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Loretta sah er an diesem Nachmittag nicht wieder. Worthlow verriet, daß sie nach Palermo gefahren war, um einzukaufen. Aber Dr. Soriano setzte sich wieder zu ihm, und zwar in bester Stimmung. Der Große Rat begab sich nach Hause. Volkmar hörte viele Autos abfahren.
«Sie machen mit«, sagte Soriano und ließ sich von Worthlow ein großes Glas kalte Milch bringen.»Ich habe sie überzeugt. Dr. Nardo hat ihnen noch Fotos gezeigt, die sehr beeindruckend waren. Wir werden in den nächsten Tagen durchrechnen müssen, wie hoch der Kapitalbedarf in der Anlaufzeit sein könnte.«
«Wir werden gar nichts, Don Eugenio!«Dr. Volkmar vermied es, Soriano anzublicken.»Ich weigere mich! Nun bin ich gespannt, was Sie tun werden!«
Was ist das für ein Mensch, dachte er. Der Krokodilteich fiel ihm ein. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder: Da Soriano wußte, daß man die Fütterung ansehen würde, hatte er die Menschenknochen so deutlich erkennbar in den Uferschlamm legen lassen, daß sie nicht unbemerkt bleiben konnten. Dann war er ein Sadist. Oder: Soriano hatte wirklich Menschen an die Krokodile verfüttert und war nun selbst peinlich überrascht von diesen sichtbaren Überresten. Dann war er der Satan in Menschengestalt.
Aber konnte so ein Ungeheuer der Vater Lorettas sein?
«Ich werde für Sie ein Problem, Don Eugenio«, sagte Volkmar mit rostiger Stimme. Er bewunderte sich selbst wegen seiner Ruhe.»Zu den Krokodilen können Sie mich nicht bringen lassen — dann bräche ja Ihr ganzer Plan zusammen. Sie brauchen mich, den Chirurgen! Lebend! Andererseits: Sie können mich zu nichts zwingen, weder durch psychischen Terror noch durch physischen. Immer greifen Sie den Arzt an, dessen Geist und manuelle Geschicklichkeit Sie brauchen. Wie wollen Sie aus diesem Dilemma herauskommen?«
«Indem ich Sie überzeuge.«
«Unmöglich! Ich will nicht! Sie halten mich hier als Ihren Luxusgefangenen, ich soll Ihnen eine Herzklinik aufbauen, Herzen transplantieren, mein ganzes Leben lang in diesem goldenen Käfig leben, ein chirurgischer Roboter, ein Mensch, dessen Persönlichkeit Sie mit den Verlockungen einer glanzvollen Umgebung auslöschen wollen!«
«Und mit den schönsten Frauen Siziliens, wenn Sie wollen! Vergessen Sie das nicht. «Soriano trank genußvoll seine kalte Milch.»Dottore, das ist mein Vorteil Ihnen gegenüber: Ich habe Sie, und Sie haben keine Möglichkeit, jemals wieder von hier wegzukommen. Sie sind nicht nur Arzt, Sie sind Arzt aus Leidenschaft. Ein Besessener Ihres Berufes und Ihrer Forschungen. Sie würden, wenn Sie sich auch weiterhin weigern wollten, vor Langeweile sterben. Sie würden es gar nicht aushalten in dem Bewußtsein, daß sieben Kilometer Luftlinie von hier ein Klinik auf Sie wartet, wo Dr. Nardo mit einem Team von fünf Ärzten bereitsteht. Für Sie!«
«Ein Herztransplantations-Team kann bis zu siebzehn Ärzte und Schwestern umfassen. Fachärzte!«
«Ich stelle Ihnen fünfzig hin, wenn Sie sie verlangen! Bei mir gibt es keine Grenzen.«
«Das weiß ich«, sagte Volkmar trocken.»Und deshalb bleibt mein Nein! — Was nun, Don Eugenio?«
«Ein herrlicher Nachmittag!«Dr. Soriano reckte die Arme und dehnte sich. Worthlow nahm ihm das Milchglas ab.»Was unternehmen wir, Dottore?«
«Vielleicht Löwen füttern?«
«1:0 für Sie. «Soriano lachte herzhaft.»Ich habe im hinteren Teil des Parks eine kleine Eisenbahn. Die Nachbildung einer richtigen Dampflokomotive. Wollen wir ein paar Runden fahren?«
«Nein. Lassen Sie mich zum Flugplatz Palermo bringen und zurück nach Deutschland fliegen.«
«Unmöglich! Sie sind doch tot!«
«Irrtümer kann man aufklären. Mein Angebot: Ich werde das Gastspiel bei Ihnen nie erwähnen.«
«Es geht nicht mehr, Dottore. «Soriano hob bedauernd beide Arme.»Übermorgen wird man an der Küste von Capo Mannu Ihre Leiche finden. Wir haben diesen Fundort strömungstechnisch ausgerechnet.«
Volkmar spürte, wie ein Kälteschauer über seinen Rücken glitt. Das Entsetzen hatte ihn übermannt. Er starrte in das blausilbern schimmernde Wasser des Swimming-pools und spürte sein Herz bis zum Hals schlagen. Sie töten und reden darüber, als habe man einen Cocktail gemixt.
