51925.fb2 Charlie und der gro?e gl?serne Fahrstuhl - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 11

Charlie und der gro?e gl?serne Fahrstuhl - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 11

Der Kampf mit den Nilchen

«Großvater Josef!», rief Herr Wonka. «Seien Sie so freundlich und düsen Sie drüben in die Ecke und drehen Sie an der Kurbel dort! Die lässt das Tau ab.»

«Ein Tau nützt nichts, Herr Wonka! Ein Tau beißen die Nilche im Nu durch!»

«Es ist ein Stahltau», sagte Herr Wonka. «Aus dreimal gehärtetem Stahl. Das sollen sie mal durchzubeißen versuchen, da zersplittern ihnen die Zähne wie hölzerne Zahnstocher. An deine Knöpfe, Charlie! Du musst mir beim Manövrieren helfen! Wir schweben direkt über die Transportkapsel, und dann versuchen wir, die Trosse irgendwo festzuhaken.»

Wie ein Schlachtschiff, das zum Einsatz ausläuft, schwebte der große gläserne Fahrstuhl mit Feuer sprühenden Raketen auf die riesengroße Transportkapsel zu, um sich über sie zu setzen. Sofort brachen die Nilche ihren Angriff auf die Kapsel ab und machten stattdessen Front gegen den Fahrstuhl. Ein Geschwader von gewürmten Riesennilchen nach dem anderen warf sich wütend gegen Herrn Wonkas Wunderapparat! WUMM! KRACH! RRUMMS! Es war ein schreckliches Donnergetöse. Wie ein Blatt wurde der Fahrstuhl am Himmel hin und her gewirbelt und Großmutter Josefine, Großmutter Georgine und Großvater Georg, die drinnen im Nachhemd umherschwebten, heulten und kreischten und schlugen mit den Armen um sich und schrien um Hilfe. Frau Bucket hielt Herrn Bucket mit beiden Armen umschlungen und presste sich so fest an ihn, dass einer von seinen Hemdknöpfen sich ihm in die Haut bohrte. Charlie und Herr Wonka, so kühl wie zwei Eiswürfel, schwebten dicht unter der Decke und bedienten die Raketenknöpfe und Großvater Josef drehte unten die Kurbel, mit der die Stahltrosse abgewickelt wurde, wobei er Schlachtrufe ausstieß und den Nilchen Flüche entgegenschleuderte. Gleichzeitig beobachtete er die Trosse durch den Glasboden des Fahrstuhls.

«Ein bisschen mehr nach Steuerbord, Charlie!», rief Großvater Josef. «Jetzt sind wir genau drüber!... Ein paar Meter voraus, Herr Wonka!... Ich will mal versuchen, den Haken an diesem Stumpf einzuhaken, der da vorn herausragt!...Langsam jetzt... Den haben wir... Ja, schön... richtig... Jetzt ein bisschen Fahrt voraus, damit wir sehen können, ob der Haken hält!... Mehr!... Mehr!...» Die dicke lange Stahltrosse straffte sich. Sie hielt! Und nun - Wunder aller Wunder! - geschah es, dass der Fahrstuhl mit hell brennenden Raketen die riesige Transportkapsel langsam abschleppte!

«Volle Kraft voraus!», rief Großvater Josef. «Die Trosse hält! Die hält wirklich! Die hält ganz prima!»

«Alle Raketen zünden!», rief Herr Wonka und der Fahrstuhl machte einen Satz vorwärts. Die Trosse hielt auch jetzt noch. Herr Wonka düste zu Großvater Josef hinunter und schüttelte ihm warm die Hand. «Sehr wacker, mein Herr», sagte er. «Sie haben unter schwerem Feuer eine phantastische Tat vollbracht!»

Charlie schaute nach hinten zu der Transportkapsel, die an der ungefähr dreißig Meter langen Strahltrosse hinter ihnen herflog. Sie hatte vorn kleine Fenster, und durch diese Fenster konnte er deutlich Shuckworths, Shanks' und Showlers vollkommen fassungslose Gesichter sehen. Charlie winkte ihnen zu und machte ein aufmunterndes Zeichen mit hochgehaltenem Daumen. Sie winkten nicht zurück, glotzten nur mit offenem Mund. Sie konnten es einfach nicht glauben. Großvater Josef pustete sich nach oben und hielt sich, vor Aufregung übersprudelnd, neben Charlie in der Schwebe. «Charlie, mein Junge», sagte er. «Wir haben ja in letzter Zeit so einiges Merkwürdige und Komische zusammen erlebt, aber dies hier übertrifft wohl alles!»

