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XXVII
Justus Carnifex hatte sich schon lange auf diesen Tag gefreut. Nun war es endlich so weit. Das Wetter erlaubte das Vorhaben, kalt war es, aber dennoch nicht so kalt, dass das Zeug gefroren und zu fest sein würde, um es ans Tageslicht zu befördern. Zudem war nicht die Jahreszeit für störende Fliegen und anderes Getier, auch der Gestank wäre bei diesen kühlen Temperaturen noch erträglich.
Die Witwe Gänslein hatte ihn schon seit Jahren nicht mehr gerufen. Das letzte Mal war er noch zusammen mit seinem Vater auf dem Hof der Gewürzhändler zum Aushub erschienen. Es stand ihm also eine mühselige Arbeit bevor, die er aber dennoch kaum abwarten konnte, weil er so sehr hoffte, dadurch einen ganzen Tag in Johannas Nähe zu sein.
Am liebsten wäre er ganz allein bei der Pfeffersäckin erschienen, um die unappetitliche Arbeit im Hinterhof zu verrichten. Doch einerseits war dies selbst für einen erfahrenen Grubenausheber wie ihn eine kaum zu bewältigende Aufgabe, und andererseits hatte sein Bruder Till vehement darauf bestanden, Justus an diesem Tag behilflich zu sein.
»Ich will’s mit eigenen Augen sehen«, hatte Till vor sich hin gemurmelt, als sie zusammen den noch leeren, aber dennoch schmutzigen Schubkarren durch die Gassen hin zum Hause der reichen Witwe schoben. Und als Justus ihn fragte, was er mit eigenen Augen sehen wolle, hatte der Bruder nur breit gegrinst.
Justus war nicht entgangen, dass sich Till, seitdem er vor einigen Wochen wieder in der Heimatstadt aufgetaucht war, seltsam betrug. Er war schon immer anders gewesen als Justus – lauter und mutiger, aber auch brutaler und dümmer. Nie jedoch hatte Till ein Geheimnis für sich bewahren können. Nie. Dazu war er von viel zu prahlerischem Naturell. Seit seiner Rückkehr jedoch war das anders. Es gab da ein Geheimnis, zumindest eine geheime Quelle, die Till mit nichts anderem als Golddukaten und offenbar auch mit kostbarem Schmuck versorgte. Denn mit solch edlen Münzen hatte er vor einigen Wochen im Nobiskrug geprasst, und am gestrigen Tage hatte Justus ihn dabei ertappt, wie er tagsüber auf seiner Liege ruhte und eine perlenbesetzte, goldene Halskette durch seine riesigen, schmutzigen Pranken gleiten ließ.
Wie auch immer er an diese Kostbarkeiten herangekommen war, auf rechtmäßigem Wege würde es sich nicht zugetragen haben. Zudem war es bei diesem plötzlichen Reichtum im Grunde auch ganz und gar nicht mehr notwendig, sich als Schinder, Abdecker, Grubenausheber und Henkersknecht zu verdingen. Doch offenbar wollte Till seinem Bruder auch weiterhin zur Hand gehen. Warum sonst war er so besonders erpicht darauf gewesen, ihn heute zum Hause Pfeffersack zu begleiten?
»Warst du schon mal drinnen, im Pfeffersack-Haus?«, fragte Till schließlich, als sie noch immer den Karren durch die holprigen Gassen schoben.
»Nein«, antwortete Justus. »Sie ist zwar stets freundlich zu mir, aber das ginge nun doch zu weit.«
»Ich war drinnen«, erwähnte Till nun bemüht lapidar.
»Wann?«
»Noch gar nicht lange her.«
»Was hast du dort gemacht?«
»Etwas abgeholt und gleichzeitig etwas hingebracht.«
»Etwas abgeholt und hingebracht? Haben sie dich etwa hereingelassen?«
»Ich habe doch das hier«, und bei diesen Worten zog Till breit grinsend einen schweren Schlüssel unter seinem löchrigen Wams hervor.
»Das ist doch nicht etwa ein Schlüssel zum Hause der Pfeffersäckin?« Justus war sprachlos.
»Oh doch.«
»Wie bist du daran gekommen?«
»Sagen wir, ich habe ihn gefunden. An der Weser. Und was man findet, das darf man behalten, oder etwa nicht?«
»Gib ihn mir«, forderte Justus den Bruder auf und streckte seine Hand nach dem Schlüssel aus. Er war aufgebracht und kurz davor, dem eigenen Bruder die Faust ins Gesicht zu schlagen.
Doch Till steckte den Schlüssel wieder zurück.
