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Luke hatte sich seinen Schlachtplan sorgfältig ausgedacht, und als er am folgenden Morgen zum Frühstück herunterkam, war er bereit, ihn ohne Verzug in die Tat umzusetzen.
Die Garten-Tante war nirgends sichtbar, aber Lord Whitfield trank Kaffee und aß gebratene Nieren, während Bridget Conway ihre Mahlzeit bereits beendet hatte und zum Fenster hinaussah.
Luke begrüßte beide, füllte sich einen Teller voll Eier und Speck, setzte sich an den Tisch und sagte:
«Ich muss an die Arbeit gehen. Es wird schwer sein, die Leute zum Reden zu bringen. Auch noch bei diesem Thema – Aberglauben. Aber es ist ganz erstaunlich, wie tief das alles noch sitzt. Es gibt da ein Dorf in Devonshire, wo der Pfarrer ein paar alte Granitblöcke entfernen musste, die vor der Kirche standen, weil die Leute darauf bestanden, bei jedem Todesfall nach einem alten Ritual um sie herumzumarschieren! Ganz merkwürdig, wie sich diese alten heidnischen Rituale erhalten.»
«Da können Sie schon recht haben», meinte Lord Whitfield. «Bildung, das ist es, was die Leute brauchen. Habe ich Ihnen schon erzählt, dass ich eine Bibliothek gegründet habe? Eine der schönsten Bibliotheken – »
Wieder drohte die Konversation in Richtung von Lord Whitfield abzudriften.
«Wunderbar», sagte Luke herzlich. «Gute Sache. Sie sind sich offenbar klar über den Hintergrund von Unwissenheit. Natürlich, von meinem Standpunkt aus brauche ich gerade das Altweibergeschwätz. Andeutungen von alten Ritualen wie zum Beispiel – »
Und dann folgte beinahe wörtlich eine Seite aus einem Werk, das Luke eigens für diesen Zweck konsultiert hatte. «Todesfälle bieten das beste Material», schloss er. «Begräbnisbräuche erhalten sich immer länger als alle anderen. Außerdem reden aus irgendeinem Grund Leute vom Dorf immer gern über Todesfälle.»
«Sie lieben Begräbnisse», stimmte Bridget vom Fenster her zu.
«Ich dachte, ich sollte das zu meinem Ausgangspunkt machen», fuhr Luke fort. «Wenn ich eine Liste der jüngsten Todesfälle in der Gemeinde hätte, zu den Verwandten ginge, mit ihnen ins Reden käme, zweifle ich nicht, dass ich bald irgendeine brauchbare Information kriege. Von wem könnte ich die Daten haben – vom Pfarrer?»
«Mr Wake würde sich sicher sehr dafür interessieren», meinte Bridget. «Er ist ein lieber Mensch und ein wenig Altertumsforscher. Er könnte Ihnen eine Menge sagen, glaube ich.»
Luke wurde es etwas bänglich, er hoffte nur, dass der Geistliche fachlich nicht so bewandert war, dass er ihn bloßstellen würde.
Laut sagte er:
«Gut. Sie wissen wohl nicht von Leuten, die im letzten Jahr gestorben sind und bei deren Familie eine Nachfrage lohnte?»
Bridget murmelte:
«Mal sehen! Also da war Carter, der Wirt von den ‹Sieben Sternen›, das schäbige kleine Wirtshaus unten am Fluss.»
«Ein besoffener Rohling», warf Whitfield ein.
«Dann Mrs Rose, die Wäscherin», fuhr Bridget fort. «Und der kleine Tommy Pierce – das war ein garstiger kleiner Junge, muss man sagen. Ah, und natürlich diese Amy – wie hieß sie nur gleich weiter?»
Ihre Stimme änderte sich eine Nuance, als sie den Namen aussprach.
«Amy?» wiederholte Luke.
«Amy Gibbs. Sie war hier Hausmädchen, dann ging sie zu Miss Waynflete. Bei ihr wurde eine gerichtliche Untersuchung angeordnet.»
«Warum?»
