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«So eine Mistbande (навозная банда = негодяи, der Mist). So etwas aber auch (надо же такое)! Na, ich kenne ein paar Leute in San Feliu, die uns dabei (при этом = в этом) vielleicht (возможно) helfen können. Dieser Frau müssen wir helfen, das ist doch klar.»
«Tja, weißt du, Felix, ich habe aber ihre Adresse nicht. Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich Privatdetektiv bin. Ich wollte sie heute früh (сегодня утром) dann sprechen, und da war sie schon abgereist (уехала)...»
«Aber Helmut! Wolltest du ihr nicht helfen (не захотел помочь)?»
«Doch (напротив), schon (уж = вполне), das heißt (это значит = то есть), eigentlich nicht, also ich meine (я хочу сказать: «имею мнение, имею в виду»), schon, aber ich wollte doch auch Urlaub machen. Also, deswegen (поэтому) wollte ich ja heute früh mit ihr sprechen, aber da war sie schon weg.»
«Helmut, Helmut! Wo ist dein goldenes Herz (золотое сердце)? Wo ist deine 'Humphrey-Bogart-Seele' (душа как у Хамфри Богарта /американский киноартист/)? Wie kannst du eine einsame (одинокую), hilflose (беспомощную, die Hilfe – помощь) Frau mit ihren Tränen (с ее слезами) allein lassen (одну оставить)? Du, der 'Colombo' von Berlin!»
Müller sagt nichts mehr. Er ist sauer (кислый = сердит), besonders auf sich, aber auch ein bisschen auf Felix. 'Humphrey-Bogart-Seele', so ein Quatsch (такая чепуха, m), denkt er. Nach einer Weile (через некоторое время) fragt Müller:
«Kennst du einen Ort (знаешь место), der Plaja de Harro heißt oder so ähnlich (похоже = что-то вроде этого)?»
«Playa de Aro, meinst du ( хочешь сказать, имеешь в виду)? Ja, natürlich, das ist unser Nachbarort (соседний населенный пункт, der Nachbar – сосед), acht Kilometer entfernt (удален) an der Küste (на побережье). Warum?»
«Weil die Krause (эта краузе) dort ihr Appartement kaufen wollte. Vielleicht ist sie dorthin gefahren, und wir finden sie da. Außerdem (кроме того) habe ich ihre Visitenkarte vonBerlin.»
«Aha, du willst ihr also doch (все же) helfen, Humphrey?»
«Hör auf (прекрати, aufhören) mit dem 'Humphrey', oder passiert gleich was (или случится сразу кое-что = тебе влетит от меня)!»
7
Als Müller am nächsten Morgen aufwacht, ruft er zuerst seinen Freund Felix an. Er gibt ihm die Adresse des Hotels. Sie verabreden sich für 11 Uhr in der Hotelhalle.
Müller nimmt ein gemütliches Morgenbad, rasiert sich und geht gegen 10 Uhr in den Frühstücksraum. Er sucht Frau Krause, aber sie ist nicht da. Jetzt fühlt er sich wirklich schlecht. Sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe. Unruhig und nervös wartet er auf seinen Freund.
«Mensch, Helmut, endlich! Grüss dich, alter Junge. Alles o.k.? Na, also jetzt nichts wie los. Ab ans Meer.»
«Ach, Felix, schön dich zu sehen. Ich freu' mich wirklich. Warte, ich hole schnell meinen Koffer.»
Auf der Fahrt nach San Feliu, wo Felix sein Restaurant hat, erzählt Müller ihm die Geschichte von Frau Krause.
«So eine Mistbande. So etwas aber auch! Na, ich kenne ein paar Leute in San Feliu, die uns dabei vielleicht helfen können. Dieser Frau müssen wir helfen, das ist doch klar.»
«Tja, weißt du, Felix, ich habe aber ihre Adresse nicht. Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich Privatdetektiv bin. Ich wollte sie heute früh dann sprechen, und da war sie schon abgereist...»
«Aber Helmut! Wolltest du ihr nicht helfen?»
«Doch, schon, das heißt, eigentlich nicht, also ich meine, schon, aber ich wollte doch auch Urlaub machen. Also, deswegen wollte ich ja heute früh mit ihr sprechen, aber da war sie schon weg.»
«Helmut, Helmut! Wo ist dein goldenes Herz? Wo ist deine 'Humphrey-Bogart-Seele'? Wie kannst du eine einsame, hilflose Frau mit ihren Tränen allein lassen? Du, der 'Colombo' von Berlin!»
Müller sagt nichts mehr. Er ist sauer, besonders auf sich, aber auch ein bisschen auf Felix. 'Humphrey-Bogart-Seele', so ein Quatsch, denkt er. Nach einer Weile fragt Müller:
«Kennst du einen Ort, der Plaja de Harro heißt oder so ähnlich?»
«Playa de Aro, meinst du? Ja, natürlich, das ist unser Nachbarort, acht Kilometer entfernt an der Küste. Warum?»