»Lass gut sein, Justus. Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß.«
»Hast du sie bestohlen?«
»Wo denkst du hin? Aber mal sehen, wozu es nütze ist, dass ich diesen Schlüssel habe. Vielleicht hilft es dir ja sogar, an dieses dürre Gerippe heranzukommen, auf das du ein Auge geworfen hast. Johanna heißt sie, nicht wahr?«
»Woher weißt du …?« Justus Carnifex war außer sich vor Scham und Wut. Er hatte seine Gefühle und Wünsche diese Frau betreffend bislang für sich behalten, es war sein unbeflecktes, unschuldiges Geheimnis. Ja, er dachte viel an Johanna, er dachte nahezu ununterbrochen an sie, seit er sie zum ersten Male in dem außerhalb der Stadt liegenden Nobiskrug gesehen hatte. Doch das ging seinen unflätigen Bruder einen feuchten Dreck an, denn dieser sah in jeder Frau, ganz gleich, welchen Alters und welchen Erscheinungsbildes, nichts anderes als ein Stück Fleisch – die einen genießbarer als die anderen, aber allesamt zum Verzehr geeignet. Doch das sollte Johanna nicht widerfahren. Und darum war es Justus unangenehm, dass sein Bruder ihn an diesem besonderen Tage begleitete, und es war zudem nahezu erschütternd, dass Till offenbar im Hause Gänslein ein und aus ging, in dem Hause, in dem Johanna allein in ihrer Kammer zu ruhen pflegte.
»Woher ich das weiß? Das hab ich deinem Gesicht abgelesen, du Dummhans, als wir sie ertappt haben, wie sie vor unserem Hause herumgeschlichen ist. Die will dich, und du merkst es nicht einmal. Allerdings könnte es auch sein, dass sie mich will. War demletzt bei mir und hat mich besucht.«
»Was?«
»Keine Sorge, die ist nichts für mich. Hab sie mir heute Nacht angeschaut in ihrem Kämmerlein. Da ist nix dran. Haut und Knochen, kein Arsch und winzige …«
»Halts Maul«, unterbrach ihn nun Justus. Sie waren stehen geblieben und kurz davor, sich einer Prügelei unter Brüdern hinzugeben.
»Hab dich nicht so. Das war doch nur ein Scherz. Ich will dir helfen, Justus. Nichts weiter als helfen.« Beschwichtigend klopfte Till dem Älteren auf die Schulter. »Schließlich bin ich ein wenig erfahrener mit den Weibsbildern als du. Ich bring sie so weit, dass sie dir zu Füßen liegt, das verspreche ich dir. Denn allein – da müssen wir uns nichts vormachen – kriegst du das in diesem Erdenleben nicht mehr hin. Dieser Schlüssel ist auch dein Glück, Bruderherz.«
Till spie genüsslich auf den Boden und machte sich dann daran, pfeifend den Karren weiterzuschieben, während Justus, sich am Kopfe kratzend, noch eine Weile in der Gasse verharrte. Dann folgte auch er dem Bruder auf den Pferdemarkt, wo bereits die ersten Händler an diesem Februarmorgen ihre Buden errichtet hatten und über das feuchte Tauwetter schimpften.
Tatsächlich, sie öffnete die Türe, nachdem Justus Carnifex mit zitternden Händen an der Glocke gezogen hatte.
»Da bin ich«, stotterte er nur und konnte ihr kaum ins Gesicht sehen. Sie aber blickte an ihm vorüber und schaute unverwandt den Mann an, der ein wenig weiter ab von der Türe beim Wagen stehen geblieben war: seinen Bruder.
»Ihr seid nicht allein?«, fragte sie schließlich.
»Nun, der Unrat von mehreren Jahren ist nicht so einfach zu heben. Es sei denn …«, und nun errötete Justus stark, »es sei denn, Ihr wollt mir tatsächlich dabei behilflich sein, Johanna.«
»Ihr könnt den Weg über die Emmerngasse auf den Hinterhof nehmen, ich werde euch dort erwarten«, sagte sie rasch, ohne auf seine unbeholfenen Worte zu reagieren.
»Allein oder mit meinem Bruder?«
»Was?« Sie hatte die Türe schon fast wieder geschlossen.
»Soll Till nun mitkommen, oder werden wir zwei die Sache gemeinsam erledigen?«
Johanna schüttelte nur verwirrt den Kopf und zog die Brauen zusammen. »Euer Bruder wird den Karren schon durch die kleine Gasse zwischen den Nachbarhäusern schieben können. Ich werde das rückwärtige Tor für euch öffnen.«
Sie schien übel gelaunt zu sein. So abweisend hatte Justus Carnifex Johanna noch nie erlebt. Dennoch zitterte er voller Wohlbehagen am ganzen Körper.
