77756.fb2 Ganz Deutschland lacht!. 50 deutsche Jahre im Spiegel ihrer Witze - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 39

Ganz Deutschland lacht!. 50 deutsche Jahre im Spiegel ihrer Witze - читать онлайн бесплатно полную версию книги . Страница 39

Dieter ThomaDer klerikale Witz: Himmlisches Gelächter

Unser Pfarrer ist wie der liebe Gott. Am Sonntag ist er unbegreiflich, und während der Woche ist er unsichtbar.

Im Kölner Generalvikariat wird jedes Jahr im Schatten des Kölner Doms zu Weiberfastnacht ein großes Karnevalsfest ausgerichtet. Dann beten die »Bläck Föös« und Christusgläubigen, schunkeln und summen mehrstimmig kölsche Karnevalsweisen. Der Hausherr, Norbert Feldhoff, auch Buchautor über den >Kölner Klüngel<, ist ein brillanter Humorist, was man dem Kardinal nicht unbedingt nachsagen kann. Feldhoff schreibt: »Vielleicht vertrauen die Kölner sogar im Blick auf das ewige Leben darauf, dass es mit einem göttlichen >Klüngel< zugeht, wenn sie meinen: >Och, der leeve Jott es jar nit esu.<«

Der in Breslau geborene Kardinal Meisner scheint sich Mühe zu geben, der rheinischen Fröhlichkeit etwas entgegenzusetzen. Sein Wahlspruch heißt: »Spes nostra firma«, was kundige Latein-Schüler gleichsetzen mit: »Unsere Hoffnung ist groß.« Diözesanbaumeister Josef Rüenauver übersetzte etwas freier: »Unsere Firma ist seine letzte Hoffnung.« Dem Kardinal bereitete es großes Vergnügen, sich mit dieser verballhornten Übersetzung zu Beginn seiner Tätigkeit in den Pfarreien vorzustellen.

Der Architekt der Diözese berichtete, dass der Kardinal, wie immer in seine Soutane gekleidet, eine verkehrsreiche Straße unvorsichtig überquerte. Er sei ihm nachgelaufen und habe ihn aufgefordert: »Seien Sie vorsichtig, Herr Kardinal, sonst steht morgen wieder in der Zeitung, auf der Marzellenstraße sei eine ältere Dame überfahren worden.«

Vom Aachener Glaubensbruder Hemmerle wissen wir, dass er der einzige Bischof ist, den man konjugieren kann: »Ich Klaus Hemmerle, du klaust Hemmerle . . .«

Und der Essener Kardinal Hengsbach habe sich gern am Telefon mit den Worten gemeldet: »Hier ist meine Eminenz.«

Zu den harmloseren Themen, die der klerikale Witz gern aufgreift, gehört die sonntägliche Predigt:

Ein Pfarrer geht zum Psychiater. Der fragt ihn: »Reden Sie im Schlaf?«

»Nein, ich rede nur, wenn andere schlafen.«

»Was hat der Pastor heute gepredigt?«

»Uber die Sünde.«

»Und was hat er gesagt?«

»Er war dagegen.«

Ein lang gedienter Pfarrer gibt seiner Haushälterin am Samstag folgenden Auftrag: »Legen Sie mir bitte für Sonntag ein frisches Hemd und eine alte Predigt bereit!«

Mein WDR-Kollege C. W. Koch erzählte aus seiner Jugend: »Unser Pastor war immer gegen die Sünde. >Und ich sage euch<, sprach er zu uns, >jede Masche von so 'nem Nylonstrumpf ist ein Durchschlupf für den Satan.< Ein paar Bauernburschen fragten ihn kurz vor dem großen Schützenfest - einer besonders für die Jungfrauen im Sauer-land gefährlichen Veranstaltung: >Herr Pastor, warum sollen wir denn nicht mit den Mädchen schlafen?« Da antwortete er ihnen: >Ihr Lümmel schlaft ja nicht.<«

Ein rheinischer Pfarrer wird vom Generalvikariat nach der Platzzahl in seiner Kirche befragt. Es ist ihm zu mühselig, die Plätze genau zu zählen, und so schreibt er zurück: »Wenn alle hineingehen, gehen nicht alle hinein, aber da nie alle hineingehen, gehen alle hinein.«

