158477.fb2 Strandw?lfe: Richard Bolithos gefahrvoller Heimaturlaub - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 10

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X Feuer frei!

Bolitho und Dancer richteten ihre Gläser auf die Anlegebrücke und beobachteten die plötzliche Aktivität bei der Jollenbesatzung, die dort seit mehr als einer Stunde wartete.»Bald werden wir es. wissen, Dick. «Dancers Stimme klang nervös.

Bolitho senkte sein Teleskop und wischte sich den Regen aus dem Gesicht. Er war klatschnaß, aber genau wie Dancer und die meisten Besatzungsmitglieder der Avenger hatte er keine Ruhe gefunden und erwartete ungeduldig seines Bruders Rückkehr.

Das erste Entsetzen nach dem Auffinden des Mannes, der Vyvyans Beteiligung bei all diesen Verbrechen bestätigte, war schon abgeklungen. Colonel de Crespigny war selbst mit einem Dragonertrupp nach Vyvyan Manor geritten, mußte sich dort aber sagen lassen, daß Sir Henry in einer wichtigen Angelegenheit das Haus verlassen habe und man weder wisse, wohin er gefahren sei, noch wann er zurückkomme. Als der Butler des Obersten Unsicherheit spürte, hatte er noch kühl hinzugefügt, Sir Henry habe nichts hinterlassen, denn er sei es nicht gewohnt, daß sich das Militär für seine Schritte interessiere. Von dieser Seite war also keinerlei Schuldnachweis möglich. Außer der letzten, verzweifelten Anklage eines Sterbenden hatten sie nichts, aber auch gar nichts in der Hand. Man hatte in Vyvyan Manor weder gestohlene Ladung noch Gewehre oder Branntwein gefunden, lediglich zahlreiche Abdrücke im Boden, die auf die kürzliche Anwesenheit vieler Menschen hinwiesen. Huf- und Radspuren sowie Schleifspuren von Fässern und Kisten zeigten deutlich, daß eine Menge der verschiedenartigsten Güter in großer Eile beiseitegeschafft worden waren. Aber auch diese Spuren würden vom anhaltenden Regen bald weggewaschen werden. Auf keinen Fall konnten sie als Beweise dienen. Dancer bemerkte leise:» Morgen ist Weihnachten, Dick. Diesmal wird es vielleicht kein fröhliches Fest werden. «Bolitho sah ihn dankbar an. Dancer war vermutlich der einzige, dem die Untersuchungsverhandlung bis auf eine kurze Zeugenaussage erspart bleiben würde. Seine eigene Rolle, ganz zu schweigen von der Bedeutung seines Vaters in der City von London, würden dafür sorgen. Trotzdem fühlte er sich genauso betroffen wie die Brüder Bolitho, die ihn in die ganze Angelegenheit hineingezogen hatten.

Der Bootsmaat der Wache rief:»Kommandantenboot hat abgelegt, Sir!»

«Gut. Rufen Sie die Fallreepsgäste, und machen Sie alles klar zu seinem Empfang.»

Vielleicht ist es das letzte Mal, daß Hugh als Kommandant empfangen wird, dachte Bolitho. Hugh kletterte an Bord und berührte grüßend seinen Hut.»Rufen Sie alle Mann an Deck, und setzen Sie die Boote ein. «Er warf einen Blick auf den lustlos schlagenden Toppwimpel.»Wir laufen sofort aus. «Nun sah er zum erstenmal die beiden Fähnriche an und fügte bitter hinzu:»Ich bin froh, wenn ich draußen auf See bin, Heimat oder nicht. «Bolitho erstarrte. Somit gab es also keine Hoffnung mehr, keinen Aufschub.

Als Dancer und der Maat nach vorn eilten, sagte Hugh in etwas ruhigerem Ton:»Ich habe Befehl, sofort nach Plymouth zu segeln. Die Besatzungsmitglieder, die ich an Bord der Prise geschickt hatte, warten bereits dort, somit wirst du als mein Stellvertreter nicht mehr länger benötigt.«»Hast du etwas über Sir Henry Vyvyan gehört?«Sein Bruder zuckte mit den Schultern.»De Crespigny wurde genauso an der Nase herumgeführt wie wir alle. Du erinnerst dich an den Goldtransport, zu dessen Geleitschutz die Dragoner aus Bodmin plötzlich auf so geheimnisvolle Weise angefordert wurden? Wir haben inzwischen erfahren, daß es Vyvyans Beutegut war. Während also unsere Leute mit den Zöllnern dem brutalen Überfall seiner Privatarmee ausgesetzt waren, ließ Vyvyan seine Beute kaltlächelnd in Looe an Bord bringen und dabei von denselben Soldaten eskortieren, die jetzt nach ihm suchen!«Hugh wandte sich seinem Bruder zu und sah ihn an; sein Gesicht schien gealtert zu sein.»Während er also nach Frankreich entwischt, um dort möglicherweise weitere Waffen für seine Privatkriege zu kaufen, habe ich die Konsequenzen auszubaden. Ich habe versucht zu rennen, bevor ich gehen konnte, und dabei wurde ich übers Ohr gehauen, ohne es zu merken.»

