei er sorgsam darauf achtete, nicht aus Versehen auf den Sandstreifen zu treten. Er sah sich die blauen Wandflächen sehr genau an. Er hoffte, irgendeine Nahtstelle, eine Unregelmäßigkeit zu entdecken, die bedeutungsvoll sein könnte. Er sah nichts. Die Wände erhoben sich glatt und ohne die geringste Unterbrechung. Sie schienen aus einem Stück zu bestehen. Hin und wieder warf er Jürgens einen heimlichen Blick zu. Der Roboter tat sich sehr schwer, aber er gab nicht auf. Wenn er stürzte, zog er sich sofort an der Krücke wieder hoch und humpelte weiter. Von den anderen war niemand zu sehen. Der General und der Pastor waren im Lager und schnitten Stöcke; ab und zu konnte man das Geräusch der Campingbeile hören. Mary und Sandra befanden sich wahrscheinlich auf der anderen Seite des Würfels.

Lansing blieb stehen und schaute an dem Würfel hoch. Zahllose Fragen schossen ihm durch den Kopf: Konnte das Gebilde eine Wohnung sein, ein Gebäude, das eine Familie unbekannter Wesen beherbergte? Befanden sie sich vielleicht in diesem Augenblick darin, gingen ihren Alltagsverrichtungen nach und warfen gelegentlich einen Blick aus dem Fenster (den Fenstern?) auf die merkwürdigen, verstörten, zweibeinigen Kreaturen, die draußen um ihr Haus schlichen? Oder war es vielleicht ein Wissensspeicher, eine Bibliothek, ein Hort der Fakten und Gedanken, die dem menschlichen Verstand für immer fremd bleiben würden? Vielleicht mochten diese Gedanken nicht einmal fremd sein, vielleicht hatte sie ein Zweig der menschlichen Rasse vor vielen Jahrtausenden dort niedergelegt. Das wäre durchaus nicht unmöglich, dachte Lansing. In der vergangenen Nacht hatte er mit Jürgens über die Zeitungleichheit in alternativen Welten gesprochen. Nach allem, was Jürgens ihm erzählt hatte, war es offensichtlich gewesen, daß der Roboter aus einer Zeit kam, die viele tausend Jahre in der Zukunft lag. Oder war gar der Würfel selbst ein Gebilde der Zeit, ein Ding, das zu einem anderen Zeitkontinuum gehörte? Lansing verwarf diesen Gedanken wieder. Schließlich war der Würfel zu deutlich zu sehen, so klar und deutlich, wie man es sich nur wünschen konnte.

Lansing setzte seinen Rundgang um den Würfel fort. Die Sonne war ein Stück am Himmel hinaufgewandert, der Tag versprach schön zu werden. Inzwischen waren die Tautropfen verdunstet. Der Himmel war tiefblau, von keiner Wolke getrübt. Der General und der Pastor kamen den Weg entlanggestapft. Beide trugen sie einen langen Stab über der Schulter, den sie aus jungen Schößlingen geschnitten hatten. Als sie Lansing eingeholt hatten, blieben sie stehen.

»Sind Sie einmal ganz herumgegangen?« fragte der General. »Ja«, antwortete Lansing. »Ich kann Ihnen versichern, er sieht überall gleich aus. Nirgendwo der geringste Unterschied.« »Wir müssen dichter heran«, behauptete der Pastor. »Vielleicht kann man aus der Nähe etwas entdecken, das von hier aus nicht zu sehen ist. Es ist immer gut, sich ein Ding genau anzusehen.«

»Da haben Sie recht«, stimmte ihm Lansing zu. »Warum besorgen Sie sich nicht auch einen Stecken?« fragte der General. »Wenn wir uns zu dritt an die Arbeit machen, finden wir eventuell mehr heraus.«

»Nein, das werde ich bleibenlassen«, entgegnete Lansing. »Ich halte es für Zeitverschwendung.«

Die beiden anderen sahen ihn einen Augenblick lang schweigend an, dann wandten sie sich ab.

»Ich schlage vor, daß wir folgendermaßen vorgehen«, sagte der General zum Pastor. »Wir halten uns in einem Abstand von vier Metern voneinander. Dann untersuchen wir den Boden vor unseren Füßen und die Sandfläche zwischen uns. Wenn sich etwas unter dem Sand verbirgt, dann wird es die Stöcke und nicht uns angreifen.«

Der Pastor nickte bedächtig. »So ähnlich hatte ich es auch vor.« Gemeinsam taten sie den ersten Schritt. Der General sagte: »Wir arbeiten uns bis zur Wand vor. Wenn wir sie erreicht haben, werden wir uns trennen. Sie gehen links-, ich rechtsherum. Auf diese Weise machen wir weiter, bis wir uns wieder treffen.« Der Pastor gab keine Antwort. Beide rückten weiter vor. Bei jedem Schritt stocherten sie mit den Stäben im Sand. Was wird geschehen, dachte Lansing, wenn das unbekannte Ding unter dem Sand nur auf lebende Wesen anspricht und auf nichts anderes? Aber er sprach seinen Gedanken nicht aus, sondern begab sich auf die Suche nach Mary und Sandra. Nach kurzer Zeit entdeckte er sie. Sie kamen soeben um den Würfel herum. Beide achteten darauf, nicht auf den Sand zu treten. Ein Schreckensschrei in seinem Rücken ließ Lansing herumwirbeln. Der General rannte in vollem Lauf durch den Sand, dem Weg entgegen. Der Stecken in seiner Hand war nur noch halb so lang wie zuvor. Er war genau in der Mitte sauber durchgetrennt worden, die andere Hälfte lag auf dem Sand, dicht bei der Würfelwand. Der Pastor stand wie angewurzelt mit dem Oberkörper gegen den Würfel gepreßt. Er hatte den Kopf zur Seite gewendet und folgte, über die Schulter hinweg, dem flüchtenden General mit seinem Blick. Rechts neben dem General wirbelte ein wenig Sand auf. Plötzlich war der Rest seines Steckens noch einmal halbiert. Wieder war die Schnittstelle auffallend sauber und glatt. Der General heulte auf und warf den Stock fort. Mit einem gewaltigen Satz überwand er die letzten Meter des Sandstreifens und landete bäuchlings im Gras.

Mary und Sandra eilten zu dem gestürzten General hinüber. Der Pastor stand noch immer reglos vor der Wand. Mühselig richtete sich der General auf und begann, den Staub von seinem Uniformrock zu klopfen. Dann nahm er - so, als wäre nichts geschehen - seine gewohnte militärische Haltung wieder ein.

»Meine Lieben«, wandte er sich an die beiden Frauen, »mir scheint, wir haben es hier mit verborgenen Mächten zu tun.« Er drehte sich um und brüllte mit Exerzierplatzstimme den Pfarrer an: »Kommen Sie zurück! Drehen Sie sich um, und gehen Sie langsam zurück! Gebrauchen Sie den Stock, und achten Sie darauf, daß Sie auf dem gleichen Weg zurückgehen, auf dem Sie gekommen sind!«

»Ich hatte den Eindruck, daß Sie sich bei Ihrem Rückzug nicht sehr genau an Ihren Weg gehalten haben«, versetzte Lansing. »Sie haben sozusagen unbekanntes Gelände erkundet, nicht wahr?«