Drei Frauen unterhalten sich über die leeren Kirchen heutzutage. »Mehr als 30 Besucher erlebe ich nur noch selten.« Sagt die zweite: »Bei uns sind es meistens nicht mehr als fünf bis sechs.«

Sagt die dritte: »Wenn der Pfarrer in seiner Predigt >geliebte Gemeinde< sagt, werde ich immer rot.«

»Zahllos sind die Witze, die sich mit der beleibten, trinkfesten Person geistlicher Oberhirten befassen«, schrieb der österreichische Historiker Friedrich Heer im Vorwort seines Buches >Der klerikale Witz<. Hier eine köstliche Probe:

Ein junger Kaplan muss seine erste Predigt halten. Als der Pastor sieht, wie aufgeregt er ist, rät er ihm, vorher einen Schluck Messwein zu trinken. Der Kaplan in seinem Lampenfieber lässt es bei einem Schluck nicht bewenden. Als es dann Zeit wird, läuft er beschwingt die Treppe zur Kanzel hoch und redet wie aufgedreht. Die Gemeinde ist ganz begeistert. Hinterher fragt er den Pastor: »Wie war ich denn?«

»Also, für den Anfang nicht schlecht«, antwortet der. »Nur ein paar Kleinigkeiten: Das Halleluja wird nicht gepfiffen, sondern gesungen. Kain hat den Abel erschlagen und nicht, wie Sie sagten, in den Arsch getreten. Der englische Gruß beginnt bei uns nicht mit >God save the Queen<. Jesus war nicht auf dem Gotthard, sondern auf Golgatha, und es heißt nicht, >sucht mich nicht in der Unterführung<, sondern >führe uns nicht in Versuchung<. Und zum Abschluss sagen wir >Amen< und nicht >Prost<!«

Als kleiner Junge fragte ich mich beim Kirchgang oft, was denn da hinter dem Vorhang im Beichtstuhl so alles besprochen werden mag -ein unerschöpfliches Thema für den Witz.

Es gibt zwei Bewerber um die Dorfschöne. Der eine ist zur Beichte gegangen und kommt aus der Kirche. Als er sieht, wie der andere gerade um sie buhlt, sagt er: »Du, ich bin ja noch im Stande der heilig machenden Gnade — aber ich sage dir: ich komm da auch wieder raus!«

Ein junges Mädchen hat viel zu beichten. Der Kaplan ist ganz entrüstet: »Weißt du eigentlich, was du für diese vielen Sünden verdienen würdest, mein Kind?«

»Ungefähr schon«, antwortet die Beichtende, »aber mir geht es nicht ums Geld.«

Ein Pastor markiert mit Kreidestrichen auf den dunklen Stoffärmel, wie viele Gebete er als Buße aufgeben will. Der Beichtende sagt: »Ich habe eine Frau verführt.« Zwei Striche. »Wie oft?« »Achtmal.«

Acht Striche ... »War sie ledig?«

»Nein, verheiratet.«

Zehn Striche. »Mit wem verheiratet?«

»Mit der Frau Ihres evangelischen Kollegen.«

»Kinderkram«, sagt der Pastor und wischt die Striche aus.

Ein Mädchen, das mit einem Studenten verlobt ist, holt sich Rat bei ihrem Pfarrer. »Er kennt so viele unanständige Lieder«, klagt sie.

»Singt er sie dir vor?«, fragt der Pfarrer. »Nein, das nicht. Er pfeift sie.«

Auch Konvertitenwitze erfreuen sich einiger Beliebtheit. Hier ein Beispiel aus den USA:

Zwei New Yorker Juden, die Schulkameraden gewesen waren, treffen sich nach langen Jahren wieder. Einer sieht ziemlich abgerissen aus. Ihn fragt der andere: »Was ist los mit dir?« »Ist halt schlecht gelaufen in meinem Leben, obwohl ich viel versucht habe.« »Brauchst du Geld?« »Und ob!«

»Da habe ich einen Tipp. Da hinten, in der St.-Patricks-Kathedrale, wenn du dahin gehst und dich taufen lässt, zahlen sie dir 2000 Dollar auf die Hand.«

Ein paar Monate später treffen sich die beiden wieder. Der vorher Armselige ist kaum wiederzuerkennen. »Was ist passiert?«

»Das war ein prima Tipp. Bin mit Kindern, Neffen, Cousinen zum Taufen dahin, und die haben 24000 Dollar lockergemacht.«

»Toll. Und wie wär's da mit einer kleinen Aufmerksamkeit?« »Siehste, genau das mögen wir Christen an euch Juden nicht!«

Die strengen Gebote der katholischen Kirche mit ihren unverrückbaren Keuschheitsgeboten für die Geistlichkeit bieten immer wieder eine Zielscheibe für tückische Witze.