«Und man weiß genau, daß sich Sir Henry schon an Bord befindet?«Bolitho konnte sich den Mann genau vorstellen, noch während er diese Frage aussprach.

Es würde ein großer Triumph für Vyvyan werden, der schon ein gefährliches, aber einträgliches Leben geführt hatte, bevor er nach Cornwall gekommen war. Wenn über alles Gras gewachsen war, würde er zurückkehren, und es war unwahrscheinlich, daß er dann noch immer von den Behörden gesucht wurde. Hugh nickte.»Aye. Das Schiff ist die Virago, eine neue, handliche, ketchgetakelte Schaluppe. Vyvyan ist anscheinend schon seit einem Jahr ihr Eigner. «Er wandte sich brüsk ab, das Regenwasser lief ihm unbeachtet übers Gesicht.»Die Virago kann jetzt schon sonstwo sein. Meine Segelorder vom Admiral in Plymouth sieht vor, daß ein Kriegsschiff zur Untersuchung angefordert werden soll, mehr nicht. «Er schlug resignierend und verzweifelt die Hände zusammen.»Aber die Virago ist schnell und kann bei diesem Wetter jedes andere Fahrzeug ausstechen. «Gloag kam an Deck gepoltert, noch an einem zähen Stück Salzfleisch kauend.»Sir?»

«Wir wollen gleich auslaufen, Mr. Gloag. Nach Plymouth. «Kein Wunder, daß Hugh hier so rasch wie möglich weg wollte. Gefahr, die von einem Feind drohte oder bei einem Duell, konnte ihn nicht erschüttern, sie ertrug er leicht; Verachtung und Hohn dagegen nicht.

Bolitho beobachtete das Einschwingen der tropfenden Boote, die nassen Gestalten der arbeitenden Seeleute schimmerten in dem heftigen Regen wie Metall.

Nach Plymouth und vor ein Untersuchungsgericht! Keine angenehme Art und Weise, das Jahr zu beenden. Er dachte an die greifbare Nähe des Erfolges, an die Gefühllosigkeit, mit der Vyvyan die Plünderung der gestrandeten Schiffe und den Tod der Besatzungen arrangiert hatte. Er dachte auch an Dancers Gesicht, als die beiden Dragoner ihn ins Haus führten, an die Striemen auf seiner Schulter, an die Drohung seiner Wärter, ihm die Augen auszubrennen. Die ganze Zeit über waren sie dicht vorm Ziel gewe sen, aber nun war alles umsonst gewesen, und sie rannten wieder gegen Mauern an. Hugh sagte:»Ich gehe nach unten. Laß mich rufen, wenn der Anker kurzstag ist.»

Sein Kopf war schon fast im Niedergang verschwunden, als Bolitho ihn noch einmal anhielt.»Was ist?«Bolitho erklärte leise:»Ich habe noch einmal überlegt, was wir erreicht haben, was wir wirklich wissen. «Er sah, wie sich seines Bruders Züge glätteten, und fuhr eilig fort:»Nein, ich sage das nicht, um dir die bittere Pille zu versüßen. Aber was wäre, wenn all die anderen unrecht hätten, de Crespigny, der Hafenkommandant, alle?»

Hugh stieg die Niedergangstreppe langsam wieder nach oben, die Augen fest auf seinen Bruder gerichtet.»Sprich weiter.»

«Vielleicht haben wir Sir Henrys Selbstsicherheit überschätzt. Oder vielleicht hatte er schon länger vor, England zu verlassen?«Er sah das Begreifen auf seines Bruders Gesicht und fuhr rasch fort:»Dann würde er sicherlich nicht nach Frankreich segeln!«Hugh stieg über den Lukensüll und blickte über den dunklen Hafen, die weißen Schaumkronen, zu den glitzernden Lichtern der Stadt.

«Nach Amerika?«Er packte des Bruders Schulter, bis dieser sich ihm entwand.»Bei Gott, du magst recht haben! Möglicherweise segelt die Vigaro in diesem Augenblick kanalabwärts, mit keinem Hindernis zwischen sich und dem Atlantik als — «, er blickte über sein stabiles, breites Schiff —,»meiner Avenger!«Bolitho tat beinahe leid, was er gesagt hatte. Vielleicht war es wieder nur eine falsche Hoffnung? Ein weiterer Stachel, um den Admiral noch mehr zu verärgern und das Kriegsgericht wegen Unbotmäßigkeit zu beschleunigen?

Gloag beobachtete ihn gespannt.»Es steht grobe See draußen, Sir, auch wird es Nebel geben, wenn der Regen aufhört.«»Was wollen Sie, Mr. Gloag? Daß ich jetzt aufgebe? Meinen

Mißerfolg eingestehe?»