»Tölpel«, warf Till ihm lediglich zu und klapperte mit dem Schlüssel, der an seinem Gürtel hing. »Worte helfen bei der nicht viel. Du musst Taten sprechen lassen.«
Und somit machten sie sich auf den Weg, das Haus von hinten zu erreichen. Offenbar kannte Till sich sehr gut aus. Ohne dass Justus ihm den Weg zeigen musste, lenkte er das sperrige Schubgefährt zunächst in die Emmerngasse und dann durch einen engen Pfad zwischen zwei Häusern vorbei in den Hinterhof des Kaufmannshauses. Dort hatte Johanna bereits das Tor geöffnet, nickte den beiden Männern nur von weitem zu und verschwand dann rasch über den Hof ins Hausinnere. Krachend schlug die Hintertüre zu, und die Henkersbrüder fanden sich allein im Hof der Witwe Gänslein wieder.
»Na, hoffentlich ist die Alte daheim«, murmelte Till, als er die Türe zu dem kleinen Aborthäuschen öffnete und einen kurzen Blick in das Dunkle des Schachtes hinter dem Donnerbalken warf.
»Wieso soll sie daheim sein?«, fragte Justus, der sich, noch immer klopfenden Herzens, daran machte, die Vorbereitungen für die längst zur Routine gewordene Aufgabe zu machen. Gruben auszuheben war ihm allemal lieber, als Leute aufzuknüpfen, auch wenn man sich bei Letzterem die Hände sehr viel weniger schmutzig machte.
»Na, weil ich ihr Gesicht sehen will«, antwortete Till.
Justus blickte ihn nur fragend an.
»Die ist nicht ohne, die Alte. Eigentlich ganz nach meinem Geschmack. Hab sie schon betastet. Fühlt sich noch gut an«, ergänzte Till nun.
»Ach, so meinst du das. Ich dachte schon, du wolltest sie mit etwas überraschen«, gab Justus zurück und holte zwei riesige Schaufeln von dem Wagen.
»Warte ab, Bruderherz, warte ab.«
»Johanna!«
Es war das erste Mal seit zwei Tagen, dass die Herrin nach ihr rief. Johanna hatte sich nach dem Verschwinden Immekes vorgenommen, fortan Stillschweigen zu bewahren und sich in keinerlei Hirngespinste oder Verfolgungsphantasien mehr zu verstricken. Zudem gab es im Hause, nachdem die Köchin nicht wieder heimgekehrt war, so viel für sie zu tun, dass kaum Zeit zum Atmen blieb. In der Stadt hatte sich herumgesprochen, dass die Gewürzhändlerin Gänslein von ihrer bis dato treuen Küchenfee bestohlen worden war. Man glaubte sogar, die Köchin des Nachts über die Weserbrücke zusammen mit einem Mann davonlaufen gesehen zu haben. Und auch Johanna wollte das gerne glauben. Was sonst hätte sie auch tun sollen?
»Komm nur herein und schließe die Türe hinter dir.« Margarethe wirkte äußerst gefasst und freundlich. Sie saß hinter ihrem riesigen Schreibpult und lächelte der eintretenden Magd sogar zu. Dann bückte sie sich, verschwand für einen Moment unter dem Tisch und kam dann wieder mit einem offensichtlich schweren Säckchen in den Händen nach oben. Sie hievte den Beutel auf das Pult, öffnete ihn und ließ einen Teil seines Inhalts auf die Tischplatte kullern.
Es waren Goldmünzen.
Mit offenem Mund und großen Augen verfolgte Johanna diesen Vorgang.
»Der Jude Jakob – er war sich sicher, Vinsebeck lebendig gesehen zu haben?«, fragte Margarethe dann und wies Johanna mit einer Geste an, sich auf einem Stuhl niederzulassen.
»Ja, er schien sich sehr sicher«, antwortete Johanna vorsichtig.
»Und er sei in Begleitung eines weiteren Mannes gewesen, so sagte Jakob, nicht wahr?«
»Ja.« Worauf wollte Margarethe hinaus? Das hatte Johanna ihr doch schon längst alles erzählt.
»Wie hat er diesen Mann noch gleich beschrieben?«
»Er meinte, es handele sich um einen Mann, der Euch den Hof mache.«
»Ja, er hat uns zusammen gesehen. Im Rosengarten«, sprach Margarethe leise zu sich selbst. Johanna jedoch verstand ihre Worte sehr gut. Die Herrin hatte sich mit Philipp an einem solch privaten Ort getroffen?
»War es eine zufällige Begegnung, die du mit dem Juden hattest?«, setzte Margarethe nun ihr Verhör fort.
»Ich habe mich gewiss nicht mit ihm verabredet.«
Margarethe nickte. Ihrer Miene nach zu urteilen, schien sie Johanna zu glauben.
»Und du hattest auch nicht den Eindruck, dass Jakob dich absichtlich aufgesucht hat, um dir ebendiese Geschichte unbedingt zu erzählen?«
»Nein, er erwähnte es beiläufig.« Wieder kniff Johanna ihre Brauen zusammen und musterte Margarethe. Hätte die Herrin bei all den Fragen nicht eine solch freundliche, entspannte Miene aufgesetzt, wäre der Magd nun mehr als mulmig zumute. So aber verspürte sie lediglich eine irritierende Neugier. Worauf wollte die Witwe mit ihren seltsamen Fragen hinaus? War das eine Prüfung?