«Großvater, wo sind die Nilche? Sie sind plötzlich verschwunden!»

Alle schauten sich um. Der einzige Nilch in Sicht war ihr alter Freund mit dem lila Hinterteil. Der schwebte immer noch an derselben Stelle neben ihnen her und glotzte weiterhin finster in den Fahrstuhl.

«Mo-ment!», rief da Großmutter Josefine. «Was sehe ich denn da?» Wieder hielten alle Ausschau, und diesmal, ja diesmal, da sahen sie doch tatsächlich in einiger Entfernung am tiefblauen Himmel des äußeren Weltraums eine dichte Wolke von gewürmten Nilchen, die wie eine Bomberflotte kreiste und kurvte.

«Falls Sie glauben, wir seien aus dem Schlamassel schon raus, dann sind Sie schief gewickelt!», rief Großmutter Georgine.

«Ich fürchte keine Nilche!», erwiderte Herr Wonka. «Die haben wir endgültig abgeschlagen.»

«Quatsch mit Quaddeln!», sagte Großmutter Josefine. «Die greifen uns jetzt jeden Augenblick von Neuem an! Gucken Sie doch hin! Die kommen ran! Die kommen immer näher!»

Das stimmte. Die große Nilchflotte war mit unglaublicher Geschwindigkeit herangebraust und flog nun in einer Entfernung von wenigen hundert Metern auf einer Höhe mit dem großen gläsernen Fahrstuhl, und zwar auf der rechten Seite. Der mit der Beule am Hinterteil war sehr viel näher, nur etwa zwanzig Meter entfernt auf derselben Seite.

«Er ändert seine Gestalt!», rief Charlie. «Der da neben uns! Was hat er bloß vor? Er wird ja immer länger!»

Tatsächlich! Der mammuthafte eiförmige Körper zog sich langsam auseinander wie Kaugummi, wurde länger und immer länger und dünner und immer dünner, bis er schließlich wie eine lange schleimig-grüne Schlange aussah, so dick wie ein dicker Baum und so lang wie ein Fußballplatz von Tor zu Tor. Vorn waren die Augen, groß und weiß mit roter Pupille, hinten der immer dünner werdende Schwanz und ganz am Ende saß die gewaltige runde, dick angeschwollene Beule, die der Nilch sich bei seinem Rammstoß gegen das Glas geholt hatte.

Die im Fahrstuhl schwebenden Menschen warteten gespannt. Auf einmal sahen sie, wie der lange, tauartige Nilch sich drehte und langsam geradewegs auf den großen gläsernen Fahrstuhl zukam. Und dann fing er tatsächlich an, seinen Körper wie ein Tau um den Fahrstuhl zu schlingen! Einmal ganz herum... dann noch einmal herum! Es war entsetzlich, von drinnen zusehen zu müssen, wie der grüne Leib nur ein paar Fingerbreit entfernt draußen übers Glas glitschte.

«Der schnürt uns zusammen wie ein Paket!», schrie Großmutter Josefine gellend.

«Kokolores!», sagte Herr Wonka.

«Er zerquetscht uns, wenn er sich um uns gewickelt hat!», jammerte Großmutter Georgine.

«Niemals!», sagte Herr Wonka.

Charlie warf rasch einen Blick nach hinten zu der Transportkapsel. Die bettlakenweißen Gesichter der Astronauten Shuckworth, Shanks und Showler waren fest gegen die Glasscheiben der kleinen Fenster gepresst - entsetzensstarr, betäubt, gelähmt, die Münder offen, die Mienen gefroren wie Plattfisch. Wieder machte Charlie ihnen das aufmunternde Zeichen mit dem hochgehaltenen Daumen. Showler gab ihm Antwort mit einem gequälten Lächeln, das war aber auch alles.