Gloag strahlte. Er hatte erreicht, was er wollte, und war zufrieden.

«Ich schlage vor, daß Sie ihn verfolgen, Sir. Bringen Sie diesen Satan zurück zum Henker.»

Wie um die letzten Zweifel zu zerstreuen, kam vom Bug der Ruf:»Anker ist kurzstag, Sir!»

Hugh Bolitho biß sich auf die Lippen. Er berechnete seine Chancen, sein Blick glitt vom Mann am Ruder zu den Leuten an den Brassen und Fallen, von seinem grauäugigen Bruder zu Gloag, Pyke und den anderen.

Dann nickte er.»Los, Mr. Gloag! Laufen Sie aus und setzen Sie einen Kurs ab, der so dicht wie möglich unter Land führt. «Dancer blickte Bolitho an und grinste schief. Weihnachten war nur noch ein schöner Traum.

Bolitho wartete darauf, daß die Avenger eine ihrer taumelnden Talfahrten beende, und überquerte dann schnell das Deck, um einen Blick auf den Kompaß zu werfen. Der starke Seegang war ermüdend. Jede von achtern auflaufende See hob das kurze und gedrungene Schiff in die Höhe und ließ es sogleich ins nächste Wellental knallen, und dies seit nahezu zwölf Stunden. Die Zeit war ihnen jedoch weitaus länger erschienen. Einer der Rudergänger sagte müde:»West zu Nord, Sir. «Wie sie alle, wirkte auch er erschöpft und entmutigt. Sieben Glas ertönten von der Back. Bolitho ging rasch zur Luvreling und hielt sich dort fest, bevor der Kutter wieder eine seiner verrückten Schlingerbewegungen machte. In einer halben Stunde würde es Mittag sein, Mittag des Weihnachtstages. Aber dieser Tag bedeutete eine Menge mehr für seinen Bruder, ja vielleicht für sie alle. Möglicherweise war es nur eine törichte Geste gewesen, ein letzter, verzweifelter Versuch, das Geschick zu wenden. Sie hatten nichts gesichtet, nicht einmal einen übereifrigen Fischer, was allerdings am heutigen Tag auch kein Wunder war, dachte Bolitho verbittert.

Er schielte durch den Regen, sein Magen rebellierte gegen die großzügige Rumration, die heute verteilt worden war. Das häufige Segeltrimmen und Überstaggehen hatten keine Möglichkeit gelassen, in der Kombüse Feuer zu machen und etwas Warmes zu kochen. Bolitho hatte beschlossen, nie wieder Rum zu trinken, wenn er es vermeiden konnte. Gloag hatte recht gehabt mit seiner Wettervorhersage, wie meistens. Der Regen fiel gleichmäßig stark und schnitt wie Eisnadeln in Gesicht und Hände. Als er schließlich doch etwas nachließ, kam ein seltsamer Dunst auf, der Himmel und See zu einem verschwommenen, grauen Vorhang verschmolz.

Bolitho malte sich seine Mutter bei den Weihnachtsvorbereitungen aus. Die üblichen Besucher von den Höfen und Häusern der Umgebung waren jetzt sicherlich schon da. Man würde Vyvyans Abwesenheit bemerken. Alle würden Harriet Bolitho beobachten, ihr Fragen stellen…

Er straffte sich, als er seinen Bruder wieder an Deck kommen hörte. Seit sie Falmouth verlassen hatten, war er kaum mehr als eine halbe Stunde unter Deck gewesen.

Bolitho berührte grüßend seinen salzverkrusteten Hut.»Wind stetig, noch immer südlich, Sir.»

Er hatte während der Nacht rückgedreht und kam nun nahezu von Backbord querab, das pralle Großsegel krängte die Avenger bis zu den Leespeigatten.

Gloags unförmige Gestalt löste sich von der Leereling, und er murmelte:»Wenn er auffrischt oder schralt, müssen wir wohl über Stag gehen. «Seine Stimme klang unwillig, als wolle er vermeiden, zu den Sorgen seines Kommandanten noch beizutragen, doch er wußte, daß er Verantwortung für alle trug. Bolitho beobachtete, wie sich Unentschlossenheit und Halsstarrigkeit in seinem Bruder einen erbitterten Kampf lieferten, was auf seinen vom Wind geröteten Gesicht deutlich zum Ausdruck kam. Der Kutter stand jetzt etwa zehn Seemeilen südlich des gefürchteten Kap Lizard, und wie Gloag gesagt hatte, befanden sie sich bei aufkommendem Sturm zu dicht unter der Leeküste. Das konnte unangenehm werden und war nur dann zu vermeiden, wenn sie rechtzeitig über Stag gingen. Hugh Bolitho trat an die Luvreling und starrte in den peitschenden Regen.

