51926.fb2 Charlie und die Schokoladenfabrik - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 10

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9. Großvater Josef setzt alles auf eine Karte

Als Charlie am nächsten Tag aus der Schule nach Hause kam und zu seinen Großeltern ins Zimmer ging, war nur Großvater Josef wach. Die anderen drei schnarchten laut.

«Pssst!» flüsterte Großvater Josef und winkte Charlie zu sich. Charlie schlich auf Zehenspitzen zum Bett. Der alte Mann lächelte verschmitzt, suchte mit der Hand unter dem

Kopfkissen herum und zog plötzlich einen uralten ledernen Geldbeutel darunter hervor. Er hielt die Bettdecke wie zum Schutz ein wenig hoch und stülpte den Geldbeutel um. Ein einziges silbernes Zehn-Cent-Stück fiel heraus.

«Das ist mein heimlich gespartes Geld», flüsterte Großvater Josef. «Niemand weiß etwas davon. Und jetzt versuchen wir beide noch einmal, die letzte Goldene Eintrittskarte zu finden. Du mußt mir dabei helfen.»

«Willst du dein Geld wirklich dafür ausgeben, Großvater?» flüsterte Charlie.

«Natürlich! Ich bin genauso versessen auf diese Goldene Eintrittskarte wie du!» sprudelte der alte Mann aufgeregt heraus. «Steh nicht herum und überleg's dir nicht zu lange! Nimm das Geld und lauf zum nächsten Laden und kauf die erstbeste Tafel Wonka-Schokolade, die dir in die Finger kommt. Bring sie mir auf dem schnellsten Wege, dann packen wir sie zusammen aus.»

Charlie nahm die kleine Silbermünze und schlüpfte aus dem Zimmer. Nach fünf Minuten war er wieder da.

«Hast du sie?» flüsterte Großvater Josef. Seine Augen funkelten vor Aufregung.

Charlie nickte und hielt ihm die Tafel Schokolade hin. WONKAS KNUSPER-NUSS-ÜBERRASCHUNG stand auf der Verpackung.

«Fein!» Großvater Josef setzte sich im Bett auf und rieb sich die Hände. «Jetzt setz dich dicht neben mich, damit wir sie zusammen auspacken können. Bist du bereit?»

«Ja, ich bin bereit.»

«Gut, dann reiß die erste Ecke auf, Charlie.»

«Nein, du mußt sie auspacken, Großvater; du hast sie bezahlt», sagte Charlie.

Die Finger des alten Mannes zitterten schrecklich, als sie nach der Schokoladentafel griffen. «Im Grunde genommen besteht nicht die geringste Hoffnung, darüber bist du dir doch klar?» flüsterte er und kicherte leise vor sich hin.

«Ja, das weiß ich», sagte Charlie.

Sie sahen einander an und stießen beide ein leises, nervöses Lachen aus.

«Aber eine winzig kleine Chance, daß es die richtige ist, haben wir trotzdem, nicht wahr?» sagte Großvater Josef.

«Ja, natürlich. Jetzt mach sie auf, Großvater.»

«Immer mit der Ruhe, mein Junge, immer mit der Ruhe. Mit welcher Ecke soll ich anfangen?»

«Mit der da. Reiß sie ein bißchen auf, aber nicht so weit, daß wir schon etwas sehen können.»

«So?» fragte Großvater Josef.

«Ja, und jetzt noch ein kleines Stückchen.»

«Mach du weiter. Ich bin zu nervös», sagte Großvater Josef.

«Nein, Großvater. Du mußt es selber machen.»

«Na, gut... Also los!» Und Großvater Josef riß das ganze Papier auf einmal ab.

Beide starrten auf das, was da vor ihnen lag.

Eine Tafel Schokolade... und sonst gar nichts.

Plötzlich ging ihnen auf, wie komisch das Ganze war, und sie brachen beide in Gelächter aus.

«Was ist denn hier los?» Großmutter Josefine war plötzlich aufgewacht.

«Nichts», sagte Großvater Josef. «Schlaf nur weiter.»