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8.Die Kriegshypothese

 Die Frage, ob es eine frühere Zivilisation gab oder nicht, bildet nicht den Kern unserer These, dass uns ein massiver Klimawechsel droht. Wenn wir dieses Thema dennoch so ausführlich erörtern, hat das zwei Gründe: Erstens, wenn eine solche Zivilisation tatsächlich existierte, ging sie in einer Periode ähnlichen Klimawandels zugrunde. Insofern haben wir die Pflicht, so viel wie möglich darüber zu erfahren, wie und warum das geschah. Zweitens besteht die Möglichkeit, in den Mythen, die diese Zivilisation hinterlassen hat, eine Zusammenfassung ihres Wissens und ihrer Erfahrungen zu finden und daraus Erkenntnisse zu gewinnen, die uns helfen könnten, einem möglicherweise drohenden Verhängnis zu entrinnen.

Wir haben gesehen, dass Beweise für die Existenz einer solchen Zivilisation fehlen. Vielleicht liegt das daran, dass es nie eine gegeben hat, womit die konventionellen Modelle zur Erklärung der Ruinen, die wir bereits behandelt haben, rehabilitiert wären. Trotzdem besteht die Möglichkeit, durch eine etwas tiefer gehende Erforschung der anderen These nützliche Einsichten zu gewinnen.

Wenn diese Zivilisation eben doch existierte, welche Kunstwerke schuf sie dann? War die Naturkatastrophe, die sie heimsuchte, so extrem, dass alle zerstört wurden? Nun, das steht in einem gewissen Widerspruch zu der Tatsache, dass auf der ganzen Welt unerklärliche Ruinen gefunden worden sind. Diese Zivilisation könnte ihren kulturellen Mittelpunkt in einer bestimmten Region gehabt haben, die völlig vernichtet wurde, aber das schließt nicht aus, dass ihre Bauten über die ganze Welt verteilt waren. Und wenn dem so war, was wurde dann aus dem Bauschutt? Irgendwo müssten sich doch sicher verloren gegangene Werkzeuge, die eine oder andere Skulptur oder Schmuckstücke finden lassen.

Wäre das wirklich so? Was, wenn es im Zusammenhang mit dramatischen klimatischen Veränderungen einen fürchterlichen Krieg gab, sodass der größte Teil der Bevölkerung vom Sturm vernichtet und der Rest niedergemetzelt wurde?

Käme es heute zu einem Atomkrieg, würden drei Fünftel unserer wirtschaftlichen Infrastruktur zerstört. Und von der Menschheit wäre nur noch ein Zehntel übrig. Verschont blieben nur die Randgebiete, rückständige Länder ohne jede Relevanz für die Kriegsparteien, und die wenigen Gegenden, die die natürlichen Katastrophen nicht erreichen würden. Was aber bliebe von unserer Zivilisation, wenn nur weit verstreute Reste der Menschheit überlebten? Wie lange würde sich die Erinnerung an sie halten?

Nicht lange, lehrt uns die geschichtliche Erfahrung.

Was überdauern würde, wären Erinnerungen einfacher Leute an die Furcht erregende Gewalt der Katastrophe. Wir würden danach lechzen, die verschwundene Macht dieser Zivilisation für uns zu nutzen, eine Macht, die im Nachhinein noch größer erscheinen würde, als sie tatsächlich war. Aus Flugzeugen könnten Raumschiffe werden, aus dem Internet eine magische Quelle allen Wissens, aus den Taten von Wissenschaftlern die Riten von Priestern. Unverständlich gewordene technische Werkzeuge würden zu religiösen Symbolen zweckentfremdet.

Einen ganz ähnlichen Vorgang haben Anthropologen vor nicht allzu langer Zeit beobachtet. Als im Zweiten Weltkrieg die technologische Gesellschaft des Westens auch die abgelegenen Regionen von Neuguinea erreichte, flößten die Flugzeuge den Einheimischen Ehrfurcht ein. Die Gebilde, die sie auf den von der US Air Force im Dschungel geschaffenen Landebahnen niedergehen sahen, mussten etwas Göttliches sein.

