77756.fb2 Ganz Deutschland lacht!. 50 deutsche Jahre im Spiegel ihrer Witze - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 35

Ganz Deutschland lacht!. 50 deutsche Jahre im Spiegel ihrer Witze - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 35

Dieter Thoma.Zwei Bazillen treffen sich: Lachen ist gesund

Ein Patient gesteht einem renommierten Professor, dass er zuvor bei einem Heilpraktiker Rat gesucht hat.

Der Mediziner lacht: »Da bin ich aber mal gespannt, was der Ihnen für einen Unsinn empfohlen hat!«

»Er hat mich zu Ihnen geschickt.«

Dank des medizinischen Fortschritts werden wir immer älter. Ich habe gelesen, in diesem neuen Jahrtausend werde das Alter bald wie eine Krankheit behandelt werden. Das könne dazu führen, dass Menschen ein Durchschnittsalter von 480 Jahren erreichen. Warum gerade 480, ließ der Text offen.

Wo läge dann die Grenze zur älteren Generation? Mit 40 noch, wo jetzt die Berufschancen nachlassen? Mit 50, wo angeblich der psychische Knick einsetzt? Mit 60, wenn man sich zur Ruhe setzen möchte? Und wann beginnt das Rentenalter? Mit 65? Für die nächsten 415 Jahre? Wird die Schwelle nach eigenem Ermessen beweglich?

Wie lange ist jemand, der 480 werden kann, minderjährig? Wie lange dauert dann eine lebenslängliche Verurteilung? Bleibt man 460 Jahre mit demselben Partner verheiratet?

Heiratet vielleicht ein Mann mit 350 eine Dame mit 19 und sagt: »Da haben wir doch noch schöne 130 Jahre vor uns?«

Von heute aus gesehen, würde es Menschen geben, die Dürer noch persönlich gekannt haben. Oder solche, die mit Galilei gestritten haben, ob die Erde sich doch bewegt. Jüngere könnten sich gut an die

Hinrichtung Maria Stuarts erinnern. Und an die Verwunderung darüber, dass Schiller erst so spät etwas dazu geschrieben hat.

Und wenn einer behauptet, er sei jetzt 400 Jahre unfallfrei gefahren, handelt es sich vermutlich um einen Aufschneider.

Drei alte Männer hocken zusammen und erzählen sich, was sie erlebt haben. Sagt der 72-Jährige: »Am Sonntag habe ich fast die ganze Nacht getanzt. Aber das spüre ich dann doch am nächsten Tag. Ich habe einen richtigen Muskelkater in den Beinen.« Sagt der 83-Jährige: »Ich war vorige Woche in den Alpen und habe eine Bergwanderung mitgemacht. Bis 4000 Meter sind wir hochgestiegen. Das habe ich dann hinterher doch arg im Rücken gemerkt.«

Sagt der 89-Jährige: »Ich komme gestern Abend zu meiner Geliebten. Sagt sie: >Du warst doch erst heute Nachmittag bei mir!< Da habe ich bemerkt, dass mein Gedächtnis langsam nachlässt.«

Professor Gerd Uhlenbruck, Immunologe in Köln, hält die 480 Jahre für Humbug. »Aufgrund dessen, was wir von unseren Genen wissen, ist eine durchschnittliche Lebenserwartung von 120 Jahren möglich. Für mehr ist der Mensch nicht angelegt.«

Richtig sei jedoch: Wir können auch dadurch älter werden, dass wir gern lachen. Denn »Lachen ist gesund«, versichert er. »Das Immunsystem ist die Schaltstelle zwischen Körper und Geist. Menschen, die optimistisch sind und viel Humor besitzen, werden seltener krank. Das Lachen fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers.«

Wenn zum Beispiel Clowns zu schwer kranken Kindern geschickt würden, wolle man sie nicht nur ablenken oder nur erfreuen, sondern auch ihre Abwehrkräfte stärken. »Wir wissen, dass über die Psyche ihre Immunabwehr stabilisiert wird.«

Zwei Bazillen treffen sich.

