172323.fb2 Das Dorf der verschwundenen Kinder - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 17

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Zwei

Der Montag dämmerte, und die Sonne stieg gleichsam mit der strahlenden Gelassenheit des siegreichen Alexander in den unvermeidlich blauen Himmel.

Ihr lautloser Weckruf gegen die bleigefaßten Scheiben von Corpse Cottage in Enscombe störte den tiefen Schlummer von Edwin Digweed, Antiquar und Gründer der Eensdale Press, mitnichten, doch sein Bettnachbar Edgar Wield hatte nicht umsonst von einem früheren Liebhaber den Spitznamen »Macumazahn« erhalten, »Der Mit Offenen Augen Schläft«.

Er kam dem Appell umgehend nach und bemühte sich, möglichst wenig Lärm zu machen. Edwin war nicht der Umgänglichste, wenn er zu früh geweckt wurde – eine der vielen kompromißfordernden Erkenntnisse ihres ersten Jahres als Lebenspartner.

Unten in der Küche braute Wield seinen Morgenkaffee (zwei Löffel Instantkaffee und drei Löffel Zucker in eine Tasse kochendheiße Milch, nicht der frisch gemahlene, maschinengebrühte kolumbianische Kaffee, auf den Edwin zu jeder Tageszeit bestand) und brach dann zu seinem Morgenbesuch auf.

Sein Weg führte ihn über den Friedhof auf das Grundstück Old Hall, Heimat der Guillemards, die seit fast eintausend Jahren ernannte Großgrundbesitzer von Enscombe waren. Als die Familie finanziell in Not geriet, wurde sie durch die Geschäftstüchtigkeit ihres derzeitigen Finanzoberhaupts Gertrude (irreführenderweise ›Girlie‹ genannt) gerettet, indem sie mit allen möglichen Attraktionen versuchte, Besucher auf das Grundstück zu locken, unter anderem auch mit einem Streichelzoo. Hier fanden sich – ihrer jeweiligen Natur entsprechend freilaufend oder in Ställen – Kälber, Lämmer, Zicklein, Ferkel, Federvieh (wild und zahm), Haselmäuse, Zwergmäuse, Feldmäuse sowie eine Ratte namens Guy. Doch Wields Besuch galt keinem dieser Tiere.

Er strebte auf eine ausladende Eiche zu, deren Blätter sanft im Wind sangen und in deren Stammgabelung die Überreste eines Baumhauses zu sehen waren.

Augenblicklich raschelte eine kleine Kreatur im Geäst der Baumkrone und ließ sich unter kaum merklicher Berührung irgendwelcher Zweige die dreißig Fuß hinunter in Wields Arme fallen.

»Morgen, Monte«, sagte der. »Wie geht’s, wie steht’s?«

Monte war ein Affe, genauer gesagt ein Krallenaffe, wie der örtliche Tierarzt ihm mitgeteilt hatte, als Wield eine gründliche Untersuchung des Tierchens hatte vornehmen lassen. Im Hinblick auf seine Herkunft war diese Vorsichtsmaßnahme unumgänglich gewesen; Monte war aus einem pharmazeutischen Versuchslabor geflüchtet und hatte sich in Wields Wagen versteckt. Der Polizist hatte ihn hinausgeschmuggelt und sich eingeredet, daß dies ja noch keine endgültige Entscheidung über seinen Verbleib sei.

Es war die erste Belastungsprobe für seine neue Beziehung gewesen. Edwin Digweed, im Grunde sehr tierlieb, hatte deutlich zu verstehen gegeben, daß er nicht die Absicht hatte, sein Haus mit einem herumturnenden Primaten zu teilen. »Ein Ménage à trois mag ja ganz reizvoll sein«, hatte er gesagt, »eine Ménagerie à trois jedoch nicht im mindesten.«

Als Wields Augen ihn daraufhin prüfend und ohne zu blinzeln aus dem unergründlichen Gesicht anstarrten, erinnerte Digweed sich an eine Anekdote, die man über John Huston erzählte: eine Geliebte hatte ihn aufgefordert, sich zwischen ihr und einem Schoßäffchen mit ausgesprochen schlechten Angewohnheiten zu entscheiden, woraufhin der Filmregisseur nach dreißig Sekunden Bedenkzeit geantwortet hatte: »Der Affe bleibt.«

Digweed hielt also die Luft an und bekam es plötzlich mit der Angst, das neugewonnene Glück könne ihm ebenso wieder zwischen den Fingern zerrinnen.