Ihre Reaktion bestand in dem Versuch, die Flugzeuge zu beeinflussen. Da sie keine Ahnung hatten, was ein Flugzeug war oder welche Funktion eine Tragfläche hatte, nahmen sie ganz natürlich an, die Flugzeuge selbst wären Lebewesen und würden diejenigen belohnen, die sich um sie bemühten.

Diese Menschen hielten die Maschinen aus dem Westen tatsächlich für Götter und die banalen Verrichtungen der Piloten für die Kulthandlungen von Priestern. So versuchten sie, die fliegenden Götter anzulocken, indem sie eigene »Landebahnen« schufen, auf denen sie »Flugzeuge« und »Kühlschränke« aus Bambus aufstellten und dann selbst den Bewegungen der Piloten nachempfundene rituelle Tänze aufführten. Einige »Cargo-Kult-Anhänger«, wie sie genannt wurden, verehrten sogar den Deckel eines abgegriffenen Agatha-Christie-Buchs, das sie auf dem Boden gefunden hatten.

Auch heute noch, da Flugzeuge dort längst zum Alltag gehören, sind Cargo-Kult und Fluggottlegenden mancherorts immer noch in die religiöse Praxis eingebettet.

Wir haben nach der physischen Hinterlassenschaft einer technologisch fortgeschrittenen alten Zivilisation geforscht und eigenartige Ruinen entdeckt, die Rückschlüsse auf seitdem verloren gegangene besondere Fähigkeiten in der Baukunst erlauben. Andererseits ist es uns nicht gelungen, Spuren einer Gesellschaft zu finden, die vor 10000 bis 12000 Jahren den Sphinx hätte schaffen können, die gigantischen Steine von Baalbek transportierte oder aus 458000 Tonnen Basalt Nan Madol erbaute.

Die Anlagen sind immer noch da, aber es gibt nicht eine Spur von schriftlichen Zeugnissen, kein einziges Werkzeug, nicht einmal einen einleuchtenden Grund, warum man sich mit etwas so Geheimnisvollem wie Baalbek so viel Mühe gab.

Aber vielleicht existiert irgendwo anders eine Erinnerung an diese Zivilisation, eine mündlich überlieferte Tradition in Form von Geschichten wie die der Cargo-Kult-Anhänger in Neuguinea.

Und tatsächlich gibt es Hinweise auf eine solche Tradition. Einige der ältesten Legenden kommen aus der Veden-Literatur des alten Indien und erzählen von einer Kultur, die besondere wissenschaftliche und technologische Fähigkeiten besaß. Bevor sie diese an die übrigen Völker weitergeben konnte, kam es zu einem Krieg, der sie vollständig auslöschte, sodass nichts von ihr zurückblieb.

Die Hauptwerke der Veden sind das Baghavata Purana, das Mahabarata und das Ramayana. Die letzteren zwei Bücher sind die ältesten Schriften und stammen aus dem sechsten Jahrhundert v. Chr. Sie befassen sich mit geschichtlichen Ereignissen, während es im Baghavata Purana um Kosmologie geht. Die Texte, so heißt es, umfassen auch sehr viel älteres Material, das teilweise schon 3000 vor Christus aufgezeichnet worden sein soll und möglicherweise von weit älteren Berichten herrührt, die noch aus dem Zeitalter der mündlichen Überlieferung stammen.

In sämtlichen Werken finden sich Schilderungen offenbar komplizierter Maschinen. Bei sorgfältiger Lektüre kann man nicht nur feststellen, dass die meisten Beschreibungen sich auf eine real vorhandene Technologie beziehen könnten, sondern auch, dass das älteste Buch die ausgeklügeltsten Maschinen erklärt.

Die bekanntesten darunter sind die Vimana-Fluggeräte, von Menschen gebaute Flugzeuge aus Holz; mit anderen soll es sogar möglich gewesen sein, Menschenseelen durch transzendentale Reiche zu befördern.

