52010.fb2 James und der Riesenpfirsich - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 5

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Kapitel 5

Im nächsten Augenblick rannte James zurück zum Haus.

Er wollte sich einen Krug Wasser in der Küche holen... wenn er nur dorthin gelangte, ohne daß Tante Schwamm und Tante Zinke ihn erwischten.

James war schrecklich aufgeregt. Er rannte durch das hohe Gras und mitten durch die Brennesseln und achtete nicht darauf, daß sie ihm die nackten Beine zerstachen. Tante Schwamm und Tante Zinke saßen noch immer in den Liegestühlen und kehrten ihm den Rücken zu. James schlug einen großen Bogen, um unbemerkt auf die andere Seite des Hauses zu kommen. Gerade als er unter dem alten Pfirsichbaum war, der mitten im Garten stand, stolperte James plötzlich und fiel flach auf den Bauch ins Gras. Die Papiertüte platzte, und die tausend winzigkleinen grünen Dinger flogen in alle Richtungen davon.

James richtete sich sofort auf Händen und Füßen auf und wollte seinen kostbaren Schatz aufsammeln. Aber was war das?! Die kleinen grünen Dinger versanken im Boden!

James sah, wie sie sich wanden und drehten und in die harte Erde bohrten. Er versuchte, wenigstens ein paar aufzulesen, aber sie verschwanden ihm buchstäblich unter den Fingern.

James kroch verzweifelt unter dem Pfirsichbaum herum, griff rechts und links zu, aber die kleinen grünen Dinger waren viel flinker. Er konnte kein einziges wieder einfangen, und in Sekundenschnelle waren all die Zauberdinger buchstäblich wie vom Erdboden verschluckt und kein einziges mehr zu sehen! James hätte am liebsten geweint.

Sein kostbarer Schatz war für immer und ewig verloren.

Aber warum waren die kleinen grünen Dinger nur so eilig in die Erde gekrochen? Schließlich gab es da unten nichts. Bloß die Wurzeln des alten Pfirsichbaumes und einen Haufen Regenwürmer und Tausendfüßler und Insekten.

Was hatte der alte Mann gesagt? Sie verleihen ihre Zauberkraft demjenigen, dem sie zuerst begegnen, ganz gleich, wer das ist: ein Tier, ein Baum oder ein Insekt! Lieber Himmel, dachte James. Was passiert, wenn sie wirklich einem Regenwurm begegnen? Oder einem Tausendfüßler oder einer Spinne? Und was wird, wenn sie in die Wurzeln des Pfirsichbaumes kriechen? «Steh auf, du Nichtsnutz!» schrie plötzlich eine schrille Stimme dicht neben James' Ohren. Tante Zinke ragte drohend über ihm auf. «Mach, daß du an die Arbeit kommst!» befahl sie.

Tante Schwamm watschelte, schlabbrig wie eine Qualle, hinter ihrer Schwester her, um zu sehen, was los war.

«Wir sollten den Jungen in den Wassereimer stecken und die ganze Nacht im Brunnen hängen lassen», schlug sie vor. «Dann begreift er sicher, daß er nicht dazu da ist, um hier den ganzen Tag lang herumzulungern.»

«Das ist eine gute Idee, meine liebe Schwamm. Aber zuerst muß er das Holz fertig hacken. Los, mach voran, du häßlicher Balg!» sagte Tante Zinke.

Langsam und traurig rappelte der arme James sich auf und ging wieder zum Hackblock. Wenn er nur nicht gestolpert wäre! Wenn die kostbare Tüte doch bloß nicht geplatzt wäre! Nun war jede Hoffnung auf ein glücklicheres Leben für immer und ewig dahin. Nun gab es für ihn morgen und übermorgen und immerzu und ewig weiter jeden Tag nur Schelte und Schläge und Schmerzen und Tränen und Verzweiflung.

James griff nach der Axt und wollte gerade weiter Holz hacken, da ertönte plötzlich hinter ihm ein Schrei, der ihn erschrocken innehalten ließ.