»Erzähle mir nun von Philipp Stadler. Woher kennst du ihn?«
»Stadler?«
»Ist das etwa nicht sein Name?«
»Ich … ich weiß nicht. Man nannte ihn damals anders.«
»Damals? Wann damals?«
»Wollt Ihr das wirklich wissen? Er drohte mir, wenn ich darüber spreche, dann …«
»Was, dann?«
Johanna kam sich plötzlich furchtbar albern vor. Wieso nur hatte sie sich so einschüchtern lassen? Wieso glaubte sie, nicht einfach alles preisgeben zu können, was sie wusste? Hatte er seine Ohren etwa überall? Verfügte er über Zauberkräfte?
Aber immerhin war die einzige Person, mit der sie darüber gesprochen hatte, nun verschwunden. Doch selbst Johanna war sich nicht mehr sicher, ob Philipp hinter dem Verschwinden Immekes steckte. Zumindest wollte sie es nicht für möglich halten, da dieser Gedanke schier unerträglich gewesen wäre, weil er sie zur Mitschuldigen machte.
»Dann …«, fuhr sie zögerlich fort. »Dann sorgt er dafür, dass diejenigen, mit denen ich gesprochen habe, schweigen.«
Margarethe lachte leise und spielte dabei mit einem Goldstück in ihren Händen.
»Und damit hat er dir wirklich Angst machen können?«
»Ja.«
»Ich frage mich, Johanna, warum er es sich dann so schwermacht.«
»Wie meint Ihr das?«
»Nun, wenn er doch so böse und kaltblütig ist, wie du behauptest, und jeden umbringt, dem du sein Geheimnis anvertraust, weshalb schafft er dann nicht gleich dich aus der Welt? Das wäre doch die einfachste Lösung, nicht wahr?«
»Ihr glaubt mir nicht, oder?«
»Was soll ich dir glauben?«
»Dass er zu allem fähig ist. Er hat drei Knaben aus meinem Dorf getötet, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Auch den Ritter Eicheck hat er einen Kopf kürzer machen lassen, und das von keinem Geringerem als dem Mann, der soeben in Eurem Hinterhof die Grube aushebt.«
Jetzt war es gesagt, und Johanna atmete hörbar auf.
Margarethe hingegen starrte sie ungläubig an.
»Carnifex hat den Ritter geköpft? Das hätte man doch erfahren. Es gab keinerlei Gerichtsverhandlung, und zudem gilt das Hamelner Halsrecht, dessen ausführende Kraft unser Henker ist, nicht bis ins weite Umland hinein. Nicht, dass ein Räuber wie Eicheck es nicht verdient hätte, zum Richtbock geführt zu werden …«
»Nicht Justus Carnifex war es, sondern dessen Bruder. Er begleitet den Henker schon seit Wochen, tatsächlich aber ist er die rechte Hand Philipps. Ich habe es …«
»… mit eigenen Augen gesehen«, setzte Margarethe den Satz ihrer Magd fort. »Findest du es nicht ungewöhnlich, dass du Zeugin so vieler seltsamer Begebenheiten wirst, Johanna? Verfolgst du ihn etwa?«
»Wen? Philipp?«
Margarethe nickte nur und wartete die Antwort der Magd mit zusammengekniffenen Augen ab.
»Nein«, stotterte Johanna. Und sie ärgerte sich schrecklich, dass sie dabei rot wurde. Jetzt musste die Herrin denken, dass sie log, und das dachte Margarethe ganz offensichtlich, denn die Art und Weise, wie sie ihre Magd nun gütig und scheinbar wissend musterte, sprach für sich.
»Glaube mir, Johanna, ich kann dich sehr gut verstehen. Aber wir sollten nun alle persönlichen Wünsche hintenanstellen, denn hier geht es um eine bitterernste Angelegenheit. Es geht um das Leben des guten Vinsebeck.«
»Schon wieder?«
»Ja, schon wieder. Man soll ihn entführt haben und nun eine Lösegeldforderung stellen. Ich habe dich gerufen, weil ich, bevor ich auf diese Erpressung eingehe, sicher sein wollte, ob ich Philipp Stadler, oder wie auch immer er heißen mag, zumindest in dieser Sache trauen kann.«
»Ich verstehe nicht.«
»Nun, es ist auch äußerst verwirrend, aber ich will ehrlich zu dir sein. Es gibt da zwei Männer, die offensichtlich sehr verärgert über Philipp sind. Er schuldet ihnen Geld. Offenbar haben diese Halunken herausgefunden, dass es einen Menschen gibt, der Philipp sehr viel bedeutet. Und das ist – jetzt darfst du bitte nicht lachen – ausgerechnet der Zwerg Vinsebeck.«
Johanna schlug sich die Hand vor den Mund. Fast hätte sie, trotz der schrecklichen, aber durchaus absurden Situation, zu lachen begonnen.