Teilweise sind die Beschreibungen extrem fantasiereich, aber je weiter fortgeschritten die geschilderte Technologie ist, desto mehr Sinn ergibt sie. Ein Beispiel dafür liefert der Zehnte Gesang des Bhagavata Purana, in dem der irdische König Salva vom Gott Shiva mit einem Vimana beschenkt wird. Dieses Gerät hatte eine Reihe von außergewöhnlichen Eigenschaften. Beispielsweise konnte es als viele Objekte zugleich erscheinen; oder auch unsichtbar werden. Sein exakter Aufenthalt ließ sich nie bestimmen. Es hörte nie auf sich zu bewegen, auch nicht für einen Augenblick.

Ein modernes Militärflugzeug kann mit einer geeigneten Elektronik das Gleiche erreichen und sogar feindliches Radar überlisten.

Damit noch nicht genug. Salva besaß auch Pfeile, die selbstständig die Quelle von Geräuschen ansteuerten. Hochmoderne Armeen verfügen heute über Geschosse, die ohne Lenkung von außen bestimmte Geräusche wie zum Beispiel die Turbinen eines Jets anpeilen. Sie haben den Vorteil, dass sie mit konventionellen Gegenmaßnahmen nicht ausgeschaltet werden können.

In der Geschichte über König Salvas Abenteuer wird auch die Teleportation geschildert. In der heutigen Welt gilt so etwas bislang als unmöglich. Allerdings hat sich 1997 in der Zeitschrift Newsweek ein Team von Wissenschaftlern dazu geäußert, dass die Quantenduplikation von Photonen oder Lichtteilchen durchaus möglich wäre und es ernsthafte Spekulationen darüber gebe, dass irgendwann größere Objekte durch bloße Quantenbewegung an einen anderen Ort befördert werden könnten.

Die Projektion von Trugbildern, die wie echte Objekte aussehen, taucht ebenfalls in dem alten Geschichtsbuch der Inder auf. Nun, inzwischen experimentieren Spezialisten der Armee seit Jahren mithilfe von holografischen Projektoren damit, die Illusion von Flugzeugen über Wolken und sogar von über Land vorrückenden Fahrzeugen und Truppen zu erzeugen.

Sollen diese alten Berichte als bloße Fantasie abgetan werden? Zu einer solchen Haltung würden gewiss die meisten von uns neigen, und sie scheint ja auch rational zu sein. Aber diese Sache ist seriöser, als man auf den ersten Blick meint. Man muss sich schließlich fragen, ob Menschen, die von technischen Errungenschaften keine Ahnung haben, sich solche Dinge überhaupt hätten ausdenken können.

Wenn sie dazu befähigt wären, müsste es eigentlich in den alten Quellen von geheimnisvollen Waffen, fliegenden Maschinen und fantastischen Technologien geradezu wimmeln. Doch ein Blick in die Literatur anderer Länder offenbart das glatte Gegenteil. Von sonderbaren Maschinen ist in alten Geschichtswerken so gut wie nie die Rede. Ihre Themen sind die Auseinandersetzungen zwischen Ländern oder die Mächtigen selbst. Eine berühmte Ausnahme bildet die Schilderung eines Feuerrads im Buch Hesekiel im Alten Testament. Wenn schon die Bibel technische Entwicklungen so gut wie nie erwähnt, zeugt das davon, dass dieses Thema in den alten Quellen eine Randerscheinung darstellte. Allzu sehr sollte das nicht verwundern, wenn man bedenkt, dass die Menschen im Altertum Maschinen kaum zu Gesicht bekamen. Außer Vögeln dürften die Autoren des Alten Testaments nie etwas fliegen gesehen haben. Darum kann die Schilderung im Buch Hesekiel wie die des Vimana in den Veden durchaus eine – wenn auch wirre – Beschreibung eines wie auch immer gearteten realen Fluggeräts sein.

Eine andere Tradition, in der das Fliegen eine Rolle spielt, ist der Feenkult des nördlichen Europa. Diese Wesen werden allerdings nie mit Maschinen in Verbindung gebracht, sondern verdanken ihre Kunst Zauberei.