»Lange nicht gesehen.«

»Krank gewesen, Penicillin gehabt.«

Gerd Uhlenbruck hat fünf wissenschaftliche Bücher geschrieben und 27 heitere, unterhaltsame. Mit Aphorismen wie diesen:

Je öfter man einen hebt, desto tiefer sinkt man.

Politisch gesehen, werden die Menschen vor Neid nicht blass, sondern rot.

Laudatio: Alte Schinken werden mit Weihrauch geräuchert.

Man kann den Wind nicht nach der Fahne drehen.

Als ihn neulich im Stadtwald eine streitlustige Dame mit ihrem Hund beim Pinkeln überraschte, sagte er: »Sie müssen wissen, ich vertrete hier nur meinen Hund, der in Urlaub ist.« Haben wir Deutsche Humor?

»Ja, aber der Deutsche überlegt erst, ob er ihn haben darf: Schadet es mir, wenn ich lache? Ich habe es oft erlebt: Wenn der Chef lachte, dann durften die anderen auch lachen. Nach dem ersten Oberarzt der zweite Oberarzt, und als letzter durfte dann der PJ-ler lachen.«

Ein Medizinstudent, der Sportarzt werden will, bekommt im Examen folgende Prüfungsfrage gestellt: Es wird gemeldet, dass ein Rennpferd sich das Schlüsselbein gebrochen habe. Der Veterinär ist gerade nicht da. Was machen Sie? »Ich versuche, Erste Hilfe zu leisten.« »Unsinn«, sagt der prüfende Professor, »Sie rufen beim >Guiness-Buch der Rekorde< an. Denn Sie haben das einzige Pferd der Welt entdeckt, das ein Schlüsselbein besitzt.«

Statt eines Lieblingswitzes erzählt Gerd Uhlenbruck mir sein »Lieblingserlebnis«:

»Meine Mutter missbilligte meinen, wie sie meinte, unsoliden Lebenswandel. Sie selbst war auf disziplinierte Weise 93 geworden. Aufgrund eines Oberschenkelhalsbruchs war sie nach überstandener Operation längere Zeit auf meine Hilfe angewiesen. Schließlich war sie wieder >selbstpflegefähig< geworden, wie das die Ärzte so nennen. Und ich, der ich zu der Zeit gerade 70 geworden war, scherzte:

>Ich hoffe, dass meine Samariter-Tätigkeit sich auch positiv in deinem Testament auswirken wird.<

Sie: >In meinem Testament kommst du überhaupt nicht vor!< >Wieso denn das nicht?<

Verschmitzt lächelnd antwortete sie: >Weil ich dich überlebe!«« Seine Mutter habe auch eine ganz simple Erklärung dafür gehabt, dass Frauen länger leben als Männer: »Es ist ihr Wunsch, den Todfeind überleben zu wollen!«

Der Berliner Sprachwissenschaftler Walter Dreher hat in einer Untersuchung festgestellt, dass Frauen doppelt so häufig lachen wie Männer. Leben sie deswegen auch statistisch viel länger?

»Nicht deswegen. Frauen werden älter, weil sie Östrogene produzieren, was wir Männer nicht tun.«

Auch Ärzte werden heutzutage arbeitslos. Ein Gynäkologe, den es erwischt hat, nimmt als zumutbare Arbeit einen Job als Maler und Tapezierer an. Der Meister fragt nach dem ersten Arbeitstag den Kolonnenführer, wie denn der Neue sich bewährt habe. Der antwortet: »Man muss ihm noch viel erklären. Aber heute Nachmittag war er großartig. Da konnten wir nicht ins Haus, weil die Besitzer ausgegangen waren und den Schlüssel versehentlich mitgenommen hatten. Und da hat er durch den Briefkasten schon mal den ganzen Flur renoviert!«

Der Kölner Gynäkologe Professor Naujoks wurde gefragt, ob es stimme, dass die Menschen älter werden als früher. »Dafür bin ich nicht zuständig, ich bin Frauenarzt.«

