158087.fb2 Die Schatzh?hle - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 18

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Aber weder Fernando noch das Mädchen waren zu finden.

Ernesto überwand seine Mattigkeit und lief schnell an Deck, um Ojo zu suchen.

Schon von weitem schrie er:

»Fernando ist weg! Das Mädchen ist weg! Wo sind sie?«

»Vielleicht in irgendeiner anderen Kabine«, meinte Ojo tröstend. »Sie können ja nicht spurlos verschwunden sein.«

Alles Suchen half nichts.

Sie waren unauffindbar.

»Die Wilde wird ihn entführt haben«, fauchte Ernesto wütend. »Wir müssen ihn holen!«

»Hm«, machte Ojo bedächtig. »Warte erst mal.«

Er ließ ihn stehen und ging nachdenklichen Schritts zu der Kabine, in der er Michel wußte.

Zaghaft klopfte er.

Auf des Pfeifers »Adelante« trat er ein.

Michel lag auf dem Bett.

»Ich muß Euch etwas fragen. Señor Doktor, auch, wenn Ihr mit dem Befehlen nichts mehr zu tun haben wollt.«

»Das gilt nicht für dich, amigo, was gibt's?«

»Ja, das ist nämlich so, der Student ist verschwunden und das Mädchen auch.«

Der Pfeifer richtete sich halb auf.»Verschwunden? — Wann hast du das festgestellt?«

»Ich gar nicht. Ernesto von der »Mapeika« hat es gemerkt. Wir haben nämlich die Überlebenden hier an Bord gebracht.«

Ojo gab einen kurzen Bericht darüber.

»Vierunddreißig nur noch«, flüsterte Michel. »Man kann es kaum glauben. Und Don Hidalgo, der alte, gute Porquez, und Abu Hanufa sind tot, wirklich tot?«

Ojo nickte schwer.

»Ja, und Ibn Kuteiba ist schwer verwundet. Vielleicht solltet Ihr einmal nach ihm sehen.«

»Ich werde nach allen sehen. Aber was machen wir nun wegen Fernando?«

»Vielleicht sollten wir zum See gehen. Er kann doch nur dort sein. Wohin soll sie ihn sonst gebracht haben?«

»Rufe mir die Señorita. Ich möchte mit ihr sprechen.«

Ojo folgte eilig diesem Wunsch. Insgeheim glaubte er wohl, daß mit diesem Schritt alles wieder ins alte Geleis kommen würde.

»Ihr wolltet mich sprechen?« fragte Marina, als sie in des Pfeifers Kabine trat. Sie hatte unterdessen schon vernommen, daß der Pfeifer noch am Leben war, und ließ sich nicht im mindesten anmerken, was sie bei der Nachricht von seinem Tode empfunden hatte.

»Von wollen kann keine Rede sein. Aber die Umstände zwingen mich dazu.«

»Ihr seid nicht besonders aufgelegt, um Komplimente zu sagen, wie?«

»Nach dieser Nacht dürfte das auch nicht ganz einfach sein.«

»So tragt Ihr mir also meine Verwirrung in dem schrecklichen Augenblick des Überfalls nach?«

Der Pfeifer schüttelte den Kopf.

»Eure Verwirrung nicht; aber Eure Rechthaberei. Nun, wir wollen jetzt nicht schwierige Fragen aufwerfen. Etwas anderes ist wichtiger. Das Eingeborenenmädchen ist mit Fernando de Navarra verschwunden. Wir müssen einen Weg finden, ihn wieder an Bord zu bringen.«

Marina zog die Brauen hoch.

»So ein verflixtes Weib! Welche Unverfrorenheit den Jungen zu entführen ! Ich schlage vor, wir bewaffnen uns und gehen ins Dorf, um ihn herauszuhauen!«

»Nun, nun! Schüttet nicht gleich wieder das Kind mit dem Bade aus! Sicher, ich möchte es auch nicht wagen, allein und unbewaffnet zu den Eingeborenen zu gehen. Ich bin aber überzeugt, daß wir die Waffen nur zur Demonstration brauchen, um mit ihnen zu verhandeln.«

»Bueno«, meinte Marina wegwerfend. »Ich weiß schon, zum Schluß gebt Ihr ihnen obendrein noch einen Beutel Gulden.«

»Redet keinen Unsinn. Die Sache ist zu ernst.«

»Gut«, sagte Marina. »Ich werde den Leuten sagen, daß wir mit ihnen in friedlicher Absicht in die Wasserstadt gehen.« »Wollt Ihr nicht lieber an Bord bleiben?« fragte Michel vorsichtig.

Marinas Augen blitzten.

»Sagt ruhig, daß Ihr mich nicht dabei haben wollt! Aber das kommt nicht in Frage. Ich gehe mit.

Es sind meine Leute, und es ist mein Schiff.«

»Eben drum«, antwortete Michel unberührt. »Weil es Euer Schiff ist, solltet Ihr unbedingt an Bord bleiben.«

»Ach, Ojo mag hier bleiben. Das genügt.«

Michel zuckte die Schultern.»Wie Ihr wollt. — Es ist das beste, wir zögern dieses Vorhaben nicht lange hinaus. Es wäre vielleicht gut, wenn wir bei Sonnenuntergang wieder auf dem Schiff sein könnten.«

Marina nickte und ging hinaus. Michel stand langsam auf, befeuchtete noch einmal den Verband, der um sein Knie gewickelt war, und folgte ihr langsam. An Deck versorgte er die Verwundeten.

Und dann war es soweit.

Dreißig gutbewaffnete Männer, der ganze Rest der gesunden Leute, wurden an Land gesetzt.

20

Tunatatschi kauerte in seiner Hütte. Die Sonne stand schon hoch. Es war um die Mittagsstunde.