Im Gegensatz dazu wird in den Veden ein ganzes Arsenal verschiedener Geräte beschrieben. Nun, wenn dieser Tage ein primitives Volk mit Errungenschaften des Westens wie Fernsehen, elektrischem Licht oder der Macht explosiver Waffen konfrontiert wäre, könnte es sehr wohl ähnliche Darstellungen formulieren wie die Verfasser der Veden und sie Göttern zuschreiben, die aussähen wie Menschen.

Falls die Veden kein reines Fantasieprodukt sind, dann greifen sie eine Beziehung mit einer technologischen Kultur auf, die mehrere rivalisierende, wenn nicht Krieg führende Gesellschaften umfasst haben könnte. Die in den Veden thematisierte Beziehung zwischen den alten indischen Völkern und dieser Gesellschaft oder Gruppe von Gesellschaften unterscheidet sich nicht grundlegend von den Erfahrungen mancher Länder der Dritten Welt im Kalten Krieg, als Amerika und die Sowjetunion um sie warben und ihnen als Gegenleistung für die strategische Allianz technologischen Fortschritt und bombastische Produktionsanlagen bescherten.

Die vedischen Herrscher verehrten alle möglichen Halbgötter und bekamen von ihnen außergewöhnliche technische Geräte und Waffen. Das führte zu einer Allianz, bei der jede Seite der anderen half. Als König Salva Shiva um Beistand bei der Zerstörung einer von Krishnas Städten bat, erhielt er Waffen, die das Wetter beeinflussen konnten. Und Waffen solcher Art werden in den Veden nicht selten erwähnt.

Die vedische Literatur bietet tatsächlich Beschreibungen von Raketen und Flugzeugen, vielleicht sogar Bomben. Das Vimana-Fluggerät stößt Dämpfe aus und erzeugt donnernde Geräusche. In älteren Texten ist von Explosionen die Rede. Die Frage ist nun: Woher stammte die Information? Wie konnte man sich dergleichen vorstellen?

Eine Antwort darauf gibt es nicht. All die in der vedischen Literatur durchscheinende Gewalt, all die Allianzen legen den Schluss nahe, dass es in Indien mehr als eine weit fortgeschrittene Gesellschaft gab – womöglich sogar fünf oder sechs, von denen zumindest ein Teil die Fähigkeit entwickelt hatte, die Schwerkraft zu überwinden – und dass sie nicht in Frieden miteinander lebten.

Wer immer diese Völker waren – sofern sie tatsächlich existierten –, sie sind von dieser Welt verschwunden und haben nur einige wenige erhabene Bauwerke hinterlassen, die sich stumm unserer geballten Wissenschaft widersetzen und ihr beharrlich unlösbare Rätsel aufgeben. Doch es gibt einen unscheinbaren Anhaltspunkt dafür, dass die Spekulationen über eine Großmacht, die in einem brutalen Krieg unterging, einen wahren Kern haben könnten.

Wenn Archäologen an Fundstätten im Nahen Osten wie Ur und Ninive in die Tiefe graben und Schicht um Schicht freilegen, stoßen sie auf einen Stoff, der auch bei Atomexplosionen am Bodennullpunkt identifiziert wurde: geschmolzene Kieselgur – Sand, der derart extrem erhitzt wurde, dass er sich in Glas verwandelte.

Verbergen sich in diesem uralten Material Spuren eines ebenso großen wie schrecklichen Zeitalters, von dem ansonsten nichts übrig geblieben ist? Wenn das zutrifft, dann enthalten die alten Legenden eine verschlüsselte Botschaft an unsere eigene Ära, an uns, die wir mühselig in die Tiefe der Erdschichten gestiegen sind, nur um herauszufinden, dass auch die Zukunft unserer Zivilisation alles andere als gewiss ist.

Aber was waren das für Menschen, die zu solch großartigen Leistungen fähig waren? Über welche wissenschaftlichen Kenntnisse könnten sie verfügt haben? Wenn wir der Musik der alten Mythen lauschen, wenn wir uns von ihren Liedern ergreifen lassen, dann ergründen wir vielleicht auch die Geheimnisse dieser Wissenschaft.