«Eine Dummheit!«sagte er endlich mit gepreßter Stimme.
«Was?«
«Mich anschwemmen zu lassen! Die Gebißkarte bei meinem Zahnarzt wird den faulen Trick entlarven.«
«Halten Sie uns für Dilettanten, Dottore? Gestern nacht, als Sie tief schliefen — ich hatte Ihnen einen guten Drink servieren lassen! — , haben wir Ihren Mund geöffnet und Ihr Gebiß fotografiert. Die Leiche, die übermorgen angeschwemmt wird, wird die gleichen Plomben, die gleichen Spuren der Zahnbehandlung aufweisen wie Sie. Ihr Zahnarzt wird Sie mühelos identifizieren können. Das Gebiß wird übrigens das einzige Erkennungsmerkmal sein. Ihr Leichnam muß, während er im Meer trieb, mit einer Schiffsschraube kollidiert sein. «Dr. Soriano klopfte Volkmar auf den Unterarm.»Sie sehen, Dottore: sie sind absolut tot! Auch wenn ich es könnte und wollte, es wäre unmöglich, Sie auferstehen zu lassen. Werden Sie operieren?«
«Nein!«
«Aber zu Abend essen Sie doch?«
«Vielleicht.«
«Nur im Familienkreis. Loretta, Sie, ich.«
«Was halten Sie davon, wenn ich Loretta über alles unterrichte?«Volkmar erwartete, daß Soriano wütend aufspringen würde. Denn nach Worthlows Aussage gab es für Soriano nur ein Heiligtum auf dieser Welt: seine Tochter. War Don Eugenio verwundbar, dann nur durch Loretta. Aber Soriano blieb sitzen und legte nur die Hände gegeneinander. Er stützte das Kinn auf die Fingerspitzen und blickte Volkmar nachdenklich an.
«Was hätten Sie davon?«fragte er ruhig.
«Es träfe Sie tief.«
«Eine sinnlose Rache. Sie sind jetzt tot für die Umwelt. Dann aber wären Sie's wahrhaftig. Wem nützt das etwas? Ihnen? Der Medizin? Der Herzforschung? Mir? Ein absoluter Unsinn. Alles, was man tut, sollte eine Erfolgschance haben, auch die Rache. Sie haben keine Chance, Dottore, außer der, zwar unbekannt zu bleiben, aber dennoch durch meine Hilfe der größte Chirurg der Welt zu werden! Habe ich Ihnen das nicht schon gesagt? Merkwürdig: Jeder Deutsche hat anscheinend den brennenden Wunsch, wenigstens einmal im Leben ein Held zu sein. Lassen Sie das sein, Volkmar. Das bringt nichts ein!«
«Doch! Die Achtung vor mir selbst!«Volkmar ballte die Fäuste.»Sie können reden, was Sie wollen, und tun, was Sie wollen: Ich operiere nicht! Und nun verfügen Sie über mich. Sehen Sie mich als das an, was ich bin: tot!«
Er stand auf und ging hinüber zum Pool. Ihm war bewußt, daß
Dr. Soriano nur deshalb so geduldig war, weil er hoffte, daß Volkmar noch lernen werde, seine Lage richtig einzuschätzen. Doch Volkmar dachte: Er kann mich zu nichts zwingen. Es wird ein totes Rennen geben. Es gibt nichts auf der Welt, was mich veranlassen könnte, für Soriano an den OP-Tisch zu treten und einen Thorax zu eröffnen. Weder bei einem Hund oder einem Affen. Und bei einem Menschen schon gar nicht.
Aber Dr. Volkmar irrte sich sehr.
Anna war es gelungen, in Cagliari ein Schiff zu finden, das nach Neapel fuhr und noch ein Küchenmädchen brauchte. Sie heuerte an, bekam eine winzige Kabine im dritten Unterdeck, gleich über dem Maschinenraum, und meldete sich beim Chefkoch. In ihrem Bergbauernkleid machte sie wenig Eindruck, und das war einkalkuliert. Sie wollte die Reise ohne einen ständigen Kampf mit liebebereiten Männern überstehen und hatte deshalb auch ihr Haar gestutzt, bevor sie die Berghütte verlassen hatte. Jetzt wirkte sie zerrupft, etwas schmuddelig und dümmlich. Die fünfhunderttausend Lire hatte sie zwischen ihre Brüste gestopft, in einem Leinenbeutel an einer Kordel. Dieser Ort erschien ihr am sichersten.