Friedrich Heer notierte: »Ich erinnere mich an einen berühmten, in Wien lehrenden Jesuiten, der einen geschlossenen Kreis befreundeter jüngerer Menschen besaß, in dem stundenlang, nächtelang Witze erzählt wurden.

»Ein hoher Prozentsatz kreist wie der Witz von Pubertierenden um den Sexus. Also, um den überherrschten, überschwiegenen, verdrängten Untergrund des Geschlechts ...«, wusste Friedrich Heer. Aber »die Witze des Mittelalters waren weitaus obszöner als heute«.

Warum leben die Priester im Zölibat? — Damit sie sich nicht so stark vermehren.

Ein Pastor ist bei einem reichen Unternehmer eingeladen. Als er ankommt, fragt der Gastgeber: »Warum haben Sie denn Ihre Frau nicht mitgebracht?«

»Ich halte doch den Zölibat.«

»Den hätten Sie doch auch mitbringen können!«

Während des Konzils treffen sich die Pfarrer zweier Nachbardörfer. »Ob man wohl die Zölibatsbestimmungen lockern wird?«, fragt der eine.

»Kaum«, meint der andere, »doch wenn, dann werden sie mit den Ausführungsbestimmungen so viel Zeit brauchen, dass wir nichts mehr davon haben. Höchstens unsere Kinder.«

Wiederum während des Konzils erscheint eine Kleinanzeige: »Junger Pastor sucht Haushälterin. Bei erfolgreichem Ausgang des Konzils spätere Heirat nicht ausgeschlossen.«

Zwei Priester unterhalten sich über den Zölibat. Im Himmel seien die neuesten Statistiken ausgewertet worden. Petrus habe Gottvater berichtet, dass siebzig Prozent aller Priester den Zölibat nicht achten. Darauf habe Gottvater gefordert, sofort diese siebzig Prozent anzuschreiben und nach den Gründen ihrer Verfehlungen zu fragen. Der schon immer wirtschaftlich denkende Petrus habe daraufhin vorgeschlagen, man könne doch Porto sparen und die dreißig Prozent anschreiben, die treu zölibatär leben. Aus dem Umkehrschluss könne man auch die Gründe für das Fehlverhalten der Mehrheit erkennen. Dann fragt er seinen etwas ungläubig dreinblickenden Mitbruder: »Was meinst du, was in dem Brief gestanden hat?« Als die Antwort auf sich warten lässt, sagt er: »Soso, du hast also auch keinen Brief bekommen!«

Der Bischof besichtigt ein Pastorenhaus auf dem Lande. Der Gastgeber führt ihn schließlich auch ins Schlafzimmer, in dem ein Doppelbett steht.

Erstaunt fragt der Bischof: »Wer schläft denn hier?«

»Ich«, sagt der Pastor, »und meine Haushälterin.«

»In einem Ehebett?«, entrüstet sich der Bischof.

»Ja«, antwortet der Pastor, »aber wir klemmen dieses Bügelbrett, das Sie da an der Wand sehen, in die Spalte zwischen den Betten.«

»Und was, Herr Confrater, tun Sie, wenn Sie doch die Versuchung überkommt?«

»Dann, allerdings, nehmen wir das Brett weg.«

Ein Arzt fragt in Rom einen nicht mehr ganz jungen Patienten:

»Wie oft haben Sie denn noch Verkehr?«

»Höchstens zweimal im Jahr«, antwortet der.