Zwei Labormäuse unterhalten sich. Sagt die eine: »Ich habe meinen Professor inzwischen gut erzogen, immer wenn ich klingele, bringt er mir was zu essen ...«

Lachen baut Stress ab, das ist erwiesen. Es löst auch Ärger auf. Durch Lachen fallen Barrieren. Uhlenbruck: »Gesund ist eine humorvolle Einstellung zum Leben, die eine gewisse Gelassenheit voraussetzt.«

»Wie alt sind Sie?« »53 Jahre.«

»Wenn Sie gesünder gelebt hätten, könnten Sie schon 63 sein!«

Arztwitze nehmen uns die Angst vor der Krankheit und verringern die Distanz zu den so genannten Göttern in Weiß.

»Konnten Sie nicht früher kommen? Eigentlich ist die Sprechstunde vorbei!«

»Entschuldigen Sie, Herr Doktor, aber der Hund hat mich nicht früher gebissen.«

Es gibt drei Typen von Arztwitzen. Die über Ärzte, die über Patienten, und die über die Beziehungen zwischen beiden. Es lässt sich aber nicht immer exakt auseinander halten, was in welche Kategorie gehört.

Typ 1:

Der berühmte Therapeut sagt zum Patienten: »Zuerst muss ich Ihnen sagen, dass eine Konsultation bei mir 100 Euro kostet.« »Ich weiß«, antwortet der Patient.

»Zweitens: Für dieses Honorar kann ich Ihnen zwei Fragen beantworten.«

»Hundert Euro für zwei Fragen, finden Sie das nicht auch ein bisschen teuer?«

»Mag sein, und wie lautet Ihre zweite Frage?«

Typ2:

Ein Skelett sitzt im Wartezimmer. Sagt der Arzt: »Sie kommen etwas spät!«

Typ 3:

Ein Landarzt wird zu einer Entbindung gerufen. Als er kommt, geht er zügig mit seinem Instrumentenkoffer ins Schlafzimmer. Kurz darauf öffnet er die Tür ein wenig und verlangt einen Schraubenzieher. Bald danach will er noch ein Brecheisen haben, fünf Minuten später eine Handsäge. Der aufgeregte Ehemann wundert sich, muss aber noch eine halbe Stunde ängstlich warten. Dann kommt der Arzt und verkündet fröhlich:

»Es ist ein gesunder Junge geworden!«

»Das war wohl eine besonders schwere Geburt«, meint der Ehemann besorgt.

»Nein, alles ganz normal«, sagt der Arzt.

»Und wozu haben Sie dann das ganze Werkzeug gebraucht?«

»Ach, wissen Sie, ich kriegte nur meinen Koffer nicht auf.«

Kann auch Schadenfreude gesund sein? »Manchmal ist das wirklich die reinste Freude.«

Ein Mann ruft den Notarzt an: «Kommen Sie schnell, meine Frau hat eine Maus verschluckt!«

»Ich bin schon unterwegs«, antwortet der Arzt, »Ihre Frau soll bis dahin den Mund aufmachen, und Sie halten ein Stück Käse davor, um die Maus zu locken.«

Als der Arzt eintrifft, wedelt der Mann mit einem Hering vor dem geöffneten Mund der Frau herum. »Ich habe doch gesagt, Sie sollen ein Stück Käse nehmen«, sagt der Arzt. »Ich weiß«, antwortet der Mann, »aber inzwischen müssen wir die Katze herauslocken.«

Das menschliche Gehirn erfreute sich lange Zeit keiner allzu großen Anerkennung - weder in der Antike noch im Mittelalter. Als erster Wissenschaftler hat Franz Gall Ende des 18. Jahrhunderts dem Gehirn geistige Funktionen zugeschrieben und versucht zu ordnen, welche Teile des Gehirns für welche Aufgaben zuständig sind. Wo der Mut sitzt und wo die Angst, die Eitelkeit, die Sprachfähigkeit, die Ehrfurcht, das Zahlengedächtnis, das Personengedächtnis und die Fähigkeit zu Visionen. Der Stolz liege z. B. im »oberen Scheitelläppchen, in der Nähe der Mittellinie«. Das Lachzentrum befinde sich in der Nähe des Zwischenhirns, während das Humorzentrum im vorderen rechten Frontallappen zu Hause sei. Zwischen beiden gibt es keine erkennbaren Beziehungen, sagt Uhlenbruck. Unterscheidet das Gehirn zwischen Witz und Humor? Den Spaßvögeln in der Medizin haben es jedenfalls vor allem die Psychotherapeuten angetan.