Sie bekam eine weiße Kittelschürze und ein rundes Leinenhäubchen, und die Vorarbeiterin der Küchenmädchen stellte sie an das Transportband der Spülmaschine. Ein Steward, der einen Stapel schmutziger Teller in die Spülküche brachte, kniff sie in den Hintern. Sie schlug aus wie ein Pferd, traf den Mann an den Oberschenkel, nur knapp vorbei an der Stelle, die jeden Mann sofort in die Knie gehen läßt.
«Du Aas!«sagte der Steward und hielt sich an der Spülmaschine fest.»Glaubst du, dich holt ein Offizier ins Bett?!«
«Laß mich in Ruhe!«Anna räumte die schmutzigen Teller in die Halterungen des Spülbandes.»Such dir eine andere.«
«Du schwenkst wohl jeden Abend Weihrauch durch die Beine, was?«Der Steward humpelte an ihr vorbei zum Ausgang.»So schön bist du auch wieder nicht!«
Das sprach sich herum: Die Neue tritt. Man ließ Anna in Frieden, und in der Nacht hockte sie auf ihrem schmalen, harten Bett, unter ihr zitterten die Maschinen, es war heiß in dem engen Raum, denn hier gab es natürlich keine automatische Entlüftung, sie zog sich aus, legte sich nackt auf die rauhe Decke und streichelte ihre schönen Brüste, den Leib und das volle schwarze Kraushaar zwischen ihren Schenkeln.
Ich werde dich finden, Enrico, dachte sie. Laß mich erst in Palermo sein. Und auch dich werde ich finden, du Tier im Maßanzug. Du hast Luigi abgestochen. Wohin du auch läufst, du entkommst mir nicht! Ich will dich schreien hören. Schreien! Schreien! Und dann haben wir Zeit für uns, Enrico. Ich bringe dir als Geschenk meine Unberührtheit.
In Cagliari erhielt am späten Abend Dr. Angela Blüthgen Besuch von dem Kommissar, der den >Fall Dr. Volkmar< bearbeitete. Er hatte es für angemessener gehalten, Angela im Hotel zu sprechen, als sie wieder ins Präsidium zu bestellen. Die Carabinieri von Cabras, die Dr. Blüthgen beobachtet hatten, gaben in ihrem telefonischen Bericht an, die deutsche Signorina habe über vier Stunden unbeweglich auf der Stelle gesessen, wo das Zelt gestanden hatte. Dann sei sie aufgestanden und mit gesenktem Kopf zu dem Leihwagen zurückgegangen.
«Ich bin gekommen«, sagte der Kommissar,»um Sie zu fragen, was mit den hinterlassenen Sachen geschehen soll. «Er sprach ein holpriges Französisch, ebenso wie Angela. Man hatte sich auf diese Sprache geeinigt, um miteinander sprechen zu können.»Wollen Sie alles mitnehmen? Wir stellen Ihnen eine polizeiliche Bescheinigung aus für den Fall, daß es irgendwo Schwierigkeiten geben sollte.«
«Ich bleibe hier!«sagte Angela Blüthgen.»Sie glauben wirklich an Unfall?«»Etwas anderes ist nicht möglich, Madame.«
«Haben Sie das Meer gesehen, Herr Kommissar?«
«Ich kenne als Sarde doch unser Meer, Madame.«
«Ruhig, glatt, ohne große Strömung. In den ganzen Tagen war kein Sturm, kein Wetterumschwung. Und Heinz war ein vorzüglicher Schwimmer. Er konnte gar nicht ertrinken.«
«Wenn er zu weit hinausgeschwommen ist und hat einen Krampf bekommen? So passieren die meisten Unfälle im Meer, auch bei guten Schwimmern.«
«Als Arzt hätte er sich zu helfen gewußt.«
«Im Meer? Madame, bei Krämpfen sind alle gleich.«
«Ich glaube einfach nicht daran. «Angela hob die Arme und ließ sie wieder zurückfallen.»Ich weiß keine Erklärung dafür. Es ist ein Gefühl. Ich spüre, daß irgend etwas geschieht, was mit Heinz zusammenhängt, wenn ich hier bleibe. Sie können das nicht verstehen.«
«Ich verstehe Ihren Schmerz, Madame. «Der Kommissar hielt es für besser, die Unterhaltung abzubrechen. Für ihn zählten keine Gefühle, es gab nur die Tatsache, daß Dr. Volkmar verunglückt war.»Lassen wir also alle Sachen in der Garage.«
«Ja, bitte.«
«Das Auto können Sie benützen, wenn Sie wollen.«
«Danke.«
Sie nickte, als sich der Kommissar verbeugte und schnell das Hotelzimmer verließ. Eine schöne trauernde Frau greift auch einem Polizisten ans Gemüt.