»Das ist aber zu wenig. Sehen Sie mich an, ich bin noch etwas

älter als Sie und tue es einmal die Woche.«

Sagt der Patient: » Ja ja, Sie sind auch Mediziner und verheiratet, aber ich bin der Bischof von Limburg!«

Es gibt auch die kleinen, eher anrührenden Geschichten:

Eine geistliche Schwester redet im Religionsunterricht ausführlich über die hohe Würde und Begnadung des Priestertums. Es meldet sich ein kleines Mädchen. »Müssen Priester auch aufs Klo?«

Die Schwester zögert und sagt dann: »Ja — aber nicht so oft.«

Ein Mann versucht vergeblich sein Motorrad in Gang zu bringen. Immer wieder tritt er auf den Anlasser und flucht dabei gottserbärmlich. Ein vorbeikommender Pastor redet ihm ins Gewissen und rät: »Sagen Sie doch stattdessen mal >mein Gott<, bitte.« Der Mann tritt auf den Anlasser und sagt »Mein Gott«. Das Motorrad springt an. Sagt der Pastor: »Verdammt! Das hätte ich nicht gedacht!«

Moses kommt den Berg herunter, um den Wartenden Gottes Botschaft zu übermitteln: »Also, Leute, eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist: Ich habe ihn runtergehandelt auf zehn. Die schlechte: Ehebruch ist immer noch dabei.«

Das Jenseits, aber fast nur als Himmel, wird immer wieder in Witzen beschrieben. Sie stehen nicht alle unter dem Titel »klerikal«, weil geistliche Würdenträger »drüben« nur selten eine Rolle spielen.

Kommt ein Jude in den Himmel und wird von Petrus ein wenig herumgeführt. Als sie an eine hohe Mauer kommen, sagt Petrus: »Hier, sei bitte etwas leise.« »Warum das?«, fragt der Neuangekommene. Sagt Petrus: »Hinter der Mauer sind die Christen, und die glauben, sie seien alleine hier.«

Auch im Himmel sind Wahlen. Bei der Auszählung der Stimmen wird erschrocken festgestellt, dass eine Stimme für die Sozialisten abgegeben worden ist. Der Schuldige wird gesucht. Nach langen Recherchen fällt der Verdacht auf den Heiligen Josef, den Patron der Werktätigen. Er wird zur Rede gestellt und bekennt sich zu seiner Wahl.

Als ihm Vorwürfe gemacht werden, dass damit der ganze Himmel in Verruf gerate, antwortet er: »Wenn ihr hier keine Opposition zulassen wollt, dann nehme ich meine Frau und das Kind aus dem Betrieb, und ihr könnt den Laden hier dicht machen!«

Im Himmel wird der diesjährige Betriebsausflug besprochen. Man weiß aber nicht so recht, wohin die Reise gehen soll. Die erste Idee ist Palästina. Dagegen wendet Maria ein, sie verbinde mit dem Ort schlechte Erinnerungen. Kein Hotelzimmer und so weiter.

Der nächste Vorschlag lautet Jerusalem. Das wiederum lehnt Jesus ab. Er habe da doch recht bittere Erfahrungen gemacht. Die nächste Idee ist Rom. Die allgemeine Zustimmung hält sich jedoch in Grenzen. Nur der Heilige Geist ist begeistert: »Rom ist toll! Da war ich noch nie!«

Ein Pfarrer und ein Busfahrer erscheinen gleichzeitig am Himmelstor. Petrus fertigt zunächst den Busfahrer und dann erst den Pfarrer ab. Das setzt sich über drei Tage so fort, immer wird der Busfahrer bevorzugt.

Da beschwert sich der Pfarrer: »Mein ganzes Leben lang habe ich von Gott gesprochen, und nun wird diesem Busfahrer der Vortritt eingeräumt.«

Da sagt Petrus: »Mein lieber Freund, wenn du von Gott gespro-chen hast, sind alle eingeschlafen. Aber wenn der seinen Bus gefahren hat, haben alle Fahrgäste zu Gott gebetet.«

Den folgenden Witz gibt es in zahllosen Variationen mit stets neuen Personen. Aber diese Version halten wir für eine der gelungensten:

Der Papst, Kardinal Meisner und der kritische Theologe Eugen Drewermann kommen in den Himmel. Petrus sagt: »Bevor ich euch hereinlasse, will unser Vorstand euch sehen.« Als Erster geht der Papst in das Zimmer, in dem Gottvater, Jesus und der Heilige Geist sitzen. Nach einer Stunde kommt der Papst wieder heraus.

»Na, wie war es?«, fragen die beiden Wartenden.

»Gut, aber ich muss noch mal runter auf die Erde, ich habe etwas falsch gemacht.«

Er wendet sich dem Ausgang zu, und Kardinal Meisner geht in das Zimmer. Es dauert drei Stunden, bis er zurückkommt.

