38261.fb2 Gott stirbt am Nil - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 21

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XXI

Zakeya hockte am Eingang ihrer Hütte und starrte mit aufgerissenen Augen in die Nacht. Sie schlief nicht mehr, sie schloß nicht einmal mehr die Augen, die sich durch die Dunkelheit bohrten bis zur anderen Straßenseite, wo das hohe Eisentor vor dem Haus des Bürgermeisters aufragte. Sie wußte nicht genau, worauf sie wartete. Doch als sie die blauen Augen zwischen den Eisenstäben entdeckte, stand sie auf. Warum stand sie auf, statt sitzen zu bleiben, was würde sie als nächstes tun? Sie ging zum Stall und öffnete die Tür. Sie sah die Hacke in einer Ecke. Ihre hohe, magere Gestalt ging auf die Hacke zu und bückte sich. Ihre große, grobe Hand mit der schwieligen Haut hielt die Hacke fest umklammert, als sie ins Freie trat. Sie zögerte einen Moment, dann überquerte sie die Straße und ging auf das Eisentor zu. Der Bürgermeister sah sie auf sich zukommen. »Eine Bäuerin, die auf meinem Land arbeitet«, dachte er. Als er auf sie zuging, sah er ihren Arm mit der Hacke durch die Luft schwingen. Er fühlte nicht, wie die Hacke auf seinem Kopf landete und ihn mit einem Schlag zertrümmerte. Denn einen Moment zuvor hatte er in ihre Augen gesehen, ganz kurz. Und von diesem Moment an sollte er nie wieder etwas sehen, fühlen oder begreifen.