Wo bleibt mein vielgerühmtes Realitätsdenken, fragte sie sich. Sie hockte in einem Sessel, aus dem Hotelradio flatterte schmalzige Musik, eine musikalische Kulisse, die sie nicht störte, eher etwas beruhigte. Der Verstand sagt: Er ist tot! Aber das Gefühl hofft und hofft, so lange man nicht seinen Körper gefunden hat. Vielleicht findet man ihn nie, und ich muß mit einem ungelösten Rätsel leben.
Ein paar hundert Meter weiter hatte der Südfruchthändler Ore-to einen undankbaren Auftrag zu erfüllen. Er tat es nur, weil dabei fünf Millionen Lire heraussprangen, freilich auch, weil eine Drohung aus Sizilien vorlag, man könne auch Südfruchthandlungen in die Luft sprengen. Oreto war nicht nur klug genug, sondern auch ein vollkommener Italiener. Das genügte, um ihn diese Nachricht sehr ernst nehmen zu lassen.
In einer Ecke der Lagerhalle III lag ein Toter auf einer alten Decke. Ein Zahnarzt mit einem transportablen Bohrer arbeitete an dem Gebiß der Leiche. Mit einem Kiefernspreizer hatte er den Mund aufgesperrt. Rund um die Leiche lagen Bohrer und Haken, Plombenmaterial, Füllmasse: alles, was man zur Zahnbehandlung braucht. Oreto saß daneben auf einem alten Stuhl und las vor, was ihm Dr. Soriano telefonisch durchgegeben hatte.
«Nummer sieben links oben. Amalgam-Kadmium-Plombe.«
«Ein Glück, daß er keinen Goldzahn hatte«, sagte der alte Zahnarzt und begann, Nummer sieben links oben aufzubohren. Ein bis in die Knochen fahrendes Geräusch, das Oreto haßte. Er hatte vor nichts Angst, aber auf dem Stuhl eines Zahnarztes brach sein Kreislauf zusammen. Er starrte auf den alten Bohrer, ein Modell aus der Pionierzeit der Zahnbehandlung, das noch mit Fußtritten angetrieben wurde, aber es war das einzige, was sich hierhin transportieren ließ, und außerdem spürte dieser Patient nichts mehr.»Einen Goldzahn oder einen Ersatz, zum Beispiel eine Brücke, hätte ich nicht so schnell geschafft. Aber die paar Plomben kriegen wir hin. Hatte gute Zähne, der Mann.«
Der Bohrer knirschte im Zahn und höhlte ihn aus. Es roch brenzlig. Die Augendeckel des Toten schoben sich zurück, ein leerer Blick traf Oreto.
«Das weckt selbst Leichen auf. «sagte Oreto heiser, nahm ein Stück Sackleinen und warf es über die Augen des Toten.
Zum Abendessen im Familienkreis, wie es Dr. Soriano genannt hatte, erschien Dr. Volkmar nicht.
Auch Worthlows Beredsamkeit nützte nichts. Volkmar hatte sich zwar den weißen Smoking übergezogen, und der Butler hatte ihm die schwarze Schleife gebunden, aber dann hatte der Arzt sich trotzig in einen Sessel auf dem Dachgarten gesetzt und gesagt:»Nein! Nur, wenn man mich hinträgt! Worthlow, bitte holen Sie mir das Essen hierher! Ich streike ab sofort.«
«Damit erreichen Sie nichts, Sir«, sagte Worthlow, wie immer kühlfreundlich.
«Ich will provozieren! Was kann schon geschehen? Ich habe keine Angst mehr!«
«Ich werde Ihren Entschluß melden, Sir. «Worthlow ging ans Telefon und hob den Hörer ab.»Sie bleiben dabei?«
«Ja!«rief Volkmar vom Dachgarten.
Worthlow drückte auf einen Knopf am Apparat und veränderte um keine Nuance seine Stimme, als er sagte:»Dr. Volkmar hat mich soeben gebeten, für ihn allein auf dem Dachgarten zu servieren.«
«Das ist falsch, Worthlow!«Volkmar sprang auf, rannte ins Zimmer und riß dem Butler den Hörer aus der Hand.»Hören Sie, Don Eugenio?! Ich habe nicht gebeten! Ich weigere mich, mit Ihnen zu essen! Mir bleibt jeder Bissen im Halse stecken, wenn ich an Sie denke! Ich würde daran ersticken, wenn ich Sie auch noch ansehen müßte!«
«Das leuchtet mir ein!«Sorianos Stimme klang geradezu besorgt.»Ich bin kein Psychologe, davon verstehen Sie als Arzt mehr — aber jetzt kommt bei Ihnen die Reaktion auf die Erkenntnis. Pflegen Sie ruhig Ihren Trotz, Dottore. Wenn es Sie befreit: Schlagen Sie alles zusammen! — Geben Sie mir bitte Worthlow?«
Volkmar hielt den Hörer dem Butler hin. Er selbst ging auf den Dachgarten zurück, lehnte sich an die Randmauer und blickte über das nahe Meer. Das schwingende Laternenlicht von den kleinen Fischerbooten belebte die Dunkelheit.
