52010.fb2 James und der Riesenpfirsich - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 6

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Kapitel 6

«Schwamm! Schwamm! Komm sofort hierher und schau dir das an!» schrie Tante Zinke.

«Was denn?»

«Den Pfirsich!»

«Den was?»

«Einen Pfirsich! Da oben auf dem obersten Ast! Siehst du das denn nicht?»

«Das kann nicht stimmen, meine liebe Zinke. Der elende Baum trägt schon seit Jahren keinen einzigen Pfirsich mehr», widersprach Tante Schwamm.

«Jetzt trägt er aber einen, Schwamm! Schau doch selbst», beharrte Tante Zinke.

«Du machst dich über mich lustig, Zinke. Du willst nur, daß mir das Wasser umsonst im Mund zusammenläuft, weil ich ja doch nichts Gutes zum Essen habe. Der Baum trägt ja nicht mal mehr Blüten und erst recht keine Früchte. Oben auf dem obersten Ast, sagst du? Ich sehe nichts... haha, du willst dich nur über mich lustig machen, aber den Gefallen tu ich dir nicht... Lieber Himmel... nein, so was! Da hängt wirklich ein Pfirsich!»

«Ein schöner großer sogar!» sagte Tante Zinke.

«Ein wunderbarer Pfirsich!» rief Tante Schwamm.

James legte die Axt hin, drehte sich um und schaute zu den beiden Frauen hinüber, die unter dem Pfirsichbaum standen.

Jetzt passiert gleich etwas, dachte James. Jetzt passiert gleich etwas ganz Tolles. Er hatte keine Ahnung, was das sein mochte, aber er fühlte, daß irgend etwas geschehen mußte. Es lag einfach in der Luft, in der plötzlichen Stille, die sich über den Garten gesenkt hatte.

James schlich auf Zehenspitzen näher an den Pfirsichbaum heran. Die Tanten standen nun da und starrten stumm zu dem Pfirsich hinauf. Kein Laut war zu hören, nicht einmal ein Windhauch rührte sich, und die Sonne brannte vom wolkenlosen blauen Himmel auf sie herab.

«Er sieht reif aus», bemerkte Tante Zinke und unterbrach die Stille.

«Dann können wir ihn ja aufessen», sagte Tante Schwamm und leckte sich die wulstigen Lippen. «Eine Hälfte für jede von uns. He, James, komm sofort her und klettere auf den Baum!»

James rannte herbei.

«Pflück den Pfirsich da oben auf dem obersten Ast», fuhr Tante Schwamm fort. «Kannst du ihn sehen?»

«Ja, Tante Schwamm.»

«Und wag es bloß nicht, selbst hineinzubeißen, hörst du! Der Pfirsich ist für deine Tante Zinke und für mich. Wir beide teilen ihn uns. Los, beeil dich!»

James stand schon neben dem Baumstamm.

«Halt!» befahl Tante Zinke. «Halt, warte!» Sie starrte mit offenem Mund auf den Baum, und die Augen fielen ihr schier aus dem Kopf, als sähe sie einen Geist. «Schau dir das an, Schwamm!» keuchte sie. «Schau dir das an!»

«Was hast du?» fragte Tante Schwamm.

«Er wächst!» kreischte Tante Zinke. «Er wird immer größer und größer!»

«Wer?»

«Der Pfirsich natürlich!»

«Du spinnst!»

«Schau doch selbst!»

«Meine liebe Zinke, das ist einfach lächerlich. So etwas gibt es nicht. Das ist... das ist... nein, so was!... Das ist doch unmöglich... nein, so etwas; nein, so etwas! Das Ding wächst wirklich!» «Er ist schon zweimal so groß wie eben!» schrie Tante Zinke.

«Das ist doch unmöglich!» «Es stimmt aber!» «Ein Wunder!»

«Schau doch nur, schau doch nur!» «Ich schau ja dauernd hin!»

«Lieber Himmel!» quietschte Tante Zinke. «Ich kann genau erkennen, wie das Ding vor meinen eigenen Augen immer dicker und dicker wird!»