«Das ungeschickte Mädel verwechselte im Dunkeln ein paar Flaschen», erklärte Lord Whitfield.
«Sie glaubte, ein Hustenmittel zu nehmen, und dabei war es ein Hutfärbemittel», ergänzte Bridget.
Luke hob die Augenbrauen.
«Eigentlich eine Tragödie.»
Bridget sagte: «Es wurde darüber geredet, dass sie es absichtlich getan habe, wegen einem Krach mit einem jungen Mann.»
Sie sprach langsam – fast widerstrebend.
Eine Pause entstand. Luke fühlte instinktiv, wie etwas Unausgesprochenes in der Luft lag.
Er dachte:
Amy Gibbs? Ja, das war einer der Namen, die die alte Miss Pinkerton erwähnte.
Sie hatte auch einen kleinen Jungen genannt – irgendeinen Tommy –, von dem sie eine ziemlich schlechte Meinung hatte (die offenbar von Bridget geteilt wurde!). Und – ja, er war beinahe sicher, der Name Carter war auch gefallen.
Er erhob sich und sagte leichthin:
«Mir wird ja ganz unheimlich – als ob ich mich nur mit Kirchhöfen befasste! Hochzeitsbräuche sind auch interessant – aber schwieriger, auf unbefangene Weise zur Sprache zu bringen…»
«Das finde ich auch», sagte Bridget mit einem leichten Zucken der Lippen.
«Der böse Blick ist ebenfalls ein sehr interessantes Thema», fuhr Luke fort und gab sich alle Mühe, begeistert zu erscheinen. «Davon hört man auch oft in diesen weltabgeschiedenen Orten. Wissen Sie von irgendeinem Gerede dieser Art hier?»
Whitfield schüttelte den Kopf. Bridget sagte:
«Zu uns würde man kaum über solche Dinge sprechen –.»
Luke ließ sie kaum ausreden.
«Zweifellos muss ich mich da in andere soziale Kreise begeben, wenn ich etwas Brauchbares hören will. Ich gehe jetzt zur Pfarrei und will sehen, was ich dort erfahren kann. Nachher vielleicht ein Besuch in den – ‹Sieben Sternen›, so sagten Sie doch? Und wie ist’s mit dem kleinen Jungen von unangenehmem Wesen? Hinterließ er trauernde Verwandte?»
«Mrs Pierce hat einen Tabak- und Schreibwarenladen in der Hauptstraße.»
«Das ist ja großartig», sagte Luke. «Na, dann will ich mich mal auf den Weg machen.»
«Ich komme mit», sagte Bridget, «wenn es Ihnen recht ist.»
«Natürlich ist es mir recht.»
Er sagte es so herzlich wie möglich, fragte sich jedoch, ob sie wohl bemerkt hatte, dass er einen Augenblick gestutzt hatte. Er hätte es mit einem ältlichen geistlichen Herrn allein leichter gehabt – ohne die wache Beobachtungsgabe dieser jungen Dame.
Na ja, dachte er. Es kommt eben alles darauf an, dass ich überzeugend bin.
Bridget sagte:
«Würden Sie wohl einen Augenblick warten, Luke, ich muss mir nur rasch andere Schuhe anziehen?»
Luke – sein Vorname, so leicht ausgesprochen, verursachte ein seltsam warmes Gefühl in ihm. Doch wie hätte sie ihn sonst nennen sollen? Nachdem sie auf Jimmys Vorschlag, ihn als Vetter zu betrachten, eingegangen war, konnte sie ihn kaum Mr Fitzwilliam nennen. Er dachte plötzlich beunruhigt: Was sie wohl von der ganzen Sache hält?
«Ich bin fertig.»
Sie war so leise wieder ins Zimmer getreten, dass er sie gar nicht bemerkt hatte.
Sie sagte lächelnd:
«Sie brauchen mich, um den Weg zu finden.»
«Das ist sehr freundlich von Ihnen.»
Nach fünf Minuten kamen sie zur Kirche und dem danebenliegenden Pfarrhaus. Sie trafen den Pfarrer in seinem Studierzimmer.