»Beruhige dich, bitte«, sagte Margarethe, aber auch sie schien ein wenig amüsiert. »Die Lage ist ernst.«
»Wieso sollte der Meister Vinsebeck ihm so viel bedeuten?«, fragte Johanna nun, noch immer mit bebender Stimme. Dann jedoch begann sich vor ihren Augen ein Schleier zu lüften.
Der Zwerg.
Sie selbst hatte ihn nie zu Gesicht bekommen, aber in ihrem Dorfe hatte es damals geheißen, die Hexe im Walde empfange von Zeit zu Zeit einen hässlichen Gnom, mit dem sie gewiss keine unschuldigen Dinge hinter den Wänden ihrer verwunschenen Hütte treibe.
Der Zwerg. Sollte das etwa Vinsebeck gewesen sein?
Kannte Philipp ihn tatsächlich aus Kindertagen?
Konnte es wahr sein, dass er diesen kleinen Mann wirklich und ehrlich ins Herz geschlossen hatte?
»Soll ich oder soll ich ihm nicht das Gold geben, um Vinsebeck freizukaufen? Du verstehst, dass ich mit diesem Anliegen schlecht zum Bürgermeister und dem Rat gehen kann, denn immerhin glaubt man, dass mein kleiner Freund längst verstorben ist. Ihm würde als Brandstifter der Prozess gemacht, und du weißt, welcher Tod auf Feuerleger wartet.«
»Das Feuer«, antwortete Johanna abwesend. Sie dachte nach. Dann sagte sie mit fester Stimme: »Ich weiß, dass er gesucht wird. Die Männer waren vor einigen Tagen hier und fragten nach Philipp. So viel ist an seiner Geschichte also wahr. Wenn Ihr ihm nun das Gold gebt, dann wird er so oder so verschwinden. Entweder er behält den Schatz für sich und flieht, oder aber er übergibt es seinen Häschern und kauft Vinsebeck frei, aber auch dann wird er fliehen müssen. Denn diese beiden Männer werden ihn nicht in Frieden lassen, solange sie wissen, wo er ist. Da bin ich mir sicher, denn ich habe …«
»… sie mit eigenen Augen gesehen«, ergänzte Margarethe erneut. »Dir ist also daran gelegen, dass Philipp für immer fortgeht, und darum rätst du mir, ihm diesen Sack zu übergeben.«
»Wenn Ihr einen solchen Verlust verwinden könnt, Herrin.«
»Welchen Verlust meinst du, Johanna?«
»Na, das Gold. Was sonst?«
»Es geht mir lediglich darum, das Leben eines Freundes zu retten.«
»Eines Freundes, von dem Ihr nicht einmal wisst, ob er noch lebt …«
»… und von dem ich nicht weiß, ob nicht auch er vielleicht ein falsches Spiel mit mir treibt. Jedoch wäre Vinsebeck nach meiner lieben Base der Letzte, dem ich so etwas zutrauen würde. Nun gut. Ich habe mich entschieden. Du wirst Philipp heute Abend dieses Säckchen bringen.«
»Ich?«
»Ja, du. Wer sonst? Und zwar in den Rosengarten. Du kennst den Weg.«
Margarethe hatte lange darüber nachgedacht. Der Gedanke reizte sie durchaus, ihn erneut wiederzusehen und zu wiederholen, was zwischen ihnen geschehen war. Doch irgendetwas hielt sie davon ab. Es war ein Gefühl, welches ihr sagte, dass sich etwas Besseres als das, was in der Kirche geschehen war, nicht mehr zwischen ihnen ereignen werde. Um einer möglichen Enttäuschung aus dem Wege zu gehen, würde sie Johanna schicken, nun, da sie eingeweiht war.
»Jetzt muss ich mich weiter um die Geschäfte kümmern, Johanna. Der Vogt hat mir eine Wunschliste des Herzogs übermittelt. Erich von Calenberg benötigt für ein Frühlingsfest im Mai Gewürze und Spezereien. Eine solche Lieferung muss wohlorganisiert sein.«
Ja, der Herzog wollte tatsächlich Gewürze bei Margarethe Gänslein kaufen. Unmengen davon. Es war ein großer, ein bedeutender Auftrag, der die völlige Aufmerksamkeit der Kauffrau verlangte, denn sie versprach sich davon mehr als nur volle Kassen. Im Grunde versprach sie sich gar kein Geld, sondern eine andere Form der Bezahlung. Ein Gedanke, der ihr sogleich gekommen war, als ihr die Liste des Herzogs übermittelt wurde.