Er fuhr erst herum, als Worthlow einen runden, appetitlich gedeckten Tisch auf die Terrasse unter die Markise rollte. Volkmar streckte den Arm aus.
«Was soll das?«rief er.»Zwei Gedecke! Ich will allein essen.«
«Sie werfen mich hinaus?«fragte eine samtene Stimme.
Volkmar hob die Schultern und drehte sich langsam um. In der Tür stand Loretta. Über das tief ausgeschnittene Kleid aus eng anliegendem, dunkelrosa Seidenjersey, das den oberen Teil ihrer Brüste freigab, breitete sich ihr langes, offenes Haar wie eine breite gesponnene Stola.
«Darf ich hereinkommen?«fragte sie, als Volkmar keine Antwort gab.
Er nickte, kam ihr entgegen und küßte ihr die Hand.
Hier bin ich sterblich, dachte er. Trotzdem, Don Eugenio: Ich operiere nicht!
«Mein Vater ist traurig — «, sagte sie. Es klang, als beschwere sich ein gekränktes Kind. Sie ließ sich an seiner Hand zu den tiefen Gartensesseln mit den dicken Polstern führen und setzte sich. Worth-low kurbelte an dem gedeckten Tisch — die Tischplatte ließ sich heben und senken. Loretta schlug die Beine übereinander, der lange Rock war bis zur Mitte der Oberschenkel seitlich geschlitzt.
«Sehr traurig«, wiederholte sie.
«Dazu hat er auch allen Grund!«antwortete Dr. Volkmar. Er nahm Worthlow die Flasche mit dem goldgelben Sherry ab und schenkte sich und Loretta das kostbar geschliffene Kristallglas halb voll. Sie nahm das Glas und drehte es zwischen ihren schmalen, wie durchsichtig wirkenden Fingern. Auch heute trug sie wieder nur einen Ring, einen großen wasserhellen Smaragd in einfacher Goldfassung. Ein grün schimmernder Fleck auf ihrer braunen Haut.
«Papa mag Sie wirklich gern«, sagte sie.
«Auf seine Art bestimmt.«
«Er betrachtet Sie nicht nur als seinen liebsten Gast — er möchte auch Ihr Freund sein.«
«Das ist in Gegenwart von Krokodilen und Löwen ein ziemlich abseitiger Wunsch«, sagte Volkmar dunkel.
«Ich mag die Tiere auch nicht, aber Papa hält sie sich eben als Hobby. Beachten Sie sie nicht!«
Wie soll man Krokodile nicht beachten, wenn an ihrem Teichufer ein menschlicher Oberarmknochen und ein Stück Schulterblatt liegen, dachte Volkmar. Aber Loretta weiß es wirklich nicht. Worth-low hat recht. Sie geht durch diese Welt wie ein Engel durchs Paradies. Sie sieht nur die traumhafte Schönheit dieser Welt, aber sie wird nie ahnen, daß dieses Paradies mit Blut gedüngt ist. Verflucht, man sollte es ihr sagen!
Worthlow schien Gedanken lesen zu können! Volkmar hatte es in den vergangenen Stunden schon mehrmals bemerkt.
«Nicht, Sir!«sagt Worthlow leise, als er die Vorspeise servierte: eine herrliche Muschelsuppe in bestem Rotwein. Er beugte sich über Volkmars Schulter und flüsterte ihm ins Ohr.»Sie wird es nie glauben. Und Sie gewinnen nichts.«
«Was habt ihr für Geheimnisse?«fragte Loretta. Sie war an die Balustrade des Dachgartens getreten, hatte über das nächtliche Meer mit den Lichtpunkten der Fischerboote geblickt und kam jetzt zum Tisch zurück, das Glas noch in der Hand. Ein Zauberwesen in dieser warmen, sternenübersäten Nacht, umflossen von dem gedämpften Licht der maurischen Lampen auf der Terrasse.
«Ich weiß, was Worthlow Ihnen sagt, Dottore: Papa füttert die Krokodile manchmal mit lebenden Tieren. Mit Kaninchen vor allem. Sie laufen hier zu Tausenden herum und richten großen Schaden an. Sie unterwühlen das Land, lassen die Ruinen einstürzen. Trotzdem — ich mag es nicht. «Sie setzte sich wieder. Volkmar nahm ihr das Sherryglas ab und stellte es auf ein Tablett, das Worthlow hinhielt.
«Worthlow hat mich nur gefragt, ob wir Fisch oder Langusten mögen zum zweiten Gang. «Er log mit großer Sicherheit; der Butler sah ihn dankbar an.
«Ich nehme Langusten.«
«Das weiß ich. «Volkmar lächelte gequält.»Ich habe mir Hechtklöße a la Bocuse gewünscht. Und denken Sie sich: Worthlow ist nicht erstaunt. Irgendwo habe ich mal davon gelesen. Es gibt nicht viele Leute, denen die Neue Küche von Bocuse in Frankreich ein
Begriff ist. Aber für Dr. Soriano ist anscheinend nichts unmöglich.«
«Nichts, Sir!«sagte Worthlow steif.