«Oh, oh, oh!», schrie Großmutter Josefine. «Schaffen Sie das grausige, schleimige Ding weg!»

Nachdem der Nilch seinen Körper zweimal um den Fahrstuhl gewickelt hatte, ging er nun daran, seine beiden Enden zu einem Knoten zu verknüpfen, einem richtig festen Knoten, links über rechts, dann rechts über links. Als er den Knoten fest angezogen hatte, blieben am einen Ende noch ungefähr fünf Meter übrig, die lose herunterhingen. Es war das Ende mit den Augen. Aber schon bald krümmte es sich zu einem riesigen Haken, und dieser Haken stand seitlich vom Fahrstuhl ab, als wartete er darauf, dass sich etwas hineinhakte.

Während sich dies abspielte, hatte niemand bemerkt, was die anderen Nilche im Schilde führten. «Herr Wonka!», rief Charlie auf einmal. «Gucken Sie sich mal die anderen an! Was haben die denn bloß vor?»

Ja, was?

Auch diese Nilche hatten ihre Gestalt verändert und waren länger geworden, wenn auch nicht annähernd so lang und so dünn wie der erste. Jeder von ihnen hätte sich in eine Art dicke Stange verwandelt, eine an beiden Enden - am Schwanzende und am Kopfende - gekrümmte Stange, sodass ein Doppelhaken entstanden war. Und nun schlossen sich alle diese Haken zu einer langen Kette zusammen - eintausend Nilche, ineinander gehakt, kurvten als Nilchkette von einem Kilometer Länge oder mehr am Himmel! Und der Nilch an der Spitze der Kette (dessen Haken natürlich in nichts eingehakt war) führte sie in einem weiten Bogen schnurstracks auf den großen gläsernen Fahrstuhl zu.

«He!», rief Großvater Josef. «Die haken sich jetzt bei dem Biest ein, das sich um uns geknotet hat!»

«Und schleppen uns weg!», rief Charlie.

«Zum Planeten Ürm!», rief Großmutter Josefine entsetzt. «Zweiunddreißig Milliarden vierhundert Millionen und sieben-hundertdreiundsechzigtausend Kilometer entfernt!»

«Kommt überhaupt nicht in Frage!», rief Herr Wonka. «Wenn hier einer schleppt, dann sind wir das!»

«Sie haken sich jetzt ineinander, Herr Wonka!», sagte Charlie. «Wirklich! Können wir denn nichts dagegen machen? Die schleppen uns doch weg und die Leute, die wir wegschleppen, schleppen sie auch noch weg!»

«Machen Sie doch was, Sie alter Dämlack!», kreischte Großmutter Georgine. «Schweben Sie nicht nur so herum und gucken dumm!»

«Ich muss zugeben», sagte Herr Wonka, «dass ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht recht weiß, was ich machen soll.»

Alle starrten durch das Glas entsetzt auf die lange Kette aus gewürmten Nilchen. Der Anführer der Kette kam nun immer näher. Der Haken mit zwei großen zornigen Augen daran war ausgestreckt und bereit. In 30 Sekunden würde er in den Haken des um den Fahrstuhl gewickelten Nilches einhaken.

«Ich will nach Hause!», jammerte Großmutter Josefine. «Warum können wir denn nicht alle nach Hause gehen?»

«Donner und Doria!», rief da Herr Wonka. «Nach Hause, ja! Wo sind denn bloß meine Gedanken? Los, Charlie! Schnell! Rückkehr zur Erde! Du übernimmst den gelben Knopf! Drück drauf, was das Zeug hält! Ich übernehme das hier alles!» Charlie und Herr Wonka flogen buchstäblich an ihre Knöpfe. «Hüte festhalten!», rief Herr Wonka. «Bauch einziehen! Es geht runter!»

Raketen zündeten aus dem Fahrstuhl nach allen Seiten. Der Fahrstuhl kippte, schlingerte, dass einem übel werden konnte, und stürzte sich dann mit wahnwitziger Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre. «Bremsraketen!», brüllte Herr Wonka. «Ich darf nicht vergessen, die Bremsraketen zu zünden!» Er flog zu einer anderen Gruppe von Knöpfen hinüber und spielte darauf wie auf einem Klavier.