«Weil die Krause dort ihr Appartement kaufen wollte. Vielleicht ist sie dorthin gefahren, und wir finden sie da. Außerdem habe ich ihre Visitenkarte vonBerlin.»
«Aha, du willst ihr also doch helfen, Humphrey?»
«Hör auf mit dem 'Humphrey', oder passiert gleich was!»
Grüss dich, alter Junge. Alles o.k.?
Ach, Felix, schön dich zu sehen. Ich freu' mich wirklich.
So eine Mistbande. So etwas aber auch!
Hör auf mit dem Quatsch, oder passiert gleich was!
8
Während der Fahrt durch Barcelona und anschließend (затем, сразу после этого) auf der Autobahn Richtung (в направлении, f) Gerona sprechen die beiden über die alte Zeit in Berlin, ihr Studium, ihre ersten Restaurantjobs, über gemeinsame Freunde (об общих друзьях)...
Kurz vor Gerona biegt Felix ab (сворачивает, abbiegen) Richtung San Feliu. Sie durchqueren (пересекают, quer – поперек) nach zwanzig Minuten das kleine Fischerstädchen (рыболовный городок, der Fischer – рыбак) an der Costa Brava und halten (останавливаются) dann vor einem Haus (перед одним домом). Über der Eingangstür (над входной дверью, der Eingang – вход) steht in Neonschrift «Felix». Auf einer Tafel (на доске) neben dem Eingang hängt ein Zettel (висит записка, m) mit den Tagesgerichten (с блюдами дня, das Gericht). Außerdem (кроме того) steht auf der Tafel in großen Buchstaben (большими буквами, der Buchstabe):
«DEUTSCHE UND KATALANISCHE SPEZIALITÄTEN – CUINA CATALANA I ALEMANYA»
Die Frau von Felix kommt aus der Küche und begrüßt (приветствует) den deutschen Gast (гостя):
«Herzlich (сердечно) willkommen (добро пожаловать) in Katalonien, Helmut. Ich bin Blanca. Felix hat mir viel von dir erzählt. Komm, ich zeig dir dein Zimmer (покажу) `und dann setzen wir uns auf die Terrasse. Es ist Zeit für einen kleinen Aperitiv (уже пора).»
Im ersten Stock (на первом этаже, m) ist das Gästezimmer (гостиная) . Müller stellt sein Gepäck ab (ставит, отставляет в сторону багаж), und dann sitzen alle drei, Felix, Blanca und Helmut, auf der Terrasse.
«Wo sind denn eure Kinder? Felix hat mir erzählt, ihr habt vier Kinder...»
«Na, in der Schule, wo denn sonst (где же еще: «иначе»)?» antwortet Blanca.
«Aber es ist doch schon zwei Uhr, haben denn die Kinder hier so lange (так долго) Unterricht (занятие, m)?» fragt Müller.
«Ach, ich weiß, was Helmut meint. In Deutschland haben die Kinder nur vormittags Unterricht (до полудня) und sind meistens (по большей части) schon um zwölf Uhr oder ein Uhr zu Hause. Hier ist das anders (по-другому), Helmut. Hier sind die Kinder den ganzen Tag in der Schule. Dort essen sie auch, und so (примерно) um fünf Uhr nachmittags (после полудня) kommen sie dann nach Hause.»
«Was, in Deutschland sind die Kinder schon um zwölf zu Hause? Was machen denn die Eltern dann mit ihnen, wenn Vater und Mutter arbeiten müssen?» fragt Blanca.
«Tja», antwortet Helmut, «eine gute Frage. Manche Frauen arbeiten nur halbtags (полдня). Andere hören so lange zu arbeiten auf (прекращают работать на такой срок), bis (пока) die Kinder mit der Schule fertig sind (окончат школу, fertig – готовый). Allerdings (однако) ist es dann oft schwer (часто тяжело), wieder Arbeit zu finden.»
«Na, das ist aber nicht sehr praktisch. Ich dachte immer (всегда думала, denken), die Deutschen sind so fleißig (прилежны, старательны) und gut organisiert...», sagt Blanca.
Während (в то время как) die drei über die Vor- und Nachteile (о достоинствах и недостатках, плюсах и минусах, der Vorteil, der Nachteil) der Ganztagsschule (школы на целый день) diskutieren, bringt ein Kellner (официант) das Essen. Bald sprechen sie nicht mehr über die Schule, sondern Blanca erklärt Helmut die katalanischen Spezialitäten, die auf dem Tisch stehen. Als sie schließlich beim Nachtisch (за десертом, m) sind, erzählt Felix die Geschichtе von Petra Krause.
«Die arme Frau (бедная женщина)!» sagt Blanca. «Natürlich müssen wir sie finden und ihr helfen.»
«Na klar (ну конечно, ясное дело), das machen wir, nicht wahr (не правда ли), Helmut?» fragt Felix.