Immerhin war Erich der eigentliche Herr dieser Stadt. Jeder – selbst diejenigen, die nicht das Bürgerrecht besaßen und nur in strohgedeckten Unterkünften an der Stadtmauer hausten –, jeder wusste allerdings, dass er im Grunde nichts mehr zu sagen hatte. Denn Erich war abhängig, abhängig vom Reichtum der Städte seines Herrschaftsgebietes. Mit der Erwirtschaftung dieses städtischen Reichtums hatte er nichts zu tun, davon verstand er nichts und davon ließ er, der sein Geld mit offenen Händen auszugeben pflegte, auch besser die Finger. Also war er nicht nur abhängig, sondern auch dankbar, dass die Bürger seiner Städte, darunter auch das betuchte Hameln, ihn wiederholt aus misslicher, finanzieller Lage befreit und ihm sogar schon einmal den Kaufpreis für ein edles weißes Ross zur Verfügung gestellt hatten. Dies geschah nicht ohne Eigennutz, denn Erich erwies seinen Dank meist durch das – nicht immer ganz freimütige – Gewähren von Rechten.
Und so hoffte nun auch Margarethe Gänslein darauf, dass der Herzog sie anstatt mit Geld, von dem sie genügend hatte, besser mit einem Recht entlohnte. Ein Recht, durch das ein Großteil ihrer jüngsten Probleme gelöst wäre: die Anerkennung als ordentliche Gewürzhändlerin der Stadt Hameln. Sie wusste, dass bereits die Ahnen des Herzogs dazu sämtliche Befugnisse an den Stadtrat abgetreten hatten, aber immerhin hoffte sie auf den Einfluss, den der Landesherr durchaus noch hatte. Und dieser Einfluss wäre ihr eine kostenlose Gewürzlieferung für das große Bankett des Herzogs wert.
Dort würde geprasst, dass sich die Balken bogen, das stand außer Frage. Die Verschwendungssucht Erichs war legendär, und da man mit Gewürzen ohnehin verschwenderisch umzugehen pflegte, wenn man sie sich denn leisten konnte, potenzierte sich das Ganze noch einmal. Eine enorme Wagenladung allein an Säcken und Kisten mit Pfeffer, Nelken, Muskat, Ingwer und Safran würde es sein, eine zweite voller Spezereien wie Marzipan, exotischem Trockenobst, Nugat und Gewürzkuchen. Waren, die Margarethe nicht sämtlich auf Lager hatte und noch bis zum Frühjahr herbeischaffen musste.
Die Geschäfte. Bei all dem verwirrenden Treiben und dem Chaos, das um sie herrschte, durfte, ja, wollte, nein: konnte Margarethe die Geschäfte nicht aus den Augen lassen. Denn allein in dem Erfolg, den sie mit Fleiß und Mut unermüdlich erwirtschaftete, fand sie Kraft. So war es nun einmal, auch wenn sie in ihren schwachen Momenten anders darüber dachte. Ja, diese schwachen Momente. Gab das Geschäft Kraft, so spendeten sie Hoffnung. Früher hatte Margarethe sie gehasst. Aber mittlerweile war es anders. Mittlerweile lechzte sie gar nach den gedankenverlorenen, melancholischen Minuten, in denen sie mitunter bereit war, alles aufzugeben. Ja, manchmal wünschte sie sich gar in diesen Momenten, vom Schicksal oder von Gott dazu gezwungen zu werden, sich nie mehr in ihrem Leben um das Halten und Mehren ihres Reichtums kümmern zu müssen. Wirklich frei zu sein. Ganz von vorn zu beginnen.
Aber bevor sie wieder in derartige Hirngespinste verfiel, schlug sie sich selbst mehrmals mit der rechten Hand auf die Wange, raunte sich ein »Wach auf, Margarethe« zu und widmete sich erneut der Liste des Herzogs.
Sie hatte gerade damit begonnen, da vernahm sie die entsetzte Stimme Johannas, die erst vor wenigen Augenblicken den Raum verlassen hatte.
Margarethe stand auf und stürzte hinaus in die Diele, wo sie sogleich ihrer Magd in die Arme lief. Johanna war kreidebleich im Gesicht, und sie stank erbärmlich.
»Das kann nicht sein. Das kann nicht sein«, wiederholte Johanna immer wieder. Im selben Moment tauchte Justus Carnifex hinter der Magd auf. Auch seine Miene verriet Entsetzen, was bei einem abgebrühten Mann wie dem Henker sehr viel bedeuten musste. Ja, er schien so entsetzt, dass er ganz vergessen hatte, wie vermessen es von ihm war, ungebeten das Haus einer ehrenhaften Bürgerin zu betreten und es damit auch im wahrsten Sinne des Wortes zu besudeln. Denn im Vergleich zu Johanna, welcher lediglich der Geruch der Kloake anhaftete, hatte Carnifex gleich einen großen Teil der Kloake selbst mit hereingebracht. Es troff ihm regelrecht von Händen und Füßen, während er, ungläubig den Kopf schüttelnd, nur in der Diele stand und stammelte:
»Das solltet Ihr Euch ansehen, Frau Margarethe.«
Margarethe wagte nicht zu fragen. Wortlos folgte sie den beiden in den Hinterhof, wo bereits der Knecht, vermutlich der von Johanna erwähnte Bruder des Henkers, mit seinem wie angewachsenen, breiten Grinsen im Gesicht wartete und mit dem Finger auf etwas deutete, das vor ihm auf dem Boden lag.