Mehr zu sich selbst als zu den anderen sagte er:»Die verdammten Schufte! Jetzt haben sie mich endgültig erledigt. «Das Deck hob sich und glitt wieder nach unten. Die Leute fielen in nassen Bündeln durcheinander und fluchten trotz der drohenden Blicke ihrer Unteroffiziere. Bald mußten sie umkehren, sie waren ohnehin schon zu spät daran, um des Admirals Befehl pünktlich zu befolgen. Wenn Hugh die Umkehr noch weiter verzögerte, konnte der Wind ihm einen letzten üblen Streich spielen und ganz drehen, so daß sie zurück kreuzen mußten.

Er blickte seinen jüngeren Bruder an und lächelte finster.»Du denkst zu viel, Richard, man sieht es dir an. «Bolitho versuchte, es mit einem Achselzucken abzutun.»Die Suchaktion war schließlich mein Vorschlag. Ich dachte nur.«»Mach dir keinen Vorwurf, es ist ohnehin beinahe vorüber. Zu Mittag werden wir umkehren. Im übrigen war es eine gute Idee. An jedem anderen Tag des Jahres würde hier im Kanal das übliche Gewimmel von Schiffen herrschen, dann wäre er so wenig zu finden gewesen wie eine Nadel im Heuhaufen. Aber am Weihnachtstag?«Er seufzte.»Wenn das Schicksal es ein bißchen besser gemeint und wir wenigstens gute Sicht gehabt hätten, wer weiß?«Lustlos fügte er hinzu:»Wir sollten besser noch einmal die Segel überprüfen, für den Fall einer plötzlichen Wetterverschlechterung. «Es war seine Pflicht, sich um Schiff und Segel zu kümmern, aber an seiner Stimme konnte man erkennen, daß er in Gedanken weit weg war, noch immer nach seinem Feinde suchte.»Enter auf und überprüf die Leesegelbäume, dann sag Mr. Pyke, daß wir bald reffen müssen. «Er blickte zu dem prall gefüllten Toppsegel auf, zu den vibrierenden Wanten und Stagen, die mit zornigem Brummen auf den Ansturm des Windes reagierten.

Dancer war ebenfalls an Deck gekommen, er wirkte blaß und zerzaust.»Ich gehe nach oben, Sir!»

Hugh lächelte müde.»Immer noch diese Höhenangst, Richard?«Die Brüder blickten sich an, und Dancer, der nur den einen von ihnen genauer kannte, hatte das Gefühl, daß die beiden sich jetzt näher waren als seit langem.

Während Dancer im Luvwant auf enterte, sagte Bolitho:»Ich bin froh, daß du mich auf die Avenger geholt hast. «Dann wandte er sich ab, verwirrt darüber, daß es so schwierig war, etwas Derartiges auszusprechen.

Hugh nickte langsam.»Auf der alten Gorgon beneiden sie euch wahrscheinlich und stellen sich vor, daß ihr vergnügt an einer reichgedeckten Tafel sitzt. Wenn sie wüßten. «Er blickte auf, offensichtlich erregt, als Dancer von oben rief:»An Deck! Segel in Luv Voraus!»

Noch während sein Schrei verhallte, erklangen von der Back acht Glasen. Sie waren also die ganze Zeit hinter dem anderen Schiff hergefahren, ohne es zu sehen. Es konnte nur die Virago sein, mußte sie sein. Noch ein paar Minuten, und die Avenger hätte abgedreht und ihrem Gegner erlaubt, für immer zu verschwinden. Pyke und Truscott, der Stückmeister, kamen nach achtern gerannt, das Haar naß vom Spritzwasser, ihre Gestalten in so schrägem Winkel zum Deck, daß sie wie betrunken wirkten. Pyke rief:»Ich gehe nach oben, Sir, um festzustellen, ob sie es ist!«Er fletschte die Zähne, als wolle er zeigen, daß dies seine persönliche Angelegenheit sei, die er mit keinem anderen teilen wollte.

Hugh Bolitho reichte seinen Hut einem der Seeleute und knurrte:»Nein, ich gehe selbst.»

Schweigend warteten sie. Wäre Dancer nicht aufgeentert, so wären sie jetzt nach Plymouth gesegelt, ohne etwas von der

Anwesenheit der Virago zu ahnen. Hugh Bolitho stieg mit Rockschößen, die wie ein Doppelwimpel um seine weiße Kniehose wehten, rasch nach oben. Er hielt nur einmal kurz an, als er den Fähnrich passierte, und enterte dann weiter auf, bis er fast in Regen und Dunst verschwand. Als er die Toppsegelrah erreicht hatte, blieb er stehen, die Arme um den wild vibrierenden Mast geschlungen, und hielt Ausschau. Nach zwei Minuten war er wieder unten an Deck und erklärte mit ausdruckslosem Gesicht:»Es ist die Virago, daran besteht kein Zweifel. Zwei Masten, ketchgetakelt, unter Vollzeug. «Lediglich seine Augen zeigten Leben, sie glühten wie feurige Kohlen, als er jetzt seine Gedanken aussprach.»Sie hat natürlich den Windvorteil, aber das macht nichts. «Er trat an den Kompaß, dann musterte er sorgfältig jedes Segel.»Setzen Sie den Klüver, Mr. Pyke, danach schicken Sie die Leute nach oben und lassen die Leesegelbäume ausbringen. Mit den Leesegeln können wir sogar diese Schaluppe aussegeln. «Seine Augen blitzten, als er scharf hinzufügte:»Oder ich ziehe jemandem das Fell über die Ohren!«Dancer wurde wieder an Deck beordert und ein erfahrener Seemann nach oben geschickt, um seinen Platz einzunehmen. Als Dancer naß und atemlos an Deck erschien, rief er aus:»Das Glück hat sich gewendet, Sir!»

