52010.fb2 James und der Riesenpfirsich - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 30

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Kapitel 30

Alle hoben die Köpfe und lauschten.

«Pst! Da ruft's schon wieder!»

Aber die Stimme war zu weit entfernt, um etwas verstehen zu können.

«Das ist ein Wolkenmann!» rief Spinne. «Es kann einfach nur ein Wolkenmann sein! Sie sind wieder hinter uns her!»

«Es kam von oben», sagte Regenwurm. Alle schauten hoch, nur Tausendfüßler nicht, denn er konnte sich nicht bewegen.

«O jeh! Hilfe! Diesmal kriegen wir eins aufs Dach!» sagten sie alle.

Eine schreckliche schwarze Wolke hing drohend über ihnen und ließ düsteres Donnergrollen hören. Und dann war die ferne Stimme laut und deutlich zu verstehen: «Hähne auf!» schrie sie, «Hähne auf!»

Drei Sekunden später platzte die ganze Unterseite der Wolke wie eine Papiertüte und spie Wasser aus. James und seine Freunde sahen es auf sich herunterkommen. Denn es war nicht nur Regen, der aus lauter einzelnen Tropfen bestand. Keineswegs! Es war buchstäblich ein Riesenbrocken Wasser; so viel Wasser, als ob ein ganzer See oder sogar ein Meer über ihnen ausgeschüttet würde.

Das Wasser schlug zuerst auf die Möwen und dann auf den Pfirsich. Die armen Reisenden schrien vor Schreck und griffen verzweifelt nach irgend etwas, woran sie sich festhalten konnten,... nach dem Pfirsichstengel, nach den Seidenschnüren, nach einander...

Das Wasser stürzte donnernd und brüllend auf sie herab, gurgelte und strudelte und sauste und rauschte und prasselte und peitschte, und James und seine Freunde hatten das Gefühl, sie seien unter dem größten, wildesten Wasserfall der Welt festgenagelt und kämen nie im Leben wieder da heraus. Sie konnten nicht sprechen; sie konnten nichts sehen; sie konnten kaum atmen.

James Henry Trotter klammerte sich mit aller Kraft an eine Seidenschnur und sagte sich, daß dies ganz gewiß das Ende von allem sei.

Doch genauso plötzlich, wie er begonnen hatte, hörte der Wolkenbruch auch wieder auf. Die großartigen Möwen waren einfach durch ihn hindurchgeflogen und am anderen Ende der Wolke sicher wieder herausgekommen. Der Riesenpfirsich schwebte wieder gelassen durch den mondbeleuchteten Himmel, und seine Passagiere hatten den Sturm überstanden.

«Ich bin ertrunken!» keuchte Grashüpfer und spuckte literweise Wasser aus.

«Ich bin durchweicht!» ächzte Regenwurm. «Ich dachte immer, meine Haut sei garantiert wasserdicht, aber sie ist es nicht, und ich bin innen ganz voll Regen!»

«Schaut mich an, schaut mich an!» schrie Tausendfüßler aufgeregt. «Die Farbe ist weg! Der Regen hat sie abgewaschen! Ich kann mich wieder bewegen!»

«Solch eine schlechte Nachricht habe ich schon lange nicht mehr gehört», murmelte Regenwurm.

Tausendfüßler schlug vor Freude einen Purzelbaum auf Deck, und dann sang er:

Gelobt sei Sturm und Regen! Jetzt kann ich mich bewegen! Jetzt kann ich wieder singen und meine Beine schwingen! Bin wieder die größte,allerbeste, allerschönsteLandplage weit und breit... es war auch höchste Zeit!

«Oh, sei still und gib nicht so an!» brummte Grashüpfer. Aber Tausendfüßler sang weiter:

Die fürchterliche rote Farb,die brachte mich beinah ins Grab; doch ich bin nicht gegangen,man hat mich nicht gefangen!Bin wieder die größte,allerbeste,allerschönsteLandplage weit und breit... es war auch höchste Zeit!