Margarethe erinnerte sich an den Burschen. Es war der Kerl, der sie am gestrigen Tage am Ausgang zur Kirche begrabscht hatte. Dieser Widerling also war es, von dem Johanna behauptete, es handele sich bei ihm um den Spießgesellen Philipps.
Doch die Überlegungen zu Till Carnifex wurden mit einem Schlag aus dem Kopfe der Witwe Gänslein getilgt, als sie nämlich dem Fingerzeig dieses Unholds mit dem Blicke folgte und erkennen musste, was dort am Boden lag.
Ja, sie erkannte sie sofort, obwohl die kleinen Körper vollkommen verschlammt waren und mehr den Überresten gehäuteter Kaninchen ähnelten als den Leichen zweier neugeborener Menschenkinder.
Das kann nicht sein, dachte nun auch Margarethe, ganz so, wie ihre Magd es zuvor gestammelt hatte.
Bennheim und Johanna hatten sie doch begraben. Draußen im Rosengarten vor der Stadtmauer. Margarethe hatte das ungewöhnliche, aber schöne Grab besucht, hatte die frisch aufgeschüttete Stelle unter dem Schnee deutlich erkannt.
Es konnte einfach nicht sein.
»Das müssen wir dem Vogt mitteilen«, meldete sich der widerliche Mensch, der dem Henker so ähnlich und so unähnlich zugleich war, genüsslich zu Wort. Und dabei musterte er die Witwe, die noch immer starr vor Schreck vor ihm stand, von oben bis unten.
»Sind das deine?«, fragte er dann. Und Margarethe, die vor Schock nicht einmal die doppelte Unverfrorenheit seiner Frage bemerkte, schüttelte nur mit dem Kopf.
»Wärst nicht die erste Witwe, die auf diese Weise loswird, was sie nicht haben dürfte.«
»Halts Maul«, herrschte ihn nun der Bruder an. Justus stand unmittelbar neben Johanna, bereit, sie zu stützen, falls sie zusammensackte, denn das konnte, so wie sie aussah, jeden Moment der Fall sein. Starr blickte Johanna auf ihre Herrin, die Lippen zusammengekniffen, ganz so, als seien sie fest vernäht, damit bloß kein falsches Wort herauskommen konnte.
Margarethe erging es nicht anders. Auch sie wusste nicht mit dieser unfassbaren, grausigen und auch gefährlichen Situation umzugehen. Es hatte keinen Sinn, sich zu fragen, wie die beiden Totgeburten in die Kloake hinter ihrem Haus gelangt waren. Es hatte auch keinen Sinn, Ausreden für diesen Fund zu suchen. Ebenso gefährlich war es, sich unwissend zu stellen, denn dann würden der Henker und sein Knecht ihre Entdeckung gewiss weitererzählen, was eine Untersuchung durch den Rat oder den Vogt nach sich zöge. Immerhin hatte Margarethe unrecht gehandelt, als sie die der Stadt verwiesene Gerda bei sich aufgenommen hatte, und unchristlich hatte sie gehandelt, als sie die Leichen der Magd und ihrer Kinder in ihrem Rosengarten beigesetzt hatte. Das waren beides keine geringen Vergehen und könnten auch Margarethe zumindest einen Stadtverweis und eine gehörige Bußstrafe eintragen, wenn nicht gar mehr.
Es blieb also nur eine einzige Möglichkeit. Eine, die ihr zuwider war, an der jedoch kein anderer vernünftiger Weg vorbeiführte. Margarethe versuchte, sich zu beherrschen und den Blick von dem schaurigen Bild abzuwenden, dann sagte sie:
»Was kostet Euer Schweigen?«
»Aber, gute Frau …«, vernahm sie die Stimme des Scharfrichters hinter sich.
»Billig wird es nicht für dich, Pfeffersäckin. Du kannst auf zweierlei Art zahlen. Ich lass dir die Wahl«, unterbrach ihn der andere.
»Till, da mache ich nicht mit«, rief Justus Carnifex empört.
