52010.fb2 James und der Riesenpfirsich - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 14

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Kapitel 14

«Es geht los! Es geht los!» schrie jemand.

James fuhr aus dem Schlaf hoch und schaute sich um. Die Geschöpfe waren schon alle auf und rannten aufgeregt herum. Plötzlich hob sich wie bei einem Erdbeben der Boden unter ihren Füßen.

«Es geht los!» schrie Grashüpfer und hopste vor Aufregung auf und ab. «Haltet euch gut fest!»

«Was ist los?» rief James und sprang aus seiner Hängematte.

Das Marienkäferchen, das offensichtlich ein sanftes, gutmütiges Geschöpf war, trat zu ihm und sagte: «Wir verlassen jetzt für immer diesen fürchterlichen Hügel, auf dem wir alle so lange gelebt haben. Wir rollen in diesem wundervollen Pfirsich davon bis nach... bis nach... bis nach...» - «Wohin?» fragte James.

«Nun, irgendwohin», sagte Marienkäferchen. «Es ist bestimmt überall viel besser und schöner als hier auf diesem kahlen Hügel bei deinen beiden gräßlichen Tanten.»

«Ganz bestimmt!» riefen alle.

«Du weißt ja, daß der Garten auf einem sehr steilen Hügel liegt», fuhr Marienkäferchen fort. «Deshalb ist der dicke Stengel, an dem unser Pfirsich am Baum hängt, das einzige, was ihn bis jetzt daran gehindert hat, den Hügel hinunter- und davonzurollen. Man braucht bloß den Stengel abzubrechen, und wir sind frei und rollen davon!»

«Paßt auf!» rief Spinne, als der ganze Raum im Pfirsichstein wieder heftig schwankte. «Jetzt ist es soweit!»

«Noch nicht ganz!»

«Tausendfüßler hat ein Gebiß, das so scharf wie ein Rasiermesser ist, und er sitzt jetzt oben auf dem Pfirsich und nagt den Stengel ab. Er muß ihn schon fast durchgesägt haben,

denn sonst würde der Pfirsich nicht so schlingern», sagte Marienkäferchen. «Soll ich dich unter meinen Flügel nehmen, damit du nicht hinfällst, wenn der Pfirsich losrollt?»

«Vielen Dank, das ist sehr freundlich von dir», sagte James. «Aber ich gebe schon acht.»

Tausendfüßler steckte den Kopf durch ein Loch in der Decke und verkündete grinsend: «Ich bin durch! Gleich geht's los! Alles festhalten!»

«Hurra!» schrien die anderen.

«Die große Reise beginnt!» rief Tausendfüßler.

«Und wer weiß, wo sie endet», murmelte Regenwurm. «Wenn du deine Finger in die Angelegenheit steckst, kann sie ja bloß schiefgehen.»

«Unsinn», sagte Marienkäferchen. «Wir machen jetzt eine großartige Reise und erleben wundervolle Dinge! Nicht wahr, Tausendfüßler?»

«Natürlich! Ihr habt keine Ahnung, was wir alles sehen werden!» versicherte Tausendfüßler.

Wir begegnen vielleicht Geschöpfenmit neunundvierzig Köpfen! Die müssen sich beim Schnupfen gleich neunundvierzig Nasen putzen.Wir begegnen vielleicht giftigen Schlangen,die zum Frühstück böse Menschen fangen, sie mit einem Schluck verschlingen und dann noch ein Trinklied singen.Wir begegnen vielleicht einem Drachen und haben dann nichts zu lachen. Er droht uns mit zwölf Zehen, die ihm zwischen den Ohren stehen.Wir begegnen vielleicht einem reizenden Huhn.Und das legt uns frische Eier nun. Wir kochen die Dinger. Sie platzen und zack -reißen sie uns die Köpfe ab.Wir begegnen vielleicht einer Krake, einer schrecklichen, scheußlichen Schnake. Wenn sie dich mit dem Stachel sticht, kommt er durch den Kopf wieder ans Licht.Wir könnten uns verlaufen,erfrieren oder ersaufen.Und - das hätte ich beinah ganz vergessen -vielleicht werden wir auch aufgefressen...Das ist uns alles gar nicht wichtig. Wenn's nur spannend wird, ist's richtig. Wir wollen rollen, kugeln, sausen, nie mehr auf diesem Hügel hausen! Wir machen nicht mal Winke-Winke, Adieu für immer, Schwamm und Zinke!

Eine Sekunde später begann der Riesenpfirsich, sich sanft und langsam nach vorn zu neigen und sich in Bewegung zu setzen. Dann kippte plötzlich das ganze Zimmer im Pfirsichstein um, und alle Möbel rutschten über den Fußboden und flogen krachend an die Wand.

Und James und Grashüpfer und Marienkäferchen und Spinne und Regenwurm und Tausendfüßler ebenfalls.