52010.fb2 James und der Riesenpfirsich - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 11

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Kapitel 11

James schaute sich langsam und furchtsam in dem Raum um. Die Geschöpfe saßen gemütlich in Sesseln oder lagen auf einem Sofa und betrachteten ihn aufmerksam. Geschöpfe?

Oder sollten das Insekten sein?

Aber ein Insekt ist gewöhnlich ganz klein, nicht wahr? Ein Grashüpfer zum Beispiel ist ein Insekt.

Was sollte man also zu einem Grashüpfer sagen, der so groß wie ein Hund war? So groß wie ein großer Hund.

Solch einen Grashüpfer konnte man wohl kaum noch ein Insekt nennen, oder?

Ein grüner Grashüpfer, so groß wie ein großer Hund, saß also da in einem Lehnsessel.

Und neben dem Grashüpfer saß eine enorme Spinne. Und neben der Spinne ein Riese von Marienkäfer mit neun schwarzen Tupfen auf den roten Flügeln.

Auf einem Sofa räkelten sich ein Tausendfüßler und ein Regenwurm.

In einer Ecke auf dem Boden lag etwas Dickes, Weißes, das einer Seidenraupe glich. Aber es schlief fest, und niemand achtete weiter darauf.

Jedes einzelne Geschöpf war mindestens so groß wie James selbst, und in dem geisterhaft grünlichen Licht, das von irgendwo von der Decke herabschien, sahen sie alle miteinander einfach furchterregend aus.

«Ich habe Hunger!» verkündete die Spinne plötzlich und schaute James durchdringend an.

«Ich bin schon halb verhungert!» sagte der Grashüpfer.

«Ich auch!» rief der Marienkäfer.

Der Tausendfüßler richtete sich halb auf dem Sofa auf.

«Wir sind alle halb verhungert! Wir brauchen endlich etwas zu essen», sagte er.

Vier Paar runde, glasige schwarze Augen richteten sich auf James. Der Tausendfüßler wand sich, als wollte er vom Sofa gleiten, aber dann blieb er doch liegen.

Es entstand eine lange Pause... und eine lange Stille. Die Spinne leckte sich mit ihrer langen schwarzen Zunge über den Mund. «Hast du etwa keinen Hunger?» fragte sie plötzlich und beugte sich zu James hinunter.

Der arme James wich bis zur Wand zurück. Er zitterte vor Angst und war viel zu entsetzt, um zu antworten. «Was hast du?» fragte der Grashüpfer. «Ist dir schlecht?»

«Er sieht aus, als könnte er jeden Augenblick in Ohnmacht fallen», sagte der Tausendfüßler.

«Ach du liebe Zeit, der arme kleine Kerl!» rief der Marienkäfer. «Ich glaube, er meint, wir wollten ihn auffressen!»

Gewaltiges Gelächter ertönte.

«Ach, du liebe Zeit!» sagten sie alle. «Was für eine fürchterliche Idee!»

«Du brauchst keine Angst zu haben», sagte der Marienkäfer freundlich. «Wir denken nicht im Traum daran, dir etwas zu tun. Du gehörst jetzt zu uns. Hast du das nicht gewußt? Wir sitzen alle im gleichen Boot.»

«Wir haben schon den ganzen Tag lang auf dich gewartet», fuhr der Grashüpfer fort. «Wir dachten, du kämst überhaupt nicht. Wir sind froh, weil du es doch geschafft hast.»

«Also Kopf hoch, mein Junge!» sagte der Tausendfüßler. «Und jetzt wäre es sehr freundlich von dir, wenn du mir mit meinen Stiefeln helfen würdest. Allein brauche ich immer Stunden, um sie alle auszuziehen.»