»Ach, du willst also die Kindsmörderin lieber pfählen? Na, wenn dir das mehr Freude macht, Brüderchen, dann bringen wir sie halt vor Gericht.«
»Ich weiß, dass es zwecklos ist, Euch die Lage zu erklären. Alles Leugnen machte es nur schlimmer, und die Wahrheit würde man mir niemals glauben. Darum gebe ich Eurem Bruder recht, Carnifex.« Margarethe wandte sich mit kreidebleichem Gesicht dem Henker zu. »Wenn Ihr mir versprechen könnt, über Euren grausigen Fund zu schweigen, dann würde ich alles geben, um nicht im Blumenloch auf meine Hinrichtung zu warten.«
»Wirklich alles?«, flüsterte der Widerliche und kam ihr dabei so nah, dass der faulige Geruch seines Atems sogar den Gestank des ausgehobenen Abortes übertünchte.
»Was erlaubt er sich, mir nichts, dir nichts in meiner Apotheke zu erscheinen?«
Peter Hasenstock beeilte sich, hinter seinem Gast die Türe zu verriegeln, damit kein Kunde mehr in die Offizin kommen und ihn mit einem derart zweifelhaften Besucher sehen konnte. Till Carnifex jedoch schien sich von dem Unbehagen des Apothekers nicht beirren zu lassen. Triumphierend wedelte er mit zwei großen Blättern edlen Papiers in der Hand.
»Was hat er da?«, fuhr Hasenstock ihn an.
»Weiß ich doch nicht. Kann nicht lesen. Aber dass es vom Herzog ist, das erkenn ich am Wappen, und dass es etwas Wichtiges sein muss, vermute ich, weil ich es vom Schreibpult der Witwe Gänslein entwendet habe.«
»So?«, Hasenstocks Miene hellte sich nun auf. »Reiche er es mir!«
Er riss dem Gast die Briefe aus der Hand und studierte sie eine Weile still und dabei immer weiter grinsend.
»Sehr gut«, sagte er dann. Faltete die Listen zusammen und steckte sie unter sein fein gearbeitetes kalbledernes Wams.
»Was bringt er mir noch für Nachrichten?«
»Sie ist weichgekocht.«
»Tatsächlich?«
»Wir haben den Fund heute gehoben.«
»Und sie hat alles mit angesehen?«
»Ja.«
»Nun, muss ich ihm die Worte einzeln aus der Nase ziehen?«
»Nichts weiter. Sie ist entsetzt und will, dass mein Bruder und ich schweigen.«
»Schweigt meinetwegen, nehmt sie aus wie eine Weihnachtsgans, aber lasst meinen Namen aus dem Spiel. Hat er das verstanden?«
»Ja, das hat er verstanden.«
»Hat er schon Geld von ihr erhalten?«
Carnifex grinste wieder nur breit als Antwort auf diese Frage.
»Nun, es soll mir gleich sein«, winkte Hasenstock ab.
»Wen vermutet sie hinter dieser Tat? Hat sie eine Andeutung gemacht?«, fragte er dann.
Carnifex zuckte nur mit den Schultern.
»Nun, mir käme es gelegen, wenn sie denkt, sein ehemaliger Herr, der vermeintliche Advokat, könnte damit zu tun haben. Bringt sie ihn denn wenigstens schon mit dem Verschwinden der Köchin in Zusammenhang?«
Wieder zuckte Till Carnifex nur mit den Schultern.
»Um den müsst Ihr Euch nicht weiter scheren, Apotheker Hasenstock, der ist ohnehin bald erledigt. Morgen schon, wenn er den Zwerg auslöst.«
»Aber ihm traut er nach wie vor.«
»Ja, er traut mir. Hat noch nichts gerochen.«
»Das ist gut. Nun darf er mir den Schlüssel reichen.« Wieder streckte Hasenstock dem Henkersbruder die Hand entgegen.
»Wieso?«
»Ich habe im Hause Gänslein zu tun. Er hat die Liste aus der Schreibstube der Frau entwendet, nehme ich an.«
»Ja, als sie mich hineinbat, um mir mein Schweigegeld auszuhändigen.«
»Ist dieser Raum gesondert verriegelt?«
»Das nehme ich an.«
»Wie dumm. Wo, glaubt er, könnte die Dame Schriftstücke von persönlicherem Wert als solche Bestelllisten aufbewahren?«
»In ihrer Schlafkammer, kann ich mir vorstellen. Oder aber in dem Zimmerchen im ersten Stock. Das ist voll mit Regalen, Schachteln, Kisten und Büchern.«
»Im ersten Stock also. Ein Zimmerchen. Er kennt sich aus im Hause Gänslein, Carnifex.«
»Ja, das tu ich. Der Schlüssel zu dem Raum liegt in einer Nische neben dem Kamin.«
»Sehr gut. Aber bitte nichts stehlen, wenn er sich dort herumtreibt, das gehört sich nicht.«
»Ich stehle nur, wenn es unserer Sache hilft, sonst lasse ich mir lieber freiwillig geben. Das ist sicherer.«
»So ist es recht. So ist es recht.«