Hugh Bolitho biß die Zähne zusammen.»Wir brauchen heute vor allem Geschicklichkeit und Können, Mr. Dancer. Aber ich garantiere Ihnen, auch das Glück werde ich nicht mehr aus den Händen lassen!»

Die Avenger reagierte sofort auf den vermehrten Segeldruck. Wie riesige, abstehende Ohren ragten die Leesegel auf beiden Seiten weit über die Bordwand hinaus, und die gewaltige Segelpyramide donnerte unter dem ungeheuren Winddruck. Stampfend erkämpfte sich der Kutter seinen Weg durch Brecher und Wellentäler.

Für Bolitho war es ein seltsames Gefühl, beinahe furchterregend. Aber Mast, Rahen und Tauwerk hielten dem Druck stand. Die See schoß in breiten Bahnen über die Luvreling, aber noch war die Virago von Deck aus nicht zu erkennen; nach Dancers Beschreibung war auch aus dem Mast nicht viel von ihr zu sehen. Ihr Rumpf war durch Gischt und Dunst verdeckt, während ihre Segel wie körperlose Flossen in der Luft schwebten, nur für einen scharfäugigen Ausguck zu entdecken.

Bolitho hielt es für unwahrscheinlich, daß Vyvyan oder sein Kapitän überhaupt an die Möglichkeit dachten, daß sie verfolgt wurden, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Vyvyan wußte wahrscheinlich mehr über die örtlichen Schiffsbewegungen als sogar die Admiralität. Sicher malte er sich aus, daß die Avenger gemütlich im Hafen läge, oder daß ihr Kommandant bereits mit ihr auf dem Weg nach Plymouth sei, zu seinem wutschnaubenden Admiral.

Wahrscheinlich feierten sie jetzt dort vorn auf der Virago Weihnachten, den Sieg über des Königs Autorität und den Gewinn der ungeheuren Beute, von deren Ausmaßen Bolitho sich nicht einmal eine Vorstellung machen konnte. Warum auch sollten sie nicht feiern? Vyvyan hatte all seine Schachzüge gewonnen. Jetzt umschiffte er gerade das gefährliche Kap Lizard, kam bald frei von den Scilly-Inseln und konnte dann in der unermeßlichen Weite des Atlantik verschwinden. Bolitho hörte Truscott fragen:»Was für eine Bestückung wird sie wohl haben, Sir?»

Hugh Bolithos Antwort klang abwesend. Er prüfte nochmals kritisch die Segelstellung, suchte nach einem möglichen Schwachpunkt.

«Normalerweise dieselbe wie wir. Ich fürchte aber, Sir Henry Vyvyan wird noch ein paar Überraschungen für uns bereithalten, also seien Sie auf der Hut, Mr. Truscott. Ich möchte nicht, daß Sie blindlings darauflos schießen. Jeder Schuß muß sitzen!«Sein Ton wurde härter.»Dies ist kein gewöhnlicher Kampf, sondern eine Ehrensache.»

Bolitho hörte seine Worte. Sie klangen, als ginge es wieder in ein Duell, als wäre es eine Angelegenheit, die nur auf diese Weise zu bereinigen war. Vielleicht hatte er diesmal recht damit. Gloag rief:»Der Regen zieht ab, Sir!»

Der Unterschied war noch kaum festzustellen, dachte Bolitho. Es hing nur mehr Gischt in der Luft als Regen. Da die Pumpen die ganze Zeit über in Betrieb waren, nahm er an, daß eine ziemlich große Menge Seewasser eingedrungen war. Es herrschte jetzt eine andere Beleuchtung. Die Sonne war es noch nicht, und doch schienen die Wogenkämme heller, die tiefen Wellentäler weniger grau. Der Rudergänger meldete:»Westsüdwest liegt an, Sir!«Bolitho hielt den Atem an. Trotz der Windstärke hatte Gloag es fertiggebracht, noch drei volle Strich höherzugehen. Jedes Segel und jede Spier knarrte und zitterte, als tobte schon jetzt eine Schlacht.

Hugh Bolitho sah das Staunen in seines Bruders Gesicht und nickte ihm kurz zu.

«Wie ich dir sagte, Richard. Sie läßt sich glänzend manövrieren. «Ein Schrei vom Ausguck beendete ihre Unterhaltung.»An Deck! Schiff in Lee voraus!»

