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Helmut Müller legt den Hörer auf die Gabel.
«Wissen Sie, wer gerade angerufen hat, Bea? Natürlich wissen Sie es nicht. Das war mein alter Freund Felix Neumann. Wir haben vor vielen Jahren mal in einer Studentenkneipe gearbeitet. Er als Koch und ich als Kellner. Und wissen Sie, wo der jetzt ist? In Spanien! Deutsches Spezialitätenrestaurant an der Costa Brava! Sein eigenes Restaurant! Ich werde hinfliegen! Ich mache Urlaub, jawohl! Na, wie finden Sie das, Bea?»
«Ich glaube, das ist eine sehr gute Idee, Chef. Sie haben Urlaub dringend nötig. Und ich habe dann auch ein bisschen mehr Ruhe hier, wenn Sie nicht da sind. Wann fahren Sie?»
«Samstag oder Sonntag. Mal sehen, ob ich ein billiges Ticket kriege, Charterflüge müsste es doch noch geben. Welcher Tag ist heute?»
«Heute ist Mittwoch, der fünfte Oktober, Chef. Neunzehnhundert...»
«Also bitte, Bea, das weiß ich selber, welches Jahr wir haben.»
«Na ja, bei Ihnen weiß man nie! Übrigens, hier ist die Akte Schlachter.» Bea gibt ihm einen blauen Aktenordner.
«Wie? Was soll ich damit? Ach so, ja, das Finanzamt. Ach, heute habe ich keine Lust mehr. Ich glaube, ich gehe mal zu unserem Reisebüro. Mal sehen, ob die einen günstigen Flug haben. Morgen ist ja auch noch ein Tag!»
Müller nimmt seinen Mantel vom Haken, verabschiedet sich von seiner Sekretärin und geht die Treppe hinab auf die Straße.
Es regnet. Schnell geht er die paar Schritte zum Reisebüro «UPTOURS» in der Richard-Wagner-Straße. Mit dieser Firma arbeitet er schon seit Jahren zusammen. Manchmal muss er für seine Recherchen auch Berlin verlassen und nach München, Köln, Hamburg oder in andere deutsche Städte fliegen. Manchmal sogar ins Ausland. Normalerweise mag er das überhaupt nicht, denn Müller hat schreckliche Angst vorm Fliegen. Allein der Gedanke an Start und Landung! Fürchterlich!
Als Müller das Reisebüro verlässt, ist er sehr zufrieden. Einen Subersparpreis haben sie ihm dort genannt. Hin und zurück für 699 DM. Der einzige Nachteil dabei ist, dass die Maschine in Mailand zwischenlanden muss, um dort weitere Passagiere aufzunehmen. Also zweimal Starten und Landen! Aber dafür eine Menge Geld gespart!
Also wirklich...
Was ist denn los, Chef? Sie haben heute aber schlechte Laune!
So ein Mist!
Aber, aber! Das ist doch kein Problem.
Ich finde, Sie haben schlechte Laune, und das ist alles.
Der Ordner ist bei mir. Ich hole ihn gleich.
Das ist sehr nett von dir.
Na,ja, vielleicht hast du recht...
Und wie komme ich dahin?
Und du holst mich dann am Flughafen ab?
Mensch, prima!
Nein, nein, ehrlich, versprochen!
Bis dann!
Ja, mach ich.
Tschüs, mein Lieber!
Na, wie finden Sie das?
Sie haben Urlaub dringend nötig.
Welcher Tag ist heute?
Na ja, bei Ihnen weiß man nie!
Was soll ich damit?
Mal sehen, ob die einen günstigen Flug haben.
Fürchterlich!
Aber dafür eine Menge Geld gespart!
2
Als Müller am nächsten Morgen in sein Büro kommt, sitzt Bea Braun schon an ihrem Schreibtisch.
«Guten Morgen, Chef. Na, wie war's gestern im Reisebüro (ну как там вчера было)? Haben Sie was gefunden?»
«Guten Tag, Bea. Ja! Am Sonntag geht's los (начнется). Ich muss gleich den Felix anrufen. Er holt mich in Barcelona ab. Ach, ich freue mich (радуюсь) riesig (громадно) auf den Urlaub.»
«Prima, Chef.»
2
Als Müller am nächsten Morgen in sein Büro kommt, sitzt Bea Braun schon an ihrem Schreibtisch.
«Guten Morgen, Chef. Na, wie war's gestern im Reisebüro? Haben Sie was gefunden?»
«Guten Tag, Bea. Ja! Am Sonntag geht's los. Ich muss gleich den Felix anrufen. Er holt mich in Barcelona ab. Ach, ich freue mich riesig auf den Urlaub.»
«Prima, Chef.»
Na, wie war's gestern?
Am Sonntag geht's los.
Ach, ich freue mich riesig auf den Urlaub.
3
Endlich (наконец-то)! Freitag Nachmittag. Die letzten Tage waren schrecklich. Bea Braun hat viel mit ihm gearbeitet. Aber jetzt ist Schluss (но теперь конец, m = теперь все, с этим покончено). Jetzt sitzt er mit Bea in seinem Büro und trinkt Kaffee.