Doch Wield sagte nur: »Er geht nicht wieder dahin zurück. Er ist geflohen.«

Digweed verbarg seine Erleichterung und entgegnete: »Er … Das Tier … ist ein Affe und nicht der Graf von Monte Christo. Also gut, wir können ihn … es … nicht wieder zurückschicken, aber er … es … gehört in einen Zoo.«

»Monte. So werden wir ihn nennen«, erwiderte Wield. »Und was den Zoo angeht, da weiß ich schon etwas.«

Er hatte Monte mit zu Girlie Guillemard genommen, die von dem Tier ganz angetan gewesen war. Nachdem sie sich vergewissert hatte, daß Monte sogar weniger als sie selbst dazu neigte, ungezogene Kinder zu beißen, zu kratzen oder auf andere Weise anzugreifen, bot sie ihm Zuflucht in ihrem Streichelzoo.

Dort hatte Monte sich überraschend gut eingelebt. Wield besuchte ihn jeden Morgen, wenn es ging, und brachte ihm Erdnüsse oder Früchte mit. Am Anfang hatte es einmal eine kleine Krise gegeben, als seine Arbeit fast eine Woche lang die Morgenbesuche verhinderte. Schließlich hatte Monte eines frühen Morgens in Corpse Cottage nach ihm gesucht, dort aber nur den bis zu diesem Zeitpunkt friedlich schlafenden Edwin angetroffen, den er durch Hochziehen der Augenlider weckte.

»Natürlich dachte ich gleich, jetzt werde ich von einem Affen vergewaltigt«, erzählte der Antiquar. »Also stellte ich mich weiter schlafend und dachte an Afrika.«

Nun aber zog Wield sich seinen tierischen Freund vorsichtig vom Kopf, wo der eifrig nach Läusen suchte, und betrachtete ihn liebevoll. Er hatte Edwin zu erklären versucht, daß er den Affen nicht allein aus sentimentalen Gründen behielt. Tatsächlich erschien ihm keine seiner Entscheidungen als Homosexueller und keiner der Schritte auf dem Weg zu seinem Outing – nicht einmal sein Einverständnis zu Digweeds Vorschlag, zusammenzuziehen – bedeutender als Montes Rettung.

Es war Diebstahl gewesen, egal, aus welcher Perspektive man es betrachtete, und er hatte damit seine Karriere aufs Spiel gesetzt. Hätte er das vor seiner Freundschaft mit Edwin getan? Er bezweifelte es. Ihm war, als hätte sich sein Maß an Zufriedenheit so unerwartet gefüllt, daß es ständig überlief und er so den Hilferuf des Affen im letzten November genausowenig hatte ignorieren können, wie sein Pflichtbewußtsein ihm ein Jahr zuvor verboten hätte, ihn zu stehlen.

Edwin, der dieser ungewohnt zögerlichen Selbstanalyse seines Freundes lauschte, während er huevos à la flamenca zubereitete, bemerkte spitz: »Laß mich wissen, wenn du plötzlich ungeborenen Küken gegenüber empfindlich wirst.« Danach wurde Monte allerdings jedesmal, wenn er nach seinem vermißten Herrchen suchte, aufs freundlichste empfangen und mit dem Auto wieder nach Old Hall zurückchauffiert.

