173502.fb2 Herz Dame sticht - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 10

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8

Will Forloines erhob sich, als Linda aus Sheriff Frank Yanceys Büro geschlendert kam. Zuerst hatte das Ehepaar sich dagegen gesträubt, einzeln verhört zu werden, aber dann hatten beide nachgegeben. Es würde noch schlimmer für sie aussehen, wenn sie nicht kooperierten.

Will war über Sheriff Yanceys harmlose Fragen erstaunt gewesen - teils, weil er befürchtet hatte, die Polizei hätte Wind von seinen Dro­gengeschäften bekommen.Wo sind Sie um sieben Uhr am Abend des Mordes gewesen? Wie gut kannten Sie den Verstorbenen? Und der­gleichen mehr.

Linda drehte sich um und lächelte Frank zu, der zurücklächelte und seine Tür schloß.

Will reichte Linda ihren Mantel, und sie gingen hinaus. Der Tag, kalt, aber strahlend, würde sich vielleicht noch etwas erwärmen.

Erst als sie im Wagen waren, sprachen sie.

»Was hat er dich gefragt?« Will ließ den Motor nicht an.

»Nicht viel.« Im Profil ähnelte ihre Stupsnase einer Miniatur­sprungschanze.

»Also, was?« wollte Will wissen.

»Wo ich gewesen bin. Ich hab ihm gesagt, mit Mickey Townsend im Wohnwagen. Die Wahrheit.«

»Was noch?« Er ließ den Motor an.

»Er wollte wissen, warum ich Nigel vor dem östlichen Hindernis mit der Peitsche ins Gesicht geschlagen habe.«

»Und?« Will trat in seiner Aufregung so fest aufs Gaspedal, daß er bremsen mußte, wodurch sie nach vorn geworfen wurden. »Verzei­hung.«

»Ich hab gesagt, er hätte mich gerempelt, er hätte mich die ganze Zeit gerempelt, und ich hätte es verdammt satt gehabt. Aber nicht satt genug, um ihn deswegen umzubringen.«

»Und?«

»Das war alles.«

»Du warst eine halbe Stunde da drin, Linda. Er muß dich noch mehr gefragt haben. Es sieht nicht gut aus für uns. Ich hab dir gesagt, du sollst kein Risiko eingehen. Du bist eine Verdächtige.«

Sie ging darüber hinweg. »Wir haben geplaudert. Er hat gefragt, wie lange ich schon reite. Wo ich es gelernt habe. Nichts zur Sache. Ich hab dem Kerl ins Gesicht geschlagen. Das heißt nicht, daß ich ihn getötet habe.«

»Das gefällt mir nicht.«

»He, wem gefällt das schon?«

Will überlegte einen Moment. »Hat er dich was über Drogen ge­fragt? Ich meine, was ist, wenn Nigel Koks im Körper hatte?«

»Nein, so was hat er nicht gefragt.« Sie faltete die Hände und höhn­te: »Ich habe gesagt, da Fair Haristeen derjenige war, der Nigel ge­funden hat, sollte man ihn überprüfen. Ich hab angedeutet, daß Fair Pferde gedopt hat. Die Andeutung dürfte reichen, um ihn auf eine falsche Fährte zu schicken.«

Will sah sie aus dem Augenwinkel an. Er hatte sich an ihre ständi­gen Lügen gewöhnt. »Keiner, der Fair Haristeen kennt, wird das glauben.«

»He, es wird sie etwas Zeit kosten.«

»Bist du sicher, daß er keine Fangfragen gestellt hat?« Sein Ton wurde härter.

»Nein, verdammt noch mal! Warum reitest du so darauf rum?«

»Weil er uns getrennt verhört hat, um zu sehen, ob unsere Ge­schichten sich widersprechen.«

»Ich habe keine Geschichten erzählt außer der Sache mit Fair. Dem werd ich's noch heimzahlen, und Mim auch, der reichen Schlampe.«

»Über die beiden würde ich mir jetzt keine Gedanken machen.«

Sie kniff die Augen zusammen. »Dich hat sie auch gefeuert.«

»Wenn du gefeuert wirst, sagst du, du kündigst. Die Leute glauben, was sie glauben wollen. Wir verdienen jetzt gut. Rache braucht zu­viel Zeit.«

Sie feixte. »Alle denken, Mim hat uns arbeitslos gemacht, und wir sind pleite. Aber denen sind die Augen aus dem Kopf gefallen, als wir in dem nagelneuen Transporter nach Montpelier kamen.«

Sie rechnete gar nicht mit der Möglichkeit, daß die meisten Leute sich mehr für die Rennen interessierten als für sie. Nur wenige hatten den neuen Transporter bemerkt, aber Linda bezog eben immer alles auf sich.

»Du hast ihm wirklich nichts erzählt?« Ein flehender Ton schlich sich in seine Stimme.

»NEIN! Wenn du Manschetten kriegst, dann halt dich raus. Ich mach das schon.Himmel, Will.« »Okay, okay.« Sie fuhren auf der Route 15 nach Norden. »Unseren Lieferanten wird es nicht freuen, wenn unsere Namen in die Zeitung kommen. Ich bin eben nervös.«

»Eine komische Frage hat der Sheriff mir gestellt.« Sie sah seine Knöchel weiß werden, als er das Lenkrad umklammerte. »Nicht viel. Aber er hat gefragt, ob ich irgendwas über Nigels Green Card weiß.«

»Du meinst seine Einwanderungsbescheinigung? Seine Arbeitser­laubnis?«

»Ja, die Green Card.« Sie zuckte die Achseln. »Ich hab gesagt, die hab ich nie gesehen. Warum er wohl danach gefragt hat?«