Alfred Wake war ein kleiner, gebückter alter Mann mit sehr milden blauen Augen und von etwas zerstreutem, aber höflichem Wesen. Er schien erfreut, aber auch ein wenig überrascht über den Besuch.
«Mr Fitzwilliam wohnt bei uns in Ashe Manor», sagte Bridget, «und möchte Sie zu Rate ziehen im Hinblick auf ein Buch, das er schreibt.»
Mr Wake wandte ihm fragend seinen sanften Blick zu, und Luke stürzte sich in Erklärungen.
Er war nervös – aus doppelten Gründen. Erstens weil dieser Mann zweifellos viel größere Kenntnisse über Volkssagen und abergläubische Gebräuche hatte, als man so auf die Schnelle erwerben konnte. Und zweitens war er nervös, weil Bridget Conway daneben stand und zuhörte.
Es erleichterte ihn, zu erfahren, dass Mr Wakes besonderes Interesse römischen Ruinen galt; der Pfarrer gestand, dass er sehr wenig über mittelalterliche Volkssagen und Hexenaberglauben wusste. Er erwähnte das Vorhandensein verschiedener Erzählungen in der Geschichte von Wychwood, erbot sich, Luke jene Stelle auf dem Bergesrücken zu zeigen, wo der Hexensabbat stattgefunden haben sollte, bedauerte jedoch, ihm nicht mit besonderen Mitteilungen dienen zu können.
Luke erklärte sich etwas enttäuscht und begann dann, sich nach abergläubischen Vorstellungen im Zusammenhang mit Tod und Begräbnis zu erkundigen.
Mr Wake schüttelte sanft den Kopf.
«Ich glaube, ich wäre der letzte, von so etwas zu erfahren. Meine Gemeinde würde sich hüten, mir Derartiges zu Ohren kommen zu lassen.»
«Ja, natürlich.»
«Ich bezweifle jedoch nicht, dass es noch eine Menge Aberglauben gibt; diese dörflichen Gemeinden sind sehr rückständig.»
Luke machte einen kühnen Vorstoß.
«Ich habe Miss Conway nach allen kürzlichen Todesfällen, an die sie sich erinnern konnte, gefragt. Ich dachte, ich könnte auf diese Art auf etwas stoßen. Sie könnten mir vermutlich so eine Liste geben, aus der ich mir die wahrscheinlich ergiebigen Fälle heraussuchen könnte.»
«Ja – ja – das ließe sich machen. Giles, unser Küster, ein anständiger Mensch, aber leider ziemlich taub, könnte Ihnen da helfen. Es hat recht viele – erschreckend viele – Todesfälle gegeben heuer. Ein schlechter Frühling und vorher ein strenger Winter – und dann sehr viele Unglücksfälle. Es war eine richtige Unglücksserie.»
«Manchmal wird so eine Unglücksserie dem Einfluss einer bestimmten Person zugeschrieben», sagte Luke.
«Ja, ja. Die alte Geschichte von Jonas. Aber ich glaube nicht, dass Fremde hier waren – wenigstens niemand Auffallender, und ich habe auch nichts dergleichen munkeln hören, aber das hätte ja, wie gesagt, nichts zu bedeuten. Warten Sie mal – also kürzlich starben Dr. Humbleby und die arme Lavinia Pinkerton – ein vortrefflicher Mann, Dr. Humbleby – »
Bridget warf ein: «Mr Fitzwilliam kennt Freunde von ihm.»
«Wirklich? Sein Verlust wird schmerzlich empfunden. Ein Mann mit vielen Freunden.»
«Aber sicher auch ein Mann, der Feinde hatte», gab Luke zu bedenken. «Ich urteile nach dem, was ich meine Freunde sagen hörte», fuhr er rasch fort.
Mr Wake seufzte.
«Ein Mann, der seine Meinung freimütig äußerte – sagen wir, der nicht immer sehr taktvoll war.» Er schüttelte den Kopf. «Das bringt die Leute auf. Aber er wurde von der ärmeren Bevölkerung sehr geliebt.»