Der Wiener Psychiater und Nobelpreisträger Julius Wagner-Jau-regg, 1857 geboren, war berühmt für seine selbstkritischen Apercus.

»Geben wir doch zu«, sagte er zum Beispiel, »dass sich die Irrenärzte von ihren Patienten in den meisten Fällen nur durch die akademische Vorbildung unterscheiden.«

Oder: »Die Psychoanalyse ist eine Methode, bei der ein Arzt von einem Patienten ein paar Jahre leben kann.«

Ein Psychoanalytiker hat eine Frage an seinen berühmten Kollegen Alfred Adler: Er behandele einen jungen Amerikaner, der inzestuös fixiert sei. Er wolle unbedingt mit seiner Mutter schlafen. »Was soll ich tun?«, fragt er.

»Wenn er es wirklich möchte, dann soll er es eben tun«, sagt Adler. »Um Gottes willen, und was geschieht, wenn er es wirklich tut?« Antwortet Adler: »Aber gehen S', verrückt ist ja nur er, nicht seine Mutter!«

Manch alte Geschichte fällt einem nicht rechtzeitig ein, wenn man sie braucht. Mir ist es so mit einigen Klassikern gegangen, die ich mit Vergnügen nachreiche.

Der Sohn kommt vom Arzt zurück.

Die Mutter fragt: »Was sagt der Doktor?«

»Ermeint, ich habe einen Ödipuskomplex.«

»Ach was, Ödipus, Schnödipus, Hauptsache, du hast deine Mama lieb!«

Wie wahr sind Therapeutenwitze?

Ein Mann kommt zum Psychotherapeuten: »Wissen Sie, dass ich englisch träume, macht mir ja nicht so viel aus. Was mich stört, sind die türkischen Untertitel.«

Warum wird man verrückt? Der Germanist Hermann Bausinger beschreibt, wie schnell das gehen kann:

Ein Mann liegt auf der Couch eines Psychotherapeuten und schildert sein Problem:

»Sehen Sie, ich heiratete eine Frau mit einer erwachsenen Toch-ter. Dann heiratete mein Vater diese Tochter meiner Frau, wodurch meine Frau die Schwiegermutter ihres Schwiegervaters wurde.

Dann bekam meine Stiefmutter, die Tochter meiner Frau, einen Sohn, und dieser Junge war natürlich mein Bruder, weil er meines Vaters Sohn war. Aber er war auch der Stiefsohn und Enkel meiner Frau, und das machte mich zum Großvater meines Stiefbruders. Dann bekam meine Frau einen Sohn. So ist meine Großmutter Stiefschwester meines Sohnes, weil dessen Stiefschwester meines Vaters Frau ist.

Ich bin der Bruder meines eigenen Sohnes, der auch der Sohn meiner Stiefgroßmutter ist. Ich bin der Schwager meiner Mutter, meine Frau ist die Tante ihres eigenen Kindes, mein Sohn ist der Neffe meines Vaters, und ich bin mein eigener Großvater. Sehen Sie, das sind die Gründe, weshalb ich hier bin.«

Natürlich beansprucht in der Psychoanalyse das Thema Sexualität besondere Aufmerksamkeit, mindestens in den Augen derer, die sich darüber lustig machen.

Ein Psychologe testet einen Patienten. Er zeichnet ein kleines Viereck auf ein Stück Papier und fragt: »Was ist das?«

»Ein Zimmer mit einer nackten Frau darin.«

Der Psychologe zeichnet ein größeres Viereck. »Und was ist das?«

Der Patient stöhnt wollüstig. »Das sind zwei Zimmer mit zwei nackten Frauen!«

Der Psychologe zeichnet ein noch größeres Viereck. »Und was sehen Sie jetzt?«

»Oh, das ist ein ganzer Saal voll nackter Frauen!«

»Typische Sexualneurose«, flüstert der Psychologe einem jungen Kollegen zu.