Dalziel wußte nichts von Monte – zumindest nicht offiziell. »Belassen Sie es dabei, Wieldy«, hatte Pascoe geraten, als er die ganze Geschichte erfuhr, »sonst benutzt er das Biest eines Tages, um Sie aufzuspüren, wenn Sie sich außer Reichweite wähnen.«

Und so hatte der Dicke sich tags zuvor des Telefons bedienen müssen. Als Wield und Digweed von ihrer Buchkaufreise aus den Borders zurückkehrten, blinkte der Anrufbeantworter. Nach knapper Darstellung der Situation wurde Wield mit ironischer Liebenswürdigkeit eingeladen, sich am nächsten Morgen »zeitig« in der Einsatzzentrale in Danby einzufinden, »sofern Witterung und soziale Verpflichtungen es erlaubten«.

Es war keine besonders verlockende Aussicht. Auch Wield erinnerte sich an Dendale. Wie Dalziel immer sagte: Es sind nicht die Verhafteten, die einem schlaflose Nächte bereiten, sondern die Entwischten; und Dendale stand auf der Liste der schlaflosen Nächte ganz oben. Gut, Danby war anders – aufstrebend, vom Dorf zur Kleinstadt gewachsen, nicht so abgeschieden und keinesfalls dem Untergang geweiht, wie Dendale es gewesen war. Aber es lag nur ein paar Meilen westlich, nur einen Spaziergang über den Leichenpfad entfernt …

»Aber ein Mann muß tun …«, kaute Wield in John-Wayne-Manier, »… muß irgendwas tun. Ärgere nicht zu viele kleine Kinder, mein Freund. Bis dann.«

Er warf den Affen in die unteren Äste der Eiche und stapfte davon.

Eine halbe Stunde später, als er seinen alten Thunderbird im Leerlauf die Auffahrt von Corpse Cottage hinunterrollen ließ, um Edwin nicht aufzuwecken, dachte er, wie schön es doch wäre, einen solchen Morgen im Bett zu verbringen.

Pascoe war ebenfalls früh aufgestanden. Er hatte sich die Dendale-Akte vorgenommen, war dann aber im Sessel eingeschlafen und erst wieder erwacht, als Ellie wie jeden Morgen Rosie zur Schule fertigmachte.

Sein erster verschlafener Gedanke war, unrasiert und ohne Frühstück loszueilen, aber Ellies vernünftiger Rat brachte ihn zur Besinnung, so daß er in Danby anrief und sich vom diensthabenden Polizisten versichern ließ, die dortige Ruhe werde allein von Sergeant Wields herannahendem Motorrad gestört. Danach konnte er sich entspannen mit der Gewißheit, daß die Organisation in den besten Händen lag.

Also hatte er das relativ seltene Vergnügen wahrgenommen, gemeinsam mit seiner Tochter zu frühstücken.

Es schien kein beiderseitiges Vergnügen zu sein. Rosie blinzelte irritiert ins helle Licht der Sonnenstrahlen, die durch das Küchenfenster fielen, und verkündete: »Ich fühl mich nicht gut.«

Ihre Eltern wechselten Blicke. Peter, der einige Wochen zuvor seine Tochter einen Tag lang allein betreut hatte, war beim Frühstück ihren verhaltenen Seufzern und Schluchzern ausgesetzt gewesen, während sie tapfer ihre Frühstücksflocken hinunterwürgte, bis er – immer ein leichtes Opfer von Quengelei – sich erbarmt und gefragt hatte: »Fühlst du dich nicht gut, oder was?«

»Ja«, hatte sie geantwortet. »Ich fühl mich überhaupt nicht gut.«

»Dann ist es vielleicht besser, wenn du heute nicht zur Schule gehst«, hatte er erwidert, weil er insgeheim froh darüber gewesen war, einen ganzen Tag mit ihr verbringen zu können.

Dann war ihr mitten am Vormittag eingefallen, daß ihre Klasse am Nachmittag auf eine Vogelkundeexkursion gehen wollte, und nach einer wundersamen Blitzgenesung beharrte sie ehrenhaft darauf, daß es doch schändlich sei, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen dem Unterricht fernzubleiben.

Der Satz »Ich fühl mich nicht gut« wurde seither als Zauberformel benutzt, um ihrem Vater nötigenfalls das Herz zu erweichen.