Der Fahrstuhl raste nun kopfüber abwärts und die Passagiere stellten fest, dass sie ebenfalls auf dem Kopf schwebten.

«Hilfe!», schrie Großmutter Georgine. «Alles Blut schießt mir in den Kopf!»

«Dann drehen Sie sich doch um», sagte Herr Wonka. «Ist doch wohl kinderleicht, oder?»

Alle pusteten und prusteten und schossen Purzelbäume in der Luft, bis sie alle wieder richtig herum schwebten.

«Wie hält denn unser Schleppseil, Großvater?», rief Herr Wonka laut.

«Die sind noch dran, Herr Wonka! Das Tau hält prima!»

Es war ein Staunen erregender Anblick - der erdwärts rasende gläserne Fahrstuhl mit der riesigen Transportkapsel im Schlepp. Aber die lange Kette von Nilchen fegte hinter ihnen her, folgte ihnen abwärts, hielt das Tempo mühelos mit! Und nun griff der Haken des ersten Nilches in der Kette tatsächlich nach vorn und langte nach dem Haken, den der Nilch auf dem Fahrstuhl machte!

«Zu spät!», schrie Großmutter Georgine schrill. «Jetzt haken sie ein und schleppen uns zurück!»

«Das glaube ich nicht!», sagte Herr Wonka. «Haben Sie vergessen, was passiert, wenn ein Nilch mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eintritt? Er erhitzt sich so, dass er mit langem Feuerschweif verglüht. Er wird zur Nilchschnuppe. Warten Sie nur ab - gleich machen diese Biester puff-puff wie Puffmais!»

Funken stoben von den Seitenwänden des Fahrstuhls, als sie nun weiter abwärts rasten. Das Glas erglühte rosa, dann hellrot, dann scharlachrot. Auch von der langen Nilchkette stoben die ersten Funken und der Anführer fing schon an zu leuchten wie ein rot glühender Schürhaken. Die anderen genauso und dann auch das große schleimige Ungeheuer, das sich um den Fahrstuhl gewickelt hatte. Es versuchte wie wahnwitzig, sich loszuknüpfen, aber es kriegte den Knoten einfach nicht auf. Und keine zehn Sekunden später, da fing es an zu brutzeln. Es war im Fahrstuhl deutlich zu hören, als ob Speck in der Pfanne brutzelt! Und genauso erging es den anderen eintausend Nilchen in der Kette. In der ungeheuren Hitze verschmorten sie regelrecht. Nilch für Nilch war glühend rot geworden. Dann auf einmal wurden sie weiß glühend und strahlten ein blendend weißes Licht aus.

«Jetzt sind sie Nilchschnuppen!», rief Charlie.

«Ein herrlicher Anblick», sagte Herr Wonka. «Schöner als jedes Feuerwerk.»

Ein paar Augenblicke später waren die Nilche in einer Aschenwolke davongeweht und alles war vorbei. «Wir haben's geschafft!», rief Herr Wonka. «Sie sind kross gebraten! Siedend gesotten! Verschmort! Wir sind gerettet!»

«Wie meinen Sie das: gerettet?», fragte Großmutter Josefine. «Wir verschmoren auch noch alle, wenn das noch lange weitergeht! Wir werden geröstet wie Roastbeef! Gucken Sie sich doch mal das Glas an! Das ist heißer als ein Knallfrosch!»

«Keine Angst, meine sehr verehrte Dame», antwortete Herr Wonka. «Mein Fahrstuhl ist mit einer Klimaanlage ausgestattet und auf jede nur mögliche Weise belüftet und automatisiert. Uns kann jetzt nichts mehr passieren.»

«Ich habe nicht die blasseste Ahnung, was hier vor sich geht», sagte Frau Bucket, zu einer ihrer seltenen Äußerungen ansetzend, «aber was es auch ist, es gefällt mir nicht.»

«Macht es dir keinen Spaß, Mutter?», fragte Charlie.

«Nein», sagte sie, «überhaupt nicht. Deinem Vater auch nicht.»

«Welch ein Anblick!», sagte Herr Wonka. «Guck dir doch nur mal die Erde dort unten an, Charlie, wie sie immer größer wird!»