Peploe, der Segelmacher, der mit seinen Maaten Reservetuch auf dem Achterdeck bereithielt für den Fall, daß eins der Segel aus den Lieken fliegen sollte, blickte Gloag an und grinste:»Wir haben den Schweinehund! Jetzt stehen wir in Luv!«Der Ausguck rief:»Sie haben uns gesichtet!«Alle starrten fasziniert auf das andere Schiff, das aus dem weichenden Regen und Dunst wie eine Erscheinung hervortrat. Es zog elegant durchs Wasser, ein langer, weißer Bart aus Schaum reichte vom Vorsteven bis weit nach achtern. Irgend jemand keuchte erschrocken, als eine Rauchfahne vom Achterdeck der Virago aufstieg. Bevor sie sich verzogen hatte, durchschlug eine Kugel die Takelage der Avenger. Sie riß große Löcher in Großsegel und Steuerbord-Leesegel.»Bei Gott, der alte Fuchs ist wachsam!«Hugh wandte sich um und folgte mit den Augen dem weiteren Weg der Kugel über die Wellenkämme.

Dann trat er an die Leereling und richtete sein Teleskop auf den Gegner.»Laden und Ausfahren! Für einen Warnschuß besteht kein Anlaß mehr. Der ist schon von seiner Seite erfolgt!«Er überließ Truscott die kleine Breitseite der Avenger und fügte ruhiger hinzu:»Das war ein beachtliches Kaliber, mindestens Neunpfünder. Möglicherweise hat er die an Bord schaffen lassen, weil er mit so einem Zwischenfall rechnete. «Ein weiterer Knall ertönte, und eine Kugel heulte dicht an der Heckreling vorbei und peitschte eine Wassersäule über das Achterdeck.

Hugh sagte ärgerlich:»Lassen Sie die Flagge setzen. «Der Stückmeister zeigte klar vom Vordeck:»Alle Geschütze geladen und ausgefahren!«Bei dieser Schlagseite war es leicht, die Sechspfünder an ihre Stückpforten heranzufahren, weniger leicht jedoch, mit Genauigkeit zu feuern. Die See reichte bis wenige Zoll unterhalb der Pforten, und bei jedem Überholen wurden die Geschützbedienungen bis auf die Haut durchnäßt. »Klar zum Feuern!»

Fünf teerige Hände hoben sich über das Schanzkleid, fünf zischende Lunten wurden über den Zündlöchern bereitgehalten. Dann kam das Kommando: «Feuer!»

Die harten, fast gleichzeitig erfolgenden Detonationen ließen das Deck erzittern und dröhnten in den Ohren. Unter Hurrarufen holten die Bedienungsmannschaften ihre Kanonen wieder ein, um sie mit der geringstmöglichen Verzögerung auszuwischen und nachzuladen.

Über das schwankende Deck und hinauf in die Takelage schwärmten die Männer wie eine Herde Affen, reparierten oder kappten Tauwerk und holten das getroffene Leesegel ein, das durch den starken Wind bereits völlig zerfetzt war. Ein einziger Treffer hatte genügt, dies alles anzurichten.

Ein Krachen — der Kutter schwankte heftig. Bolitho begriff, daß eine Kugel den Schiffskörper getroffen hatte, möglicherweise dicht an der Wasserlinie. Er richtete sein Glas auf den Gegner. Sofort erwachten dessen Masten und Rahen zum Leben, und in der Vergrößerung sah er Gestalten an Brassen und Fallen arbeiten, genau wie die Leute der Avenger. Bolitho zuckte zusammen, als die nächste lückenhafte Breitseite aus der Steuerbordbatterie bellte. Er sah aufgepeitschte Wassersäulen rund um das stattliche Heck der Virago aufsteigen, einige auch in deren Kielwasser. Die Geschütze kamen bei der starken Schlagseite nicht richtig zum Tragen. Um den Besatzungen eine bessere Zielchance zu geben, hätte Hugh noch höher an den Wind gehen müssen. Dies jedoch würde ihre Fahrt vermindern und den Abstand vergrößern. Jetzt sah er drüben einen kurzen, stechenden Blitz aufzucken und glaubte, etwas Schwarzes zu erkennen, bevor die eiserne Kugel das Schanzkleid durchschlug und wie eine Säge ins Deck schnitt. Männer schrien und duckten sich vor den herumfliegenden Bruchstücken und Splittern. Einer der Rudergänger wurde jedoch fast in zwei Stücke gerissen, bevor die Kugel durch die andere Bordwand verschwand.

Stimmen brüllten Kommandos, Füße glitten in Blut und Seewasser aus, als die Leute den Verwundeten zu Hilfe eilten und die Lücke am Ruder auffüllten.

Die Entfernung zur Virago nahm jetzt deutlich zu, und als Bolitho sein Glas auf deren Achterdeck richtete, sah er dort einen grünen Fleck. Das mußte Vyvyan in seinem langen, grünen Umhang sein, den er so oft beim Reiten getragen hatte. Gloag rief:»Zwecklos, Sir. Noch mehr davon, und wir verlieren Mast und Spieren!»