Luke meinte leichthin:
«Wissen Sie, ich finde, dass eines der wichtigsten Dinge im Leben die Tatsache ist, dass jeder Todesfall irgend jemandem einen Vorteil bringt – ich meine nicht nur finanziellen.» Der Pfarrer nickte gedankenvoll.
«Ich verstehe, was Sie meinen, ja. Wenn wir in einer Anzeige lesen, dass der Tod dieses Mannes von jedermann bedauert wird, so kann das, fürchte ich, nur sehr selten wahr sein. In Dr. Humblebys Fall ist nicht zu leugnen, dass sein Kompagnon, Dr. Thomas, seine Stellung sehr verbessern wird durch Humblebys Tod.»
«Inwiefern?»
«Thomas ist, glaube ich, ein sehr tüchtiger Mensch – Humbleby sagte das wenigstens immer –, aber er kam hier nicht richtig zur Geltung. Er stand im Schatten von Humblebys Persönlichkeit, der ein Mann von ausgesprochener Anziehungskraft war: Thomas erschien daneben ziemlich farblos; er machte keinen Eindruck auf seine Patienten. Ich glaube, das bekümmerte ihn auch sehr, was ihn noch nervöser und stiller machte und die Sache wiederum verschlechterte. Tatsächlich habe ich bereits jetzt einen erstaunlichen Unterschied bemerkt. Mehr Sicherheit im Auftreten – mehr Persönlichkeit, ich glaube, er hat nun einfach mehr Selbstvertrauen. Er und Humbleby waren sich wohl auch nicht immer einig, Thomas war mehr für neue Behandlungsmethoden, während Humbleby sich an Altbewährtes hielt. Es gab mehr als einmal Zusammenstöße – fachlicher Art und über etwas, das die Familie betraf – jedoch – ich darf nicht ins Schwatzen geraten – »
Bridget sagte ruhig und klar:
«Doch, ich glaube, Mr Fitzwilliam möchte Sie gern schwatzen hören!»
Luke warf ihr einen raschen, beunruhigten Blick zu.
Mr Wake schüttelte den Kopf und fuhr dann mit einem entschuldigenden Lächeln fort:
«Ich fürchte, man gewöhnt sich hier zu viel Interesse an den Angelegenheiten seiner Nächsten an. Rose Humbleby ist ein sehr hübsches Mädchen, kein Wunder, dass Geoffrey Thomas sein Herz an sie verloren hat. Aber natürlich ist Humblebys Standpunkt auch verständlich – das Mädchen ist jung und hat hier bisher nicht viel Gelegenheit gehabt, andere Männer kennen zu lernen.»
«Er war nicht einverstanden?» hakte Luke nach.
«Überhaupt nicht. Er sagte, sie seien viel zu jung, und das wollen junge Leute niemals hören. Das Verhältnis der beiden Männer hatte sich merklich abgekühlt. Aber ich bin überzeugt, dass Dr. Thomas über den unerwarteten Tod seines Kompagnons sehr erschüttert war.»
«Blutvergiftung, sagte mir Lord Whitfield.»
«Ja – nur ein kleiner Kratzer, der infiziert wurde. Ärzte setzen sich in ihrem Beruf ernsten Gefahren aus, Mr Fitzwilliam.»
«Ja, in der Tat», sagte Luke.
Mr Wake besann sich plötzlich.
«Doch ich bin weit von unserem Thema abgekommen. Ich fürchte, ich bin ein schwatzhafter alter Mann. Wir sprachen über noch existierende Bräuche und von kürzlichen Todesfällen. Da war, wie gesagt, auch Lavinia Pinkerton, eine unserer eifrigsten Kirchenbesucherinnen. Und dann dieses arme Mädel. Amy Gibbs – vielleicht könnten Sie dort etwas für Ihre Zwecke finden, Mr Fitzwilliam. Es wurde ein leiser Verdacht geäußert, dass es Selbstmord gewesen sein könnte – und in solchen Fällen gibt es gewisse, recht unheimliche Bräuche. Eine Tante ist da, keine sehr schätzenswerte Person, fürchte ich, und ihrer Nichte nicht sehr zugetan, aber eine große Schwätzerin.»