Es ist zum Verrücktwerden, dachte Volkmar voller Qual. Da redet man über die neue leichte französische Küche wie auf einer faden Party von Managergattinnen, und um uns herum ist unsichtbar das Grauen. Da gibt es ein Gremium von Männern, die sich die Wahnsinnsidee in den Kopf gesetzt haben, mit Herzverpflanzungen Millionen zu verdienen, ohne Rücksicht darauf, daß alles noch im Erforschungsstadium ist und daß es vielleicht nie gelingen wird, die Immunschranke zu überwinden. Über hundert verschiedene Gewebegruppen gibt es, die sich untereinander abstoßen, sich gleichsam als Feinde betrachten, bei Zusammenpflanzungen sich bis zur Auflösung bekämpfen. Und von allen diesen Gewebegruppen kennen wir Mediziner und die Biochemiker erst eine Handvoll. Und selbst bei diesen wenigen bekannten Gruppen kommt es bei Transplantationen zu dramatischen Reaktionen. Aber was kümmert das einen Soriano und seinen Großen Rat? Wenn es gelingt, nur einen Todkranken, dem keiner mehr eine Chance gab, nach einer Herzverpflanzung ein halbes Jahr länger leben zu lassen, wird das Unternehmen des Dr. Soriano zum Goldesel werden.
Aber ohne mich. Ohne Heinz Volkmar!
«Was mißfällt Ihnen an meinem Vater?«fragte Loretta, während Worthlow über das Haustelefon der Küche die Bestellung durchgab.
«Daß er eine Tochter wie Sie hat, Loretta.«
«Ist das nun ein deutsches Kompliment, Enrico, oder eine Abwehr?«fragte sie zurück. Ihr Lächeln unter dem Haarschleier, das Zusammenspiel der Augen mit dem aufblühenden Mund, das atmende Schweben ihrer Brüste, halterlos unter dem engen Seidenjerseykleid, machten jede Antwort fast zur Anstrengung.
«Es ist schlicht die Wahrheit, Loretta. «Er nannte sie beim Vornamen, weil es ihm unmöglich war, sie Signorina Soriano zu nennen. Sie nahm auch das hin und revanchierte sich mit Enrico. Daß dies kein Zeichen von Antipathie war, stimmte Volkmar zufrieden, machte ihn nahezu glücklich. Ein Traummädchen wie Loretta war für ihn, den kleinen deutschen Chirurgen, nicht bestimmt. Er durfte es allenfalls anstarren. Schon seine stille, nur manchmal mit Worten bekannte Liebe zu Angela Blüthgen schien ihm etwas abartig, weil er wußte, daß Angela zwar als Frau dachte und fühlte und diese Gefühle auch >freigab<, für eine Nacht oder zwei Nächte, das sogenannte freiheitliche Wochenende< — aber er konnte sie sich nicht hinter dem Herd vorstellen oder mit einem Staubsauger in der Hand. Trotzdem hatte er immer wieder versucht, sie aus ihrem >Interni-sten-Weltbild<, wie er das nannte, herauszulösen und ihr sozusagen statt des Stethoskops den Kochlöffel in die Hand zu drücken. Er hatte das selbst >meine stille Perversion< genannt. Und nun Loretta! Die Inkarnation des Luxus. Ein weibliches Wesen — unfaßbar und geheimnisvoll wie die Sylphiden in der Sage.
Loretta hatte sich in dem tiefen Sessel zurückgelehnt, die Seitenschlitze des engen Kleides gaben ihre Beine frei. Sie hat gar nichts darunter an, glaubte er festzustellen. Das weiß Papa sicher nicht. Das lernt man auch auf keiner Klosterschule.
Worthlow rumorte im Hintergrund. Er hatte einen Schrank geöffnet, hinter dessen geschnitzten Türen sich der Speiseaufzug befand. Volkmar blieb neben Lorettas Sessel stehen und trank seinen Sherry aus. In dem auf Figur geschnittenen weißen Smoking, der schwarzen Mohairhose mit dem Gallon, den Lackstiefeletten, dem weißen Hemd mit den diskreten Brustrüschen und der schmalen schwarzen Schleife sah er nun wirklich nicht mehr wie ein biederer deutscher Wissenschaftler aus. Er hatte immer nur mittelteure Konfektionsanzüge getragen, war durch nichts aufgefallen als durch sein männliches Aussehen und die vollen braunen Haare mit den weißen Schläfenansätzen. Ihm war einfach keine Zeit geblieben, seinen männlichen Charme so zu kultivieren, wie die Frauen es ihm sicher zugebilligt hätten.
Jetzt würde ihn kaum jemand wiedererkennen.