Ellie Pascoe jedoch war gegen solcherlei Sprüche immun.

»Ich hab dir gestern gesagt, du sollst deinen Sonnenhut auflassen«, entgegnete sie ungerührt.

»Hab ich doch«, empörte sich Rosie. »Die ganze Zeit.«

»Natürlich«, sagte Pascoe. »Bestimmt auch dann, als du getaucht bist.«

»Das ist doch dumm«, maulte Rosie. »Da wäre er ja weggeschwommen. Muß ich wirklich zur Schule gehen?«

»Aber ja doch«, sagte er. »Ich glaube, ich habe gerade Nina gesehen, die an der Gartenpforte auf dich wartet.«

»Nein, hast du nicht. Ich hab dir doch gesagt, daß sie weg ist. Der Nix hat sie geholt. Ich habe es gesehen!«

Pascoe sah zu Ellie hinüber, die ein Ich-vergaß-es-dir-zu-sagen-Gesicht zog.

»Vielleicht hat ihr Vater sie wieder gerettet«, sagte er.

»Jetzt bestimmt noch nicht. Das war doch erst gestern. Es wird dir leid tun, wenn ich auch geholt werde.«

Es gab Sätze, die brachten nicht nur ein Gespräch, sondern auch den Atem zum Stocken.

»Na ja, sieh einfach zu, wie lange du es aushältst«, überspielte er seinen Schock mit heiterer Stimme. »Für mich ist es heute auch nicht schön, weißt du. Ich würde auch lieber zu Hause bleiben.«

»Das ist nicht dasselbe«, sagte sie schmollend. »Du hast keinen steifen Nacken.«

»Und du hast einen? Wie die Leute in Israel?« lachte er. »Wir hätten dich Rose von Sharon nennen sollen.«

Neugierig, wie sie war, bestand sie normalerweise auf eine Erklärung der Witze, die sie nicht verstand, aber heute morgen sagte sie nur irritiert: »Sei nicht dumm.«

»Ich werde es versuchen«, erwiderte Pascoe seufzend und stand auf. »Bis heute abend.«

Als er sie küßte, fühlte ihre Haut sich sehr warm an.

An der Tür sagte er zu Ellie: »Sie scheint wirklich ein bißchen fiebrig zu sein.«

»Das wärst du auch, wenn du einen ganzen Tag in der Sonne rumgelaufen wärst«, entgegnete Ellie.

»Oh, das bin ich«, sagte er. »Und heute werde ich es bestimmt wieder tun.«

»Tja, dann setz deinen Sonnenhut auf«, meinte Ellie betont fröhlich. Sie hatte am vorigen Abend seinen traurigen Ausführungen über die ergebnislose Suche gelauscht, ihn eine Weile im Arm gehalten, dann einen großen Whisky eingeschenkt und heiter über Rosies Ausflug geplaudert. Zuerst hatte er gedacht, daß sie ihn ablenken wollte, aber dann merkte er, daß sie sich selbst ablenkte – von ihrem Mitgefühl für Elsie Dacre. Also hatte er den Fernseher eingeschaltet, damit sie beide abgelenkt wurden, und war bei einer nächtlichen Diskussionsrunde über das zunehmende Problem jugendlicher Ausreißer hängengeblieben. Ein Psychiaterin namens Paula Appleby, die aufgrund ihrer extremen Ansichten, sprachlichen Kompetenz und fotogenen Erscheinung die Stimmung äußerst medienwirksam anheizte, sagte dort: »Wenn ein Kind verschwindet, sollte man nicht einfach nur nach dem Kind suchen, sondern sich auch die Eltern vornehmen, die oftmals der Grund für das Verschwinden sind, und dann die Polizei, die eher ein Teil des Problems darstellt als seine Lösung.«

»Zeit fürs Bett«, hatte Pascoe kommentiert und ausgeschaltet.