»Na?«, fragt der noch wartende Drewermann.

»Na ja«, antwortet Meisner, »ich muss noch mal runter auf die Erde. Ich habe etwas falsch gemacht.« Und er macht sich auf den Rückweg.

Als Letzter geht Drewermann in das Zimmer. Petrus wartet noch auf ihn. Es dauert zwei Stunden, drei Stunden. Nach sechs Stunden schließlich kommt Jesus aus dem Zimmer geeilt. Petrus fragt überrascht: »Was machst du denn hier?«

»Na ja«, sagt Jesus, »ich muss noch mal runter auf die Erde ...«

Auch der Kölner Weihbischof Friedhelm Hofmann hat friedfertige klerikale Anekdoten gesammelt und in zwei kleinen Büchern veröffentlicht. Er meint dazu: »In ihnen zeigt sich der humorige Grund, aus dem die rheinische Kirche bis heute ihre Liebenswürdigkeit bezieht.« Das gilt sicher auch für Witze.

Warum dürfen Frauen nicht Priester werden? Weil beim letzten Abendmahl keine Frauen dabei waren. Gegenargument: Es waren beim letzten Abendmahl auch keine Polen dabei.

Die Reform der Franziskaner in den Niederlanden läuft unter der Devise: Alle Brüder werden Menschen.

Sagt der Fischer im Boot: »Es ist mir scheißegal, wer dein Vater ist. Solange ich hier angele, läufst du nicht übers Wasser!«

Für den, der es feinsinniger mag und in Pointen auch Nuancen nachschmecken kann, habe ich mich noch an ein besonderes Stück erinnert. Wer darüber nicht lachen kann, soll schnell weiterlesen.

Es ist die Geschichte von einem Bauern, dem bei einem heftigen Unwetter 15 Kühe vom Blitz erschlagen werden. Nun hadert der Betroffene mit seinem Schicksal, beklagt, dass allein er von diesem Unheil betroffen sei und wie ungerecht es in der Welt zugehe. Noch drei Wochen nach dem Blitzschlag kann er sich nicht beruhigen.

Der Pastor redet darum eindringlich auf ihn ein: »Sieh mal, du hast doch sonst immer Glück gehabt, bist zu Wohlstand gekommen, jetzt musst du solch einen Rückschlag auch mal hinnehmen. Wie es im Buch Hiob steht: >Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommene«

Da wehrt sich der Bauer. »Sie haben gut reden. Ich möchte nicht hören, was der Herr sagen würde, wenn ihm 15 Cherubim erschlagen worden wären, und acht davon hoch tragend.«

Den folgenden Witz hat laut Professor Rink kürzlich der neue Bischof von Trier erzählt. Er beschäftigt sich mit der Geschichte vom Beginn des Lebens:

Drei Geistliche reden als Folge der §-218-Diskussion über das ungeborene Leben über die Frage: Wann beginnt das Leben? Der katholische Geistliche meint: »Das ist doch wohl keine Frage mehr, selbst die Wissenschaft ist sich einig: Das Leben beginnt mit der Zeugung!«

Der evangelische entgegnet: »Trotzdem sind wir da etwas großzügiger. Aber spätestens beginnt das Leben mit der Geburt.« Der Rabbi bewegt nachdenklich den Kopf hin und her und sagt:

»Also, nach allem, was ich aus meinem Bekanntenkreis und auch selber darüber weiß, beginnt das Leben, wenn die Kinder aus dem Haus sind, und der Hund tot ist.«

Manfred Rommel, von 1974 bis 1996 Stuttgarter Oberbürgermeister, gibt in der kleinen Sammlung seiner Lieblingswitze dieses Beispiel zum Besten:

Was ist Philosophie? — Die Suche mit verbundenen Augen in einem abgedunkelten Raum nach einer schwarzen Katze.

Was ist Metaphysik? — Die Suche mit verbundenen Augen in einem abgedunkelten Raum nach einer schwarzen Katze, wenn gar keine Katze da ist.

Was ist Religion? — Die Suche mit verbundenen Augen in einem verdunkelten Raum, wenn gar keine Katze da ist, und der Suchende plötzlich ruft: Ich habe sie gefunden!«

»Dies ist das Kennzeichen des freien Menschen: Er kann über sich selbst lachen«, schrieb Friedrich Heer.