«Und wir rasen mit dreitausend Kilometer in der Stunde darauf zu!», stöhnte Großmutter Georgine. «Wie wollen Sie denn um Himmels willen bremsen? Daran haben Sie wohl nicht gedacht, wie?»

«Er hat Fallschirme», erklärte Charlie ihr. «Bestimmt hat er große Fallschirme, die sich kurz vor dem Aufprall öffnen.»

«Fallschirme!», sagte Herr Wonka verächtlich. «Fallschirme sind nur für Astronauten und Muttersöhnchen! Und im Übrigen wollen wir ja gerade nicht bremsen. Wir wollen beschleunigen! Ich habe Ihnen doch schon erklärt, dass wir mit ganz wahnwitzig tollem Tempo aufschlagen müssen. Sonst durchschlagen wir das Dach der Schokoladenfabrik nicht.»

«Was wird aus der Transportkapsel?», fragte Charlie besorgt.

«Die lassen wir jetzt in ein paar Sekunden los», antwortete Herr Wonka. «Sie haben ja Fallschirme, drei im Ganzen; damit können sie auf dem letzten Stück bremsen.»

«Woher wissen Sie, dass wir nicht im Pazifik landen?», fragte Großmutter Josefine.

«Ich weiß es nicht», sagte Herr Wonka. «Aber wir können doch alle schwimmen, oder nicht?»

«Dieser Mensch», rief Großmutter Josefine, «ist weich im Kopf wie eine überreife Birne!»

«Er ist verrückt wie ein Flederwisch! Bescheuert wie ein Tintenklecks!», rief Großmutter Georgine. Abwärts, immer weiter abwärts raste der große gläserne Fahrstuhl. Näher und immer näher kam die Erde unter ihnen. Meere und Kontinente stürzten ihnen entgegen. Sie wurden größer mit jedem Augenblick...

«Großvater Josef, aufgepasst! Die Trosse abwerfen! Loslassen!», kommandierte Herr Wonka. «Denen kann nun nichts mehr passieren, vorausgesetzt, ihre Fallschirme funktionieren.»

«Trosse ab!», rief Großvater Josef und die riesige Transportkapsel, die nun allein flog, schwenkte zu einer Seite weg.

Charlie winkte den drei Astronauten vorn am Fenster zu. Keiner von ihnen winkte zurück. Sie saßen immer noch starr und wie benommen da und glotzten mit offenem Mund die alten Damen und die alten Männer und den kleinen Jungen an, die in dem gläsernen Fahrstuhl schwebten.

«Jetzt dauert es nicht mehr lange», sagte Herr Wonka, während er die Hand nach einer Reihe winziger, blassblauer Knöpfe in einer Ecke ausstreckte. «Bald finden wir heraus, ob wir leben oder tot sind. Verhalten Sie sich bitte ganz besonders ruhig während dieser letzten Etappe. Ich muss mich ganz fürchterlich konzentrieren, sonst landen wir an der falschen Stelle.»

Sie tauchten in eine dichte Wolkenbank ein und konnten zehn Sekunden lang überhaupt nichts sehen. Als sie wieder aus der Wolke herauskamen, war die Transportkapsel verschwunden und unter ihnen breitete sich nur weites Land mit Bergen und Wäldern aus... dann Felder und Bäume... dann eine große Stadt. «Da!», rief Herr Wonka. «Meine Schokoladenfabrik! Meine geliebte Schokoladenfabrik!»

«Sie meinen Charlies Schokoladenfabrik», sagte Großvater Josef.

«Stimmt!», antwortete Herr Wonka zu Charlie gewandt. «Hatte ich doch glatt vergessen! Ich bitte vielmals um Entschuldigung, mein lieber Junge! Natürlich gehört sie dir! Und jetzt ist es so weit!»

Durch den Glasboden des Fahrstuhls erhaschte Charlie einen Blick auf das riesige rote Dach und die hohen Schlote der gewaltigen Fabrik. Sie stürzten geradewegs darauf zu.

«Luft anhalten!», rief Herr Wonka. «Nase festhalten! Anschnallen und beten! Wir durchschlagen jetzt das Dach!»