Noch während seiner Worte heulte eine weitere Kugel durch die Takelage. Sie riß das andere Leesegel samt Baum heraus. In einem Durcheinander von zerfetztem Segeltuch, zersplittertem Holz und zerrissenem Tauwerk stürzte alles auf die Reling und dann über Bord. Mit Äxten und Beilen jagten die Männer herbei, um die Trümmer zu kappen, da diese wie Treibanker im Wasser hingen und ihre Fahrt bremsten.

Hugh Bolitho hatte seinen Degen gezogen und befahl mit fester Stimme:»Mr. Dancer, setzen Sie das Signal: Feind in Sicht!«Dancer, vom Linienschiff her an eiserne Disziplin gewöhnt, rannte mit seinen Signalgasten an die Flaggleinen, bevor er noch nachdenken konnte. Denn es war niemand in der Nähe, dem sie signalisieren konnten — aber Vyvyan wußte das vielleicht nicht. Die Signalflaggen waren in wenigen Augenblicken zur Rah gehißt und dort geschuppt worden. Nun wehten sie voll aus. Der

Kapitän der Virago würde Vyvyan jetzt vermutlich vorschlagen zu wenden und südlicher zu halten, um der Gefahr zu entgehen, von nun zwei Verfolgern in die Mounts Bay abgedrängt zu werden, wo sie dann in der Falle sitzen mußten.»Es wirkt!«Dancer starrte Bolitho voller Verwunderung an. Die Segel der Virago gerieten in Unordnung, als sie jetzt durch den Wind zu gehen versuchte. Ihre achteren Rahen wurden lebend gebraßt, während die vorderen und die Vorsegel bereits backstanden. Gleichzeitig jedoch blitzte es bei ihr an Bord wieder auf, und weitere Takelage und schwere Blöcke der Avenger kamen von oben.

Ein gewaltiger Ruck erschütterte das Schiff, und die Seeleute stoben schreiend und fluchend auseinander, als der Toppmast samt Rahen und Stagen herabstürzte, splitternd gegen Reling und Geschütze schlug, bevor er über Bord kippte. Hugh Bolitho winkte mit dem Degen.»Ruder hart über, Mr. Gloag! Wir wollen so dicht heran wie möglich!«Als die Pinne übergelegt wurde und das Großsegel gehorsam auf seinem Baum nach außen schwang, rief er Truscott zu: «Jetzt! Feuer frei!«Bei der nur noch geringen Entfernung gab jeder Geschützführer genau gezieltes Einzelfeuer ab.

Bolitho biß die Zähne zusammen und versuchte, die fürchterlichen Schreie der Verwundeten unter den Trümmern zu überhören. Er konzentrierte sich ganz darauf, die Wirkung des Einzelfeuers der Avenger zu beobachten. Dann hörte er das Krachen, welches das Tosen der Wogen und den Kampflärm übertönte, und wußte, daß zumindest einer der Sechspfünder getroffen hatte.

Es bedurfte nur dieses einen Volltreffers. Die Virago, die jetzt wieder unter vollem Segeldruck lag, auf der Flucht vor dem unsichtbaren Bundesgenossen der Avenger, ruckte und zitterte, als sei sie auf eine Sandbank gelaufen. Schließlich, zuerst langsam und dann immer schneller werdend, begann die riesige Segelpyramide zu schwanken und zu stürzen. Die Großbramstenge und der gesamte Vormast mit Rahen und Segeln kippte unter dem Wind- und Fahrtdruck nach achtern und verwandelte in einem einzigen Augenblick die Virago aus einem prächtigen Vollblut-renner in einen wüsten Trümmerhaufen. Hugh Bolitho ergriff ein Megaphon und rief — ohne das andere Schiff aus den Augen zu lassen — mit schneidender Stimme:»Klar zum Segelbergen! Mr. Pyke, klar zum Entern!«Nun war ein neues Geräusch zu hören, ein Dröhnen, das von der Avenger selbst zu kommen schien. Das war ihre Besatzung, deren Stimmen sich zu einem Grollen mischten, als sie jetzt ihre Waffen ergriffen und auf ihre Enterstationen stürzten.

Dancer sagte:»Die sind bestimmt in der Überzahl, Sir!«Hugh Bolitho blickte prüfend die Klinge seines Degens entlang, als kontrolliere er den Lauf einer Schußwaffe.»Aber sie werden nicht kämpfen.»

Er beobachtete das Zusammenschrumpfen der Entfernung, das Größerwerden des anderen Schiffes.»Jetzt, Mr. Gloag!»

Die Segel waren schon geborgen, und als die Pinne nun hart übergelegt wurde, schoß der Bug der Avenger auf die Breitseite der Virago zu.