«Ich wäre glücklicher gewesen, wenn ich Sie in einer anderen Umgebung kennengelernt hätte, Loretta«, sagte Dr. Volkmar.»Am Strand, in einem Cafe, in einer Bar, beim Einkaufsbummel vor einem Schaufenster. Von mir aus sogar auf dem OP-Tisch.«
«Ich habe meinen Blinddarm noch, schade, das wäre eine Chance gewesen!«Sie lächelte wie ein Botticelli-Engel.»Soll ich mir eine Krankheit zulegen, damit Sie freundlicher zu mir sind?«
«Bin ich ein Muffel Ihnen gegenüber, Loretta?!«
«Sie sind anders, als Sie sein könnten! Stimmt's?«
Worthlow, der Gute, enthob Volkmar einer Antwort. Er kam immer zur richtigen Zeit.»Die Languste und die Hechtklöße«, sagte er und servierte von ziseliertem Silber.»Dazu ein ganz trockener Wein von der Loire. Ist es recht so, Sir?«
«Ich vertraue mich ganz Ihnen an, Worthlow. «Volkmar setzte sich. Loretta beugte sich etwas vor. Ihre Brüste drückten sich durch das dünne Kleid. Das lange schwarze Haar fiel wieder über ihre Schultern.
«Sie werden morgen die Klinik besichtigen, Enrico?«fragte sie und zerteilte geschickt die Languste. Die war von der Küche so vorbereitet worden, daß sie fast mundgerecht zerfiel. Auch die duftenden Hechtklöße waren perfekt.
«Wir haben drei chinesische Köche«, sagte Worthlow.»Es gibt keinen kulinarischen Wunsch, Sir, den wir nicht erfüllen könnten.«
«Ich glaube es Ihnen gern«, sagte Volkmar. Dann wandte er sich wieder an Loretta.»Sie müssen mich verstehen, Loretta. Ich bin als Tourist in Italien, nicht als Chirurg. Ich werde die Klinik Ihres Vaters nicht betreten. Aus Prinzip nicht. Ich kann unheimlich stur sein, das sollten Sie wissen.«
«Sie werden etwas verpassen, Enrico.«
«Das glaube ich Ihnen gern. «Loretta hörte den Unterton wohl nicht heraus.
«Als Hauptgang gibt es Filet Wellington mit einer Spezialsoße aus frischen Trüffeln. Heute morgen aus Frankreich eingeflogen. «Worthlow versuchte abzulenken, aber Volkmar war nicht mehr bereit, so perfekt mitzuspielen.
«Sie kennen die Klinik, Loretta?«
«Ich habe sie eingeweiht. Diese vielen lieben, dankbaren alten Leute.«
Es hatte keinen Sinn, Loretta mit der Wahrheit zu konfrontieren. Dann hätte man sie ja auch gleich vor die Krokodile werfen können.
«Ich gehe mit Ihnen lieber in Palermo spazieren. Zeigen Sie mir Palermo.«
«Sie kennen die Stadt nicht?«
«Nein. Nur aus Verdis >Sizilianischer Vesper<. Die große Baß-Arie: >O du Palermo.< Eine ziemlich blutige Angelegenheit, diese Oper.«
Worthlow räusperte sich diskret. Dr. Volkmar lächelte vor sich hin. Es ist verblüffend, wie schnell ein Mensch seine Angst verlieren kann.
«Palermo!«sagte Loretta und tauchte die Finger in die mit Zitronenwasser gefüllte Schale.»Die Sizilianer sind freundliche, friedliebende Menschen. Ich führe Sie gern durch Palermo, Enrico.«
Nach dem Eisdessert mit flambierten Riesenhimbeeren tanzten sie auf der großen Dachterrasse unter der Markise, eng umschlungen, stumm, nur dem Rhythmus der leisen Musik und den Bewegungen ihrer Körper hingegeben, die einander liebkosten, ohne sich aufdringliche Freiheiten herauszunehmen. Worthlow räumte den Tisch ab, deckte um mit Champagner, Orangensaft und Petit fours und zog sich dann diskret in Volkmars Wohnzimmer zurück, wo er an der Tür zur Halle stand wie ein Erzengel vor dem Eingang zum Paradies.
«Sie tanzen hervorragend, Enrico«, sagte Loretta, als sie nach fünf Tänzen zu den Sesseln zurückkehrten.
«Ich wußte das selbst nicht. «Er goß Champagner ein und blickte hinauf in den Sternenhimmel. Morgen wird es hart, dachte er. Morgen wird es vielleicht tödlich. Meine Schonzeit geht zu Ende, ich fühle es. Nie wird mir Loretta Palermo zeigen dürfen. Und diese Nacht ist ein Teil von Sorianos perversem Plan. Finden wir uns damit ab.»Cheerio, Loretta, es war zauberhaft mit Ihnen!«
«Sie sind ein erstklassiger Chirurg, können ausgezeichnet tanzen. Was können Sie noch?«fragte sie und mixte Orangensaft in den
Champagner.