Da springt der Patient auf. »Was sagen Sie da über mich?Ich soll eine Sexualneurose haben? Sie malen mir doch die ganzen Schweinereien!«

»Warum küssen Sie mich nicht, Herr Doktor?«, fragt die Patientin ihren Psychoanalytiker.

»Das darf ich leider nicht«, antwortet der Seelenarzt. »Nach unseren strengen Vorschriften dürfte ich nicht einmal neben Ihnen auf der Couch liegen.«

Uhlenbruck sagt, Lachen wirke auch gut bei Hypochondern. Sie seien gerade im Bereich des Zwerchfells verkrampft. Wenn man sie zum Lachen bringe, entkrampften sie, wenn sie erst über ihre eingebildete Krankheit lachen könnten, seien sie nicht mehr krank. Wobei man fragen könnte: Sind Hypochonder, die lachen können, noch welche?

Ein Mann wird in einer Klinik von einem Psychotherapeuten behandelt, weil er glaubt, er sei eine Maus. Drei Monate müht sich der Arzt, dann endlich ist der Patient überzeugt, dass er wirklich keine Maus ist. Er soll die Klinik verlassen. »Ich hoffe, das haben wir behoben«, sagt der Mediziner. »Da können Sie ganz sicher sein«, antwortet der Patient, »nie wieder werde ich glauben, dass ich eine Maus bin!« Nach drei Schritten vor die Tür dreht er sich noch einmal um und fragt: »Nur eins noch: Weiß das auch die Katze?«

Ärzteschwemme nennt man nicht die Waschutensilien von Medizinern, sondern einen Zustand, in dem zu viele Ärzte sich öffentlich um das Geld von zu wenig Patienten streiten. Wie die Wirklichkeit rund ums Krankenbett bestimmt nicht aussieht, zeigt uns immer wieder das Fernsehen in zahlreichen Klinik- und Operationssaal-Filmen und -Serien.

Ärzte und ihre Patienten waren auch früher schon bei Autoren beliebt. Aber inzwischen scheint es so, als sei im Fernsehen eine Lawine losgetreten worden. Die Produktion ist ja auch preiswert, weil weder teure Kulissen noch Massenszenen gebraucht werden. Patienten treten einzeln auf, aber jeder Patient ist ein Fall, hat eine Geschichte, die anfängt und endet, ein Idealfall für Drehbuchautoren. Für bestimmte, auf unverhüllte Natur spezialisierte Sender sind Arztserien überhaupt das ideale Betätigungsfeld. Schließlich zieht man sich beim Arzt aus. Das bedeutet, da sind lauter Leiber, auf die man Rollen schreiben und die man dann sehen kann. Auf den Leib geschrie-ben. Und jedes Mal stellt sich die Frage: Geht es gut, oder geht es nicht gut, wird der Patient gesund oder nicht? Und der Zuschauer hat die Gewissheit: Fast immer siegt der Arzt, siegt die Gesundheit.

Geplant wird allerdings schon eine besondere Form von Pay-TV, also Fernsehen, das noch extra Geld kostet. Mit zwei Schlussversionen: Für diejenigen, die 5 Euro einwerfen, wird der Patient gesund, wer kein Geld einwirft, muss ihn siechen sehen.