Die winzigen Gestalten dort waren längst zu Männern, die verschwommenen Köpfe zu klaren Gesichtern geworden, von denen Bolitho einige erkannte, die er schon in Falmouth gesehen hatte.

Hugh Bolitho stand an der Reling, seine scharfe Stimme tönte durch das Sprachrohr:»Im Namen des Königs, ergebt euch!»

Sein Degen wies wie ein Zeigestock auf die Schwenkgeschütze:»Oder wir feuern!»

Mit einem gewaltigen Ruck prallten die beiden Schiffskörper aufeinander. Noch mehr Takelage und zerbrochene Spieren polterten an Deck und erhöhten die Verwirrung. Aber trotz einiger unwilliger Rufe fiel kein Schuß, kein Degen wurde gezogen.

Hugh Bolitho ging langsam zwischen seinen Leuten hindurch und stieg auf das feindliche Schiff über. Er ließ sich Zeit, hielt Ausschau nach etwaigen Funken des Widerstandes. Bolitho und Dancer folgten ihm mit gezogenem Degen und waren sich dabei des bedrückenden Schwe igens bewußt. Sogar das Schreien der Verwundeten war verstummt. Dies waren keine disziplinierten Seeleute. Sie hatten keine Flagge, keine Ideale, die sie beflügelten. In diesem Augenblick wußten sie, daß es für sie kein Entrinnen mehr gab, und ihre persönliche Sicherheit wurde ihnen das wichtigste. Vielleicht konnte eine Aussage gegen die Männer, die sie bisher ihre Freunde genannt hatten, sie vor dem Galgen retten, ihnen zu einer Gefängnisstrafe verhelfen. Einige hofften wohl auch, durch geschicktes Lügen freizukommen. Sicher würden sie das mit derselben Kaltblütigkeit tun, mit der sie ihre früheren Grausamkeiten begangen hatten.

Bolitho stand neben seinem Bruder an Deck der Virago und musterte die verängstigten Gesichter. Er spürte, daß ihre Wut in Furcht umgeschlagen war, so, wie der Gischt bereits das Blut von Deck gewaschen hatte.

Sir Henry Vyvyan würde möglicherweise auch jetzt noch irgendwelche Privilegien geltend machen, dachte er. An Hughs vollständigem Sieg war trotzdem nicht zu zweifeln. Sie hatten das Schiff, die Ladung und so viele Gefangene, daß die Küste viele Jahre lang vor Strandwölfen sicher sein würde.»Wo ist Sir Henry?»

Ein kleiner Mann in blauem Rock mit Goldknöpfen, offensichtlich der Kapitän der Virago, schob sich nach vorn. Seine Stirn blutete aus mehreren Schnittwunden.»Es war nicht meine Schuld, Sir!»

Er wollte nach Hugh Bolithos Ärmel greifen, aber der Degen fuhr wie eine Schlange dazwischen.

So trat er wieder zurück, während Bolitho und die anderen ihm zum Achterdeck folgten, das die volle Wucht des stürzenden Mastes hatte aushallen müssen.

Sir Henry Vyvyan lag eingeklemmt unter einer schweren Spiere, sein Gesicht schmerzverzerrt. Doch noch atmete er, und als die Seeleute der Avenger ihn umstanden, öffnete er sein eines Auge und sagte mühsam:»Zu spät, Hugh. Du kommst um das Vergnügen, mich baumeln zu sehen.»

Hugh Bolitho senkte seinen Degen zum erstenmal, so daß dessen Spitze nur wenige Zoll vor Vyvyans Brust das Deck berührte. Dann erwiderte er ruhig:»Ich hätte Ihnen ein besseres Ende gewünscht, Sir Henry.»

Vyvyans Auge richtete sich auf die blitzende Klinge, und er sagte, schon vom Tode gezeichnet:»Ich mir auch. «Dann stöhnte er auf und starb.

Hughs Degen verschwand in der Scheide, die Bewegung hatte etwas Endgültiges an sich.

«Kappt diese Trümmer!«Seine Stimme klang völlig unbewegt.»Und bestellt Mr. Gloag, wir müssen die Virago in Schlepp nehmen, bis ein Behelfsmast aufgeriggt werden kann. «Danach erst sah er seinen Bruder und Dancer an.»Gut gemacht!«Er warf einen Blick auf die britische Flagge, die gerade an der Gaffel der Virago gehißt wurde — dieselbe, die über seinem eigenen Schiff wehte, wenn auch zerfetzt von Wind und Geschützfeuer.»Das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich jemals bekommen habe!«Dancer grinste.»Und in Falmouth wird vielleicht doch noch etwas übriggeblieben sein, womit wir feiern können, was meinst du, Dick?»

Bevor sie auf die Avenger zurückkehrten, warf Bolitho einen letzten Blick zum Achterdeck der Virago. Sein Bruder stand noch immer neben der eingeklemmten Gestalt im langen grünen Umhang.

Vielleicht hatte er sogar jetzt noch das Gefühl, daß Sir Henry Vyvyan ihm zuvorgekommen war?