«Das ist wertvoll», sagte Luke.
«Dann war da Tommy Pierce – er sang früher einmal im Kirchenchor, hatte einen wunderschönen Sopran, geradezu engelhaft, aber andererseits durchaus kein engelhafter Junge. Armer Kerl, ich fürchte, er war nirgends beliebt. Vom Postamt, wo wir ihm eine Stelle als Telegrammbote vermittelt hatten, wurde er entlassen. Auch in Mr Abbots Kanzlei arbeitete er eine Zeit lang, wurde jedoch bald entlassen, da er die Nase in streng vertrauliche Papiere steckte, glaube ich. Dann war er ja in Ashe Manor als Gärtnerjunge, nicht wahr, Miss Conway? Lord Whitfield musste ihn wegen grober Ungehörigkeit fortschicken. Seine Mutter tat mir so leid – eine brave, schwer arbeitende Person. Miss Waynflete war so gut, ihm gelegentlich Arbeit als Fensterputzer zu verschaffen. Lord Whitfield war erst dagegen, doch gab er schließlich nach – was eigentlich verhängnisvoll war.»
«Wieso?»
«Weil der Junge dabei den Tod fand. Er putzte gerade die oberen Fenster der Bibliothek (die einstige Halle, wissen Sie) und machte Dummheiten – tanzte auf dem Fenstersims herum oder so etwas Ähnliches –, verlor das Gleichgewicht oder es wurde ihm schwindlig, und er fiel! Eine scheußliche Sache! Er hat das Bewusstsein nicht wiedererlangt und starb, kurz nachdem sie ihn ins Spital bringen konnten.»
«Sah ihn jemand fallen?» fragte Luke interessiert.
«Nein. Es war auf der Gartenseite – nicht vorn am Haus. Man vermutet, dass er dort ungefähr eine halbe Stunde lag, ehe ihn jemand fand.»
«Wer fand ihn?»
«Miss Pinkerton. Sie erinnern sich, die Dame, die ich eben erwähnte, die leider neulich bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Arme Seele, sie war ganz außer sich. Ein schreckliches Erlebnis! Sie hatte die Erlaubnis erhalten, sich Blumen abzuschneiden, und stieß auf den verletzten Jungen.»
«Es muss ein furchtbarer Schrecken für sie gewesen sein», sagte Luke nachdenklich.
Ein größerer Schrecken, dachte er bei sich, als Sie wissen können…
«Ein junges Leben, das vernichtet wird, ist immer etwas sehr Trauriges», sagte der alte Mann. «Tommys Fehler waren vielleicht nur ein Ausdruck von Übermut.»
«Er war ein abscheulicher Raufbold», widersprach Bridget. «Das wissen Sie doch auch, Mr Wake. Immer quälte er Katzen und herrenlose Hündchen und kniff andere kleine Jungen.»
«Ich weiß – ich weiß.» Mr Wake schüttelte betrübt den Kopf und seufzte resigniert. «Grausamkeit ist oft irgendein Mangel an Reife, davon bin ich überzeugt. Man muss kindische Dinge ausmerzen – »
Er breitete in einer hilflosen Geste die Hände aus.
Bridget sagte mit plötzlich heiserer Stimme:
«Ja, Sie haben recht. Ich weiß, was Sie meinen. Ein Mann, der ein Kind ist, ist das Erschreckendste auf der Welt…»
Luke sah sie neugierig an. Er war überzeugt, dass sie an jemand Bestimmten dachte, und obwohl Lord Whitfield in mancher Beziehung außerordentlich kindisch war, glaubte er nicht, dass er es war. Lord Whitfield war ein wenig lächerlich, erschreckend war er aber sicher nicht.
Luke Fitzwilliam zerbrach sich den Kopf, an wen Bridget wohl gedacht haben mochte.