Es wird in diesen Serien eine brennende Frage beantwortet: Was tun Ärzte und Schwestern außerhalb der Sprechstunden? Miteinander oder einzeln. Finden sie sich zu Romanzen in Mull oder speisen sie Skal-Pellkartoffeln? Paul Kuhn erzählte mir folgenden Witz dazu:

Eine junge Dame geht mit einem gut aussehenden aber nicht mehr ganz so jungen Herrn in ein Hotel. Irgendwann in der Nacht sagt sie: »Ich glaube, ich könnte sagen, wer du bist.« »O je, das glaube ich nicht.« »Doch, doch, ich glaube, du bist Arzt!«

»Tatsächlich? Also, ich bin Arzt, sogar ein angesehener. Aber deswegen solltest du nicht darüber sprechen, dass wir hier sind.« »Weißt du, ich glaube, ich könnte sogar sagen, was für ein Spezialist du bist.«

»Das ist nicht möglich, das glaube ich nicht. Woher willst du das wissen?«

»Doch, ich glaube, du bist so eine Art Betäubungsdoktor oder so . . .«

»Du meinst ein Anästhesist.« »Ja, so heißt das.« »Wieso kommst du darauf?« »Ich habe gar nichts gespürt!«

Ist Schwarzer Humor bei Heilberufen erlaubt? »So etwas kann auch Ängste nehmen«, meint Gerd Uhlenbruck, »das ist eine Art Homöopathie, Gleiches mit Gleichem zu behandeln.«

Arzt: »Mit diesem Leiden können Sie 70 Jahre alt werden.«

Patient: »Das bin ich doch schon.«

Arzt: »Sehen Sie, was habe ich Ihnen gesagt!«

Arzt: »Ich habe zwei Nachrichten, eine schlechte und eine weniger schlechte.«

Patient: »Zuerst die weniger schlechte.« Arzt: »Sie haben noch 24 Stunden zu leben.« Patient: »Und die schlechte?«

Arzt: »Ich versuche vergeblich, Sie seit gestern Nachmittag zu erreichen!«

Ich frage den Professor noch, worüber er als Kind gelacht habe. Gibt es da Erinnerungen? Mein Gast überlegt eine Weile. »Da war Nazizeit und Krieg, da gab es wenig zu lachen.« Er sympathisierte mit den »Edelweißpiraten«, einer Kölner Widerstandsgruppe, die fälschlicherweise noch immer in die Nähe krimineller Vereinigungen gerückt wird. Einer ihrer »Köpfe« war Jean Jülich, ein lustiger Mann, der in Köln heute als Präsident der »kleinsten Karnevalsgesellschaft der Welt« auftritt. Er ist nämlich ihr einziges Mitglied. Er sei nicht Präsident, sondern Ehrenpräsident, berichtigt mich Jülich, »sonst müsste ich ja Beitrag zahlen«.

Wie können zwei Männer, aus dem Widerstand kommend, gleich nach dem Krieg, nach Gefängnis und drohender Todesstrafe, sofort wieder Karneval feiern und lustig sein? Uhlenbruck erinnert sich: »Es war wohl so etwas wie schwarzer Humor, eine panische Flucht in die Normalität, die durch ihre Neigung, rasch zu vergessen, auch wieder fragwürdig wurde. Dabei träume ich heute noch von den Verhören und der Verfolgung.« Er macht eine Pause. »Mein Freund Jean Jülich wollte über den Karneval die auseinander gerissenen Menschen wieder zusammenbringen - das Lachen und der Humor sind da eine wichtige Hilfe.«

Es klingt wie eine Drohung, wenn er mir mitteilt, dass es als Alterserscheinung die »Witzelsucht« gibt. Das sei eine ganz peinliche Sache. »Bin ich witzelsüchtig?«, frage ich erschrocken. Mein Gast winkt ab und beruhigt mich: Witz sei eine Sache des Geistes, Witzelsucht eine Sache des verfallenden Geistes. So weit sei es bei mir nicht. Das sei die gute Nachricht. Eine schlechte hat er angeblich nicht. Aber vielleicht verschweigt er sie mir ja auch nur. Wie schreibt er in seinen Aphorismen: »Im Alter werden die grauen Haare auf dem Kopf immer mehr, und die grauen Zellen im Kopf immer weniger.«

Der Chefarzt wird von einem Patienten gefragt: »Sagen Sie mir doch bitte mal, wie es um mich steht!«

Der Doktor antwortet ihm: »Machen Sie sich mal keine Sorgen. In zehn Tagen sind Sie hier wieder heraus. So oder so!«