Nun blickte er auf das strahlende Blau des Himmels und vermutete, daß einige Stunden zuvor die dunkel umränderten müden Augen der Dacres den Wechsel von Schwarz zu Grau, zu Rosa und Gold beobachtet und in dem wiederkehrenden Licht und Vogelgezwitscher vielleicht ein Zeichen für wiedererwachte Lebensgeister und Hoffnung gesucht hatten.

Und dann ging er in Gedanken den Leichenpfad hinauf und über den sonnenbestrahlten Neb und sah hinunter auf das Tal von Dendale, wie es sich mit Licht füllte.

Ihm war, als sähe er weit unten eine schattenhafte Gestalt, die zum güldenen Rand des Berges hinaufblickte, ihre Arme in freudigem oder höhnischen Gruß in die Luft warf, und dann nackt und stumm in den stillen dunklen Wassern des Sees versank.

Jetzt habe ich schon Visionen am hellichten Tag, dachte er. War das besser oder schlechter, als im Dunkeln zu erwachen und den Schlammgeruch von Passchendaele in der Nase zu haben?

»Peter!« rief Ellie in einem Ton, der ihm verriet, daß sie ihn schon einmal angesprochen hatte.

»Entschuldige«, sagte er. »Ich war Meilen entfernt.«

»Das hab ich gesehen. Peter, meinst du nicht …«

Doch der Moment war noch nicht reif. Eine Stimme rief: »Schon wieder so ein verdammt schöner Morgen!«, und sie sahen den Postboten die Auffahrt heraufradeln. Er händigte Pascoe zwei Päckchen aus, ein großes und ein kleines. Beide waren an Ellie adressiert, aber als er sie ihr entgegenhielt, nahm sie nur das kleine und ignorierte das andere.

»Oh, gut«, sagte sie, als sie es aufriß. »Die Mahler-CD.«

»›Kindertotenlieder‹. Genau das richtige für einen strahlenden Sommertag«, meinte er, nahm ihr die CD ab und drückte ihr das große Päckchen mit dem wohlbekannten Verlagslogo in die Hand. »Und was ist damit?«

»Wenn ich aufgeheitert werden will, höre ich Mahler.«

»Vielleicht haben sie dir das Manuskript nur zurückgeschickt, damit du ein paar kleine Änderungen vornimmst«, meinte er aufmunternd.

»Quatsch«, sagte Ellie. »Ich hab so sensible Fingerspitzen, daß ich das ›Stecken Sie sich Ihr Manuskript in den Sowieso‹ durch sechs Schichten Verpackung spüren kann. Blöde Veranlagung.«

Sie war entschlossen, nicht über ihren Roman zu reden. Pascoe betrachtete die CD, auf der die Silhouette eines Mädchens oder Cherubs im Profil abgebildet war, aus dessen Mund eine Notenzeile strömte. Er dachte dabei seltsamerweise an Dendale, obwohl keine offensichtliche Verbindung bestand. Dann entdeckte er den Grund. In der unteren rechten Ecke standen, genau wie auf der Landkarte in der Dendale-Akte, die Initialen E. W. Diesmal handelte es sich natürlich nicht um Edgar Wield, sondern, wie der Text auf der Rückseite der CD ihm bestätigte, um Elizabeth Wulfstan.

»Hat den Text übersetzt, singt die Lieder, malt das Cover; ich frage mich, ob sie auch alle Instrumente spielt«, meinte er lakonisch.

»Sehr wahrscheinlich. Manche Leute haben eben sehr viele Talente, und darum bleiben für die anderen so wenig übrig«, entgegnete Ellie deprimiert.

»Irgendwann ist es soweit, Liebling. Wirklich. Du hast mehr schriftstellerisches Talent im kleinen Finger als all diese Londoner Arschlöcher, die sich in den Sonntagsrezensionen gegenseitig in selbigen hineinkriechen«, erklärte er loyal und nahm sie in den Arm.

Sie hielten einander fest, als müßte er nach einem allzu kurzen Urlaub wieder an die Front.

Dann stieg er in seinen Wagen und fuhr davon.