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Steve nahm am folgenden Morgen eine Maschine der United Airlines nach Chicago und fuhr dort vom Flughafen mit dem Taxi in die Stadt.
«Welche Adresse?«fragte der Taxichauffeur.
«Zum Reed Mental Health Facility.«
Der Chauffeur drehte sich nach hinten um und warf Steve einen besorgten Blick zu.»Bei Ihnen alles in Ordnung?«
«Natürlich, wieso?«
«Nur so eine Frage.«
In der psychiatrischen Klinik ging Steve direkt auf den uniformierten Sicherheitsbeamten an der Rezeption zu.
Der Wachmann hob den Kopf.»Kann ich etwas für Sie tun?«
«Ja, ich möchte mit Margo Posner sprechen.«
«Ist sie eine Angestellte des Hauses?«
Auf die Frage war Steve nicht vorbereitet.»Das weiß ich nicht.«
Der Wachmann inspizierte ihn ein wenig genauer.»Sie wissen es nicht?«
«Ich weiß nur, daß sie sich hier aufhält.«
Der Wachmann griff in eine Schublade und zog eine Namensliste heraus, kurz darauf sagte er:»Arbeiten tut sie hier nicht. Könnte sie eventuell als Patientin bei uns sein?«
«Ich…«Steve zuckte mit den Schultern.»Möglicherweise.«
Der Blick des Wachmanns wurde noch eine Spur mißtrauischer. Er steckte die Hand in eine andere Schublade und zog einen Computerausdruck heraus, den er rasch überflog.»Posner, Margo.«
«Genau. «Steve war überrascht, daß es den Namen hier tatsächlich gab.»Sie ist eine Patientin?«
«Ja, ja. Sind Sie mit ihr verwandt?«
«Nein…«
«Bedaure, aber dann können Sie sie nicht sprechen.«
«Ich muß aber mit ihr sprechen«, betonte Steve.»Es ist äußerst wichtig.«
«Tut mir leid, ich habe meine Anweisungen. Ohne vorherige Genehmigung darf bei uns niemand die Patienten besuchen.«
«Wer ist hier verantwortlich?«wollte Steve wissen.
«Ich.«
«Entschuldigung — ich meine, wer ist hier Chefarzt?«
«Dr. Kingsley.«
«Ich würde ihn gern sprechen.«
«Okay. «Der Wachmann nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer.»Dr. Kingsley, hier spricht Joe vom Empfang. Vor mir steht ein Herr, der Sie sprechen möchte. «Er schaute zu Steve hoch.»Ihr Name?«
«Steve Sloane. Ich bin Anwalt.«
«Steve Sloane, er ist Anwalt… In Ordnung. «Er legte auf und wandte sich an Steve.»Sie werden abgeholt und zum Büro von Dr. Kingsley begleitet.«
Fünf Minuten danach wurde Steve Sloane ins Büro von Dr. Gary Kingsley geführt — ein Mann in den Fünfzigern, der jedoch älter aussah und verhärmt wirkte.
«Womit kann ich dienen, Mr. Sloane?«
«Ich muß eine Patientin von Ihnen sprechen: Margo Posner.«
«Ach ja, ein interessanter Fall. Sind Sie mit ihr verwandt?«
«Nein, aber ich bin mit Untersuchungen zu einem eventuellen Mordfall befaßt, und in diesem Zusammenhang wäre es sehr wichtig, daß ich mit ihr spreche. Sie könnte das entscheidende Bindeglied zu der Lösung des Falles sein.«
«Bedaure, aber da kann ich Ihnen nicht behilflich sein.«
«Sie müssen mir helfen«, sagte Steve.»Es geht um…«
«Bitte, Mr. Sloane, ich dürfte Ihnen nicht einmal helfen, wenn ich wollte.«
«Warum nicht?«
«Weil Margo Posner in einer Gummizelle sitzt und jeden angreift, der in ihre Nähe kommt. Heute morgen hat sie bereits zwei Ärzte und eine Schwester umzubringen versucht.«
«Wie bitte?«
«Sie wechselt andauernd ihre Identität und schreit nach ihrem Bruder — Tyler — und nach der Crew ihrer Jacht. Wir können sie nur mit starken Sedativa ruhig halten.«
«O mein Gott!«flüsterte Steve.»Haben Sie eine Vorstellung, wann Sie die Mittel absetzen?«
Dr. Kingsley schüttelte den Kopf.»Sie steht unter strenger Beobachtung. Vielleicht wird sie sich mit der Zeit beruhigen, so daß wir ihren Zustand dann eventuell neu einstufen könnten. Aber bis dahin…«