«Ich bin ein guter Schwimmer, auch Tennisspieler, interessiere mich vor dem Fernseher — für Fußball. Als Student habe ich gern geboxt. Einmal war ich Landesmeister im Mittelgewicht. Mein großer Wunsch war es einmal, Rallyes zu fahren oder den Sportfliegerschein zu machen. Aber daraus wurde nie etwas. Die Zeit, Loretta! Manchmal war ich achtunddreißig Stunden in der Klinik, immer zwischen Wachstation und OP pendelnd. Vollgepumpt mit schwarzem Kaffee.«
«Also als Arzt ein Besessener?«
«Man kann's so nennen. Trotzdem ist es ein unbeschreibliches Glücksgefühl, wenn man helfen kann. Ich bin ein altmodischer Arzt, Loretta. Ich sehe nicht den Patienten und sein Bankkonto, sondern den Menschen und seine Krankheit. Darum bin ich auch das, was man bei uns >eine arme Sau< nennt. Aber, verflucht, ich fühle mich auch sauwohl dabei!«
Es war gegen drei Uhr morgens, als das Abendessen nach Loretta-Art beendet war und sie sich verabschiedeten. Volkmar brachte sie bis zur Tür seiner Privathalle und küßte ihr die Hand. Da nahm sie seinen Kopf zwischen ihre langen, zarten Finger und drückte ihre Lippen auf seine Augen. Es war ihm, als müsse er von jetzt ab blind sein.
«Enrico, ich mag Sie«, sagte sie ohne Scheu, aber auch ohne besondere Betonung.»Sie haben nie eine Situation ausgenutzt. und es gab einige. Danke, Enrico!«
Sie schwebte davon, und Worthlow schloß hinter ihr die Tür, so wie man den Vorhang nach dem letzten Akt zuzieht. Das Spiel war beendet.
«Mein Kompliment, Sir«, sagte er in seiner steifen Butlerart.»Ich schließe mich der Signorina an. Sie hatten das Glück, Miß Loretta anders zu sehen, als sie bisher ein Mann gesehen hat. Aber Sie waren klug, Sir.«
«Ich bin sauer, Worthlow, das ist alles!«sagte Volkmar laut.»Und jetzt besaufe ich mich, damit Sie das wissen! Werden hier die Op-fer tot oder noch lebend den Krokodilen und Löwen vorgeworfen?!«
Worthlow gab darauf keine Antwort, verbeugte sich korrekt und verließ Volkmars maurisches Gästehaus.
Kurz danach — Volkmar hatte sich an der Bar in der Halle darauf vorbereitet, so lange zu trinken, bis er auf den Teppich fallen würde — klingelte das Telefon. Er hatte fast darauf gewartet.
«Sie mußten sich noch hören lassen, Don Eugenio!«sagte er laut.»Es wäre sonst kein Abschluß gewesen. Trotzdem: Es war ein zauberhafter Abend!«
«Meine Tochter ist von Ihnen fasziniert, Dottore. «Sorianos Stimme klang väterlich stolz.»Sie sind der erste Mann, der sie aus ihrer Reserve gelockt hat. Für Loretta waren Männer Jäger, die ihrem Geld nachjagten. So ist sie auch erzogen worden. Wenn sie einmal heiratet, soll es echte Liebe sein. Erstaunlich, daß sie gerade Sie mit so anderen Augen sieht!«
«Soriano, sparen Sie sich Ihre vierfachen Saltos! Auch über Ihre Tochter führen Sie bei mir keinen Sinneswandel herbei!«
«Das würde ich auch nie wollen! Dr. Volkmar, ich habe es Ihnen schon einmal gesagt: Wenn Sie mit meiner Tochter.«
Er ließ den Rest des Satzes unausgesprochen.
«Wann fliegen Sie mich nach Sardinien zurück, damit ich dort mit Anstand wieder auftauchen kann?«
«Wir besichtigen morgen das Altersheim.«
«Wie Sie das schaffen wollen, bin ich gespannt! Unter Narkose, und wenn ich aufwache, bin ich da? So ähnlich?«
«Dottore, ich bin betrübt, daß Sie mich für so primitiv halten. Wir sollten uns wirklich einmal sehr lange miteinander unterhalten, damit zwischen uns Klarheit herrscht. Gute Nacht! Schlafen Sie gut.«
«Besaufen werde ich mich!«schrie Volkmar ins Telefon.
«Worthlow wird am Morgen für einen extra guten arabischen Kaffee sorgen.«
Dr. Volkmar führte aus, was er angekündigt hatte. Aber trotz erheblichen Alkoholkonsums brachte er es noch fertig, sich auszuziehen und sich wie ein anständiger Mensch ins Bett zu legen. Bekleidet mit einem seidenen marokkanischen Schlafanzug.